Forum: HF, Funk und Felder Warum geben Amateurfunker immer 59er Rapporte?


von Lehrling (Gast)


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Ich lerne grade für die Prüfung und musste Grinsen, als mir die obige 
Prüfungsfrage untergekommen ist. Natürlich ist Antwort D richtig, aber 
mir ist beim Abhören von Amateurfunkbetrieb aufgefallen, dass fast schon 
übertrieben häufig immer 59er Rapporte gegeben werden. Sogar dann, wenn 
die Stationen Probleme haben sich zu verstehen.

Station nennt ihr Rufzeichen
Gegensation sagt much QRM my Friend much QRM please repeat
Station wiederholt ihr Rufzeichen
... längeres Hin und Her
zum Schluss: Aaahh 5 by 9 my friend. 5 by 9 my friend...
...

Ich finde das nicht schlimm, aber eher amüsant. Da haut jeder sein 5 by 
9 raus als sei es eine Höflichkeitsfloskel :D

von Hans Miller (Gast)


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Lehrling schrieb:
> Ich finde das nicht schlimm, aber eher amüsant. Da haut jeder sein 5 by
> 9 raus als sei es eine Höflichkeitsfloskel :D

Schon mal an Radio 5 und S ( Signalstäke ) 9 gedacht?

von Bennu (Gast)


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Manchmal möchte man die Verbindung möglichst kurz und die 
Wahrscheinlichkeit von Missverständnisse klein halten, z.B. bei einem 
Pileup. Dann gibt man halt 59(9).

Oder manche haben kein S-Meter, wieder andere interessieren sich 
schlicht nicht für Rapporte und geben das nur weil es für eine gültige 
Verbindung notwendig ist.

von Simulant (Gast)


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Ist auch im Contest so: es soll schnell gehen ohne Missverständnisse.

Als UKW-Contester gebe ich häufiger mal ‚echte‘ Rapporte, das endet 
immer wieder mal in Punktabzug für mich weil die Gegenstation 
überrumpelt wurde und es falschherum im Log einträgt (gesendeter und 
empfangener Rapport verwechselt).

FiveNine ist idiotensicher…

von oskar (Gast)


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Bei Contesten wird grundsätzlich 59(9) gegeben. Ist zwar ziemlich 
sinnlos, aber ist so.

Bennu schrieb:
> Oder manche haben kein S-Meter

Eher unwahrscheinlich. Eher will man dem Funkpartner schmeicheln und 
nichts negatives sagen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Höre mit 5.
Verstehe mit 0.

von swr (Gast)


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Lehrling schrieb:
> Ich finde das nicht schlimm, aber eher amüsant. Da haut jeder sein 5 by
> 9 raus als sei es eine Höflichkeitsfloskel :D

Klingt doch immerhin besser als 'Mahlzeit'

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Achso. Wie das Amen in der Kirche. Jeder tut so, als würde er voll 
verstehen was einem der Herr vorgebetet vom Verstrahltesten vermitteln 
möchte, versteht in Wirklichkeit aber nur Bahnhof (ihr Zug fuhr vor 5 
Minuten von Gleis 9) und möchte seine geistlichen Defizite unauffällig 
unter die Bank kehren, um nicht ausgegrenzt zu werden. Verstehe.

von Karl (Gast)


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oskar schrieb:
> Eher will man dem Funkpartner schmeicheln und nichts negatives sagen.

ACK
Funkamateure fühlen sich schnell auf den Schlips getreten.

von oskar (Gast)


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swr schrieb:
> als sei es eine Höflichkeitsfloskel

Es ist eine! Auch wenn es ursprünglich mal nicht so gedacht war, hat es 
sich dahin entwickelt. Niemand nimmt die Rapporte wirklich ernst.

von Andre (Gast)


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Karl schrieb:
> Funkamateure fühlen sich schnell auf den Schlips getreten.

Schreib öffentlich "Amateurfunker" und halte eine Schüssel bereit. 
Danach hast du genug Tomatensalat für den Rest der Woche 🤣

von Dieter (Gast)


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In anderen Kulturen, wo etwas nicht zu wissen eine Schwäche ist, ist das 
üblich 59 zu antworten.

von 599 & 88 (Gast)


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Ja, leider ist das so.
Im Contest wird 59(9) oft im Programm vorgegeben und das dauert halt 1-3 
Sekunden den echten Rapport einzutragen. Ausserdem müsste man auf die 
Anzeige achten.

Ich hasse sowas, aber es gibt noch echte Ansagen, aber eigentlich nur 
ausserhalb von Contesten.

Es geht auch anders.
Letztens nur 44 bekommen, Sachsen nach Nordsee und nach Zürich.
Die Nordseestation meinte nur, daß ich auch eine Schlechte 
Empfangsantenne haben muss, weil mit 1KW muss mehr als 58 bei mir 
ankommen...

Beitrag #7075321 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7075325 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7075332 wurde von einem Moderator gelöscht.
von OM (Gast)


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Hier geht aber wieder einiges durcheinander. Wieviele von den Antworten 
kommen von Funkamateuren (und wie viele von Amateurfunkern hi)?

Im Contest ist 599(9) üblich, auch wenn es total an der Realität vorbei 
geht. Bei Sonderrufzeichen ist es genauso, ebenso wie bei DXpeditionen. 
Bei den Klöhn-QSOs auf 80m interessiert das auch keinen.

Bei QSOs unter ungewöhnlichen Bedingungen, z.B. Ende April auf 6m, oder 
im Winter auf 10m, oder bei short skip, oder oder oder wird dagegen in 
der Regel ein präziser Rapport gegeben. Was passieren kann ist dass ich 
ein S8 auf S9 aufrunde, falls die Gegenstation S9 gegeben hat, einfach 
aus Höflichkeit und weil S-Meter sowieso alle anders gehen.

Schwieriger wird es beim R-Wert. Ich kenne Kollegen, die nur R5 oder R4 
geben, weil bei R3 kein Austausch mehr möglich ist. Ich persönlich sehe 
das anders, und habe für Wortfetzen auch schon R3 gegeben.

Ausserdem gibt's noch Fading (wir nennen das QSB) - eben noch S6, jetzt 
S9. Das kommt vor!

Am schwierigsten ist der T-Wert, weil heute eigentlich alle Sender bis 
auf Eigenbauten einen sauberen Ton hinbekommen. Wenn ich ein chirp höre 
(da schmiert der Ton ab, weil die Endstufe nicht richtig vom Oszillator 
entkoppelt ist), gebe ich T8, obwohl T9c eigentlich korrekt wäre.

Jaja, wir Funkamateurfunker..

von zulu (Gast)


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OM schrieb:
> Was passieren kann ist dass ich
> ein S8 auf S9 aufrunde, falls die Gegenstation S9 gegeben hat, einfach
> aus Höflichkeit und weil S-Meter sowieso alle anders gehen.

Was hat das mit Höflichkeit zu tun? Die Ausbreitungsbedingungen sind so 
wie sie sind.

Beitrag #7075636 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Lehrling.

Heutzutage mag dein Unverständnis für dieses seltsame Verhalten durchaus 
nachvollziehbar sein. In Zeiten von Smart-Phone und störungsfreiem 
Telefonieren von fast jedem Ort der Welt mag das seltsam erscheinen.

Man beachte die Historie und gehe einige -zig Jahre in der 
Funkgeschichte zurück, als u.a. noch viel telegrafiert wurde.

Was bedeutet RST?
R = Readability  -> Lesbarkeit, von 1-5
S = Signal Strength -> Feldstärke, von 1-9
T = Tonqualität -> ..des Morsetons, von 1-9

Ich fange mit 'S'
S1 -> man möchte mit dem Ohr noch hinter die Lautsprechermembran 
kriechen
S9 -> die Membran fliegt einem in Fetzen um die Ohren ;-)

'R'
R1 -> S dann meist klein, da ist was, aber nicht genau zu erfassen
      oder S gut, aber z.B. Störungen...
R5 -> alles klar

'T'
Heute ist alles T9, wer etwas anders mit gekauftem Equipment in die luft 
setzt, gehört erschlagen oder seine Mühle ist kaputt.

Früher war das anders; einfachere Ausrüstung (Selbstbau), vllt. Brumm 
auf der Leitung oder Chirp u.v.a.m. Der OP auf der Gegenseite war froh, 
auf solche Unzulänglichkeiten hingewiesen zu werden, weil mit seinem 
Gerät etwas nicht in Ordnung war. Wird auch heutzutage bei 
selbstgebautem Equipment genutzt. -> muss man nochmal nacharbeiten...

Bei Kontesten sind die ganzen Überlegungen ja nur hinderlich, es muss 
schnell gehen, nicht nachdenken; darum 59(9) und weiter zum nächsten 
QSO.

Nicht wundern, es nutzt nichts.

73
Wilhelm

von Carsten H. (Gast)


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Kann mir jemand mal sinnvoll erklären wie es bei so einen Contest zugeht 
oder eine Youtube Link schicken, wo ich mir das mal Beispielhaft ansehen 
kann um einen Eindruck zu bekommen?

von Simulant (Gast)


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Carsten H. schrieb:
> oder eine Youtube Link schicken, wo ich mir das mal Beispielhaft ansehen
> kann um einen Eindruck zu bekommen?

UKW-Contest hier:
https://www.youtube.com/watch?v=2Rh3-K8V4_o

Beitrag #7076216 wurde von einem Moderator gelöscht.
von OM (Gast)


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Simulant schrieb:
> UKW-Contest hier:
> https://www.youtube.com/watch?v=2Rh3-K8V4_o

Naja, ob das jetzt so repräsentativ ist...so sehen Gewinner aus, klar, 
aber es geht auch "casual" von zu Hause aus und als single-op (Ein-Mann 
Station).
So etwa:

https://www.youtube.com/watch?v=QwEzX3rrQU4

(okay, ist auch nicht ganz repräsentativ...)

von Jens B. (dasjens)


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Simulant schrieb:
> Carsten H. schrieb:
>> oder eine Youtube Link schicken, wo ich mir das mal Beispielhaft ansehen
>> kann um einen Eindruck zu bekommen?
>
> UKW-Contest hier:
> https://www.youtube.com/watch?v=2Rh3-K8V4_o

Hardcorestation. GEIL.

von Simulant (Gast)


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OM schrieb:
> Naja, ob das jetzt so repräsentativ ist...

Es zeigt was von der Abwicklung der Verbindungen im UKW-Contest und wie 
ernsthaft man es betreiben KANN.

Klar, weniger Aufwand geht immer. Es gibt entsprechend auch die zwei 
Wertungsgruppen Mehrmann- und Einmannstationen. Ich selbst nehme in der 
Einmann-Wertung teil mit (gutem) festen Standort, also viel weniger 
Logistikaufwand.

von Lehrling (Gast)


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Wie oft finden eigentlich diese Konteste statt?

von OM (Gast)


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Eigentlich ist an jedem Wochenende was los. Hier ist der Kalender:

https://www.contestcalendar.com/weeklycont.php

Am nächsten Wochenende ist ein Großereignis, der CQ WW WPX in CW. Da 
mache ich als Einmannstation mit 100W mit.

von Jens B. (dasjens)


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Lehrling schrieb:
> Wie oft finden eigentlich diese Konteste statt?

Oder guggst Du hier:

https://www.darc.de/der-club/referate/conteste/contestkalender/darc-contestkalender-kwukw/

von pillepalle (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> T = Tonqualität -> ..des Morsetons, von 1-9

Wie ist das mit Tonqualität gemeint? Es werden ja eigentlich keine Töne 
übertragen. Die Töne werden im Empfänger generiert.

Wilhelm S. schrieb:
> R = Readability  -> Lesbarkeit, von 1-5

Was ist mit Lesbarkeit gemeint? Die "Morsehandschrift" des Operators 
oder die Beeintächtigung durch QRM?

von OM (Gast)


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pillepalle schrieb:
> Wie ist das mit Tonqualität gemeint?

Das kommt aus alten Zeiten...gemeint ist, ob Du in CW einen reinen 
Sinuston aussendest - das wäre T9 - oder ob da Brummanteile drauf sind. 
T1 wäre dann der Halbwellengleichrichterton, muss grausam sein. Etwas 
anderes als T9 kann man nur mit Selbstbau erreichen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite



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Hallo OM.

OM schrieb:
> Simulant schrieb:
>> UKW-Contest hier:
>> https://www.youtube.com/watch?v=2Rh3-K8V4_o
>
> Naja, ob das jetzt so repräsentativ ist...so sehen Gewinner aus, klar,
> aber es geht auch "casual" von zu Hause aus und als single-op (Ein-Mann
> Station).
> So etwa:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=QwEzX3rrQU4
>
> (okay, ist auch nicht ganz repräsentativ...)

Richtig. Es geht aber auf jeden Fall einige Nummern kleiner. Hier ein 
Bild
einer 2m Portabelstation im Bergischen Land während des 
UKW-Fruehlingscontests am 02Apr2022:
"DARC-UKW-Fruehlingscontest_DL1EIC-p_JO31NC_I_Reduziert_02Apr2022.jpg"

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Pillepalle.

pillepalle schrieb:

> Was ist mit Lesbarkeit gemeint? Die "Morsehandschrift" des Operators
> oder die Beeintächtigung durch QRM?

Das ist nirgendwo festgelegt, soviel ich weiss. Logischerweise 
beinträchtigt beides die Lesbarkeit, und darum fliesst beides in die 
Bewertung ein.

Solange ich den Eindruck habe, die Probleme kommen von meiner eigenen 
Unfähigkeit beim Hören und Niederschreiben, gibt es eine fünf.
Erst wenn mir QSB, QRN, QRM oder eine schmierige Gebeweise deutlich 
auffallen, gehe ich mit dem Wert herunter. Meistens mit Angabe des 
Grundes, z.B. QSB.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von OM (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Es geht aber auf jeden Fall einige Nummern kleiner. Hier ein
> Bild einer 2m Portabelstation im Bergischen Land während des
> UKW-Fruehlingscontests am 02Apr2022

Respekt! Bei dem Wetter wäre ich im warmen Shack geblieben. Mit 
Handschuhen kann ich auch kein CW geben.

von abcde (Gast)


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Vielleicht ist das hier mit Tonqualität bei CW gemeint:
https://www.youtube.com/watch?v=zvo-6fOn_HE
Ich habe so etwas allerdings noch nie gehört.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo OM.

OM schrieb:

> Respekt! Bei dem Wetter wäre ich im warmen Shack geblieben.

A) Es war überhaupt nicht so kalt. Das ist z.B. daran zu erkennen, dass 
der Schnee fast weggetaut ist.
B) Waren es auch nur zwei Stunden. Mehr machte der Akku nicht mehr.
C) Der Wind war lästiger. Der verdrehte immer die Antenne und stand 
teilweise auf dem Mikrophon.
D) Ich habe kein Shack, weil ich keinen Wohnsitz habe, wo ich sinnvoll 
eine Antenne errichten kann.

> Mit
> Handschuhen kann ich auch kein CW geben.

A) Ich habe SSB gemacht, weil mein CW für Contestzwecke zu langsam ist. 
Zugegeben, bei Telegraphie stellt sich das Problem mit dem Wind auf dem 
Mikrophon erst gar nicht. ;O)
B) Der Ansatz mit Handschuhen zu geben ist ja auch teilweise der falsche 
Ansatz. Der bessere Ansatz wäre, die Taste mit in den Handschuh zu 
stecken. ;O)
Siehe: "Knietaste_KaelteschutzOffen-III.JPG" und 
"KnietasteVonLinks.JPG".
Zugegeben, das Teil ist etwas fummelig. Darum kommt es auch erst ab 
deutlichen Minustemperaturen zum Einsatz. Vorher normal die Knietaste 
und ein Handschuh mit abgeschnittenen Fingern.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von OM (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Der Ansatz mit Handschuhen zu geben ist ja auch teilweise der falsche
> Ansatz. Der bessere Ansatz wäre, die Taste mit in den Handschuh zu
> stecken.

Interessante Idee. Aber geht das auch mit einem Paddle? Ich kann mit 
einer Handtaste nicht geben, habe direkt squeeze-keying mit paddle 
gelernt (entgegen der Empfehlung im Lehrbuch).

Kann das sein, dass ich so eine Knietaste im Film "Dunkirk" gesehen 
habe, wo ein Pilot sowas bedient?

von alf (Gast)


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OM schrieb:
> Interessante Idee. Aber geht das auch mit einem Paddle? Ich kann mit
> einer Handtaste nicht geben, habe direkt squeeze-keying mit paddle
> gelernt (entgegen der Empfehlung im Lehrbuch).

Kontakte außen am Handschuh an Daumen und Zeigefinger befestigen und als 
Paddle benutzen?

von OM (Gast)


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alf schrieb:
> Kontakte außen am Handschuh an Daumen und Zeigefinger befestigen und als
> Paddle benutzen?

Du meinst als direkten elektrischen Kontakt? Das würde dann aber nicht 
federn, dann kann man nicht schnell geben, denke ich.

von alf (Gast)


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OM schrieb:
> Du meinst als direkten elektrischen Kontakt? Das würde dann aber nicht
> federn, dann kann man nicht schnell geben, denke ich.

Federung ist nicht unbedingt nötig. Es gibt ja auch diese Sensortasten 
ganz ohne Mechanik. Ich selber habe keine solche Taste. Aber es gibt 
durchaus Leute, die sind damit sehr schnell.

von Kilo S. (kilo_s)


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Bernd W. schrieb:
> Es geht aber auf jeden Fall einige Nummern kleiner. Hier ein Bild
> einer 2m Portabelstation im Bergischen Land während des
> UKW-Fruehlingscontests

Ah, wie ich sehe bin ich nicht der einzige der Notenständer 
zweckentfremdet.

;-)

Sehr cool!

von Ramsel (Gast)


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von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Andre schrieb:
> Schreib öffentlich "Amateurfunker" und halte eine Schüssel bereit.
> Danach hast du genug Tomatensalat für den Rest der Woche 🤣

Nimm die speziell für diese Spezies gedachte Version, am besten noch 
gegendert:

die Funkamateurfunker*in

Der * markiert wo man ein Geräusch ähnlich eines Schluckaufs einfügen 
muss. Oder war das mit dem Gendern nicht

die Funkamateurfunkerperson,

ohne Schluckauf? Egal, die werden sich schon ausreichend aufregen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite



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Hallo OM und Kilo S.

OM schrieb:

> Interessante Idee. Aber geht das auch mit einem Paddle?

Bestimmt. Statt einer Hammertaste kann man an gleicher Position auch 
eine Schlackertaste oder einen Sidesweeper montieren.

> Ich kann mit
> einer Handtaste nicht geben, habe direkt squeeze-keying mit paddle
> gelernt (entgegen der Empfehlung im Lehrbuch).

Bei mir ist es umgekehrt. Ich habe Probleme mit Bugs/El-Bugs.

Wegen Lehrbuch: Ich halte es eher für wichtig, dass man das Hören an 
guter Maschinenschrift lernt und übt. Vermutlich wird einem dann selber 
eher auffallen, wenn man schmiert.
Der Mithörton klingt dann anders als der gewohnte Rythmus.

> Kann das sein, dass ich so eine Knietaste im Film "Dunkirk" gesehen
> habe, wo ein Pilot sowas bedient?

Keine Ahnung, weil den Film habe ich nicht gesehen.

Aber eine klassische britische Knietaste aus dem zweiten Weltkrieg und 
der Zeit danach ist sowas:
Siehe "BritischeKnietaste_I.jpg".
Später, in den 80er Jahren, zur Zeit der "Clansman" Geräteserie 
verwendeten sie so etwas:
Siehe "ClansmanTaste_II.jpg"
Der Nachteil dieser Art von Schnürungen ist, dass sie sich extrem 
lockert, wenn man sie sich auf den Oberschenkel schnallt und dann 
irgendwann das Bein streckt. Der Oberschenkel wird dann viel "dünner".

Die Amerikaner verwendeten die "J37" Tastenserie. Ebenso war die im Rest 
der Nato und auch bei der Bundeswehr verbreitet, z.B. als Zubehör zum 
GRC9.
Siehe "AmerikanischeKnietaste_J-37_VI.jpg" und 
"AmerikanischeKnietaste_J-37_III.jpg"
Die Klammer ist schneller an- und abgelegt als die Verschnürung, aber 
deutlich wackeliger. Auf den Oberschenkel passt die Klammer nicht, es 
sei denn, Du bist ein Winzling kurz vor dem Verhungern.
Durch ein Scharnier kann die Taste in die hufeisenförmige Blechklammer 
hineingeklappt werden, zum platzsparenden (und leicht geschütztem) 
Transport.

Aus diesen Erfahrungen habe ich dann meine eigene Konstruktion gemacht. 
Basis ist ein japanischer Nachbau einer J-37, die man in den 80ern für 
kleines Geld kriegen konnte. Der Korpus ist messingfarben lakierter 
Zinkdruckguss. Den habe ich auf eine 2mm Aluplatte geschraubt (das grüne 
Blech), die an den Seiten mit Schlitzen zum Durchfädeln von 1 Zoll 
Gurtband versehen ist. Wichtig war auch, die Grundplatte nach vorne bis 
über den Betätigungshebel zu verlängern, damit das Kippmoment gut 
abgefangen wird. Das Gurtband beinhaltet Steckschliessen mit einer 
Verstellmöglichkeit für die Gurtlänge und als zusätzlich federndes 
Element die weissen Gummibänder. Dreifach genommen, damit die etwas 
härter sind.

Damit kann man das Bein dann auch mal strecken, ohne das einem die Taste 
gleich auf den Knöcheln sitzt. Mit den Steckschliessen lässt sich die 
Taste auch schnell anlegen und ablegen, wenn die Gurtlänge einmal 
passend eingestellt ist. Ebenso eingefügt ist eine Steckverbindung für 
den elektrischen Anschluss in Tastennähe. Das erleichtert das Aufstehen 
mit der Taste und auch das Einfädeln der Verbindung in obige 
Kälteschutzhülle.
Siehe "JapanJ-37ZuKnietasteUmgebaut.jpg"

Irgendwelcher hochgezüchteter Kram wie Junkers Tasten oder deren NVA 
Pendant oder sonstige Luxusausführungen sind als Knietaste oder für 
portabel Anwendungen eher ungeeignet. Vor allem sind sie zu schwer. 
Besser sind die etwas gröberen, deren Feder sich auch ausreichend stramm 
einstellen lässt.

Wenn ich mir dafür eine Weiterentwicklung einfallen lassen würde, wäre 
das eine ähnliche Konstruktion, aber die Taste würde ich durch eine noch 
weiter auf Robustheit getrimmte Version ersetzten, wo die Lagerung aber 
durch eine Feder ersetzt ist, wie bei diesem polnischen Teil: 
"PolnMorseTaste_Total_III_bearb.jpg"
Bei genauem Hinsehen ist das zwar eine einzige Feder, aber funktional 
ist die Scharnierwirkung und die Gegendruckwirkung auf unterschiedliche 
Bereiche verteilt.
Für die Feder(n) einer Eigenkonstruktion würde ich dann ein zerbrochenes 
Sägeblatt verwenden, das in Zwingen gehalten wird.

Ausserdem würde ich mir zusätzlich zu der Verschnürung noch Gedanken 
über PALS-Streifen machen. Damit könnte man die Taste dann auch sicher 
an einer Weste oder einer Tasche befestigen.

Kilo S. schrieb:

> Ah, wie ich sehe bin ich nicht der einzige der Notenständer
> zweckentfremdet.

Es ist kein Notenständer, sondern der Ständer einer Trockenhaube, die in 
meiner Verwandschaft Anfang der 80er Jahre verschrottet wurde.
Eine Trockenhaube ist deutlich schwerer als Notenblätter, und darum ist 
auch der Ständer deutlich robuster ausgeführt als ein Notenständer.
Die Höhe und der Rest ist aber vergleichbar. So hoch, das eine sitzende 
Person gut unter die Trockenhaube passt, wass einer stehenden Person 
entspricht, die die Noten etwas unter Brusthöhe hat.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von OM (Gast)


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Bernd W. schrieb:
>> Ich kann mit
>> einer Handtaste nicht geben, habe direkt squeeze-keying mit paddle
>> gelernt (entgegen der Empfehlung im Lehrbuch).
>
> Bei mir ist es umgekehrt. Ich habe Probleme mit Bugs/El-Bugs.

Unter bug verstehe ich diese halbautomatischen Tasten, die automatisch 
Punkte geben und irgendwie mit einer Feder funktionieren. Das habe ich 
gar nicht erst versucht; ich finde, das klingt immer schrecklich. El-bug 
ist, vermute ich, die elektronische Variante davon. Squeezing mit Paddle 
ist was anderes, da werden Punkte und Striche automatisch gegeben, und 
die Abstände automatisch eingehalten, und Punkt-Strich und Strich-Punkt 
Sequenzen ebenfalls automatisch gegeben. Ich finde, das nimmt einem viel 
Arbeit ab, und man muss auch nicht selbst den Takt halten.

>Aber eine klassische britische Knietaste aus dem zweiten Weltkrieg und
>der Zeit danach ist sowas:

Genau, so ein Teil hatte der Pilot in dem Film. Du benutzt das aber 
nicht beim Autofahren oder anderen Tätigkeiten, sondern im Winter vor 
allem, weil man da leichter was Warmes drüberziehen kann, ja?

>Wegen Lehrbuch: Ich halte es eher für wichtig, dass man das Hören an
>guter Maschinenschrift lernt und übt. Vermutlich wird einem dann selber
>eher auffallen, wenn man schmiert.

Ja, sehe ich auch so. Hören ist viel schwieriger als Geben. Oder anders 
ausgedrückt: Geben wird überbewertet.

Gruss
OM

von diddi (Gast)


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OM schrieb:
> Ja, sehe ich auch so. Hören ist viel schwieriger als Geben. Oder anders
> ausgedrückt: Geben wird überbewertet.

Bis man aber squeezen richtig gelernt hat, ist nochmal eine große Hürde.

von OM (Gast)


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diddi schrieb:
> Bis man aber squeezen richtig gelernt hat, ist nochmal eine große Hürde.

Ich find's bis 25wpm relativ einfach. Aber man muss ja nicht komplett 
squeezen; ich kenne Funkamateure, die die paddle immer nur einzeln 
benutzen und nur vom richtigen Timing und ggf. der Wiederholung von 
Punkten und Strichen profitieren. Das hilft auch schon.

Gruss
OM

von Gerhard H. (ghf)


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Lehrling schrieb:

> Ich finde das nicht schlimm, aber eher amüsant. Da haut jeder sein 5 by
> 9 raus als sei es eine Höflichkeitsfloskel :D

Es ist nur eine Höflichkeitsfloskel.

Diese Woche im usenet gesehen:

"Oh, Alta, wie geht's?"
"Muss ja. Selbst?"
"Auch!"

von dfIas (Gast)


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diddi schrieb:
> Bis man aber squeezen richtig gelernt hat, ist nochmal eine große Hürde.
Eine Automatiktaste ist aber eine Wohltat dem Hörer gegenüber, wenn man 
ansonsten eine schlechte "Handschrift" hat. Ich kenne einige, die sich 
mehr vergeblich an ihrer Handtaste zu schaffen machen. (Und das sogar 
beim 5er-Gruppen-Geben bei der wöchentlichen 2-m-Übungsrunde.) Wenn man 
Punkte nicht mehr von Strichen und kleine von großen Pausen 
unterscheiden kann, wäre der Moment schon gekommen, umzusteigen.

von Sonnig (Gast)


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Der Franky vom Schupfenberg auf der 3635 gibt immer five nine. HI

von Sonnig (Gast)


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Der Franky Fert
vom Schupfenberg auf der 3635 gibt immer five nine. HI

von Michael D. (nospam2000)


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Simulant schrieb:
> UKW-Contest hier:
> https://www.youtube.com/watch?v=2Rh3-K8V4_o

Wenn das Funkamateure sind, wie sieht es dann bei den Funkprofis aus?

  Michael

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo OM.

OM schrieb:

>> Bei mir ist es umgekehrt. Ich habe Probleme mit Bugs/El-Bugs.

> El-bug ist, vermute ich, die elektronische Variante davon.

Richtig. Du hast zwei Kontakte, die seitlich betätigt werden. Einer nur 
für Punkte und der andere nur für Striche. Punkte und Striche werden 
dann elektronisch durch die Taste mit gleichbleibenden Rhythmus gegeben. 
Die mechanische Variante macht nichts anderes, die verwendet nur einen 
mechanischen Schwinger dafür. Und dann gibt es noch so elektronische 
Weiterentwicklungen wie einen Punkt- oder Strichspeicher, und dann die 
Jambic-Keyer, die abwechselnd Punkte und Striche machen, wenn beide 
Kontakte gleichzeitig geschlossen werden. Dass ist das, was Du als 
"Squeeze-Technik" bezeichnest.*)

> Squeezing mit Paddle
> ist was anderes, da werden Punkte und Striche automatisch gegeben, und
> die Abstände automatisch eingehalten, und Punkt-Strich und Strich-Punkt
> Sequenzen ebenfalls automatisch gegeben.

Und auch da gibt es wohl feine Unterschiede. Siehe:
https://www.qrpproject.de/Media/pdf/IambicModeA_B.pdf

> Ich finde, das nimmt einem viel
> Arbeit ab, und man muss auch nicht selbst den Takt halten.

Naja, es stellt aber auch höre Ansprüche an die Feinmotorik. Eine 
Hammertaste
ist halt gröber und für mich wesentlich einfacher zu bedienen. Kraft und 
Takt sind nicht so das Problem.

>>Aber eine klassische britische Knietaste aus dem zweiten Weltkrieg und
>>der Zeit danach ist sowas:

> Genau, so ein Teil hatte der Pilot in dem Film. Du benutzt das aber
> nicht beim Autofahren oder anderen Tätigkeiten, sondern im Winter vor
> allem, weil man da leichter was Warmes drüberziehen kann, ja?

Ich benutze sie grundsätzlich bei Portabelbetrieb, weil wenn ich keinen 
Tisch oder nur einen sehr wackeligen habe oder eine andere sinnvolle 
Ablage nur schlecht erreichbar ist, so ist mein Oberschenkel doch 
meistens in guter Reichweite und bietet eine feste Unterlage. Auch im 
Sommer.

Im Auto habe ich meine Umhängetasche mit dem HFG meist hinten auf der 
Ladefläche, und meistens aus. Im allgemeinen mache ich mit dem HFG auch 
nur FM/DMR.

Vor vielen Jahren in meiner Jugend habe ich aber als Beifahrer aus einem 
Auto heraus Telegraphie gemacht. Ich musste den Hub der Junkerstaste 
sehr grob einstellen, und die Feder extrastramm, um nicht bei 
Kanaldeckeln und Schlaglöchern versehentlich irgendeinen Mist zu geben. 
Das, zusammen mit der Tatsache, dass ich zwei Hände brauchte, eine zum 
Geben und eine zum festhalten der Taste, haben mich auf die Idee mit der 
Knietaste gebracht, weil genau für solche Situationen (wackelige 
Umgebung ohne Ablagemöglichkeit) sind sie konzipiert.

Allerdings vermute ich, dass wenn du in einer solchen Umgebung mit einer 
Squeeze Taste geben möchtest, könntest Du die Dir genauso auf den 
Oberschenkel schnallen und die Kontakte auf größeren Hub und strammere 
Feder stellen.

>>Wegen Lehrbuch: Ich halte es eher für wichtig, dass man das Hören an
>>guter Maschinenschrift lernt und übt. Vermutlich wird einem dann selber
>>eher auffallen, wenn man schmiert.
>
> Ja, sehe ich auch so. Hören ist viel schwieriger als Geben. Oder anders
> ausgedrückt: Geben wird überbewertet.

Das ist zu verkürzt ausgedrückt und irgendwie falsch. Ich versuche es 
mal so: Gutes Geben resultiert unter anderem aus im Hören an eine 
saubere Schrift gewohnt sein. Wenn Du im Hören super bist und jede noch 
so schräge Handschrift klaglos hören kannst und nicht so an 
Maschinenschrift gewöhnt bist, gibst Du meistens auch etwas unsauberer. 
Muss aber auch nicht zwangsläufig sein.

*) Es existiert noch eine einem Paddel sehr ähnliche Taste, die 
"Sidesweeper" genannt wird. Da ist im allgemeinen aber keine Elektronik 
oder Gebemechanik eingebunden, sondern die beiden Kontakte sind 
unmittelbar parallel geschaltet.
Benutzt wird sie im Prinzip wie eine Hammertaste, man gibt alle Zeichen 
komplett manuell. Der Witz dabei ist, dass sie Bewegungen einspart. wenn 
Du zum Beispiel eine Reihe Punkte gibst, drückst Du für den ersten Punkt 
nach links und für den zweiten nach rechts und für den dritten wieder 
nach Links usw. Bu hast also pro Punkt nur eine Bewegung, während Du bei 
einer Hammertaste zwi hättest (runter und wieder rauf). Der Unterschied 
zwischen Punkten und Strichen wird wie bei einer Hammertaste durch 
längeres Drücken erzeugt. Links und rechts sind NICHT für Punkt und 
Strich reserviert, sondern ergeben sich aus der Situation. Bei einem "X" 
würdest Du für den Anfangstrich z.B. nach Links drücken, für den 
folgenden Punkt nach Rechts und den zweiten Punkt nach Links. Der 
Abschlussstrich wird dann nach Rechs gedrückt. Würde jetzt noch ein 
weiterer Strich oder Punkt folgen, würde der wieder nach Links gedrückt. 
Du müsstest Dich an dieses Schema aber nicht halten, Du könntest z.B. 
auch den Anfangsstrich nach Rechts drücken, den folgenden Punkt nach 
Links usw.

Nachtrag: Es gibt auch (sehr selten) elektronische Zusätze zu 
Hammertasten, um dort Punkte und Striche in ein Maschinenschrift Raster 
zu bringen, oder um auch bei Hammertasten einen Textspeicher zu 
verwenden.

Noch ein Nachtrag: 
https://alt.agcw.de/index.php/de/contests-und-cw-betrieb/handtastenparty-htp

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

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von OM (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Und auch da gibt es wohl feine Unterschiede. Siehe:
> https://www.qrpproject.de/Media/pdf/IambicModeA_B.pdf

Ja, das weiss ich. Mir hatte damals ein erfahrener Funkamateur gesagt, 
dass der Mode A von den meisten Geräten (Icom ist wohl die Ausnahme) 
nicht unterstützt wird, und es deswegen sinnvoll ist, Mode B zu lernen - 
sonst muss man einen eigenen keyer anschaffen und kann den eingebauten 
nicht verwenden. Ich habe diesen Rat befolgt und mode B gelernt. Mein 
Yaesu FT-950 kann tatsächlich nur B.


>*) Es existiert noch eine einem Paddel sehr ähnliche Taste, die
>"Sidesweeper" genannt wird.

Sind das nicht die Tasten, die von Hochgeschwindigkeits-CWlern verwendet 
werden, weil Iambic bei höheren Geschwindigkeiten als 25wpm nicht mehr 
beherrschbar ist? Vielleicht verwechsle ich das auch.

73
OM

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo OM.

OM schrieb:

> Ja, das weiss ich. Mir hatte damals ein erfahrener Funkamateur gesagt,
> dass der Mode A von den meisten Geräten (Icom ist wohl die Ausnahme)
> nicht unterstützt wird, und es deswegen sinnvoll ist, Mode B zu lernen -
> sonst muss man einen eigenen keyer anschaffen und kann den eingebauten
> nicht verwenden. Ich habe diesen Rat befolgt und mode B gelernt. Mein
> Yaesu FT-950 kann tatsächlich nur B.

Es ist oftmals ein Akt, im Menue oder der Firmware aktueller Geräte die 
elektronische Taste zu deaktivieren, wenn man nur mit einer Hammertaste 
geben kann. :(
Oftmals ist diese Einstellung dann auch nach Aus- und Wiedereinschalten 
des Gerätes zurückgesetzt......:(

>>*) Es existiert noch eine einem Paddel sehr ähnliche Taste, die
>>"Sidesweeper" genannt wird.
>
> Sind das nicht die Tasten, die von Hochgeschwindigkeits-CWlern verwendet
> werden, weil Iambic bei höheren Geschwindigkeiten als 25wpm nicht mehr
> beherrschbar ist?

Ganz bestimmt nicht. Das waren die ersten Versuche, das ganze 
"ergonomisch" und effektiver zu gestalten. Es zeigte sich dann aber 
schnell, das es eher sinvoll ist, das ganze mechanisch oder elektronisch 
in Form von Bugs/Elbugs weiter zu treiben.
Ein Sidesweeper schont Wegen der geringeren Kräfte und weniger 
Bewegungen auch die Gelenke und Sehnen. Wegen der geringeren Kräfte ist 
ebenso der Eigenbau auch deutlich einfacher.
Aber ich habe noch niemanden gehört, der von sich selber sagte, dass er 
einen Sidesweeper verwendet und der nicht schmierte. Wenn jemand 
natürlich nicht sagt, das er einen Sidesweeper verwendet, und nicht 
schmiert, bekomme ich das nicht mit. Das mag meine Wahrnehmung 
verzerren. ;O)
Aber es könnte sein, das darin der Grund liegt, den Sidesweeper zu einem 
mechanischen oder elektronischen Bug weiter zu entwickeln.

> weil Iambic bei höheren Geschwindigkeiten als 25wpm nicht mehr
> beherrschbar ist?

Keine Ahnung. Ich bin kein High-Speeder. Aber dann wäre ein einfacher 
El-Bug eher die Lösung.
Hören geht bei den Highspeedern deutlich schneller als 
manuelles/halbmanuelles geben. Darum wird bei den Wettbewerben dazu 
soviel ich weiss auch mit einem Rechner gegeben.

> Vielleicht verwechsle ich das auch.

Das vermute ich auch, aber wirklich genau weiss ich es auch nicht. ;O)

Lesefutter übers Squeezen:
http://cq-cq.eu/DJ5IL_rt007.pdf


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von 888 (Gast)


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Gerhard H. schrieb:

> Es ist nur eine Höflichkeitsfloskel.
>
> Diese Woche im usenet gesehen:
>
> "Oh, Alta, wie geht's?"
> "Muss ja. Selbst?"
> "Auch!"

Erinnert mich an die Anfänge der Mobilfunk-Kommunikation. Als Anfang der 
'90er die GSM-Handies bezahlbar wurden. Da liefen die QSO auch so ab:

"Alter, kannst Du mich hören? Ich höre Dich gut. Wo bist Du gerade? Ich 
rufe Dich später nochmal an."

Beitrag #7088882 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andre G. (andgst01)


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Soul E. schrieb:
> "Alter, kannst Du mich hören? Ich höre Dich gut. Wo bist Du gerade? Ich
> rufe Dich später nochmal an."

Bei uns in der Firma haben wir grottenschlechte Headsets.
Da ist auch immer das erste was man bei einem Anruf fragt "Hallo? Hörst 
du mich?".

Beitrag #7093370 wurde vom Autor gelöscht.
von OE1 (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>
> Erinnert mich an die Anfänge der Mobilfunk-Kommunikation. Als Anfang der
> '90er die GSM-Handies bezahlbar wurden. Da liefen die QSO auch so ab:
>
> "Alter, kannst Du mich hören? Ich höre Dich gut. Wo bist Du gerade? Ich
> rufe Dich später nochmal an."

Das ist hier in OE auch ein vielen Umsetzern so...

A: CQ CQ von ......
B: Hallo, hier ist B
A: Hi, danke für's zurück kommen.. Kommst gut über den Umsetzer
B: Danke, du auch... bin dann wieder weg - danke fürs QSO, 73
A: 73

von OM (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Aber es könnte sein, das darin der Grund liegt, den Sidesweeper zu einem
> mechanischen oder elektronischen Bug weiter zu entwickeln.

Ich hab's begriffen: Ein Sidesweeper (oder cootie) ist im Grunde wie 
eine normale Handtaste, bloss um 90° gedreht und mit zwei Kontakten, die 
beide verbunden sind. Damit geht man direkt ohne keyer-Elektronik in das 
Gerät.

Ein Einhebelpaddle ("single lever" auf englisch) sieht so ähnlich aus, 
aber die beiden Kontakte links und rechts sind getrennt, einer für Punkt 
und einer für Strich, und ein keyer kümmert sich um timing und 
Wiederholung. Squeezen geht natürlich nicht, weil ja nicht beide 
Kontakte gleichzeitig gedrückt werden können.

Klingt interessant, aber ich glaube, wenn ich damit anfange, bringe ich 
am Ende alles durcheinander, und nichts geht mehr.

>Es ist oftmals ein Akt, im Menue oder der Firmware aktueller Geräte die
>elektronische Taste zu deaktivieren, wenn man nur mit einer Hammertaste
>geben kann. :(

Also bei meinem Yaesu FT-950 geht das sogar getrennt für die vordere und 
hintere Buchse für die Morsetaste. Da könnte man also ein Squeeze-Paddle 
mit einer Handtaste kombinieren. Aber ich gebe zu, dass ich den 
Menüpunkt  ohne Handbuch auch nicht finden würde.

73
OM

von OLf (Gast)


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OE1 schrieb:
> A: CQ CQ von ......
> B: Hallo, hier ist B
> A: Hi, danke für's zurück kommen.. Kommst gut über den Umsetzer
> B: Danke, du auch... bin dann wieder weg - danke fürs QSO, 73
> A: 73

Ja und?

von Ein DL Ham (Gast)


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Hallo

OLf schrieb:
> Ja und?

Nichts und.

Obwohl man das gleiche Hobby teilt kennt man den Gesprächspartner doch 
nur selten persönlich, hinzu kommt um ehrlich zu sein das auf dn Relais 
sich hauptsächlich zwei "Sorten" von Hams treffen:
Die festen Gruppen oder Bekannten die sich kennen - da laufen die 
Gespräche dann auch anders ab.
Und vor allem Neulinge (und die wenigen unter 20 Jahren alten)  oft in 
ihren Antennenaufbaumöglichkeiten sehr eingeschränkte Hams die froh sind 
überhaupt Sprechfunkverbindungen innerhalb des Amateurfunks durchführen 
zu können.

Tja und da kommt es halt zu den "Standardsprüchen" - nicht jeder ist der 
locker flockige Typ der mit einen Wildfremden (nur ein Rufzeichen ändert 
da überhaupt nichts) schon mit den ersten Satz bester freund und alter 
bekannter ist - was soll man denn auch groß mit einen Wildfremdem 
bereden?
Und viele Amateurfunker (ich nehme mich davon gar nicht aus bzw. war da 
"früher" sogar fast schon extrem) sind sogar eher recht Kontakt scheu 
was Sprechfunk angeht und fühlen sich bei einen (erst mal) 
oberflächlichen und  distanzierenden, nach ungeschriebenen Regeln, 
ablaufenden Kontakt mit Fremden viel wohler.
Klingt erstmal total widersinnig, ist aber tatsächlich oft so.

"Der" Ham ist (meist) nicht der Kumpel- und Feiertyp der mit jeden 
sofort kann und der vorrangig jemand zum "Labern" sucht - Ausnahmen gibt 
es natürlich immer.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,
anzumerken ist noch Folgendes.
In früheren Zeiten hatte jeder noch eine selbstgebaute Station. Der 
Austausch über die technischen Gegebenheiten ergab genügend 
Gesprächsstoff.
Wer etwas Fertiges von Drake, Hallicrafters oder gar Collins hatte, war 
der König. Das war ja nicht nur auf KW so. Als Ende der 60er Jahre das 
2m-Band und höhere Frequenzen zugänglich wurden, haben die C-Leute 
gefrickelt, was das Zeug hält. Veröffentlichungen (DUBUS, UHF-Unterlage 
von K. Weiner u.v.a.m.), UKW-Tagugungen (Weinheim, Dorsten, München...); 
die OMs haben den persönlichen Kontakt gesucht, Erfahrungen ausgetauscht 
und sich auch mit Bauteilen ausgeholfen. Der 1. wusste, der 2. hatte und 
der 3. konnte.
Wie heisst das schöne Wort -> Ham-Spirit.

Heute gibt es eben nix mehr zu erzählen, leider.
Das hat nichts mit 'früher war alles besser' zu tun, es war eben anders.
'Tempora mutantur, nos et mutamur in illis'

73
Wilhelm

von OM (Gast)


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Ein DL Ham schrieb:
> Obwohl man das gleiche Hobby teilt kennt man den Gesprächspartner doch
> nur selten persönlich, hinzu kommt um ehrlich zu sein das auf dn Relais
> sich hauptsächlich zwei "Sorten" von Hams treffen:
> Die festen Gruppen oder Bekannten die sich kennen - da laufen die
> Gespräche dann auch anders ab.

Das beschreibt sehr gut die Situation auf den Relais. Aber auf den 
KW-Bändern läuft das ganz anders ab. Ich denke, man muss vermitteln, 
dass Relaisfunk nur eine zwischenstufe ist - sowas wie CB für 
Funkamateure - und dass sich das weite Feld des Amateurfunks erst danach 
öffnet.

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