Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Spezielles Werkzeug für Multimode LWL - Kabel?


von Andre G. (andgst01)


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Schönen Samstag Abend!


Ich weiß dass man für Singlemode LWL Kabel spezielles Werkzeug zum 
Spleissen braucht.

Wie ist das aber bei Multimode LWL Kabeln?
Die haben ja einen dickeren "Kern" der aus mehreren Fasern besteht.
Braucht man da auch spezielles Werkezug um Leitungen zu spleissen oder 
Stecker / Buchsen drauf zu machen?
(z.B. ST Buchsen und Stecker)

Es geht mir NICHT um "high performance" Verbindungen um verlustfrei 
hunderte Gigabits über hunderte Kilometer zu schicken.
Dafür würde man ganz klar Singlemode nehmen und es von Leuten machen 
lassen die wissen was sie tun ;-)

Es geht um LWL-Hausinstallationen.

von Jochen (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Die haben ja einen dickeren "Kern" der aus mehreren Fasern besteht.

Nein.

von kleiner Admin (Gast)


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An Multimodefasern lassen sich wie bei Singlemode auch, die sog. 
Pigtails spleissen.

Daneben gibt es auch noch andere Methoden, die mir spontan einfallen:

Was Du meinst sind vermutlich gelgefüllte Stecker, die sich mit einer 
speziellen Crimpzange auf die LWL-Fasern crimpen lassen. Die optische 
Verbindung zwischen Faser und Stecker wird durch ein Gel mit dem 
Brechungsindex der Faser hergestellt. Die gibt es mit verschiedenen 
Steckgesichtern, meistens jedoch ST.

Es gibt Stecker, in die die Fasern eingeklebt und dann an der Stirnseite 
poliert werden mit immer feinerem Schleifpapier. Gängig waren hier 
zumeist ST und SC.

Die Volition VF45 liessen sich ganz einfach mechanisch im Feld 
konfigurieren, dafür war die Steckverbindung aber sehr bruchgefährdet 
bei Staub (oder Fehlbedienung). Das würde ich aber nicht empfehlen (wenn 
es das überhaupt noch gibt), weil das eigentlich schon immer eine 
Exotenlösung war.

von Gerd E. (robberknight)


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Andre G. schrieb:
> Ich weiß dass man für Singlemode LWL Kabel spezielles Werkzeug zum
> Spleissen braucht.
>
> Wie ist das aber bei Multimode LWL Kabeln?

Spleißen von Singlemode und Multimode macht keinen Unterschied und alles 
mir bekannte Werkzeug funktioniert für beides.

> Es geht um LWL-Hausinstallationen.

Versuche mit vorkonfektionierten Kabeln auszukommen. Es gibt auch Firmen 
bei denen man vorkonfektionierte Kabel nach Länge herstellen lassen 
kann. Das ist das einfachste.

Ansonsten kann man Fusionsspleißmaschinen auch ausleihen, gibt Firmen 
die sowas anbieten.

Alternative sind Gelstecker. Die halten allerdings nicht so zuverlässig 
über die Zeit. Kann in der Hausinstallation sehr nervig sein wenn man 
dann hinterher nicht mehr so leicht an die defekte Stelle rankommt.

Ich würde auch im Privathaus mittlerweile Singlemode nehmen. Denn bei 
den Einsteckmodulen sind die Preisunterschiede irgendwo im Bereich von 
10 bis 20 EUR, also nicht mehr wirklich relevant. Höhere 
Geschwindigkeiten werden mit Multimode aber zunehmend schwieriger und 
Kabel wie OM5 sind mittlerweile teurer als Singlemode.

von Andre G. (andgst01)


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Gerd E. schrieb:
> Versuche mit vorkonfektionierten Kabeln auszukommen.

Werde ich wahrscheinlich so versuchen.
Ist einfacher und billiger (aber lästiger beim Einziehen).

von Reinhard S. (rezz)


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Gerd E. schrieb:
> und Kabel wie OM5 sind mittlerweile teurer als Singlemode.

Selbst OM4 ist teurer als Singlemode. OM5 quasi nicht erhältlich. Und tu 
dir den gefallen und verzichte auf ST-Stecker. Die sind lange aus der 
Mode.

Auch Hausinstallationen würd ich als Singlemode ausführen. Da kann man 
dann den FTTH-Internetanschluss auch schön im Haus durchpatchen und muss 
den Router nicht  direkt an die Hauseinführung basteln.

von Andre G. (andgst01)


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Reinhard S. schrieb:
> und verzichte auf ST-Stecker

Welches Steckersystem wäre denn "empfehlenswert"?

von wavelengthdivider (Gast)


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> Welches Steckersystem wäre denn "empfehlenswert"?

Schau dir einfach mal die SFP oder SFP+ Module an.
Dann hast du das stolze Gefuehl selber drauf gekommen zu sein.
Tipp: Es ist nicht ST oder SC.

Und ein Rat, lass blos die Finger von FV-45.
Bei der einzigen Installation die ich jemals gesehen habe,
waren > 50% der Strecken nach einigen Jahren tot.
Und man musst uebel basteln, um aus dem traurigen Rest noch
etwas zu machen.

von Andre G. (andgst01)


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wavelengthdivider schrieb:
>> Welches Steckersystem wäre denn "empfehlenswert"?
>
> Schau dir einfach mal die SFP oder SFP+ Module an.
> Dann hast du das stolze Gefuehl selber drauf gekommen zu sein.
> Tipp: Es ist nicht ST oder SC.
>
> Und ein Rat, lass blos die Finger von FV-45.
> Bei der einzigen Installation die ich jemals gesehen habe,
> waren > 50% der Strecken nach einigen Jahren tot.
> Und man musst uebel basteln, um aus dem traurigen Rest noch
> etwas zu machen.

Danke für die Info, ich weiß welche Stecker du meinst.
Die doppelten LC Verbinder.

von TestX (Gast)


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Multimode Verbindungen sind auf Grund des größeren Kerns und der 
unterschiedlichen Moden etwas toleranter was Verschmutzungen/Staub an 
den Kontaktflächen angeht. Und selbst OM3 reicht für 100GBE auf 100m. 
OM4/5 ist wegen der geringeren Dämpfung für größere Distanzen geeignet 
(<550m abhängig von der Datenraten).

Ob OM3 oder OS2 macht für 10/25g Verbindungen bzgl der Transceiver 
Kosten einen kleinen unterschied (2 stelliger Euro Bereich).

von wavelengthdivider (Gast)


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> Die doppelten LC Verbinder.
[x]

Die lassen sich uebrigens auch trennen. Was man gelegentlich
tun muss damit TX aus RX landet.

> OM3 reicht für 100GBE auf 100m

Die Kosten fuer die dann erforderlichen (Wavelengthmultiplex-)Module
bitte nicht verschweigen.
Wer auf alten Multimodeverkabelungen sitzt, kqnn die natuerlich 
benutzen.

Verkabelt man neu, ist Singlemode klar die bessere Alternative.

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