Forum: Haus & Smart Home Kühlschrank mit nur einem Rohr?


von Stephan H. (maronis_d)


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Beim Kollegen kam ein neuer Kühlschrank, weil der alte nicht mehr
genug Leistung brachte und er hat mir dankenswerter Weise mal
den Außenteildes Kreislaufs abgetrennt. Dann sind zumindest
Kompressor, Filter und Verflüssiger auf einander abgestimmt.

Wollte da einen alten Lamellenblock dran löten und dann etwas
mit der Kältetechnik frickeln.

Ein Bild vom jetzigen zustand ist oben angehängt.

Ich bin mit dem generellen Konzept von Kühlgeräten ja schon
vertraut, weiß aber nicht so recht, wie es hier ist.

Links geht es raus Richtung Verflüssiger, dann durch den
Filter unten rechts, dann das ganz dünne Rohr und das kommt
wie man sieht aus dem Alu Rohr wieder heraus. Ich hab das
Rohr mit dem Rohrschneider mal ein Stückchen
nachgeschnitten, weil es mit dem Seitenschneider
gequetscht war. Wie gesagt, der Ausbau oblag nicht mir.

Mein Verständnisproblem ist jetzt, wie ein Kühlkreis mit
nur einem Rohr Richtung Kühlschrankinneres funktioniert.

Ich kenne es nur so, dass da mindestens zwei Rohre rein
bzw. eins wieder raus läuft.

Wie genau ist das Funktionsprinzip hier gewesen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das dünne Rohr ist das Kapillarrohr als Drosselorgan und das verläuft 
einfach nur in der Saugleitung. Hat den Vorteil daß das flüssige 
Kältemittel etwas weiter abgekühlt wird, bringt bei den kleinen 
Kreisläufen so gut wie nichts, aber wird schon lange so gebaut.

Nur noch so zur Info - Rumplantschen mit Kältemittel ist dem 
kältemittelscheinlosem Laien verboten. Ich will gar nicht fragen, was da 
für ein Kältemittel drin war, das abzischen lassen von allem was keine 
reinen Kohlenwasserstoffe sind (nur R600a und R290) steht unter Strafe 
wegen Umweltverschmutzung. Vorsichtshalber kann man das Typenschild des 
Verdichters auf dem Bild ja nicht erkennen. Wenn Du selbst bastelst, ist 
das mit R600a und R290 eine Grauzone, ich bin mir nicht sicher, ob das 
direkt erlaubt ist. Nachteil: Isobutan und Propan sind ziemlich brennbar 
und können in Verbindung mit Luft explosionsfähige Gemische bilden. Wenn 
Du Dein Haus also mit einem lauten Knall an eine andere Adresse 
versetzt, ist's sehr unwahrscheinlich, daß da irgend eine Versicherung 
für Deine Bastelei zahlt.

von A-Freak (Gast)


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ich würde mal ganzstark sagen, das dünne Rohr verläuft koaxial im Dickem

Beitrag #7076887 wurde vom Autor gelöscht.
von Klempi (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wenn Du selbst bastelst, ist
> das mit R600a und R290 eine Grauzone, ich bin mir nicht sicher, ob das
> direkt erlaubt ist.

Du kannst Spraydosen kaufen mit diesen Gasen als Treibmittel. Wieso 
sollte es verboten sein damit zu "basteln"?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du hast wohl vergessen, daß Du in Deutschland lebst. Da ist nicht alles 
erlaubt nur weil es technisch funktioniert, man darf z.B. kein Heizöl in 
sein Auto schütten, obwohl das mit alten Dieseln oder LKW-Motoren 
wunderbar funktioniert. Dafür sind andere Dinge erlaubt, die vom 
gesunden Verstand her völlig absurd sind - es gab früher Spraydosen, da 
war reines R134a drin. Etwa als Kältespray, allgemein als Treibmittel, 
aber auch für sowas absolut lebensnotwendiges wie "Druckluftdosen" für 
Fußball-Tröten. Da durfte das Zeug nach Herzenslust kiloweise in die 
Luft geblasen werden - aber es aus einem Kühlschrank mit seinen 
vielleicht 200..300g R134a abzischen zu lassen kann heute noch richtig 
teuer werden. Da gibts halt die Vorschrift "echte Kältemittel nur mit 
Kältemittelschein" - haste keinen, hast die Arschkarte.

von Klempi (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Da gibts halt die Vorschrift "echte Kältemittel nur mit
> Kältemittelschein"

Davon war hier doch nie die Rede. Dein "Kältemittelschein" bezieht sich 
auf Verordnung (EU) Nr. 517/2014. Auch F-Gas Verordnung genannt. Das F 
steht für flouriert, was R600a und R290 nicht sind.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du solltest Dir mal eine Lesebrille kaufen, ich hatte R600a und R290 
bereits selbst ausgeschlossen, allerdings weiß ich immer noch nicht was 
für ein Kältemittel in diesem Kompressor drin war, den der TE da hat und 
weise mal vorsorglich darauf hin, daß das Kältemittel zum Öl passen muss 
(oder anders herum), sonst erlebt man böse Überraschungen. POE-Öl mag es 
außerdem nicht, wenn die Anlage längere Zeit offensteht. Es bildet mit 
Luftfeuchtigkeit sauer reagierende Stoffe, die dann später Probleme 
bereiten.

von Kurt A. (hobbyst)


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Da ist das Kältemittel schon längst weg. Es fehlt das Verdampferteil. 
Das ist normalerweise im Kühlschrank, oft als Tiefkühlabteil eingebaut.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Da ist das Kältemittel schon längst weg.
Ach.

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