Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil Verlust


von Horst (Gast)


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Hallo, ich hab im Forum nicht das gefunden was ich suche. In meinem 
Schaltschrank habe ich inzwischen 5 Schaltnetzteile alle mit 12V für 
Elktrogeräte. Ich habe ich mir überlegt ob es nicht besser wäre ich 
würde mir 1 Schltnetzteil besorgen das dann alle Geräte mit Strom 
versorgt. Die Überlegung 1 Netzteil hat Wirkungsgrad Ca 90%. 5 kleine 
Netzteile hätten dann mehr Verlust als ein Großes. Liege ich da falsch?

von Wühlhase (Gast)


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Das kommt darauf an wie gut deine bisherigen Netzteile sind und wie 
diese ausgelastet sind.

Und auf dein neues Netzteil dessen Auslastung.

Man bekommt mit größeren Netzteilen zwar schon einen besseren 
Wirkungsgrad hin, aber ob das konkrete Produkt dann auch an der Grenze 
des technisch Machbarem kratzt, ist eine andere Sache.

Und ob sich das lohnt, ist wieder eine andere Sache.

von Harald A. (embedded)


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Kommt drauf an, meist werden SNT überdimensioniert mitgeliefert, womit 
die dann unter Umständen in einem ungünstigen Betriebspunkt arbeiten. 
Weiterhin müsstest Du die Effizienzkurve eines evtl. gemeinsamen 
Netzteils kennen.

D.h., im Endergebnis kann das schon sein, allerdings muss man aufpassen.

von Helge (Gast)


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Die mitgelieferten Steckernetzteile fallen irgendwann alle aus, Elkos in 
den zamgeklebten Gehäusen leben vielleicht 3 Jahre, wenn die dinger 
etwas Leistung liefern müssen. Da ist es schlau, stattdessen ein 
effizientes Hutschienen-Netzteil mit in den Schrank zu packen. Vor allem 
kriegst nit ewig eine geflammt, weil sich die erden lassen.

von H. H. (Gast)


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Zunächst prüfen, ob die fünf Geräte sich auch aus einem gemeinsamen NT 
speisen lassen!

von Dieter (Gast)


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Wie sieht es mit der Ausfallsicherheit aus? Wenn von 5 eins ausfällt 
geht ein Teil immer noch oder Du kannst umstöpseln. Wenn Du nur noch 
eines hast und das ausfällt, ist alles tot bis Du einen Ersatz hast. Da 
Conrad die Geschäfte schließt, gibt es keine Möglichkeit wenigstens 
Werktags sich noch ein Ersatznetzteil zu holen.

Horst schrieb:
> Die Überlegung 1 Netzteil hat Wirkungsgrad Ca 90%. 5 kleine
> Netzteile hätten dann mehr Verlust als ein Großes.

Übrigens der TO rechnet so: Fünf Geräte mit 90% Wirkungsgrad, d.h. 
jeweils 10% Verluste, macht insgesamt 50% Verluste. Bei zehn Geräte ist 
er daher bei 100% Verlusten. Daher dürfte ab zehn Netzteilen gar nichts 
mehr funktionieren.

von Wolfgang (Gast)


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Horst schrieb:
> Ich habe ich mir überlegt ob es nicht besser wäre ich
> würde mir 1 Schltnetzteil besorgen das dann alle Geräte mit Strom
> versorgt. Die Überlegung 1 Netzteil hat Wirkungsgrad Ca 90%.

Wenn du statt der fünf Netzteil nur eines einsetzt, hätte das auch nur 
einen Wirkungsgrad von 90%, also kein Fortschritt.
Erstmal musst du dich fragen, wie hoch bei deiner Belastung der 
Wirkungsgrad des Netzteils wirklich ist. Gewöhnlich ist der Wirkungsgrad 
nicht konstant, sondern hängt von der Be-/Auslastung ab.

Horst schrieb:
> 5 kleine Netzteile hätten dann mehr Verlust als ein Großes.
> Liege ich da falsch?

Das kommt auf die Netzteile und die Belastung an.

von Horst (Gast)


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Hallo, danke für alle eure Antworten. Ich lese da raus erst messen dann 
rechnen und eventuell tauschen.
Schönen Tag noch!

von MaWin (Gast)


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Horst schrieb:
> Die Überlegung 1 Netzteil hat Wirkungsgrad Ca 90%. 5 kleine Netzteile
> hätten dann mehr Verlust als ein Großes. Liege ich da falsch?

Jein.
Wenn auch das grosse bei deiner Belastung 90% effektiv ist, dann bringt 
das nichts.
Zudem stellt sich die Frage, ob du Masse(GND) von allen angeschlossenen 
Geräten überhaupt direkt verbinden kannst ohne dass es Probleme gibt. 
Wenn die Geräte ihrerseits noch untereinander Verbindungen haben, z.B. 
Datenleitungen, könnte es nämlich Probleme geben.

Normalerweise sollten 5 kleine Netzteile aber etwas mehr Verluste 
ergeben als ein grosses, weil jedes Netzteil auch einen Eigenverbrauch 
hat. Viel macht das aber bei modernen energieeffizienten Netzteilen 
nicht aus.
Wichtiger wäre mir im Schaltschrank aber die Langlebigkeit  nicht jeder 
hat Bock wie beim Handyladenetzteil es alle 2 Jahre auszutauschen.

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:
> Wichtiger wäre mir im Schaltschrank aber die Langlebigkeit  nicht jeder
> hat Bock wie beim Handyladenetzteil es alle 2 Jahre auszutauschen.

Wobei ich diesen Eindruck nicht nachvollziehen kann. Im Unternehmen 
haben wir seit Äonen etliche Komponenten mit den üblichen 
Stecker(schalt)netzteilen im Dauerbetrieb, ohne dabei eine hohe 
Ausfallrate zu beobachten. Auch privat hat sich über die Jahre einiges 
angesammelt und fast alle leben noch.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Das Problem mit der Wirkungsgradangabe lässt sich nicht pauschal 
beantworten.
Jedoch ist anzunehmen, dass kleine Wandwarzen einen deutlich 
schlechteren MAXIMALEN Wirkungsgrad haben als ein größeren 
Hutschienennetzteil.
Wenn jetzt das Hutschienennetzteil sich, aufgrund Überdimensionierung, 
bei unter 50% Auslastung langweilt kann es sein, dass der Wirkungsgrad 
an dem Betriebspunkt auch nicht besser ausfällt.
Sollte es aber ordentlich ausgelastet sein ist anzunehmen dass der 
Wirkungsgrad gegen 70 - 80% geht.

von Stefan F. (Gast)


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>> Wichtiger wäre mir im Schaltschrank aber die Langlebigkeit  nicht jeder
>> hat Bock wie beim Handyladenetzteil es alle 2 Jahre auszutauschen.

Helge schrieb:
> Die mitgelieferten Steckernetzteile fallen irgendwann alle aus, Elkos in
> den zamgeklebten Gehäusen leben vielleicht 3 Jahre, wenn die dinger
> etwas Leistung liefern müssen.

Kann ich nicht bestätigen. Irgendwann geht alles kaputt, aber (abgesehen 
von seltenen Ausnahmen) nicht so schnell.

In meinem Haushalt sind geschätzt 15 Steckernetzteile im Einsatz, die 
Hälfte davon täglich. In den vergangenen 19 Jahren (so als ist keine 
Tochter) sind nur zwei ausgefallen. Eins davon war so eine völlig 
ungeschützte Minimalschaltung für 1€ aus dem Ramsch Laden.

Also: Ich habe nichts gegen Steckernetzteile. Im Gegenteil, sie sind 
praktisch, das leicht austauschbar.

Man muss sich immer bewusst sein, dass Elektronik generell eine viel 
geringere Haltbarkeit hat, als Schalter und Hebel. Deswegen halte ich 
von SmartHome Installationen auch wenig. Wenn man sich das antut, dann 
sollten es wenigstens Komponenten sein, die man leicht austauschen kann. 
Daraus ergibt sich wiederum die Anforderung, dass sie offene Protokolle 
nutzen sollen. Da wird es aber schon problematisch, deswegen lasse ich 
es in meinem Haus lieber ganz bleiben (trotz aller Liebe zur Technik). 
Noch kriege den Hintern hoch um den Lichtschalter an der Wand zu 
drücken.

von Karl B. (gustav)


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Horst schrieb:
> Ich habe ich mir überlegt, ob es nicht besser wäre ich
> würde mir 1 Schaltnetzteil besorgen, das dann alle Geräte mit Strom
> versorgt.

Hi,
Kommt drauf an, was an die einzelnen separaten Netzteile tatsächlich 
angeschlossen ist. Vielleicht benötigen die Geräte wie oben schon 
gesagt, jedes für sich eine Extrawurst.
Ich denke da aber vor allem an die gegenseitige Beeinflussung bei 
Lastausregelung oder Fehlerfall, wenn nur ein Generalnetzteil verwendet 
wird.
Beispiel:
Eine Baugruppe zieht zu viel Strom, dann fällt vielleicht der gesamte 
Schaltschrank aus.

ciao
gustav

von (prx) A. K. (prx)


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Bei etwaigen Wirkungsgradverbesserungen könnte man auch die 
kaufmännische Seite betrachten: Wie viel Ersparnis durch besseren 
Wirkungsgrad benötigt man, um in vernünftigem Zeitrahmen die Investition 
in ein neues gutes Netzteil wieder rein zu bekommen. Für Fans solcher 
Rechnungen gerne einschliesslich der CO2-Bilanz.

: Bearbeitet durch User
von ggg (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Das kommt auf die Netzteile und die Belastung an.

Diese richtet sich eben nach der Netzteil-Dimensionierung bzgl. der
Verbraucher - und danach, welche Verbraucher das sind (Dauerbetrieb
auf 1 Betriebspunkt sobald Spannung anliegt? Variable Stromaufnahme
(dazu zählt EIN/AUS wie auch schwächer/stärker werdend)?).

Ungefähr zutreffende Beispiele:

5 Netzteile/5 Geräte angenommen immer Vollast: 85-95% (je nach SNT)

5 Netzteile/5 Geräte, Vollast, Teillast, AUS: 50-95% (je nach SNT)


1 Netzteil/5 Geräte angenommen immer Vollast: 85-95% (je nach SNT)

1 Netzteil/5 Geräte, Vollast, Teillast, AUS: 0-95% (je nach SNT)


Der Fall "sehr schlecht ausgelastet, daher extremst ineffizient"
(0% natürlich nur @ "Netzteil läuft, Last zieht keinen Strom...")

kann bei separaten Netzteilen pro Verbraucher so nicht eintreffen -
bei EINEM Netzteil für ALLE schon.


Es gab mehrere gute Tipps. Abgekürzt und/oder zusammengefaßt:

- ein NT für alles ist bis auf krasse Ausnahmefälle (alle Lasten
  ziehen immer (fast) vollen Strom, sobald Spannung anliegt)
  bestimmt NICHT effizienter

- und fällt dieses aus, steht ALLES still...

- 1x (oder gar 2x) Zusatznetzteil (unbelegt) für Ausfälle

- hochqualitative NTe, um Ausfälle erst viel später zu haben

Viel Erfolg.

von ggg (Gast)


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ggg schrieb:
> Abgekürzt/zusammengefaßt (extrem wichtiger Punkt hat gefehlt):

H. H. schrieb:
> Zunächst prüfen, ob die fünf Geräte sich auch aus einem gemeinsamen NT
> speisen lassen!

von ggg (Gast)


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Dieter schrieb:
> Horst schrieb:
>> Die Überlegung 1 Netzteil hat Wirkungsgrad Ca 90%. 5 kleine
>> Netzteile hätten dann mehr Verlust als ein Großes.
>
> Übrigens der TO rechnet so: Fünf Geräte mit 90% Wirkungsgrad, d.h.
> jeweils 10% Verluste, macht insgesamt 50% Verluste. Bei zehn Geräte ist
> er daher bei 100% Verlusten. Daher dürfte ab zehn Netzteilen gar nichts
> mehr funktionieren.

Hm, das scheint hier zuzutreffen.

Dann sollte sich aber zuallererst mal der TO vergewärtigen, was
Wirkungsgrad wirklich bedeutet. Da ich gar keine Quelle kenne, die
das für alles umfassend abhandelt, könnte oder sollte der TO zuerst
mal die SNT und Verbraucher genauer beschreiben, um ihn für den
konkreten Fall aufklären zu können.

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Wichtiger wäre mir im Schaltschrank aber die Langlebigkeit  nicht jeder
>> hat Bock wie beim Handyladenetzteil es alle 2 Jahre auszutauschen.
>
> Wobei ich diesen Eindruck nicht nachvollziehen kann. Im Unternehmen
> haben wir seit Äonen etliche Komponenten mit den üblichen
> Stecker(schalt)netzteilen im Dauerbetrieb, ohne dabei eine hohe
> Ausfallrate zu beobachten.

Wie so oft: Es kommt drauf an. Ich hatte in der Firma ein paar kleine 
Gigabitswitches von 3com kaufen lassen, chic im Plastikgehäuse mit 
blauen LEDs und 12V-Steckernetzteil. Die waren in den Testumgebungen 
24/7 am Strom, nach etwa 2 Jahren flog mir das erste davon ab.

Als Bintec vor vielen Jahren die Steckernetzteile der Router von Trafo 
auf Schaltnetzteil umstellte, gab es dazu im Forum viel Meckerei über 
Ausfälle zu lesen.

Das waren beides Firmen, bei denen man keinen groben Plunder erwartet!

Auf der anderen Seite stehen kleine Steckernetzteile für die Ladeschalen 
von DECT-Telefonen, im Bereich 1,6 bzw. 4 Watt, wo mir über viele Jahre 
keine nennenswerten Ausfälle bekannt wurden. Trotz der sehr geringen 
Ausfallrate gingen fast alle auf das Konto eines von drei Zulieferern.

> Auch privat hat sich über die Jahre einiges
> angesammelt und fast alle leben noch.

Im Privatbereich achte ich darauf, die Dinger nicht unnötig unter Strom 
zu halten.

von Stefan F. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Als Bintec vor vielen Jahren die Steckernetzteile der Router von Trafo
> auf Schaltnetzteil umstellte, gab es dazu im Forum viel Meckerei über
> Ausfälle zu lesen.

Die ersten kleinen Schaltnetzteile, die Steckernetzteile ersetzen 
sollten, hatten in der Tat einen schlechten Ruf. Als ich damals noch 
gelegentlich kommerziell Elektronik entwickelte, bestanden meine Kunden 
auf Trafo-Netzteile mit linearen Spannungsreglern.

Aber das ist lange her, ich habe schon den Eindruck, dass diese 
Anfangs-Probleme in allen Größen längst überwunden sind.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Horst schrieb:
> 5 kleine
> Netzteile hätten dann mehr Verlust als ein Großes. Liege ich da falsch?

Tja, das wäre die große Aufgabe für Dich, hier die Wirkungsgrade und 
Auslastungen zu bestimmen. Es hängt vom Verbrauch der angeschlossenen 
Geräte ab, in welchem Bereich die vielen Schaltnetzteile wirken.

Zudem ist noch zu bedenken, welch großen Fußabdruck und 
Ressourcenbeanspruchung der Kauf eines neuen Schaltnetzteils 
beansprucht. Denn die fünf kleinen Netzteile sind ja schon da, das neue 
muß erst gebaut werden.

In wie vielen Jahren soll denn die Neuanschaffung in Form von ersparten 
Stromkosten den Kaufpreis raus holen und zusätzlich noch Stromkosten 
sparen?
5, 10, 25? Hält das neue Netzteil so lange?

Wenn man nicht Pech hat, wie in meinem Beispiel hier, als die Diode 
vermutlich bei der Produktion überhitzt wurde, halten die Teile sehr 
lange, siehe DSL-Kästen.
Beitrag "Stecker-Schaltnetzteil zerstört SR340"

mfg

von Stefan F. (Gast)


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10 Spieler rennen mit jeweils einem 1 Liter Eimerchen voll Wasser zum 
Ziel. Jeder verliert dabei 10%. Wie viel Wasser tragen sie zusammen?

9 Liter

1 Spieler rennt mit einem 10 Liter Einer voll Wasser zum Ziel. Er 
verliert dabei 10%. Wie viel Wasser liefert er ab?

9 Liter


Will sagen: Ein großes Netzteil ist normalerweise nicht effizienter als 
viele kleine. Es sei denn, es ist besser. Du kannst aber auch viele 
kleine bessere Netzteile verwenden, was genau so gut wäre.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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> 1 Spieler rennt mit einem 10 Liter Einer voll Wasser zum Ziel.


Die Gefahr, daß er stolpert und gar nichts mehr abliefern kann, ist aber 
aufgrund des Gewichts viel größer :-)
Vorausgesetzt, die Spieler sind alle etwa gleich schwer.

mfg

von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Als Bintec vor vielen Jahren die Steckernetzteile der Router von Trafo
>> auf Schaltnetzteil umstellte, gab es dazu im Forum viel Meckerei über
>> Ausfälle zu lesen.
>
> Die ersten kleinen Schaltnetzteile, die Steckernetzteile ersetzen
> sollten, hatten in der Tat einen schlechten Ruf. Als ich damals noch
> gelegentlich kommerziell Elektronik entwickelte, bestanden meine Kunden
> auf Trafo-Netzteile mit linearen Spannungsreglern.

Trafos will die Industrie seit mindestens 10 Jahren nicht mehr bezahlen. 
Bei gewissen Anwendungen kam die EU-Energiesparrichtlinie hinzu, das 
Jahr habe ich vergessen - diese zwang uns zu Schaltnetzteilen und auch 
damit war es schwierig, diese bei kleinen Leistungen zu erfüllen. Der 
bekannt etablierte Anbieter FW konnte nicht, der Chinese Helmsman konnte 
und funktioniert zuverlässig.

Mir kommt noch etwas anderes in den Sinn, was statistisch nicht relevant 
ist, aber das Erlebnis der Endkunden prägt:

Ich habe 2014 meine Küchenbeleuchtung von Kompaktleuchststofflampen auf 
LED umgebaut, diese starben mir zu oft, vermutlich wegen der hohen 
Schalthäufigkeit. Anstatt 3x11W habe ich drei Gruppen mit je drei 
COB-LEDs verbaut.

Für die Versorgung habe ich von Pollin 10 Steckernetzteile gekauft, 
Gehäuse aufgesägt und drei in ein gemeinsames Alugehäuse gesetzt. 
Parallel dazu einen Betriebsstundenzähler.

Das erste Netzteil ist bei 140 Betriebbstunden gestorben, also erstmal 
ein anderes rein. Später geschaut, die Gleichrichterdiode am Ausgang war 
kaputt.

Bei 500h starb das zweite, FET wom Wandler durch - wurde durch das erste 
mit neuer Diode ersetzt.

Inzwischen hat das Gebilde gut 4100 Betriebsstunden. Das dritte lebt vom 
ersten Tag an noch immer, Nummer 2 hat nun 3960h und das reparierte 
Nummer eins 3600 Betriebsstunden.

Da kann man also über Frühausfälle oder windige Qualität der Bauelemente 
spekulieren. Oder, es hatte einen Grund, weshalb genau diese in 
Max'-Ramschliste gelandet sind?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Das ist ja die Geschichte von hier:
Beitrag "Stecker-Schaltnetzteil zerstört SR340"

mfg

von Armin X. (werweiswas)


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Was willst Du mit den LED-Leuchten sagen?
Jedenfalls sind das keine nennenswerten Betriebszeiten. Bislang.
Schau mal heimische Heizungssteuerungen an. Meine hat inzwischen über 30 
Jahre á 8990h hinter sich!
OK, Gegenüber Glühobst und KompaktLeuchtstofflampen sind deine Zahlen 
beeindruckend.
MfG

von Manfred (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Was willst Du mit den LED-Leuchten sagen?
> Jedenfalls sind das keine nennenswerten Betriebszeiten.

Richtig, und trotzdem habe ich schon Ausfälle erleben müssen.

Auch weiter vorne:
Manfred schrieb:
> Die waren in den Testumgebungen
> 24/7 am Strom, nach etwa 2 Jahren flog mir das erste davon ab.
war das eine nicht praxisgerechte Lebensdauer.

> Schau mal heimische Heizungssteuerungen an. Meine hat inzwischen über 30
> Jahre á 8990h hinter sich!
(365,25 x 24 = 8766h)
Meine ist wenige Jahre jünger, aber eben klassisch mit Trafo und 
Gleichrichter versorgt. Ob das irgend ein SNT schaffen würde?

Avaya empfahl, die Netzteile der i33/i55 alle 5 Jahre zu tauschen. Das 
waren große kommerzielle Telefonanlagen für richtig viel Geld. Ich habe 
von DeTeWe mehr als eine Anlage gesehen, die nach einem Netzausfall 
nicht mehr anlief. Ursächlich war ein kleiner Elko, der dank dusseliger 
Konstruktion des NT vermeidbar thermisch gestresst wurde.

> OK, Gegenüber Glühobst und KompaktLeuchtstofflampen sind deine Zahlen
> beeindruckend.

Sie passen durchaus zu diversen käuflichen LED-Leuchtmitteln, die nach 
relativ kurzer Zeit abfliegen - Threads lassen sich dazu genug finden.

Am Schreibtisch habe ich eine Kompaktleuchtstofflampe mit externer 
Drossel, leider keinen Betriebsstundenzähler dran. Für die schätze ich 
so 4000 Betriebsstunden, bis sie nicht mehr zündet.

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Avaya empfahl, die Netzteile der i33/i55 alle 5 Jahre zu tauschen.

Bei unseren Octopus Telefonanlagen war mit den Jahren ebenfalls das 
Netzteil der Schwachpunkt. Da musste man immer ein paar auf Lager haben.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Manfred schrieb:
> Ursächlich war ein kleiner Elko, der dank dusseliger
> Konstruktion des NT vermeidbar thermisch gestresst wurde.

Ein durchaus beliebter Design-Fehler

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Bei unseren Octopus Telefonanlagen war mit den Jahren ebenfalls das
> Netzteil der Schwachpunkt. Da musste man immer ein paar auf Lager haben.

Und hoffentlich eine aktuelle Datensicherung der Anlage!

Mark S. schrieb:
>> Ursächlich war ein kleiner Elko, der dank dusseliger
>> Konstruktion des NT vermeidbar thermisch gestresst wurde.
> Ein durchaus beliebter Design-Fehler

Design: Hier ist mal ein Monitor mit komischen Fehlern aufgefallen, 
Ursache waren tatsächlich defekte Elkos. Würde man die Netzteilplatte 
90° gedreht einbauen können, hätte sie vermutlich doppelt so lange 
gehalten, Thema Wärmefluss.

Egal wie, wir kommen wieder auf einen Kommentar von ganz vorne:
Dieter schrieb:
> Wie sieht es mit der Ausfallsicherheit aus?

Unter dem Gesichtspunkt können mehrere Einzelnetzteile vorteilhaft sein.

Wirlich anschaulich hat Stefan den Wirkungsgrad beschrieben:
Stefan ⛄ F. schrieb:
> 10 Spieler rennen mit jeweils einem 1 Liter Eimerchen voll Wasser zum
> Ziel.

und der war leider zu detsch, anständig zu zitieren:
Christian S. schrieb:
> Die Gefahr, daß er stolpert und gar nichts mehr abliefern kann,

von Helge (Gast)


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Ein qualitativ hochwertiges SNT statt vieler kleiner, vor allem weil 
besser zu kühlen (Alugehäuse z.B.) hat eine höhere Betriebssicherheit 
und wird auch eher geringere Verluste haben als diese vielen kleinen 
Steckerdinger. Mein DSL-Modem verbraucht ca. alle 1-2 Jahre eins. 
Irgendwann wird die Verbindung langsamer, dann gibts sporadische 
Ausfälle, dann muß getauscht werden.

von ggg (Gast)


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Helge schrieb:
> Mein DSL-Modem verbraucht ca. alle 1-2 Jahre eins.
> Irgendwann wird die Verbindung langsamer, dann gibts sporadische
> Ausfälle, dann muß getauscht werden.

Sorry, aber wie sich irgendwelche Netzteile verhalten ist egal
(also zumindest ist das nicht als Begründung für Deinen Ratschlag
geeignet).

> Ein qualitativ hochwertiges SNT statt vieler kleiner, vor allem weil
> besser zu kühlen (Alugehäuse z.B.) hat eine höhere Betriebssicherheit
> und wird auch eher geringere Verluste haben als diese vielen kleinen
> Steckerdinger.

Thema sind aber Hutschienen-, nicht Stecker-Netzteile. Und wenn die
Einzelnetzteile halbwegs Qualität haben, ist es mit Deiner Annahme
rein statistisch Essig, egal wie gut das eine ist.

Fällt es aus (und das ist nie auszuschließen) steht alles still.

Ob/wie wichtig, ist völlig offen, weil der TO nicht auf EINE der
Rückfragen -ob die mit Fragezeichen, oder auch die ohne - also die
"versteckten"- bzgl. genauer vorh. Netzteile und Verbraucher (und
schon gar nichts konkreteres zu den "Lastprofilen") antwortete.

Und bzgl. Wirkungsgrad (ob er den nun richtig verstanden hat oder
nicht) trifft definitiv zu, daß EIN NETZTEIL FÜR ALLES ganz extrem
ineffizient ist zu Zeitpunkten, wo bspw. nur einer von gesamt fünf
Verbrauchern "läuft" (und noch ineffizienter, wenn der nicht mal
den spezifizierten Maximalstrom aufnimmt). Weil unterhalb (abh. v.
genauen SNT) ca. 25-50% Auslastung der Wirkungsgrad zumeist schon
merklich und unterhalb ca. 10-25% Auslastung sogar extrem fällt.


Also unter den Umständen (bisherige -gerade weil recht "sparsame"- 
Informationslage) ist es doch eher Unsinn, überhaupt irgend etwas
KONKRETES zu empfehlen.

Und wenn dann könnte man höchstens noch von "1 Netzteil für alles"
abraten - außer in einem ganz bestimmten (schon genannten) Fall:

ggg schrieb:
> (alle Lasten ziehen immer (fast) I_max, sobald Spannung anliegt)

Denn dann (und nur dann) könnte ein gemeinsames NT -wenn es denn
auch ein hocheffizientes (v. a. effizienter als die 5 kleineren ;-)
ist- "gegenüber den 5 kleineren Energie einsparen".

SONST könnte es das leider NICHT.

Horst schrieb:
> Ich lese da raus erst messen dann
> rechnen und eventuell tauschen.

Hoffentlich machst Du das alles, wenn denn, richtig, dann wird Dir
vermutlich von allein klar, daß diese Idee nicht zwingend gut war.

Sofern Du weiterhin nicht die Rückfragen beantwortest, bleibe ich
beim oben schon gesagten:

ggg schrieb:
> Es gab mehrere gute Tipps. Abgekürzt und/oder zusammengefaßt:
>
> - ein NT für alles ist bis auf krasse Ausnahmefälle (alle Lasten
>   ziehen immer (fast) vollen Strom, sobald Spannung anliegt)
>   bestimmt NICHT effizienter (nochmal, weil einfach wahr!)
>
> - und fällt dieses aus, steht ALLES still...
>
> - 1x (oder gar 2x) Zusatznetzteil (unbelegt) für Ausfälle
>
> - hochqualitative NTe, um Ausfälle erst viel später zu haben
>
> Viel Erfolg.

von Karl B. (gustav)


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Helge schrieb:
> Mein DSL-Modem verbraucht ca. alle 1-2 Jahre eins.
> Irgendwann wird die Verbindung langsamer, dann gibts sporadische
> Ausfälle, dann muß getauscht werden.

Habe gleich nach Anschluss die im Original mitgelieferte Wandwarze durch

TomEasy® Netzteil 12V 3A 3000mA AC Adapter Trafo
für Externe Gehäuse (HDD/DVD),Akku Ladestation,Modems  Router 
Switches  Hubs  WLAN Access Point

ausgetauscht.
Toi toi toi, läuft schon 6 Jahre kontinuierlich durch.
Wird auch nicht warm.
Etwas überdimensioniert in der Stromabgabe-Amperezahl. Ganz bewusst.
Hat sich offensichtlich gelohnt, die Dinger nicht bis zum Anschlag 
auszureizen. Wenn auch ein wenig Effizienzverlust dabei.
Man hat die Wahl: Effizienz versus Betriebsdauer
Gegenüber Trafo-Netzteil aber immer noch deutlich spürbare 
Stromkosten-Einsparung.

ciao
gustav

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