Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme Triac Schaltung für 230VDC Motor


von adDesigner (Gast)



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Hallo

Kennt Sich jemand mit Triac-Diac Dimmern aus?

Ich sitzte nun schon eine ziemlche Weilean einem Küchengerät und 
versuche eine Schaltung zu optimieren.

Funktionsweise:
Ein 230VDC Motor wird mit einer Phasenanschnittsteuerung auf 2 
Leistungsstufen betrieben. Stufe 1 ist über die Phasenanschnittsteuerung 
(Gleichgerichtet). Stufe 2 ist direkt das Gleichgerichtete Netz am Motor 
(vollgas).

Die Phasenanschnittsteuerung ist eine klassische Triac-Diac Kombination. 
Der Hersteller hat ursprünglich keinen Snubber verwendet.

Das Problem:
Aus EMV-Entstörgründen hat der Motorhersteller einen 220nF Kondensator 
parallel zu den Motoranschlüssen geschaltet. Dieser Kondensator führt zu 
einer Veränderung der ursprünglichen Designparameter der Schaltung.
Genauer gesagt läuft der Motor mit dem neu eingebauten Kondensator 
unruhig und hat keine Leistung. Ich nehme an, dV/dtc des Triacs wird 
überschitten.

Eine Messung der Motorspannung hat ergeben, dass der Triac sporadisch 
aus und wieder zündet, nachdem der eigentliche Zündzeitpunkt erreicht 
ist. Dies führt zum unruhigen lauf.



Was habe ich bereits gemacht:

Schaltung gezeichnet, Motorparameter ermittelt und ein LTSpice Modell 
des DC-Motors (inkl. Elektrisch-Mechanischer Kopplung) erstellt. Dieses 
zeigt das gemessene (fehl)Verhalten eigentlich sehr gut.


Was wurde Versucht:

1. Erhöhung L2 (zur Kompensierung der neuen kapazitiven Anteile vom 
Motor) -> Kein Erfolg, Zerstörung Triac oder keinen Effekt

2. Verminderung L2->  Kein Erfolg, Zerstörung Triac oder keinen Effekt

3. Diverse Snubberkombinationen (berechnet) oder auch einfach probiert
-> Verhindert Wiederzündungen, jedoch div. Probleme: Beschädigt manchmal 
Triac sodass nur noch 1 Halbwelle geschaltet wird. Funktioniert nicht, 
wennn L2=4700u ist.

Snubber mit 120nF + 470Ohm, L2=0H -> Läuft. Aber triac stirbt, sobald 
Gerät einmal ausgeschaltet wird. Schutzdioden parallel zum Motor brachte 
hier keine Abhilfe.

Snubber mit 1nF und 680Ohm, L2=0H, Triac wird beschädigt und Zündet nur 
noch bei einer Halbwelle.

Bisher waren aber alle Versuche erfolglos, die Schaltung in Ordnung zu 
bringen. Deshalb hoffe ich, jemand mit mehr Erfahrung mit Triac-Dimmern 
kann mir bei folgenden Fragen weiterhelfen:

1. Wozu dient L2 genau? Diese Induktivität führt in Zusammhang mit dem 
neuen Kondensator C5 zu den Wiederzündungen. Entfernt man sie jedoch 
(überbrücken) und baut zusätzlich einen Snubber ein, so killt es den 
Triac. In der Simulation funktioniert mit dem Snuber und ohne L2 alles 
bestens, in der Realität stirbt der Triac.

2. Warum stirbt der Triac wenn L2 kurzgeschlossen ist?

3. Welchen Ansatz könnte ich noch versuchen, um die Schaltung mit 
möglichst wenig Änderungen in den Griff zu bekommen?

Ich tappe ehrlich gesagt im dunkeln...

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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C1/R1 sieht schon etwas merkwürdig aus. Möchtest du denn mit den Spitzen 
des Motors wirklich direkt aufs Gate des Triacs? Der Z0405 ist ein Triac 
mit sehr geringem Zündstrom und auch wenig Gatespannung. Der triggert 
praktisch immer.

Zu Testzwecken kannst du ja C5 auch nochmal entfernen und dann schauen, 
ob die Schaltung dann wieder ohne Probleme laufen würde. Falls ja, C5 
schrittweise erhöhen und sich die Oszillogramme dabei ansehen - vor 
allem am Gate.

von michael_ (Gast)


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Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?
Wie sieht die ursprüngliche Schaltung aus?

von adDesigner (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Zu Testzwecken kannst du ja C5 auch nochmal entfernen und dann schauen,
> ob die Schaltung dann wieder ohne Probleme laufen würde.

Ohne C5 läuft alles Bestens.. Im Moment ist dies die einzige Abhilfe.. 
Jedoch nicht EMV Konform und ein Arbeitsaufwand in der Produktion...

michael_ schrieb:
> Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?
> Wie sieht die ursprüngliche Schaltung aus?

Die Last in ein DC Motor, der braucht 230VDC.. Daher die Vollbrücke..
Das ist die originale Schaltung.. zu hunderten, wenn nicht sogar zu 
tausenden im Einsatz :-)

von Peter S. (hw-coach) Flattr this


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Hi,
mal eine Frage: was ist das Ziel der Schaltung?
LG

von H. H. (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Ohne C5 läuft alles Bestens.

Der ist ja auch auf der falschen Seite der Drosseln.

von michael_ (Gast)


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adDesigner schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?
>> Wie sieht die ursprüngliche Schaltung aus?
>
> Die Last in ein DC Motor, der braucht 230VDC.. Daher die Vollbrücke..
> Das ist die originale Schaltung.. zu hunderten, wenn nicht sogar zu
> tausenden im Einsatz :-)

Sieht eher danach aus, dass es vorher mit Thyristor war.

adDesigner schrieb:
> Funktionsweise:
> Ein 230VDC Motor wird mit einer Phasenanschnittsteuerung auf 2
> Leistungsstufen betrieben. Stufe 1 ist über die Phasenanschnittsteuerung
> (Gleichgerichtet). Stufe 2 ist direkt das Gleichgerichtete Netz am Motor
> (vollgas).

Das war typisch für Thyristor.

von adDesigner (Gast)


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Peter S. schrieb:
> Hi,
> mal eine Frage: was ist das Ziel der Schaltung?
> LG

Ziel ist es, die Leistung des Motors steuern zu können.. Dazu gibt es 
einen dreistelligen Schalter.. Aus,stufe1,stufe2

Bei Stufe 1 wird die Triacschaltung wie oben gezeichnet genutzt.. Stufe 
2 ist Netz direkt an der Vollbrücke, ohne Triacschaltung

von adDesigner (Gast)


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H. H. schrieb:
> Der ist ja auch auf der falschen Seite der Drosseln.

Sag das mal dem Hersteller des Motors...
Diese Motoren wurden zu hunderten eingekauft und sind nun so am Lager..

von H. H. (Gast)


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adDesigner schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Der ist ja auch auf der falschen Seite der Drosseln.
>
> Sag das mal dem Hersteller des Motors...

Gerne.


> Diese Motoren wurden zu hunderten eingekauft und sind nun so am Lager..

Bei Pollin?

von adDesigner (Gast)


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H. H. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>
>> H. H. schrieb:
>>> Der ist ja auch auf der falschen Seite der Drosseln.
>>
>> Sag das mal dem Hersteller des Motors...
>
> Gerne.
>> Diese Motoren wurden zu hunderten eingekauft und sind nun so am Lager..
>
> Bei Pollin?

Nein ;-)
Hersteller stammt aus der Türkei..

von Thomas R. (thomasr)


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Ein Kondensator parallel zu einer Induktivität riecht nach Resonanz. Das 
erinnert mich an den Erregerkreis von einfachen Asynchrongeneratoren. 
Würde auch das Sterben beim Ausschalten erklären.

VDR parallel zum Motor?

von Achim H. (pluto25)


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adDesigner schrieb:
> 2. Warum stirbt der Triac wenn L2 kurzgeschlossen ist?

Beim Zünden erlebt er einen "Kurzschluß" über die Dioden zu C5.
L2 verhinderte einen zu steilen Stromantieg.

> Würde auch das Sterben beim Ausschalten erklären.
Nicht schlüssig. Wie könnte das über die Vollbrücke rückwärtz stören?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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adDesigner schrieb:
> Ohne C5 läuft alles Bestens.. Im Moment ist dies die einzige Abhilfe..
> Jedoch nicht EMV Konform

Wieso eigentlich nicht? Immerhin ist da schon ein reichliches Filter auf 
der Netzseite mit 330nF und der dicken Drossel.
Aber gut, dann schlage ich immer noch vor:

Matthias S. schrieb:
> C5 schrittweise erhöhen und sich die Oszillogramme dabei ansehen.

Da der Hersteller, wie o.a., C5 sowieso auf der falschen Seite der 
kleinen Drosseln gemacht hat, würde ichs auch mal mit 47nF direkt am 
Motor probieren.
Das sollte wesentlich wirksamer sein.

: Bearbeitet durch User
von Mario M. (thelonging)


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adDesigner schrieb:
> Die Phasenanschnittsteuerung ist eine klassische Triac-Diac Kombination.

Die sieht aber anders aus.

von Helge (Gast)


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Eine übliche Variante ist Thyristorsteller im gleichgerichteten Bereich. 
Frühe Dimmer waren häufig auch Thyristoren und Gleichrichter, das ist 
gutmütiger.

von Peter S. (hw-coach) Flattr this


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https://ullisroboterseite.de/mf70-drehzahl.html

schau da mal rein als Referenz - so macht das PROXXON
LG

von MaWin (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Aus EMV-Entstörgründen hat der Motorhersteller einen 220nF Kondensator
> parallel zu den Motoranschlüssen geschaltet.

Verschiebe dem mal hinter L4 und L5 und lass sonst alles wie im 
Original.

von schnipp (Gast)


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Helge schrieb:
> Eine übliche Variante ist Thyristorsteller im gleichgerichteten Bereich.
> Frühe Dimmer waren häufig auch Thyristoren und Gleichrichter, das ist
> gutmütiger.

Du meinst: Zwei Thyristoren ersetzen zwei Dioden in Graetz-Brücke?

michael_ schrieb:
> Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?
> Wie sieht die ursprüngliche Schaltung aus?

michael_ schrieb:
> Sieht eher danach aus, dass es vorher mit Thyristor war.
> (...)
> Das war typisch für Thyristor.

Was phantasierst Du denn wieder?

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?

Nennen wir's doch lieber Brücke!

Weil's ein DC-Motoer ist.

Vorteile dass das auf der AC-Seite zu mache: Keine aufwendige Schaltung 
für den Zündzeitpunkt und deren Gleichspannungsversorgung nötig. Triac 
zündet nur in Q1/Q3 und der ganze Müll vom Motor, wird weitgehendst von 
ihm ferngehalten.

Beitrag #7077234 wurde vom Autor gelöscht.
von adDesigner (Gast)


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MaWin schrieb:
> adDesigner schrieb:
>> Aus EMV-Entstörgründen hat der Motorhersteller einen 220nF Kondensator
>> parallel zu den Motoranschlüssen geschaltet.
>
> Verschiebe dem mal hinter L4 und L5 und lass sonst alles wie im
> Original.

Kann ich gerne mal versuchen und werde dann berichten...

Jedoch ist dies nicht die Lösung die präferenziert wird.
1. Sind 100erte solche Motoren am Lager und 2. wurde der Motor selbst in 
dieser Konfiguration EMV-Geprüft und zertifiziert. Wenn wir das ändern, 
verlieren wir diese Zulassung.

Was wir gerne hätten wäre, eine Modifikation an der Schaltung, welche 
den gelieferten Motor nutzbar macht. Am liebsten eine Modifikation, 
welche im Nachhinein einfach durchführbar ist:
d.h. Snubber oder sontige Bauteile anlöten oder bestehende Bauteilwerte 
ändern.



Es kamen einige interessante Hinweise:
Die Vollbrücke sollte ja wirklich den meisten Mist vom Triac fernhalten.

Hat einer eine Idee, wie ich am Besten ermitteln kann, warum der Triac 
gekillt wird in den obigen Konfigurationen? Die ganze Sache ist sehr 
schwierig zu messen bzw. zu triggern. Freut man sich, dass die Schaltung 
jetzt läuft, kann es gut sein, dass sie nach ein paar Mal doch wieder 
flöten geht.. Ich hasse Triacs :D

von adDesigner (Gast)


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Hier noch einige Messungen, welche das Problem mit C5 zeigen:

Direkt die Motorspannung gemessen. Einmal mit C5 verbaut und einmal 
ohne.
Sichtbar sind die Wiederzündungen. Welche wohl von einer Oszillation des 
nun entstandenen Schwingkreises durch C5 stammen. Meint ihr auch?
Der Triac wird dadurch nicht zerstört.. Der Motor hat einfach keine 
Leistung und läuft unruhig...

Wie dämpfe ich diese Oszillation am einfachsten? Irgend ein Element zum 
Motor schalten?

von H. H. (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Am liebsten eine Modifikation,
> welche im Nachhinein einfach durchführbar ist:

Zwei weitere Drosseln.

von adDesigner (Gast)


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H. H. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>> Am liebsten eine Modifikation,
>> welche im Nachhinein einfach durchführbar ist:
>
> Zwei weitere Drosseln.

Würde Sinn machen.

Eine Idee von der nötigen Induktivität?

Ich habe von 1mH bis 10mH passende Drosseln da...

von Dieter R. (drei)


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H. H. schrieb:

> Zwei weitere Drosseln.

Warum zwei?

adDesigner (Gast) schrieb:

> LTSpice Modell
> des DC-Motors (inkl. Elektrisch-Mechanischer Kopplung) erstellt. Dieses
> zeigt das gemessene (fehl)Verhalten eigentlich sehr gut.

D. h., die LTSpice-Simulation zeigt die Schwingungen? Dann lässt sich 
doch auch in der Simulation zumindest ein Anfangswert für eine passende 
Induktivität finden.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>
>> Zwei weitere Drosseln.
>
> Warum zwei?

Sieht hübscher aus als nur eine. :-)

von H. H. (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Eine Idee von der nötigen Induktivität?
>
> Ich habe von 1mH bis 10mH passende Drosseln da...

Da wird schon weniger reichen, so 100µH.

von Teo D. (teoderix)


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adDesigner schrieb:
> Genauer gesagt läuft der Motor mit dem neu eingebauten Kondensator
> unruhig und hat keine Leistung. Ich nehme an, dV/dtc des Triacs wird
> überschitten.

220nF.... Sicher das da keine 220pF verbaut waren?!

von adDesigner (Gast)


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Hier mal die LT-Spice Simulation inkl. den nötigen Libs für den Triac 
und Diac.

Das ist der Zustand mit C5, welche klar dsa wiederzünden zeigt, wenn L2 
vorhanden ist.

Setzt man dann L2 auf 1u, dann funktioniert alles, wie gewünscht in der 
Sim.
In der Realität stirbt dann der Triac..

von adDesigner (Gast)


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Teo D. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>> Genauer gesagt läuft der Motor mit dem neu eingebauten Kondensator
>> unruhig und hat keine Leistung. Ich nehme an, dV/dtc des Triacs wird
>> überschitten.
>
> 220nF.... Sicher das da keine 220pF verbaut waren?!

Jep, habe ich mit LRC Meter gemessen und stimmt mit der Beschriftung 
überein..

von adDesigner (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>
>> Zwei weitere Drosseln.
>
> Warum zwei?
>
> adDesigner (Gast) schrieb:
>
>> LTSpice Modell
>> des DC-Motors (inkl. Elektrisch-Mechanischer Kopplung) erstellt. Dieses
>> zeigt das gemessene (fehl)Verhalten eigentlich sehr gut.
>
> D. h., die LTSpice-Simulation zeigt die Schwingungen? Dann lässt sich
> doch auch in der Simulation zumindest ein Anfangswert für eine passende
> Induktivität finden.


Ja, die Schwingungn sind gut sichtbar in der Simulation, sobald C5 
eingesetzt wird.

Ich habe mal simuliert vor C5 noch eine oder zwei Induktivitäten zu 
setzten. Dies bringt leider keinen Erfolg, was die Schwingungen bzw. das 
Wiederzünden angeht...

von adDesigner (Gast)


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A. H. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>> 2. Warum stirbt der Triac wenn L2 kurzgeschlossen ist?
>
> Beim Zünden erlebt er einen "Kurzschluß" über die Dioden zu C5.
> L2 verhinderte einen zu steilen Stromantieg.
>


Ich denke du hast absolut Recht. Wenn L2 = 0H und C5=220nF ist, ergibt 
die Simulation einen Spitzenstrom von um die 30A, wenn der Triac zündet. 
Dies killt ihn dann woll...

Jedoch wenn ich L2 erhöhe, ergibt sich ein geringerer Spitzenstrom im 
Einschaltzeitpunkt.. Jedoch erscheint dann das Problem mit den 
Wiederzündungen..

Kommen die Wiederzündungen aus der DIAC Schaltung oder aus dVon/dtc 
Zündungen?...

von Dieter R. (drei)


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adDesigner schrieb:

> Ich habe mal simuliert vor C5 noch eine oder zwei Induktivitäten zu
> setzten. Dies bringt leider keinen Erfolg, was die Schwingungen bzw. das
> Wiederzünden angeht...

Ab ca. 50mH tut es was. Ich bin aber erstens nicht der Experte für 
Triac-Schaltungen und zweitens ist das nicht alles. Die ganze Schaltung 
scheint nicht wirklich stabil zu sein, wie man z. B. am Anlaufverhalten 
sieht. R-Bedämpfung der Entstördrossel(n), Snubber (mit ordentlicher 
Kapazität, 10 - 33 nF), vermutlich auch Änderungen in der 
Trigger-Schaltung, alle Maßnahmen bringen jeweils ein bisschen und 
zusammen wird es dann vermutlich irgendwann und irgendwie gehen - in der 
Simulation, dann kommt noch der Praxistest.

Saubere Lösung wäre vermutlich ein FET-Dimmer. Da kann man das 
Schaltverhalten weitgehend beeinflussen und braucht vermutlich sogar 
insgesamt weniger Entstöraufwand.

Was auch immer zum Schluss dabei rauskommt, ihr werdet bei den 
Änderungen um neue EMV-Messungen wohl nicht umhinkönnen. Da ist es 
einfacher und billiger, alles wie immer zu lassen und die Kondensatoren 
abzukneifen.

von Kleinsparer (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Ohne C5 läuft alles Bestens.. Im Moment ist dies die einzige Abhilfe..
> Jedoch nicht EMV Konform und ein Arbeitsaufwand in der Produktion...

Wird die Tätigkeit von Entwicklungsingenieuren jetzt in Foren zum 
Nulltarif ausgelagert?

von Dieter R. (drei)


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Ich hab noch ein bisschen mit der Schaltung herumgespielt und behaupte 
mal, es ist nahezu chancenlos. C5 bildet mit der Motor-Induktivität 
einen Schwingkreis. Der wird durch das Einschalten nahe an der 
Scheitelspannung heftig angeregt, C5 nimmt praktisch den gesamten Strom 
auf, schwingt durch, der Strom am Triac reißt ab, und das Spielchen 
wiederholt sich. Das passiert auch, wenn man durch mäßige 
Schaltungsmaßnahmen (zusätzliche Induktivität) die 
Spannungsanstiegsgeschwindigkeit verringert. Man kann das sehr schön 
erkennen, wenn man sich die Ströme an den diversen Komponenten (Triac, 
C5, ...) in der Simulation ansieht.

Abhilfe:

1. Schwingkreis weniger anregen. Das gelingt nur mit einer extrem großen 
Vorschaltdrossel (und zusätzlich Dämpfungswiderstand an der 
Induktivität), unrealistisch.

2. Schwingkreis bedämpfen. Das gelingt nur mit einem extrem 
niederohmigen Parallelwiderstand, ebenfalls unrealistisch.

3. C5 weg. Wobei sich die Frage ergibt, wie bisher das EMV-Verhalten der 
Schaltung war. Das Gerät muss ja mal INSGESAMT zertifiziert worden sein. 
Warum jetzt am Motor eine Änderung notwendig sein soll, erschließt sich 
mir nicht.

4. FET-Dimmer und neue EMV-Zertifizierung.

5. Irgendwas anderes, muss noch gefunden werden, scheint mir aber wenig 
realistisch. Ein bisschen Schaltungsoptimierung genügt jedenfalls nicht 
angesichts des oben geschilderten Schwingkreises.

von Helge (Gast)


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Am einfachsten ist ein Widerstand in Reihe zum Kondensator. 110..150Ω.

von Helge (Gast)


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Bild vergessen

von adDesigner (Gast)


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Danke Helge!

Ich habe auch noch etwas experimentiert..

Ebenfalls effektiv sind 10Ohm, direkt vor dem Triac und L2 = 1nH.

Das begrenzt den "Kurschlussstrom" auf ca. 13A und stabilisiert die 
Schaltung anscheinend.. Zumindest in der Simulation..

Leider habe ich im Moment alle verfügbaren Triacs gegrillt.. Muss erst 
für Ersatz sorgen.. ;)

von Thomas R. (thomasr)


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Natürlich ist das Entwicklungsarbeit im Forum. Hier scheint es aber um 
ein völlig unvorhersehbares Ereignis zu gehen, bei dem der Hersteller 
der Motoren ohne Abstimmung mit DIESEM Kunden einen Kondensator zugefügt 
hat. Wenn es einfach wäre, hätte der Kollege bestimmt nicht gefragt. 
Vermutlich ist er Einzelkämpfer und wurde damit überfallen.

Tatsächlich klingt die bestellte Menge "ein paar Hundert Stück" nach 
peanuts. Das ist der Ausstoß von weniger als einer Stunde einer guten 
Wickellinie. Typischer Fall: kleines Unternehmen sucht günstigen 
"Allerweltsmotor" und hängt dann mit Wohl und Wehe an allen 
Designänderungen der großen Kunden. Da wird sich an der Beschaltung des 
Motors rein gar nichts ändern lassen zumal die ja bereits im eigenen 
Lager liegen.

Ist aber doch für uns alle eine interessante Herausforderung ;-)

von Karl B. (gustav)


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Hi,
sowas geht nicht.
Der Triac braucht zum sicheren Zünden eine sauber definierte 
Lastimnpedanz.
Hier ist eine Diodenstrecke drin, die 1,4 V Spannungsfall produziert.
Dadurch allein verschiebt sich schon der Zündzeitpunkt.
Was helfen würde, wäre ein entsprechender Shunt als Grundlast. Und zwar 
direkt vor dem Gleichrichter im Wechselspannungsbereich.
Genau so wie bei den Lampendimmern. Die gehen ohne Grundlaust auch nicht 
richtig.
Frage: Wer war noch der Hersteller?

ciao
gustav

von Käferlein (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Leider habe ich im Moment alle verfügbaren Triacs gegrillt.. Muss erst
> für Ersatz sorgen.. ;)

BTB24 überlebt selbst einen ausgelösten Leitungsschutzschalter.

von Käferlein (Gast)


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von Dieter R. (drei)


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adDesigner schrieb:

> Ebenfalls effektiv sind 10Ohm, direkt vor dem Triac und L2 = 1nH.

Zusatzheizung rein und Entstördrossel raus. Ich dachte, du suchst nach 
einer LÖSUNG?

von Karl B. (gustav)


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Dieter R. schrieb:
> Zusatzheizung rein und Entstördrossel raus. Ich dachte, du suchst nach
> einer LÖSUNG?

Genau.
Wie ich drauf komme?
Habe einen Föhn dimmbar gemacht. Der hat auch einen Gleichstrommotor 
drin.
Wenn auch mit niedrigere Spannung. Ein dicker Elko verringert den 
Ripple.
Jedoch, die Heizspirale, bzw. der Abriff dran, "verohmscht" mir die 
Last.
Aber:
Wenn auch für mein Dafürhalten die gesamte Schaltungsidee suboptimal 
ist,
sollten trotzdem Wertänderungen für der Diac-Kreis einmal überdacht 
werden.
Ist denn der Phasenanschnittswinkel hier bei dem Gerät in Stein 
gemeißelt?
Und, was passiert, wenn Netzspannungsschwankungen kommen, arbeitet die 
Schaltung dann noch sauber? Jedenfalls sind derartige Triggerungen 
gegenüber sowas empfindlich. Sprich:

Ist einmal eine halbwegs funktionstüchtige Dimensionierung ausgeknobelt 
worden, geht es plötzlich nicht mehr. Wurde oben ja schon gesagt.
adDesigner schrieb:
> Freut man sich, dass die Schaltung
> jetzt läuft, kann es gut sein, dass sie nach ein paar Mal doch wieder
> flöten geht.. Ich hasse Triacs

Deswegen auch am Trigger ansetzen. Da noch genügend "Luft" mit 
einplanen.
Sieht so wie so merkwürdig aus:

Matthias S. schrieb:
> C1/R1 sieht schon etwas merkwürdig aus. Möchtest du denn mit den Spitzen
> des Motors wirklich direkt aufs Gate des Triacs? Der Z0405 ist ein Triac
> mit sehr geringem Zündstrom und auch wenig Gatespannung. Der triggert
> praktisch immer.

ciao
gustav

von Dieter R. (drei)


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Karl B. schrieb:

> Genau.

Ihr mit euren tollen Schaltungsideen. Guckt euch die Simulation an und 
den mit C5 gebauten Schwingkreis. Um diesen Sachverhalt kommt ihr nicht 
herum, egal wie ihr den Triac triggert. Hinzu kommt, dass kapazitive 
Last mit Phasenanschnitt keine gute Idee ist, der Entstöraufwand ist 
praktisch nicht mehr handhabbar. Dafür wurde der Phasenabschnittdimmer 
erfunden, oder der Seitenschneider, um den überflüssigen Kondensator zu 
entfernen.

von Käferlein (Gast)


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Ich hatte versucht einen Phasenanschnitt vor einem dicken Trafo
zu machen. Nachdem mir der Triac nach dem Abschalten einen satten
Gleichstrom gerichtet hat, der einen 16A C-Automaten kommen lies,
habe ich die Finger davon gelassen.

von H. H. (Gast)


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Käferlein schrieb:
> Ich hatte versucht einen Phasenanschnitt vor einem dicken Trafo
> zu machen. Nachdem mir der Triac nach dem Abschalten einen satten
> Gleichstrom gerichtet hat, der einen 16A C-Automaten kommen lies,
> habe ich die Finger davon gelassen.

So ist das richtig, wenn man keine Ahnung davon hat, dann Finger weg 
lassen.

von Käferlein (Gast)


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H. H. schrieb:
> Käferlein schrieb:
>> Ich hatte versucht einen Phasenanschnitt vor einem dicken Trafo
>> zu machen. Nachdem mir der Triac nach dem Abschalten einen satten
>> Gleichstrom gerichtet hat, der einen 16A C-Automaten kommen lies,
>> habe ich die Finger davon gelassen.
>
> So ist das richtig, wenn man keine Ahnung davon hat, dann Finger weg
> lassen.

Keine Ahnung aber dafür eine Sekundärseite. :)

von Karl B. (gustav)


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Dieter R. schrieb:
> Hinzu kommt, dass kapazitive
> Last mit Phasenanschnitt keine gute Idee ist

Hatte ich oben schon erwähnt.
Karl B. schrieb:
> Aber:  Wenn auch für mein Dafürhalten die gesamte Schaltungsidee suboptimal
> ist...
Rest war nur Idee zur möglichen "Schadensbegrenzung".
[Ironie:]
Dann wissen wir ja, was demnächst im Sonderangebotskatalog von P* drin 
ist. ;-)
[/Ironie]

ciao
gustav

von adDesigner (Gast)


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Gute Kommentare und Hilfestellungen von den Kollegen hier.

Der Background ist schon nicht schlecht erfasst worden:

Die Motorsteuerung in dieser Form ist uralt und schon seit ewigen Zeiten 
im Einsatz (Kunde hat 9000 Skt. davon an Lager). Damit haben wir rein 
gar nichts zu tun ;) Es gibt keine Entwicklungsunterlagen und keine Info 
drüber, wer die Schaltung mal entwickelt hat..

Es kam dann vom Kunden die Anfrage, dass die Motorsteuerung mit den neu 
gelieferten Motoren nicht funktioniert. Da dachten wir, ja nun, so ein 
grosses Problem kann das ja nicht sein, hat vorher ja funktioniert.. ;)

Wir haben keine Zusage gemacht, dass das einfach so lösbar ist. Sondern 
nur, dass wir uns das mal anschauen. Wenn wir eine Lösung hätten, wäre 
das natürlich schön. Im Moment sieht es nicht so aus, als ob das 
zuverlässig möglich ist.

von Helge (Gast)


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Vermutlich wird der Triac gegrillt durch das häufige nachzünden infolge 
der Oszillation am Motor. Wenn der Motor selber unveränderbar ist, muß 
halt außenrum gedämpft werden. Statt 10W verheizen könnte vielleicht 
auch eine Dämpfung in dieser Art ausreichen. Ich würde in dieser 
Richtung forschen.

von adDesigner (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Dieter R. schrieb:
>> Zusatzheizung rein und Entstördrossel raus. Ich dachte, du suchst nach
>> einer LÖSUNG?

Point taken :)

z.b. ist die Kombi 100u und 5 Ohm in der Simulation auch stabil :)

Das gibt etwas von beiden Welten.
Entstörung, langsamerer Stromanstiegt und begrenzter Spitzenstrom.

Ja, es werden ca. 6W verbraten dadurch. Irgend einen Trade-Off müssen 
wir da wohl eingehen...


> Genau.
> Wie ich drauf komme?
> Habe einen Föhn dimmbar gemacht. Der hat auch einen Gleichstrommotor
> drin.
> Wenn auch mit niedrigere Spannung. Ein dicker Elko verringert den
> Ripple.
> Jedoch, die Heizspirale, bzw. der Abriff dran, "verohmscht" mir die
> Last.
> Aber:
> Wenn auch für mein Dafürhalten die gesamte Schaltungsidee suboptimal
> ist,
> sollten trotzdem Wertänderungen für der Diac-Kreis einmal überdacht
> werden.
> Ist denn der Phasenanschnittswinkel hier bei dem Gerät in Stein
> gemeißelt?


Nein, der Winkel ist nicht in stein gemeisselt. R4 und R4 können wir 
einfach anpassen, falls nötig. Für mich sieht dieser Teil der Schaltung 
auch sehr komisch aus..

> Und, was passiert, wenn Netzspannungsschwankungen kommen, arbeitet die
> Schaltung dann noch sauber? Jedenfalls sind derartige Triggerungen
> gegenüber sowas empfindlich. Sprich:

Point taken.


> Ist einmal eine halbwegs funktionstüchtige Dimensionierung ausgeknobelt
> worden, geht es plötzlich nicht mehr. Wurde oben ja schon gesagt.
> adDesigner schrieb:
>> Freut man sich, dass die Schaltung
>> jetzt läuft, kann es gut sein, dass sie nach ein paar Mal doch wieder
>> flöten geht.. Ich hasse Triacs
>
> Deswegen auch am Trigger ansetzen. Da noch genügend "Luft" mit
> einplanen.
> Sieht so wie so merkwürdig aus:

Können wir irgendwie ermitteln, dass die Wiederzündungen vom Trigger 
oder aus zu grossem dVoff/dIc kommen?

von adDesigner (Gast)


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Danke für den Tipp und deine Mühe! Sieht sehr interessant aus!

von adDesigner (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Danke für den Tipp und deine Mühe! Sieht sehr interessant aus!

Das war an Helge gerichtet :)

von Dieter R. (drei)


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Helge schrieb:
> Vermutlich wird der Triac gegrillt durch das häufige nachzünden infolge
> der Oszillation am Motor. Wenn der Motor selber unveränderbar ist, muß
> halt außenrum gedämpft werden. Statt 10W verheizen könnte vielleicht
> auch eine Dämpfung in dieser Art ausreichen. Ich würde in dieser
> Richtung forschen.

Die Idee von Helge ist Gold wert (!), die Funktion ist aber anders, was 
zu einigen grundsätzlichen Überlegungen zur Dimensionierung führt:

Der Ladestrom durch das RC-Glied in der Brücke (C3/R11) hält den 
Stromfluss im Triac aufrecht, während am Schwingkreis aus C5 und 
Motorinduktivität der Nulldurchgang erfolgt. Es ist also keine Dämpfung, 
sondern eher das Gegenteil davon. Mit C3=220nF, R11=1k sieht das bei mir 
in der Simulation noch etwas besser aus. Man muss sich den Strom am 
Triac ansehen und das RC-Glied so dimensionieren, dass noch ausreichend 
Reserve bleibt, der Strom also nicht auf Null abfällt. Die übrige 
Schaltung des Dimmers kann so bleiben. Die könnte man zwar grundsätzlich 
verbessern, das hat aber keinen Einfluss auf das hier diskutierte 
Problem.

von Helge (Gast)


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Der Diac sollte nicht immer wieder im "halbgelöschten" Zustand (tr ca. 
2us) neu durchzünden. Daher halte ich den ursprünglichen 47Ω-Widerstand 
für fehl am Platze. Dazu kommt die Möglichkeit, daß ein kleiner 
51k-Widerstand (Spannungsfestigkeit steht ja nicht dran) bei 300V 
überschlägt bzw. dessen Impedanz einen C-Anteil hat. Sollte beim 
redesign beachtet werden.

von Peter R. (pnu)


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Wozu ist der 220 Ohm -Widerstand im Zündkreis vor dem Diac?bzw die 
100=hm+und 47Ohm in der ersten Schaltung

Das bremst die Schärfe des Zündimpulses die durch den negativen 
Kennlinienteil des Diac verursacht wird, so dass der Zündimpuls 
geschwächt wird. Außerdem wird die Entladung des 100nF gebremst, sodass 
dann durch den noch geladenen Kondensator bald eine weitere Zündung 
erfolgen kann.

Man kann doch mit einem Diac einen Sägezahngenerator bauen indem man ihm 
ein C parallelschaltet und das mit einer Stromquelle speist. Es hängt 
allerdings von der Kennlinie des Diac ab ob es funktioniert. 
Möglicherweise ist da irgendwann ein andres Diac eingekauft worden, das 
sich anders verhält.
 und daher die Impulsfolge erzeugt.
Die Zeutkostante 100nF,220Ohm ist 22µs (?) Das sind, mit e und 2 
multipliziert wegen Lade- und Entladezeit etwa 10kHz

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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schnipp schrieb:
> Helge schrieb:
>> Eine übliche Variante ist Thyristorsteller im gleichgerichteten Bereich.
>> Frühe Dimmer waren häufig auch Thyristoren und Gleichrichter, das ist
>> gutmütiger.
>
> Du meinst: Zwei Thyristoren ersetzen zwei Dioden in Graetz-Brücke?
>
> michael_ schrieb:
>> Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?
>> Wie sieht die ursprüngliche Schaltung aus?
>
> michael_ schrieb:
>> Sieht eher danach aus, dass es vorher mit Thyristor war.
>> (...)
>> Das war typisch für Thyristor.
>
> Was phantasierst Du denn wieder?

Und du hast schon mal gar keine Ahnung!
Natürlich kann man das auch mit zwei Thyristoren oder aber auch mit 
einem Thyristor plus Graetz machen.

Teo D. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Wozu braucht ein Triac Gleichrichterdioden?
>
> Nennen wir's doch lieber Brücke!
>
> Weil's ein DC-Motoer ist.

Nein.
Im Proxxon Feinschleifer ist z.Bsp. auch kein Gleichrichter drin.

In Küchengeräten, da sind doch fast immer Universalmotoren drin.
DC-Motoren?

adDesigner schrieb:
> Die Phasenanschnittsteuerung ist eine klassische Triac-Diac Kombination.
> Der Hersteller hat ursprünglich keinen Snubber verwendet.

Ist es niemals.
Da sind keine Gleichrichterbrücken vorhanden.

adDesigner schrieb:
> edoch ist dies nicht die Lösung die präferenziert wird.
> 1. Sind 100erte solche Motoren am Lager und 2. wurde der Motor selbst in
> dieser Konfiguration EMV-Geprüft und zertifiziert. Wenn wir das ändern,
> verlieren wir diese Zulassung.
>
> Was wir gerne hätten wäre, eine Modifikation an der Schaltung, welche
> den gelieferten Motor nutzbar macht. Am liebsten eine Modifikation,
> welche im Nachhinein einfach durchführbar ist:
> d.h. Snubber oder sontige Bauteile anlöten oder bestehende Bauteilwerte
> ändern.

Wer hat denn diese eingekauft und nicht überprüft?
Es muß was grundsätzliches an den Motoren sein.

TRIAC Schaltungen sind robust.
Nur Feinheiten müßten angepasst werden.
Ehe ein TRIAC stirbt, gehen normalerweie andere Bauteile in Rauch auf.

von MaWin (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> sowas geht nicht.
> Der Triac braucht zum sicheren Zünden eine sauber definierte
> Lastimnpedanz.
> Hier ist eine Diodenstrecke drin, die 1,4 V Spannungsfall produziert

Doch, das geht.

von Thomas R. (thomasr)


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Ganz blöde Frage: in welchem Verhältnis steht die erste Leistungsstufe 
zur zweiten?

Ginge nicht auch eine simple Diodenschaltung? Erste Stufe nur 
Einweggleichrichtung, zweite Stufe Vollbrücke? Das würde keinen Triac 
mehr erfordern.

von michael_ (Gast)


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Es ist hier vieles komisch.

Erst denkt man, da will jemand seine alte Küchenmaschine pimpen.
Dann ist es aber eine Fa. mit hunderten von Geräten.
Aber welche Fa. stellt in solchen Stückzahlen Geräte mit uralten 
Schaltungen her?
Angesagt sind da 100000 - 1Mio.

Die Art des Schalters könnte ja auch Hinweise geben.
Eingezeichnet ist er ja auch nicht.

von Helge (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Man kann doch mit einem Diac einen Sägezahngenerator bauen

und mit einem Schwingkreis einen Leistungsoszillator, wie man in der 
Simu gut erkennen kann. Die Zeitkonstante aus R+C ist hier 
uninteressant. Z des Vorwiderstands reicht aus zum erneuten Zünden des 
Diac, der ist erst so halb gelöscht (Datenblatt lesen) wenn die 
Motor-Entstörkondensator-Kombi wieder auf ~420V aufschwingt und läßt 
sich durch recht kleinen Impuls zum erneuten Zünden bewegen. 
Z(C1)<<Z(R1,2,3,6) beseitigt das.

Das Löschglied R11/C3 sorgt dafür, daß der Strom durch den Triac nicht 
vollständig abreißt. Man kann da auch 270n/1k oder so einbauen, aber 
irgendwann wird die Verlustleistung am Widerstand spürbar.

von Karl B. (gustav)


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adDesigner schrieb:
> Was wir gerne hätten wäre, eine Modifikation an der Schaltung, welche
> den gelieferten Motor nutzbar macht. Am liebsten eine Modifikation,
> welche im Nachhinein einfach durchführbar ist:

Hi,
wenn man Störungen am Ort nicht unterdrücken kann, weil die Funktion 
dann beeinträchtigt ist, dann geht man einen anderen Weg:
Du kennst doch Frequenzumrichter.
Die davon erzeugten HF-Störungen sind "unbehandelt" nicht von Pappe.
Aber:
Dann muss man eben versuchen, die Störaussendung über angeschlossene 
Leitungen und falls gefordert, Direktabstrahlung soweit zu reduzieren, 
das die Specs. für die EMV-Prüfung erfüllt werden.
Ein Praxisbeispiel:
Mein triacgesteuerter Lüfter hat in den Zuleitungen im Gehäuse 
abgeschirmte Leitungen verpasst bekommen. Dabei wird der Schirm auf die 
Y-Kondensatoren und das Metallgehäuse des Motors gelegt, weil doppelt 
isoliert.
Die Wirkung ist frappierend.

ciao
gustav

von schnipp (Gast)


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michael_ schrieb:
> alte Küchenmaschine pimpen
> uralte Schaltungen

Woher hast Du diese Infos? Zitiere doch mal.

von adDesigner (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Ganz blöde Frage: in welchem Verhältnis steht die erste Leistungsstufe
> zur zweiten?
>
> Ginge nicht auch eine simple Diodenschaltung? Erste Stufe nur
> Einweggleichrichtung, zweite Stufe Vollbrücke? Das würde keinen Triac
> mehr erfordern.

Gefällt mir, diese Idee!

Ich werde dies mal mit dem Kunden besprechen, für die nächste Auflage :)

von adDesigner (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Der Ladestrom durch das RC-Glied in der Brücke (C3/R11) hält den
> Stromfluss im Triac aufrecht, während am Schwingkreis aus C5 und
> Motorinduktivität der Nulldurchgang erfolgt. Es ist also keine Dämpfung,
> sondern eher das Gegenteil davon. Mit C3=220nF, R11=1k sieht das bei mir
> in der Simulation noch etwas besser aus. Man muss sich den Strom am
> Triac ansehen und das RC-Glied so dimensionieren, dass noch ausreichend
> Reserve bleibt, der Strom also nicht auf Null abfällt. Die übrige
> Schaltung des Dimmers kann so bleiben. Die könnte man zwar grundsätzlich
> verbessern, das hat aber keinen Einfluss auf das hier diskutierte
> Problem.


Peter R. schrieb:
> Man kann doch mit einem Diac einen Sägezahngenerator bauen

Helge schrieb
> und mit einem Schwingkreis einen Leistungsoszillator, wie man in der
> Simu gut erkennen kann. Die Zeitkonstante aus R+C ist hier
> uninteressant. Z des Vorwiderstands reicht aus zum erneuten Zünden des
> Diac, der ist erst so halb gelöscht (Datenblatt lesen) wenn die
> Motor-Entstörkondensator-Kombi wieder auf ~420V aufschwingt und läßt
> sich durch recht kleinen Impuls zum erneuten Zünden bewegen.
> Z(C1)<<Z(R1,2,3,6) beseitigt das.

> Das Löschglied R11/C3 sorgt dafür, daß der Strom durch den Triac nicht
> vollständig abreißt. Man kann da auch 270n/1k oder so einbauen, aber
> irgendwann wird die Verlustleistung am Widerstand spürbar.


Helge schrieb:
> Der Diac sollte nicht immer wieder im "halbgelöschten" Zustand (tr ca.
> 2us) neu durchzünden.

Wohl dumme Frage, aber warum wäre das ein Problem?

> Daher halte ich den ursprünglichen 47Ω-Widerstand
> für fehl am Platze. Dazu kommt die Möglichkeit, daß ein kleiner
> 51k-Widerstand (Spannungsfestigkeit steht ja nicht dran) bei 300V
> überschlägt bzw. dessen Impedanz einen C-Anteil hat. Sollte beim
> redesign beachtet werden.




Danke an euch für die detaillierten Ausführungen.

Habe ich das korrekt Verstanden:

Löschglied R11/C3 so dimensionieren, dass der Strom während dem 
"Dämpfungsvorgang" der Schwingung des Schwingkreises C5/L4/L5/Lmot, 
welche durch den Einschaltvorgang erzeugt wurde, nicht unter den 
Haltestrom fällt?

Ich haben nun neue Triacs (5 Stk.) und muss gut überlegen, was ich als 
erstes Teste.. ;)

von adDesigner (Gast)


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Wollte nur mal Feedback geben:

Inzwischen läuft ein Gerät mit einem Löschglied R11/C3, mit 20nF und 10k 
ohne Probleme. Teste nun noch weiter..

Erkenntis: RC Kombinationen die gemäss Simulation zu einem stabilen Lauf 
führen sollten, haben in der Praxis nicht nicht funktioniert (vorallem 
die obigen). Ich konnte allerdings einen Effekt messen.

Dann habe ich durch Try und Error einfach mal verschiedene Kombinationen 
getestet. Die Frage ist nun nur, in welchen Grenzen müssen dürfen die 
beiden Werte sein, damit alles läuft. bzw. wie nahe ist die obige Combo 
an einer dieser Grenzen.

Gewünscht wäre C so klein wie möglich (Baugrösse) und R so gross wie 
möglich (Verlustleistung).

Da die Simulation keine verlässlichen Resultate bringt, bleibt mir wohl 
nichts anderes übrig als alle sinnvollen Kombinationen zu testen um zu 
schauen, wo die Grenze ist, oder was meint ihr?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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adDesigner schrieb:
> Ich haben nun neue Triacs (5 Stk.) und muss gut überlegen, was ich als
> erstes Teste.. ;)

Wieso setzt du dich selber so unter Druck, warum nicht gleich 20 Stück? 
Kost' fast gar nix.

von adDesigner (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>> Ich haben nun neue Triacs (5 Stk.) und muss gut überlegen, was ich als
>> erstes Teste.. ;)
>
> Wieso setzt du dich selber so unter Druck, warum nicht gleich 20 Stück?
> Kost' fast gar nix.

Einzelne TRIACS kosten fast nix, ja..
Die kriegt man aber nirgendwo innert vernünftiger Zeit ;)

Ich muss dann jeweils komplett bestückte und konfektionierte PCBs beim 
Kunden beschaffen.. Aber hast ja eigentlich recht..

von Dieter R. (drei)


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adDesigner schrieb:

> Die kriegt man aber nirgendwo innert vernünftiger Zeit ;)

Ist sowieso EOL, last order war 17.05.2021. Wenn der Kunde seine 
Küchenmixer weitere zehn Jahre verkaufen will, muss er sich ohnehin was 
anderes einfallen lassen. Z. B. mit FET und ordentlicher Ansteuerung. 
Dann gibt's auch keinen Ärger mit den Motor-Kondensatoren.

Dass hier Simulation und Praxis auseinanderklaffen wundert mich nicht. 
In die Simulation geht stark das Modell des Motors ein. Ich würde 
annehmen, dass dies nur eine sehr vereinfachte Annäherung an das 
tatsächliche Verhalten ist. Ich habe keine Ahnung, wie man einen Motor 
"richtig" simuliert, sondern stehe eher fasziniert vor dem Modell. Woher 
kommt dieses Modell? Inwieweit spielen in der Realität Remanenz und 
Nichtlinearitäten eine Rolle?

von Gerald B. (gerald_b)


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adDesigner schrieb:
> Dann habe ich durch Try und Error einfach mal verschiedene Kombinationen
> getestet. Die Frage ist nun nur, in welchen Grenzen müssen dürfen die
> beiden Werte sein, damit alles läuft. bzw. wie nahe ist die obige Combo
> an einer dieser Grenzen.
>
> Gewünscht wäre C so klein wie möglich (Baugrösse) und R so gross wie
> möglich (Verlustleistung).

Denk auch dran, das MKT Kondensatoren bei einem Durchschlag mit 
Selbstheilung Kapazität verlieren. Nicht das du hier ungewollt eine 
Sollbruchstelle einbaust, weil der Kondensator auf Kante genäht ist und 
wenn der 10% Kapazität verloren hat, dann den TRIAC in den Abgrund reißt 
;-)

von Dieter R. (drei)


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Gerald B. schrieb:

> Denk auch dran, das MKT Kondensatoren ...

Nach meinem Verständnis muss das ein X2-Kondensator sein oder mindestens 
ein spezieller Snubber-Kondensator mit 2,5kV Impulsspannungsfestigkeit.

von H. H. (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>
>> Denk auch dran, das MKT Kondensatoren ...
>
> Nach meinem Verständnis muss das ein X2-Kondensator sein oder mindestens
> ein spezieller Snubber-Kondensator mit 2,5kV Impulsspannungsfestigkeit.

Kaum:

adDesigner schrieb:
> Inzwischen läuft ein Gerät mit einem Löschglied R11/C3, mit 20nF und 10k
> ohne Probleme.


Aber die Spannungsfestigkeit des Widerstands muss ausreichend sein!

von Dieter R. (drei)


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H. H. schrieb:
> Dieter R. schrieb:
>> Gerald B. schrieb:
>>
>>> Denk auch dran, das MKT Kondensatoren ...
>>
>> Nach meinem Verständnis muss das ein X2-Kondensator sein oder mindestens
>> ein spezieller Snubber-Kondensator mit 2,5kV Impulsspannungsfestigkeit.
>
> Kaum

Ach. Und wie willst du sonst sicherstellen, dass das Gerät EN 61000-4-5 
erfüllt?

von H. H. (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Dieter R. schrieb:
>>> Gerald B. schrieb:
>>>
>>>> Denk auch dran, das MKT Kondensatoren ...
>>>
>>> Nach meinem Verständnis muss das ein X2-Kondensator sein oder mindestens
>>> ein spezieller Snubber-Kondensator mit 2,5kV Impulsspannungsfestigkeit.
>>
>> Kaum
>
> Ach. Und wie willst du sonst sicherstellen, dass das Gerät EN 61000-4-5
> erfüllt?

Der Kondensator ist nicht direkt am Netz!

von Dieter R. (drei)


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H. H. schrieb:

> Der Kondensator ist nicht direkt am Netz!

Stimmt. Ist die dicke Drossel vor, hatte ich vergessen. Da dürften die 
Impulse nicht durchkommen.

von H. H. (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>
>> Der Kondensator ist nicht direkt am Netz!
>
> Stimmt. Ist die dicke Drossel vor, hatte ich vergessen. Da dürften die
> Impulse nicht durchkommen.

Vor allem ein 10kOhm Widerstand!

von Dieter R. (drei)


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adDesigner schrieb:

> Inzwischen läuft ein Gerät mit einem Löschglied R11/C3, mit 20nF und 10k
> ohne Probleme. Teste nun noch weiter..
>
> Erkenntnis: RC Kombinationen, die gemäß Simulation zu einem stabilen Lauf
> führen sollten, haben in der Praxis nicht nicht funktioniert (vor allem
> die obigen). Ich konnte allerdings einen Effekt messen.

Nachfrage: 150nF bis 220nF und R um 500R bis 1k funktioniert nicht? Es 
ist eigentlich wenig verständlich, dass ein kleinerer C besser geeignet 
ist, den notwendigen Strom aufrechtzuerhalten.

20nF/10k funktioniert in der Simulation jedenfalls überhaupt nicht. Ohne 
tieferes Verständnis über die tatsächlichen Abläufe hätte ich große 
Bedenken, ob das nicht nur ein Zufallserfolg ist, der dann in Serie 
unzuverlässig ist.

von adDesigner (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>
>> Inzwischen läuft ein Gerät mit einem Löschglied R11/C3, mit 20nF und 10k
>> ohne Probleme. Teste nun noch weiter..
>>
>> Erkenntnis: RC Kombinationen, die gemäß Simulation zu einem stabilen Lauf
>> führen sollten, haben in der Praxis nicht nicht funktioniert (vor allem
>> die obigen). Ich konnte allerdings einen Effekt messen.
>
> Nachfrage: 150nF bis 220nF und R um 500R bis 1k funktioniert nicht? Es
> ist eigentlich wenig verständlich, dass ein kleinerer C besser geeignet
> ist, den notwendigen Strom aufrechtzuerhalten.
>
> 20nF/10k funktioniert in der Simulation jedenfalls überhaupt nicht. Ohne
> tieferes Verständnis über die tatsächlichen Abläufe hätte ich große
> Bedenken, ob das nicht nur ein Zufallserfolg ist, der dann in Serie
> unzuverlässig ist.

Alle nachfolgenden R-Werte sind durch zwei Widerstände realisiert worden 
(Spannungsfestigkeit).


Als erstes habe ich von 200nF bis 68nF mit 800 Ohm bis 2k getestet. Hat 
alles nicht funktioniert. An der Motorspannung sah das dann oft so aus:
Es fand dann gar kein Anschneiden der Halbwelle statt, sondern immer 
volle Leistung. Am Besten hat noch 68nF und 800 Ohm funktioniert. Da 
waren dann 2-4 Halbwellen OK, dann kamm wieder eine volle Halbwelle 
usw..-> Ruckeliger Lauf.


Dann habe noch folgendes getestet:

10nF + 100 Ohm -> etwas ruhigerer Lauf, jedoch nicht brauchbar
20nF + 100 Ohm -> noch besser, jedoch immer noch unruhig


220nF + 10k -> Immer volle Leistung
10nF + 10k -> Anschnitt findet statt, jedoch unregelmässig
20nF + 10k -> Anschnitt findet immer schön statt, keine 
Unregelmässigkeiten--


Ich werde auf jeden Fall noch weiter Testen.. Aber die ganze Sache 
benötigt noch mehr Recherche um zu verstehen, was hier genau passiert..

von adDesigner (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> adDesigner schrieb:
>
>> Die kriegt man aber nirgendwo innert vernünftiger Zeit ;)
>
> Ist sowieso EOL, last order war 17.05.2021. Wenn der Kunde seine
> Küchenmixer weitere zehn Jahre verkaufen will, muss er sich ohnehin was
> anderes einfallen lassen. Z. B. mit FET und ordentlicher Ansteuerung.
> Dann gibt's auch keinen Ärger mit den Motor-Kondensatoren.
>
> Dass hier Simulation und Praxis auseinanderklaffen wundert mich nicht.
> In die Simulation geht stark das Modell des Motors ein. Ich würde
> annehmen, dass dies nur eine sehr vereinfachte Annäherung an das
> tatsächliche Verhalten ist. Ich habe keine Ahnung, wie man einen Motor
> "richtig" simuliert, sondern stehe eher fasziniert vor dem Modell. Woher
> kommt dieses Modell? Inwieweit spielen in der Realität Remanenz und
> Nichtlinearitäten eine Rolle?



Das Modell habe ich auf der Grundlage dieses Videos erstellt:
https://www.youtube.com/watch?v=Wc4XzTrWSpo

Die Parameter des Motors habe ich ausgemessen und das Modell solange 
angepasst, bis Anlaufzeit (Trägheit), Endrehzahl und Lastverhalten mit 
dem echten Verhalten übereinstimmt. Erst anschliessend habe ich mich an 
die Simulation des TRIAC Teils gemacht.. Offensichtlich ist hier 
irgendwo noch eine Quelle für Abweichungen von der Realität..

von Dieter R. (drei)


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Rumprobieren und gucken, ob der Triac mehr oder weniger durchgezündet 
erscheint, erscheint mir wenig zielführend. Jedenfalls trägt es nicht 
wirklich zum Verständnis der Abläufe bei. Ich würde vor allem den Strom 
im Triac messen, mit Oszilloskop und Messzange. Erfordert natürlich ein 
bisschen Aufwand.

von H. H. (Gast)


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adDesigner schrieb:
> Die Parameter des Motors habe ich ausgemessen und das Modell solange
> angepasst, bis Anlaufzeit (Trägheit), Endrehzahl und Lastverhalten mit
> dem echten Verhalten übereinstimmt. Erst anschliessend habe ich mich an
> die Simulation des TRIAC Teils gemacht.. Offensichtlich ist hier
> irgendwo noch eine Quelle für Abweichungen von der Realität..

Triac-Modelle sind oft wenig tauglich.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Mal völlig andere TRIAC probieren. Offensichtlich beißt sich dessen 
Simulationsmodell und Realität drastisch.

von Dieter R. (drei)


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Ich habe mich eben mit .step an die Werte für das RC-Glied 
herangetastet, unter der Maßgabe, dass der Strom durch den Triac sicher 
erhalten bleibt (simuliert bei 55 ms, gilt aber auch für jeden anderen 
Trigger-Zeitpunkt). Das ging mit 470nF/500R und AUSSERDEM einem 
Dämpfungswiderstand von ebenfalls 500R parallel zur 4,7mH-Drossel. Mit 
anderen Werten (oder kleinerem C) habe ich immer Aussetzer, wo der Strom 
durch den Triac gerade eben kurz auf Null geht. Mit den genannten Werten 
fällt er nicht unter ca. 10% des Maximalstroms.

Wenn man das so oder ähnlich in Serie realisiert, wird man wohl um neue 
EMV-Messungen nicht herumkommen.

von Karl B. (gustav)


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Dieter R. schrieb:
> Wenn man das so oder ähnlich in Serie realisiert, wird man wohl um neue
> EMV-Messungen nicht herumkommen.

Hi,
was wird den da getestet.
Doch hauptsächlich die über die Netzzuleitung fortgeleiteten Störungen.
Dafür sind wie bei den Universalmotoren, z. B. Staubsaugern mit Triac 
die
üblichen Entstörkombinationen vorgesehen.
[X2 parallel, Y jeweils nach N bzw. L und Gehäuse bzw. PE.
Bei einem Staubsauger fand ich nur einen einzigen X2 parallel zu den 
Netzleitungsklemmen. Sonst garnichts.]
Und wenn es hochkommt, dann abgeschirmte Kabel nehmen, zumindest im 
Gehäuse. Hatte ich oben schon gesagt. Dann ist da auch keine höhere 
Abstrahlung über die Leitungsführungen zu erwarten.
Und das Feld, das die Motorwicklungen selbst erzeugen, ist doch wohl 
nicht Bestandteil der Prüfung.

ciao
gustav

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