Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Stripe mit einzelnen Chips an Netzteil


von Dirk S. (dirk_s648)


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Hallo,

ein 5 Volt Netzteil wird für eine Stromversorgung einer LED Stripe 
verwendet.

LED Stripe: 
https://www.amazon.de/gp/product/B088FK8NG6/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00

Sobald der LED Stripe nur mit dem Netzteil verbunden wird, ohne dass die 
Datenleitungen verbunden sind, reagieren die ersten LEDs schon auf 
Störsignale. Wenn z.B. im 230V Netz eine beliebige Lampe geschaltet 
wird, wird von den LED Stripe eine LED (meistens die erste) in irgend 
einer Farbe hell geschaltet. Wenn die 230V Lampe erneut aus und wieder 
eingeschaltet wird, reagiert meistens die nächste LED im Stripe. Das 
Spielchen geht immer weiter, je öfters eine Lampe im 230 V Netz 
geschaltet wird.

Nun habe ich erfahren, dass ein Tief- oder Hoch-Passfilter helfen 
wönnte, die unerwünschten Signale herauszufiltern.

Hat davon schon jemand Erfahrungen machen können?

Muss der Tief- oder Hoch-Passfilter erst auf die 5 Volt geschaltet 
werden, oder bereits vor dem Netzteil?

Zur Info: Das 5 Volt Netzteil steckt an einer Verteiler-Steckdosenleiste 
mit Stromspitzen-Filter.

von Jochen (Gast)


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Dirk S. schrieb:
> ohne dass die Datenleitungen verbunden sind, reagieren die ersten
> LEDs schon auf Störsignale

Du betreibst die LEDs mit nur einer Antenne am Eingang und wunderst Dich 
daß sie Störungen empfangen?

Dirk S. schrieb:
> Nun habe ich erfahren, dass ein Tief- oder Hoch-Passfilter helfen
> wönnte, die unerwünschten Signale herauszufiltern.

Warum filtern? Betreib die LEDs doch normal beschaltet.
Und falls Du die aus irgendeinem Grund nur Dunkel betreiben willst, ein 
PullUp- oder PullDownwiderstand am Eingang sollte ausreichen. In dem 
Fall würde ich aber auch die Versorgungsspannung weglassen, spart Strom.

von Luca E. (derlucae98)


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Unbeschaltete Eingänge sind immer problematisch. Wahrscheinlich reicht 
ein Pulldown-Widerstand mit wenigen Kiloohm am Dateneingang.

von MaWin (Gast)


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Dirk S. schrieb:
> Sobald der LED Stripe nur mit dem Netzteil verbunden wird, ohne dass die
> Datenleitungen verbunden sind, reagieren die ersten LEDs schon auf
> Störsignale

So so.

Was stört dich daran jetzt ?

Schliesse die Datenleitungen halt auch an.

von Stefan F. (Gast)


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Jochen schrieb:
> Du betreibst die LEDs mit nur einer Antenne am Eingang und wunderst Dich
> daß sie Störungen empfangen?

Einigen Leuten ist nicht klar, dass jedes Stück offene Leitung eine 
Antenne ist, weil es nicht nach den Antennen aussieht, die wir täglich 
vor Augen haben.

Andererseits überrascht es kaum jemanden, dass man mangels "richtiger" 
Antenne auch einfach nur ein Stück Draht in Radio stecken kann, oder 
einen Kleiderbügel am Auto.

Ich finde, dass jedes Elektronik-Lehrbuch (auch die für Anfänger) darauf 
hinweisen sollten. Denn gemeinerweise ist die Wahrscheinlichkeit 
ziemlich hoch, ungewollt etwas zu empfangen.

Als meine Familie getrennt wurde, hatte ich für meinen jüngeren Bruder 
Hörbücher (auf MC) produziert. Dafür brauchte ich ein Mikrofon mit 
Vorverstärker. Dieses Ding hat ab und zu den WDR2 empfangen. Immerhin 
hat der Effekt mich dazu getrieben, etwas mehr über Radioempfänger zu 
lernen.

von Dirk S. (dirk_s648)


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Hallo,

vielen Dank für die Informationen.

Die LEDs reagieren auch auf die Störsignale, wenn die Datenleitungen 
angeschlossen werden.

Die Idee mit dem Pulldown-Widerstand ist gut. Wie hoch muss denn der 
Widerstand sein?

Auf dieser Webseite wird ein R-Wert von 5 bis 10kOhm empfohlen: 
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pullr.htm

von Dirk S. (dirk_s648)


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Wenn die Versorgungsspannung weg gelassen wird, kommt es zu einer 
Unterspannung im "Raspberry Pi".

Da nur Netzteile mit relativ wenig Watt zur Verfügung standen, wurde 
jeweils ein Netzteil für die Lampen und den "Raspberry Pi" eingesetzt. 
So kommt es im System nicht zu einer Unterspannungs-Warnung.

von thank god, Stryper never stripped (Gast)


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/OT:

Dirk S. schrieb:
> Verteiler-Steckdosenleiste mit Stromspitzen-Filter

Dieser Begriff wunderte mich, mal danach gesucht:

https://www.brennenstuhl.com/de-de/themenwelt/uberspannungsschutz/wie-funktionieren-entstorfilter-in-der-steckdosenleiste?lang=de&country=de

Die nennen wirklich "Schutz vor Stromspitzen" als Feature. :-(

UNSINN! Dieses simple einstufige Netzfilter / Entstörfilter
darin hat keinerlei_nennenswerte_Wirkung auf Stromspitzen.

(Denn das bißchen Streuinduktivität und Drahtwiderstand einer
einzigen Gleichtaktdrossel (und keiner Gegentaktdrossel(n)) -
also eines simplen einstufigen Filters, ausgelegt sicherlich
auf den erlaubten Gesamtstrom bei voller Belegung - ist dafür
einfach viel zu wenig. Das "Feature" ist frei_erfunden ...)

/OT_end


So ein passender Widerstand (der im Betrieb Dein Datensignal
nicht zu sehr abschwächt) kann durchaus schon reichen, diesen
Eingang vor der Störeinkopplung gut genug zu schützen.

Und normalerweise würde man irgendwas um 4.7kR nehmen - aber:
Die WS2812B haben wohl nen Schmitttrigger-Signalformer-INPUT.

Der ist wohl unbeschaltet zwar empfindlicher als der "normale"
Input wär, sollte aber durch die Signalformung niederohmigeren
R_Pulldown am Eingang erlauben. Evtl. geht das bis ca. um 1kR
gut, ohne Probleme bei der Ansteuerung. (Nur: Wie schnell die
wechselt, bzw. wie hoch Deine Datenrate wäre, weiß ja leider
keiner ohne Deine SW gesehen zu haben, also geht nur schätzen.)

Vorschlag: Einfach probieren der Reihe nach niedriger werdend,
bis das Schalten der 230VAC Verbraucher nicht mehr stört. Und
falls das mit >= 1kR klappt, noch testen ob Ansteuerung dann
trotzdem noch macht, was sie soll.

Klappt das nicht, braucht man mehr als den simplen R_Pulldown.

von Michael D. (nospam2000)


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Dirk S. schrieb:
> Die LEDs reagieren auch auf die Störsignale, wenn die Datenleitungen
> angeschlossen werden.

Mit angeschlossen war gemeint "auf einen definierten Pegel gelegt".
Anschließen an eine offene Leiterbahn oder einen MC Pin welcher nicht 
als Push-Pull Ausgang konfiguriert ist reicht nicht.

  Michael

von Sebastian (Gast)


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Sind GND des LED-Netzteils und GND des Raspberry Pi verbunden?

LG, Sebastian

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