Hallo, Ich würde gern einen 3-Phasen-BLDC Motor (1.5kW) bremsen mit MOSFETs. Ähnlich wie im Anhang beschrieben. Speziell würde mich hier interessieren, in welcher "Leistungsklasse" von MOSFETs man sich hier bewegt, bzw. ob so eine Schaltung überhaupt ohne Weiteres geht... Meine Frage: - Welche Parameter sind hier vom Motor nötig, um die MOSFETs richtig auszulegen? Meiner Meinung nach sind das u. A.: - die Spannung von der Back-EMF - der Innenwiderstand vom Motor Damit könnte dann dann: 1. die max. Spannung der MOSFETs bestimmt werden 2. der Strom über die Phasen / MOSFETs bestimmt werden (Verlustleistung etc.) Weitere Fragen: Kann man hier die MOSFETs einfach 3x gegen GND schalten oder könnte es da Probleme geben? Mögliche Probleme: - "Verschiebung von GND" - Rückstrom über Body Diode wegen negativen Spannungen an eine Phase Nicht lynchen, nur folgende Fragen bitte beantworten :) Grüße
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Alexander M. schrieb: > einen 3-Phasen-BLDC Motor (1.5kW) bremsen mit MOSFETs. > Ähnlich wie im Anhang beschrieben. Der Motor soll also als Generator arbeiten und du willst die über die Welle eingebrachte Energie in den Widerständen vernichten? Oder soll der Motor normalerweise als Motor arbeiten und diese Schaltung oben soll nur zum Bremsen hergenommen werden? > Nicht lynchen, nur folgende Fragen bitte beantworten :) Danach folgend kommen aber keine Fragen mehr... BTW: das hat natürlich nicht mit Digitalelektronik und µC zu tun. Das nächste Mal bitte das richtige Forum selbständig aussuchen.
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Die MOSFET müssen nur die Stromstärke schalten können, die hast du leider nicht genannt. Und ja, natürlich müssen sie die maximal auftretende Spannung aushalten. Im Leerlauf bei hoher Drehzahl kann das schnell zum Problem werden. Offenbar willst du die 1,5 KW in den Widerständen verheizen. Mache dir lieber Gedanken, wie und wohin du diese Wärme ableiten willst. Verschiebung von GND ist eine Frage der richtigen oder falschen Leitungsführung. Wenn man es richtig macht, überhaupt kein Problem. Alexander M. schrieb: > Nicht lynchen, nur folgende Fragen bitte beantworten Sorry, da folgen keine Fragen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Die MOSFET müssen nur die Stromstärke schalten können, die hast du > leider nicht genannt. Und ja, natürlich müssen sie die maximal > auftretende Spannung aushalten. Im Leerlauf bei hoher Drehzahl kann das > schnell zum Problem werden. Reine Schätzungen: Angenommen es wäre bei Nennleistung von 1.5kW: I_Strang=30A, U_Strang=30V Machen diese Werte überhaupt Sinn bei einem 1.5kW Motor? Oder wäre das dann nicht eher 2.7kW Nennleistung (30A 30V 3)? > Offenbar willst du die 1,5 KW in den Widerständen verheizen. Mache dir > lieber Gedanken, wie und wohin du diese Wärme ableiten willst. Die Widerstände in dem Bild sollen die Leitungswiderstände darstellen, es sollen lediglich die Wicklungen kurz geschlossen werden ohne Leistungswiderstand etc. > Verschiebung von GND ist eine Frage der richtigen oder falschen > Leitungsführung. Wenn man es richtig macht, überhaupt kein Problem. Okay danke! > Alexander M. schrieb: >> Nicht lynchen, nur folgende Fragen bitte beantworten > > Sorry, da folgen keine Fragen. Falsch, die kommen jetzt erst... Nämlich u. A. zu der Bodydiode: Je nach Motorstellung erzeugen die Wicklungen ja z. B. 2x positive Spannungen und 1x eine negative Spannung. Somit fließt ja dann zum Teil Strom "zurück". Kann es hier passieren, dass der MOSFET dann nicht sauber durchschaltet und der Strom über die Bodydiode geht? Grüße
Lothar M. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> einen 3-Phasen-BLDC Motor (1.5kW) bremsen mit MOSFETs. >> Ähnlich wie im Anhang beschrieben. > Der Motor soll also als Generator arbeiten und du willst die über die > Welle eingebrachte Energie in den Widerständen vernichten? > > Oder soll der Motor normalerweise als Motor arbeiten und diese Schaltung > oben soll nur zum Bremsen hergenommen werden? Richtig, diese Schaltung soll beim Bremsen wirken. Besser gesagt will ich die MOSFETs kurzschließen und die Energie über die Wicklungswiderstände vom Motor vernichten. >> Nicht lynchen, nur folgende Fragen bitte beantworten :) > Danach folgend kommen aber keine Fragen mehr... > > > BTW: das hat natürlich nicht mit Digitalelektronik und µC zu tun. Das > nächste Mal bitte das richtige Forum selbständig aussuchen. Sorry...
Alexander M. schrieb: > Machen diese Werte überhaupt Sinn bei einem 1.5kW Motor? Ich denke es mach schon keinen Sinn die Leistungsdaten eines Motors auf den Generator Betrieb anzuwenden. Messe mal am Fahrrad-Dynamo, was da im Leerlauf heraus kommt. Wenn der keinen Überspannungsschutz enthält, kannst du da bei Schritt-Tempo ganz bequem weit über 10 Volt kommen. > es sollen lediglich die Wicklungen kurz geschlossen > werden ohne Leistungswiderstand etc. Dann hast du aber keine Bremswirkung! Genau so funktionieren Laderegler von Motorrädern. Sie schließen die Spulen kurz, wenn der Akku voll ist.
Alexander M. schrieb: > Kann es hier passieren, dass der MOSFET dann nicht > sauber durchschaltet und der Strom über die Bodydiode geht? Die Body Diode wird jede zweite Habwelle "sauber" durch leiten, egal ob und wie du den MOSFET ansteuerst. Wie du selbst siehst, funktioniert das so nicht. > will ich die Energie über die Wicklungswiderstände vom Motor vernichten. Dann würden die Wicklungen verbrennen. Gut dass kurzgeschlossene Wicklungen fast gar keine Energie erzeugen. Aber sie bremsen deswegen halt auch nicht. Schau dir mal an, wie ESC aus dem Modellbau bremsen. Dazu gibt es viele Artikel im Internet.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Kann es hier passieren, dass der MOSFET dann nicht >> sauber durchschaltet und der Strom über die Bodydiode geht? > > Die Body Diode wird jede zweite Habwelle "sauber" durch leiten, egal ob > und wie du den MOSFET ansteuerst. Wie du selbst siehst, funktioniert das > so nicht. Okay. Und beim Beginn vom Durschalten arbeitet der MOSFET dann natürlich nicht im Durchschaltbetrieb, was Hitze erzeugt, stimmt das? >> will ich die Energie über die Wicklungswiderstände vom Motor vernichten. > > Dann würden die Wicklungen verbrennen. Gut dass kurzgeschlossene > Wicklungen fast gar keine Energie erzeugen. Aber sie bremsen deswegen > halt auch nicht. Ein kurzgeschlossener 3-Phasen-BLDC bremst doch sofort? > Schau dir mal an, wie ESC aus dem Modellbau bremsen. Dazu gibt es viele > Artikel im Internet. Danke, das muss ich mir unbedingt anschauen.
Alexander M. schrieb: > Okay. Und beim Beginn vom Durschalten arbeitet der MOSFET dann natürlich > nicht im Durchschaltbetrieb, was Hitze erzeugt, stimmt das? Ja. Siehe Kapitel http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf da steht, wie man das berechnet. > Ein kurzgeschlossener 3-Phasen-BLDC bremst doch sofort? Nein, er bremst nur ganz schwach, kaum nutzbar. Wie kommst du darauf? Lesestoff: https://thesixtech.com/blogs/thesix-blog/bldc-motor-braking-techniques-part-1 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2215098617317366
Alexander M. schrieb: > beim Beginn vom Durschalten arbeitet der MOSFET dann natürlich > nicht im Durchschaltbetrieb, was Hitze erzeugt, stimmt das? Bitte die Begrifflichkeiten sauber trennen bzw. anpassen: "Schaltbetrieb" ist -abwechselnd- "(ganz) EIN, (ganz) AUS". (Es liegt entweder (voll gesperrt) die volle Spannung an, oder es fließt (voll durchgeschaltet) ungehindert - bzw. nur von Motor- und Leitungs- -Induktivitäten und -Wicklungswiderständen begrenzt - der jeweilige Strangstrom.) "Linearbetrieb" wäre, wenn zugleich Strom flösse wesentlich oberhalb "Sperrstrom" (ca. µA-Bereich) und Spannung anläge wesentlich oberhalb "Restspannung" (durchgeschaltet= U_CE(sat) @BJT/IGBT, R_DS(on) Mosfet). Der Linearbetrieb wird beim Schalten (EIN und AUS) allerdings immer kurz durchfahren (nur beim weichen Schalten, ZVS oder ZCS, sind Spannung oder Strom beim Ein- und/oder Ausschalten stark vermindert (wenn gut gemacht sehr gering)). Das scheinst Du gemeint zu haben? Alexander M. schrieb: > Ein kurzgeschlossener 3-Phasen-BLDC bremst doch sofort? Je höher der Nennstrom desto niederohmiger die Wicklungen. Was bei kleinen BLDC evtl. gehen mag geht bei größeren noch lange nicht. Die generatorische Energie muß szsg. vernichtet werden, je höher der R desto schneller klingt sie (und damit Strom und Drehmoment) völlig ab. "Ganz ohne R" (blöd gesagt, aber mal angenommen - außerdem vernachlässigen wir die Reibung und alle anderen Verluste) würde der Motor sich ewig weiterdrehen...
Stefan ⛄ F. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Okay. Und beim Beginn vom Durschalten arbeitet der MOSFET dann natürlich >> nicht im Durchschaltbetrieb, was Hitze erzeugt, stimmt das? > > Ja. Siehe Kapitel > http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/Einstieg%20in%20die%20Elektronik%20mit%20Mikrocontrollern%20-%20Band%202.pdf > da steht, wie man das berechnet. Danke. >> Ein kurzgeschlossener 3-Phasen-BLDC bremst doch sofort? > Nein, er bremst nur ganz schwach, kaum nutzbar. > Wie kommst du darauf? Weil ich z. B. einen NEMA-23 hab und wenn ich hier die 3 Phasen zusammenschließe, diesen Motor nicht mehr ohne Weiteres drehen kann. Genau so habe ich den besagten 1.5kW Motor bereits mit einem 3 Phasen Schütz kurzgeschlossen und innerhalb von 3s den Motor zum Stillstand bekommen. (Genau das will ich nachbilden mit MOSFETs) > Lesestoff: > https://thesixtech.com/blogs/thesix-blog/bldc-motor-braking-techniques-part-1 > https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2215098617317366 Nochmal danke. Das werde ich mir auch noch anschauen.
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snooze schrieb: > Das scheinst Du gemeint zu haben? Genau. Dieser Linearbetrieb wird dann hier immer wohl immer wieder durchfahren. Rückstrom über die Bodydiode heißt dann auch, dass sehr viel Hitze erzeugt wird und womöglich die MOSFETs hieran kaputt gehen? > Alexander M. schrieb: >> Ein kurzgeschlossener 3-Phasen-BLDC bremst doch sofort? > > Je höher der Nennstrom desto niederohmiger die Wicklungen. > Was bei kleinen BLDC evtl. gehen mag geht bei größeren noch > lange nicht. Die generatorische Energie muß szsg. vernichtet > werden, je höher der R desto schneller klingt sie (und damit > Strom und Drehmoment) völlig ab. > > "Ganz ohne R" (blöd gesagt, aber mal angenommen - außerdem > vernachlässigen wir die Reibung und alle anderen Verluste) > würde der Motor sich ewig weiterdrehen... Interessant, ich hätte gedacht da wirkt der Strom dann gegen, indem er ein Magnetfeld erzeugt und somit dann zusätzlich bremst. Ich denke ich muss mir die Theorie hier nochmal genauer anschauen ;)
Stefan ⛄ F. schrieb: > Alexander M. schrieb: > >> Machen diese Werte überhaupt Sinn bei einem 1.5kW Motor? > > Ich denke es mach schon keinen Sinn die Leistungsdaten eines Motors auf > den Generator Betrieb anzuwenden. > Messe mal am Fahrrad-Dynamo, was da im Leerlauf heraus kommt. Wenn der > keinen Überspannungsschutz enthält, kannst du da bei Schritt-Tempo ganz > bequem weit über 10 Volt kommen. >> es sollen lediglich die Wicklungen kurz geschlossen >> werden ohne Leistungswiderstand etc. > > Dann hast du aber keine Bremswirkung! Genau so funktionieren Laderegler > von Motorrädern. Sie schließen die Spulen kurz, wenn der Akku voll ist. Also bei Fahrraddynamos kenne ich das Verhalten als Stromquelle. Motorrad weiß ich nicht. Aber bei nem normalen BLDC dürfte die Bremswirkung bei Kurzschluss ziemlich hoch sein. Bis die Wicklung oder was anderes durchbrennt. Zumindest meine Modellbau-BLDC sind recht solide Spannungsquellen. Bei nem satten Kurzschluss auf Nenndrehzahl liegt der Strom dann aber auch schnell beim 10-20 fachen Nennstrom
Stephan schrieb: > Bei nem satten Kurzschluss auf Nenndrehzahl liegt der Strom dann aber > auch schnell beim 10-20 fachen Nennstrom Deswegen wird erstmal gechoppert, also mit steigender Pulsbreite die unteren MOSFets gleichzeitig durchgesteuert. Wenn man das geschickt macht, kann man da gleich einen (bzw. 3) Hochsetzsteller draus machen und zum Rekuperieren verwenden.
Matthias S. schrieb: > Deswegen wird erstmal gechoppert, also mit steigender Pulsbreite die > unteren MOSFets gleichzeitig durchgesteuert. Wenn man das geschickt > macht, kann man da gleich einen (bzw. 3) Hochsetzsteller draus machen > und zum Rekuperieren verwenden. Ja. Dürfte die Möglichkeiten des TE aber deutlich übersteigen.
Matthias S. schrieb: > unteren MOSFets gleichzeitig durchgesteuert. Wo (bei der gezeigten Schaltung) sind denn die oberen MOSFets?
Eventuell hilft diese Masterarbeit zu dem Thema weiter: https://reposit.haw-hamburg.de/bitstream/20.500.12738/5953/1/Masterthesis_DWeiss.pdf
Alexander M. schrieb: > Weil ich z. B. einen NEMA-23 hab und wenn ich hier die 3 Phasen > zusammenschließe, diesen Motor nicht mehr ohne Weiteres drehen kann. > Genau so habe ich den besagten 1.5kW Motor bereits mit einem 3 Phasen > Schütz kurzgeschlossen und innerhalb von 3s den Motor zum Stillstand > bekommen. (Genau das will ich nachbilden mit MOSFETs) NEMA-23 ist kein konkreter Motor, sondern sagt etwas über seine Abmessungen aus. Erstmal die Theorie: Wenn du die Spulen kurzschließt, geben sie 0 Volt ab richtig? Null Volt mal beliebig viel Ampere ergibt Null Watt - keine Leistung, keine Bremswirkung. Jetzt die Praxis: Die Spulen geben jedoch mehr als als 0 Volt ab, weil sie einen gewissen Innenwiderstand haben. Wenn du sie kurz schließt, fällt gesamte Verlustleistung an den Spulen ab. Wie viel genau hängt sehr von den technischen Details des Motors ab. Nehmen wir mal an, dein 1,5 kW Motor hat im Normalbetrieb einen Wirkungsgraf von 90%, dann verheizt er 150 Watt. Das ist schon eine ganze Menge (etwa 3-5 Teelichter). Wenn er viel mehr Wärme vertragen würde, dann würde man ihn entsprechend beschriften, denn viel Watt verkauft sich gut. Nehmen wir mal an, du würdest mit einer Leistung von 1,5 kW bremsen, dann müsste der Motor die ganze Leistung alleine verheizen (abgesehen von marginalen Verlusten an Leitungen und MOSFET). Er verträgt aber nur 150 Watt. Oder anders gesagt: Wenn deine Idee Funktionieren würde, dürftest du damit nur ganz schwach bremsen sonst verbrennt der Motor. Aber er wird verglichen mit der Antriebsleistung eh nur ganz schwach bremsen, als passt schon :-) Beim einem PKW ist es anders, da sind die Bremsen um ein vielfaches Stärker als der Motor. Und das muss auch so sein, sonst hat man überraschend lange Bremswege. Man will ja nicht einen Fallschirm raus werfen müssen, um anzuhalten.
Stephan schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> Alexander M. schrieb: >> >>> Machen diese Werte überhaupt Sinn bei einem 1.5kW Motor? >> >> Ich denke es mach schon keinen Sinn die Leistungsdaten eines Motors auf >> den Generator Betrieb anzuwenden. >> Messe mal am Fahrrad-Dynamo, was da im Leerlauf heraus kommt. Wenn der >> keinen Überspannungsschutz enthält, kannst du da bei Schritt-Tempo ganz >> bequem weit über 10 Volt kommen. >>> es sollen lediglich die Wicklungen kurz geschlossen >>> werden ohne Leistungswiderstand etc. >> >> Dann hast du aber keine Bremswirkung! Genau so funktionieren Laderegler >> von Motorrädern. Sie schließen die Spulen kurz, wenn der Akku voll ist. > > Also bei Fahrraddynamos kenne ich das Verhalten als Stromquelle. > Motorrad weiß ich nicht. > Aber bei nem normalen BLDC dürfte die Bremswirkung bei Kurzschluss > ziemlich hoch sein. Bis die Wicklung oder was anderes durchbrennt. > Zumindest meine Modellbau-BLDC sind recht solide Spannungsquellen. > Bei nem satten Kurzschluss auf Nenndrehzahl liegt der Strom dann aber > auch schnell beim 10-20 fachen Nennstrom Berechnung hier vom Anfangsstrom / Spitzenstrom lautet dann: Anfangsstrom Spitzenstrom = (Drehzahlkonstante * Drehzahl) / (Strangwiderstand + Rds_on) Mir geht es hier nur, um einen "Richtwert" zu berechnen. Um genauere Ströme zu ermitteln, müssten natürlich noch weitere Parameter einbezogen werden. Grüße
Matthias S. schrieb: > Stephan schrieb: >> Bei nem satten Kurzschluss auf Nenndrehzahl liegt der Strom dann aber >> auch schnell beim 10-20 fachen Nennstrom > > Deswegen wird erstmal gechoppert, also mit steigender Pulsbreite die > unteren MOSFets gleichzeitig durchgesteuert. Vielleicht auch hier nochmal die Frage: Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Nehmen wir mal an, dein 1,5 kW Motor hat im Normalbetrieb einen > Wirkungsgraf von 90%, dann verheizt er 150 Watt. Das ist schon eine > ganze Menge (etwa 3-5 Teelichter). Wenn er viel mehr Wärme vertragen > würde, dann würde man ihn entsprechend beschriften, denn viel Watt > verkauft sich gut. > > Nehmen wir mal an, du würdest mit einer Leistung von 1,5 kW bremsen, > dann müsste der Motor die ganze Leistung alleine verheizen (abgesehen > von marginalen Verlusten an Leitungen und MOSFET). Er verträgt aber nur > 150 Watt. > > Oder anders gesagt: Wenn deine Idee Funktionieren würde, dürftest du > damit nur ganz schwach bremsen sonst verbrennt der Motor. > > Aber er wird verglichen mit der Antriebsleistung eh nur ganz schwach > bremsen, als passt schon :-) Das würde heißen: Je schlechter der Motor, desto besser für mich ;)...
Alexander M. schrieb: > Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden? Beim choppern schliesst du die Wicklungen kurz, indem die Lowside Schalter kurz mal angeschaltet werden. Zur Verdeutlichung solltest du auch mal die Highside Switches einzeichnen. Wenn du das gemacht hast, siehst du, das die Bodydioden der Highside, die Lowside Switches und die Induktivität des Motors einen Boostkonverter bilden. Also ja, die Bodydioden der Highside leiten die Boostspannung zurück in die Motorschiene.
Matthias S. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden? > Also ja, die Bodydioden der Highside leiten die > Boostspannung zurück in die Motorschiene. Noch besser ist es, wenn schnelle und starke Schottkydioden parallel zu den Bodydioden geschaltet werden
Herbert schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Alexander M. schrieb: >>> Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden? >> Also ja, die Bodydioden der Highside leiten die >> Boostspannung zurück in die Motorschiene. > Noch besser ist es, wenn schnelle und starke Schottkydioden parallel zu > den Bodydioden geschaltet werden Gute Idee (finde ich)... Noch gar nicht drüber nachgedacht... Wird sowas auch eingesetzt in anderen Anwendungen?
Matthias S. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden? > > Beim choppern schliesst du die Wicklungen kurz, indem die Lowside > Schalter kurz mal angeschaltet werden. Zur Verdeutlichung solltest du > auch mal die Highside Switches einzeichnen. > Wenn du das gemacht hast, siehst du, das die Bodydioden der Highside, > die Lowside Switches und die Induktivität des Motors einen > Boostkonverter bilden. Also ja, die Bodydioden der Highside leiten die > Boostspannung zurück in die Motorschiene. Danke. Werde ich wohl mal genauer anschauen müssen...
Alexander M. schrieb: > Herbert schrieb: >> Matthias S. schrieb: >>> Alexander M. schrieb: >>>> Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden? >>> Also ja, die Bodydioden der Highside leiten die >>> Boostspannung zurück in die Motorschiene. >> Noch besser ist es, wenn schnelle und starke Schottkydioden parallel zu >> den Bodydioden geschaltet werden > > Gute Idee (finde ich)... Noch gar nicht drüber nachgedacht... Wird sowas > auch eingesetzt in anderen Anwendungen? Es gibt sogar MOSFETs, die die Schottkydiode gleich drin haben.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Offenbar willst du die 1,5 KW in den Widerständen verheizen. Mache dir > lieber Gedanken, wie und wohin du diese Wärme ableiten willst. Die Leistung ist relativ unkritisch. Das Abbremsen des Motors geht relativ zügig, d.h. die Leistung kann gar nicht direkt an die Umgebung abgegeben werden. Viel wichtiger ist die Energie, die beim Abbremsvorgang insgesamt in Wärme umgesetzt werden muss. Diese Energie darf in den Widerständen und der Motorwicklung nicht zu einer unzulässigen Temperaturerhöhung führen.
Wolfgang schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> Offenbar willst du die 1,5 KW in den Widerständen verheizen. Mache dir >> lieber Gedanken, wie und wohin du diese Wärme ableiten willst. > > Die Leistung ist relativ unkritisch. Das Abbremsen des Motors geht > relativ zügig, d.h. die Leistung kann gar nicht direkt an die Umgebung > abgegeben werden. > Viel wichtiger ist die Energie, die beim Abbremsvorgang insgesamt in > Wärme umgesetzt werden muss. Diese Energie darf in den Widerständen und > der Motorwicklung nicht zu einer unzulässigen Temperaturerhöhung führen. Ja, und genau das Problem habe ich mit oben genannten Ansatz durch kurzschließen der MOSFETs. Nur weiß ich jetzt (noch) nicht, ob das von den Bodydioden kommt, oder vom ständigen Anschalten / Ausschalten der MOSFETs (Rds_on), oder von einer insgesamt falschen Auslegung der MOSFETs.
H. H. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Herbert schrieb: >>> Matthias S. schrieb: >>>> Alexander M. schrieb: >>>>> Erfolgt dann hier ein Rückstrom über die Bodydioden? >>>> Also ja, die Bodydioden der Highside leiten die >>>> Boostspannung zurück in die Motorschiene. >>> Noch besser ist es, wenn schnelle und starke Schottkydioden parallel zu >>> den Bodydioden geschaltet werden >> >> Gute Idee (finde ich)... Noch gar nicht drüber nachgedacht... Wird sowas >> auch eingesetzt in anderen Anwendungen? > > Es gibt sogar MOSFETs, die die Schottkydiode gleich drin haben. Zur richtigen Auslegung dieser MOSFETs benötige ich aber noch die richtige Berechnung dieser Ströme. Hier scheitert es aktuell leider noch, weil ich noch nicht ganz verstehe, was der Motor in dem Fall "Kurzschluss der 3 Phasen" macht ;)
Alexander M. schrieb: > Zur richtigen Auslegung dieser MOSFETs benötige ich aber noch die > richtige Berechnung dieser Ströme. > Hier scheitert es aktuell leider noch, weil ich noch nicht ganz > verstehe, was der Motor in dem Fall "Kurzschluss der 3 Phasen" macht ;) Wenn man keine Motordaten hat, dann muss man diese eben messen.
Alexander, ich habe das Gefühl, dass du den Motor gar nicht vorliegen hast und zuerst alles mathematisch absichern willst. Zugegebenermaßen ist mir die dazu nötige Mathematik eine Nummer zu hoch. Dennoch bin ich ganz sicher, dass dieser Weg Aufgrund zu vieler Unbekannter eine Sackgasse ist. Teste doch erst einmal ganz ohne Elektronik nur mit der Mechanik und dem Motor, ob die Bremse wie angedacht überhaupt funktioniert.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Alexander, ich habe das Gefühl, dass du den Motor gar nicht vorliegen > hast und zuerst alles mathematisch absichern willst. Zugegebenermaßen > ist mir die dazu nötige Mathematik eine Nummer zu hoch. Dennoch bin ich > ganz sicher, dass dieser Weg Aufgrund zu vieler Unbekannter eine > Sackgasse ist. > > Teste doch erst einmal ganz ohne Elektronik nur mit der Mechanik und dem > Motor, ob die Bremse wie angedacht überhaupt funktioniert. Doch, Motor ist da. Auch mit Motordaten (evtl. aber zu wenig...). Bremse mit Schütz funktioniert, mit MOSFETs ist mir ein Sample bereits abgeraucht. Deshalb hätte ich gehofft, dass hier bereits Kollegen ähnliche Versuche gemacht haben bzw. das "kurz" überschlagen hätten können mit jeweiligen Formeln, wie ca. die MOSFETs ausgelegt werden müssten bzw. welche Motordaten benötigt werden. Aber ja, du hast wohl Recht: Es wird wohl erstmal weitere Trial & Error-Versuche geben, und nebenbei wird dann versucht, das Model "Motor" genauer zu verstehen :) Danke ;)
Alexander M. schrieb: > Bremse mit Schütz funktioniert, mit MOSFETs ist mir ein Sample bereits > abgeraucht. Ah, OK. Dein Motor erzeugt ja Wechselstrom. So ein MOSFET leitet nur in eine Richtung. In die andere Richtung leitet seine Body Diode, an der allerdings ca 0,7V abfallen. Da kann schnell zu einem thermischen Problem führen. Deswegen nutzt man normalerweise den Wechselrichter auch zum Bremsen. Dieser würde den Strom Gleichrichten und die Energie in den Akku zurück speisen (falls vorhanden) oder in einem Widerstand verheizen, wie in https://thesixtech.com/blogs/thesix-blog/bldc-motor-braking-techniques-part-1 beschrieben war.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Bremse mit Schütz funktioniert, mit MOSFETs ist mir ein Sample bereits >> abgeraucht. > > Ah, OK. > > Dein Motor erzeugt ja Wechselstrom. So ein MOSFET leitet nur in eine > Richtung. In die andere Richtung leitet seine Body Diode, an der > allerdings ca 0,7V abfallen. Da kann schnell zu einem thermischen > Problem führen. Ja, so scheint es mir auch. Ich bin hier noch am Probieren. > Deswegen nutzt man normalerweise den Wechselrichter auch zum Bremsen. > Dieser würde den Strom Gleichrichten und die Energie in den Akku zurück > speisen (falls vorhanden) oder in einem Widerstand verheizen, wie in > https://thesixtech.com/blogs/thesix-blog/bldc-motor-braking-techniques-part-1 > beschrieben war. Ja, evtl. wird es so eine Lösung. Auch wenn ich natürlich gern diesen (teuren) Leistungswiderstand mir sparen wollen würde. Grüße
Der Vorteil vom Wechselrichter (rückwärts als Gleichrichter verwendet) ist, dass du nicht die 0,7 Spannungsabfall an den Body Dioden hast. Die Transistoren müssen freilich passend angesteuert werden.
Alexander M. schrieb: > Auch wenn ich natürlich gern diesen > (teuren) Leistungswiderstand mir sparen wollen würde. Der ist das billigste an der ganzen Sache.
H. H. schrieb: > Alexander M. schrieb: >> Auch wenn ich natürlich gern diesen >> (teuren) Leistungswiderstand mir sparen wollen würde. > > Der ist das billigste an der ganzen Sache. Natürlich würde ich mir das andere auch gern sparen wollen.
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