Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DMX Moving Head stört im Radio


von Manfred D. (surfgm)


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Hallo zusammen,
ich habe 2 DMX LED Mini Moving Heads, baugleich, beide funktionieren 
einwandfrei - nur der eine stört extrem im Radio, der andere nicht. 
woran kann das liegen ? evt das sehr minimalistische Schaltnetzteil ? 
aber was dann genau ? anbei Bild von der Netzteilplatine

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Bei Bewegung oder bereits in Ruhe?
Leuchtmittel an oder aus in dem Moment?
Sind die Störungen einer „Aktion“ zuzuordnen?

von Manfred D. (surfgm)


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nein ohne Bewegung schon, sofort wenn man Netz anschliesst

von DM-Mixer (Gast)


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Sieht nach 'nem billigen Chinateil aus, das eine billige Versorgung und 
PWM-Ansteuerung hat. Kein EMV-Test, kein gar nichts. Das ist das Zeug, 
das uns auf der Bühne so viele Probleme macht.

von Manfred D. (surfgm)


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ja klar Billigteil aus China, aber was kommt heute nicht mehr aus China 
?
ja das Netzteil ist wie ich schon schrieb sehr minimalistisch, auch 
keinerlei Entstördrosseln etc. in dem Teil.
Aber warum stört eins und das andere, identische, nicht ?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Bauteiltoleranzen. Prüfe, ob das 2. Gerät auf einer abweichenden 
Radiofrequenz stört.

von Manfred D. (surfgm)


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nein, das zweite stört garnicht, das 1. im gesamten ukw Bereich.

ich habe gerade mal das Netzteil vom Rest abgeklemmt und nur mit einem 
Widerstand belastet - rauscht genauso - also muss es das Netzteil sein

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ist das Netzteil identisch aufgebaut? Kannst Du evtl. die Netzteile 
tauschen und schauen ob der Fehler mitwandert? So daß man wirklich weiß, 
daß es am Netzteil liegt?

Wenn ja erstmal Netzfilter nachrüsten, Ringkerne um die Kabel. Wenn das 
nichts bringt, müsste man messen ob evtl. der Snubber auf der 
Primärseite des Trafos nicht in Ordnung ist oder evtl. Entstörglieder 
über Dioden nicht korrekt arbeiten.

Was im Radio stört ist auf jeden Fall eine parasitäre Schwingung, 
wahrscheinlich in Verbindung mit dem Haupttrafo, weil andere Spulen sind 
ja nicht drauf und die Arbeitsfrequenz der PWM liegt bei schätzungsweise 
70..100kHz und nicht im Radio-Bereich. Evtl. könnte man den 
Timing-Kondensator des PWM-Reglers prüfen bzw. die Arbeitsfrequenz 
messen ob die deutlich zu hoch ist, aber im Regelfall überleben die 
Schalttransistoren sowas bei Netzspannung nicht.

von Manfred D. (surfgm)


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ja das sah identisch aus, ich habe das aber noch nicht Bauteil für 
Bauteil exakt geprüft. An kompletten Tausch der beiden Netzteile hatte 
ich auch schon gedacht, aber bisher gescheut weil ich den zweiten nicht 
auch komplett auseinandernehmen wollte, müsste auch ein paar Kabel ohne 
Steckverbindung auftrennen.
An Ringkerndrosseln hatte ich auch schon gedacht, aber: primär oder 
sekundär ?  ob dafür noch Platz ist im Gehäuse ?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> müsste auch ein paar Kabel ohne Steckverbindung auftrennen.
Das ist nicht schön, aber ist bei diesen Chinaböllern ziemlich normal.
Damit muss man leben wenn man an sowas herumbastelt. Genauso wie damit, 
daß alle Versuche möglicherweise vergeblich sind.

> An Ringkerndrosseln hatte ich auch schon gedacht,
> aber: primär oder sekundär ?
Sekundär, primär sollte das ein Netzfilter erledigen.

> ob dafür noch Platz ist im Gehäuse ?
Für einen Test könnte das Gehäuse wahrscheinlich offen bleiben.

Du kannst das Netzteil auch einmal optisch komplett kontrollieren, ob 
alle Lötstellen in Ordnung sind. Manchmal passiert es beim maschinellen 
Löten, daß Fehlstellen entstehen und das könnte sich in solchen 
Störungen bemerkbar machen.

von Manfred D. (surfgm)


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primär Netzfilter ? Ich habe hier noch eine Kaltgerätebuchse mit 
integriertem Filter von Schaffner, wäre die geeignet ?

von my2ct (Gast)


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DM-Mixer schrieb:
> Sieht nach 'nem billigen Chinateil aus, das eine billige Versorgung und
> PWM-Ansteuerung hat.

Billig kann nicht der einzige Grund sein, wenn das Problem bei zwei 
gleichen Exemplaren nur bei einem davon austritt.

Textverständnis mangelhaft

von Harald A. (embedded)


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Manfred D. schrieb:
> ja klar Billigteil aus China, aber was kommt heute nicht mehr aus
> China
> ?
Nur der Vollständigkeit halber: Es kommt nicht darauf an, wo ein Gerät 
produziert wird sondern darauf, wo ein Gerät ENTWICKELT wurde. Ein 
Produktionsstandort hat - Qualitätssicherung vorausgesetzt - wenig mit 
dem Qualitätslevel zu tun.

von Manfred K. (4for)


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Harald A. schrieb:
> sondern darauf, wo ein Gerät ENTWICKELT wurde

nicht mal das, auch Chinesen können entwickeln.

sondern welche Teile dann nach der Entwicklung aus 
billigbilligbillig-Gründen eingespart wurden..

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred D. schrieb:
> Ich habe hier noch eine Kaltgerätebuchse mit
> integriertem Filter von Schaffner, wäre die geeignet ?

Kannste ja mal provisorisch an den Netzeingang schalten, dann ist auf 
jeden Fall klar, ob es primär stört oder auf der Sekundärseite.
Solche Effekte liegen meist nicht an den Entwicklern, sondern an den 
Pfennigfuchsern aus der BWL.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Solche Effekte liegen meist nicht an den Entwicklern, sondern an den
> Pfennigfuchsern aus der BWL.

... und an den Leuten, die glauben, dass man mit billig-billig die 
gleichen Dinge in einem Gerät umsetzen kann, wie wenn nicht an jedem 
Cent gespart werden muss und das Zeugs kaufen.
Die BWLer kommen nur so lange damit durch, bis der Umsatz einbricht (und 
sie sich das nächste Opfer suchen).

von michael_ (Gast)


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Und auch mal den Stecker in der Steckdose gedreht?

von Harald A. (embedded)


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Kannst Du diverse Baugruppen provisorisch abklemmen, z.B. die 24V, die 
für die Stepperversorgung zuständig sein dürften? So könnte man es 
eingrenzen. Überhaupt könntest Du mal beide Abgangsstecker abklemmen. 
Dann weiß man, ob es schon vom Netzteil kommt.

Apropos „auch Chinesen können entwickeln“:
Natürlich können die das, keine Frage.

von Manfred D. (surfgm)


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Harald A. schrieb:
> Kannst Du diverse Baugruppen provisorisch abklemmen, z.B. die 24V, die
> für die Stepperversorgung zuständig sein dürften? So könnte man es
> eingrenzen. Überhaupt könntest Du mal beide Abgangsstecker abklemmen.
> Dann weiß man, ob es schon vom Netzteil kommt.

das habe ich doch schon längst gemacht und auch geschrieben :(
>  ich habe gerade mal das Netzteil vom Rest abgeklemmt und nur mit einem
Widerstand belastet - rauscht genauso - also muss es das Netzteil sein

danke für alle Vorschläge, werde das heute Abend oder morgen mal alles 
ausprobieren

übrigens die Diskussion ob Chinesen oder nicht, Entwickler, 
Betriebswirte usw gibt es schon X-mal und taucht immer wieder auf, hat 
aber mit meiner Frage nichts zu tun. Aber es ist wohl normal dass jeder 
Thread in kürzester Zeit in Off-Topic Diskussionen abdriftet

: Bearbeitet durch User
von Manfred D. (surfgm)


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so, ich habe jetzt den Tipp von michael_ (Stecker drehen) ausprobiert. 
Ergebnis:
M.Head 1 nach wie vor Störungen, allerdings M.Head 2 dann auch 
Störungen, allerdings nicht ganz so stark.
Dann habe ich festgestellt dass die Störungen verschwinden wenn man das 
Netzkabel in eine bestimmte Richtung legt. Wenn ich mich dann von dem 
M.Head entferne kommen die Störungen wieder.
Scheint also total unentstörtes Zeug zu sein, keine Drosseln, 
Kunststoffgehäuse... Der Emi-Filter hat auch nichts gebracht, ein 
Netzkabel mit Mantelstromfiltern auch nicht.
Ich denke es ist ziemlich sinnlos da weiter zu suchen, bin jetzt den 
anderen Weg gegangen, Radio, Antenne 3m weiter gesetzt (wollte ich ja 
eigentlich vermeiden aber ist wohl der einfachste Weg), jetzt ist alles 
ok.
Vielen Dank nochmal für alle Tipps

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Manfred D. schrieb:
> Ich denke es ist ziemlich sinnlos da weiter zu suchen, bin jetzt den
> anderen Weg gegangen, Radio, Antenne 3m weiter gesetzt (wollte ich ja
> eigentlich vermeiden aber ist wohl der einfachste Weg), jetzt ist alles
> ok.

Früher (tm) war es duchaus üblich, die Antenne da anzubringen, wo der 
Empfang gut und ungestört war. Da war der selbst erzeugte Störnebel aber 
auch geringer. Trotzdem habe ich mir extra eine UKW-Schleife auf das 
Dach gebaut (Berliner Mietshaus), weil es sonst sicher war, daß mitten 
in einer Tonbandaufnahme (ja, hat man damals gemacht) die Klingel eines 
Nachbarn mit drauf war.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
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