Guten Tag! Ich habe vor die Klimmzugstange im angehangenen Bild an eine Wand mit Hochlochziegeln zu befestigen. Ist nur für mich und ich wiege momentan nur 65kg. Jetzt habe ich gelesen, dass man bei Hochlochziegeln auf Verbundmörtel mit Siebhülsen plus Gewindestange setzen sollte(/muss?). 1. Ich will die Teile aber bei Umzug auch wieder raus nehmen können. Ist das so ohne weiteres möglich? Habe auf Amazon auch welche gefunden die am Ende statt Gewinde ein Sechskant-Ende haben wie auf dem angehängten Bild. Oder ist der Mörtel dann viel zu fest um es nach Aushärtung wieder zu entfernen? Gegen Torque sollte das da nicht zu extrem stark sein? Würde es vielleicht sogar Sinn machen die Gewindestange einzuölen um sie dann auch wieder lösen zu können? Mit der Flex mache ich das ungerne... 2. M8 x 110mm Gewindestangen sollten bei meinem Gewicht von 65kg ja locker reichen oder? Sind insgesamt 4 Stück. 3. Wie groß müssen die Löcher für die Siebhülsen sein? z.B. für Ø12 Siebhülsen 4. Falls das mit dem Entfernen beim Umzug nicht wie in 1. beschrieben funktioniert, kann ich auch ein anderes System benutzen das mich aushalten wird?
Ich habe bei Niro Gewindestangen manchmal das Symptom gehabt, dass sie sich (unerwuenscht)aus dem Kleber herausdrehen liessen. Niro Stangen sind relativ glatt, verzinkte Gewindestangen sind anscheinend rauh genug, die drehen sich nicht wieder raus. Ganz leicht einfetten kann auf jeden Fall helfen, dann aber die Stange drehend reinschrauben und nicht nur rein druecken Wichtig ist, dass du die Struktur im Hochlochziegel nicht mit einem starken Bohrhammer komplett zertruemmerst. Ich bohre ein 6mm Loch mit Bohrhammer langsam vor und verwende dann normale HM Bohrer mit einer klassischen Schlagbohrmaschine. Bei 12 Huelse habe ich max 14er Bohrer verwendet, denke ich. Eventuell reicht auch ein 12er Bohrer. Das Loch gut mit Pressluft ausblasen, mit Rundbuerste reinigen und nochmals ausblasen. (in einigen Minuten verzieht sich die Staubwolke, die Hausfrau sollte dabei besser abwesend sein...)
Guenter H. schrieb: > die Hausfrau sollte dabei besser abwesend sein... Oder anwesend zum sofortigen Absaugen des Bohrstaubes.
Jawa Asha schrieb: > Jetzt habe ich gelesen, dass man bei Hochlochziegeln auf > Verbundmörtel mit Siebhülsen plus Gewindestange setzen sollte(/muss?). Durchbolzen ist immer besser und eine anständig Platte zur Lastverteilung.
Mörtel Muttern ein, die kann man drin lassen.
Verbundmörtel mit Hülsen ist hier sicher das Mittel der Wahl. Die Hülsen gibt esals Drahtgeflecht auch als Meterware - ist etwas billiger. Beim Auszug würde ich um die Bolzen den Putz herunterklopfen, die Gewindestange mit dem Winkelschleifer abtrennen und dann neu Verputzen.
Deine Gewichtskraft teilt sich an den Befestigungspunkten in eine Scherkraft nach unten und eine Auszugskraft auf. Beide entsprechen (statisch) max. deinem Körpergewicht plus Gewicht der Klimmzugsstange. Man sollte aber die Höhe der dynamisch wirkenden Kraft nicht unterschätzen, vor allem falls du an die Griffe hochspringst bzw. schnelle Klimmzüge machst. Das ist dann schnell ein Vielfaches deiner Gewichtskraft. Da die Befestigung auf Zug belast wird und immer wieder dynamische variable Kräfte wirken, würde ich auf jeden fall einen Verbundanker mit Hülsen (bzw 4) nehmen. Normale Dübel ziehen sich da auch bei einer massiven Wand irgendwann raus. Selbst erlebt bei einem popeligen Basketballnetz. Da hat sich über die Jahre die Befestigung mit Fischerdübel aus der massiven Ziegelwand gezogen. Nimm ein fertiges Set, da musst du dir um passendes Sieb, Mörtel und "Gewindestangen" keine Gedanken machen. 4 x M8 reichen. Kein Trennmittel auf die Anker, sonst besteht die Gefahr dass sie sich mit der Zeit losrütteln. Du musst die Anker dann beim Auszug mit einen Dremel etwas tiefer als der Putz abflexen. Das geht ohne viel Sauerei, danach mit Reparaturspachtel drüber und gut ist. Das Loch aussaugen reicht. Pressluft in der Wohnung ist grober Unfug, den roten Staub kriegst du nie mehr weg. Ausserdem muss der Mörtel sich nicht wie in einem glatten Betonloch kraftschlüssig verbinden, durch die vielen Löcher und Stege verbindet er sich in den Ziegeln formschlüssig. Guenter H. schrieb: > Wichtig ist, dass du die Struktur im Hochlochziegel nicht mit einem > starken Bohrhammer komplett zertruemmerst. Ich bohre ein 6mm Loch mit > Bohrhammer langsam vor und verwende dann normale HM Bohrer mit einer > klassischen Schlagbohrmaschine. Da hat Günter recht, wenn du einen Bohrhammer mit Drehzahlsteuerung hast geht das aber prima mit etwas Gefühl. Da brauchts nicht extra noch eine Schlagbohrmaschine.
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Guenter H. schrieb: > dass du die Struktur im Hochlochziegel nicht mit einem > starken Bohrhammer komplett zertruemmerst Hochlochziegel gibt es in verschiedenen Festigkeiten. Je nachdem was verbaut wurde, kann das von "Pfefferkuchen" bis sehr schlecht zu bohren sein. Eine Probebohrung wäre evtl. nützlich, bevor man sich für spezielle Schrauben entscheidet? https://www.google.com/search?q=Hochlochziegel
Udo S. schrieb: > Deine Gewichtskraft teilt sich an den Befestigungspunkten in eine > Scherkraft nach unten und eine Auszugskraft auf. Beide entsprechen > (statisch) max. deinem Körpergewicht plus Gewicht der Klimmzugsstange. > Man sollte aber die Höhe der dynamisch wirkenden Kraft nicht > unterschätzen, vor allem falls du an die Griffe hochspringst bzw. > schnelle Klimmzüge machst. Das ist dann schnell ein Vielfaches deiner > Gewichtskraft. Aus diesen Gründen würde ich dicke Bretter bzw Bohlen an der Wand anbringen. Die bis zum Boden reichen, um die vertikalen Kräfte abzuleiten. Die Auszugskräfte können dann auch auf mehrere Dübel verteilt werden.
Reinhard S. schrieb: > Guenter H. schrieb: >> die Hausfrau sollte dabei besser abwesend sein... > > Oder anwesend zum sofortigen Absaugen des Bohrstaubes. Haha genau ^^ das Zeug ist echt übel. Vielen Dank für eure Antworten und herzlich lieben Dank vor allem an Guenter H. und Udo S. für eure mühevolle Ausführlichkeit! Weiß ich wirklich sehr zu schätzen <3! Dann lieber ohne Fett, werde dann die Flex bemühen aber herausdrehen werde ich trotzdem zuerst probieren wenn's soweit ist, wer weiß... ^^ Habe momentan eh keinen Bohrhammer aber interessant das Vorbohren was bringt. Werde dann im Hülsendurchmesser bohren. Alles klar, vielen Dank an alle nochmal! Bleibt nur zu hoffen keine Stromleitung zu erwischen, mein Sensor piept in 20cm Breite wo die linken Schrauben eigentlich hin sollen. Aber bei vorsichtigem Bohren sollte ich hoffentlich schnell genug reagieren können.
Ach, vielleicht eine Frage noch. Eine spezielle Auspresspistole / Kartuschenpresse wird nicht unbedingt nötig sein oder? Oder wird es mit einer normalen (vor allem bei 8 Schrauben!) doch etwas zu schwer? Habe zumindest gehört das es da spezielle gibt die aus irgendeinem Grund deutlich einfacher sind.
Meine hat angeblich eine 25:1 Übersetzung. Mit der ging das problemlos.
Jawa Asha schrieb: > 4. Falls das mit dem Entfernen beim Umzug nicht wie in 1. beschrieben > funktioniert, kann ich auch ein anderes System benutzen das mich > aushalten wird? Also ekelhafter Vermieter würde ich dir einen Maurer in die Wohnung schicken um die entstandenen Schäden im Mauerwerk auszubessern. Die Klebemörtelschrauben kannste nur abflexen, die Montagestelle wird wohl für immer und ewig Abdrücke an der Wand hinterlassen. Ist es eine alte Bude kann es egal sein... Kauf etwas was selbst steht!
Christian M. schrieb: > Jawa Asha schrieb: >> 4. Falls das mit dem Entfernen beim Umzug nicht wie in 1. beschrieben >> funktioniert, kann ich auch ein anderes System benutzen das mich >> aushalten wird? > > Also ekelhafter Vermieter würde ich dir einen Maurer in die Wohnung > schicken um die entstandenen Schäden im Mauerwerk auszubessern. Die > Klebemörtelschrauben kannste nur abflexen, die Montagestelle wird wohl > für immer und ewig Abdrücke an der Wand hinterlassen. Ist es eine alte > Bude kann es egal sein... > > Kauf etwas was selbst steht! Hm unsere Mauer hat tatsächlich so Punkte drauf (weiß nicht wie man sowas nennt), ansonsten würde ich aber nicht verstehen warum die Abdrücke "für immer und ewig" da bleiben würden. Generell kann man ja immer spachteln und neu streichen? Aber an einen freistehenden Power Turm habe ich tatsächlich gar nicht erst gedacht. Das wäre natürlich auch eine Option. Da sieht man mal wie sehr einem Angebote einen Tunnelblick geben und zu einem voreiligen Kauf verleiten lassen können, dafür könnte ich mich echt schellen... Im Nachhinein umentscheiden ist immer echt blöd. Naja aber Danke für den Einwand, werde es noch abwägen, hat immerhin auch ein paar Nachteile.... Ich schrieb: > Meine hat angeblich eine 25:1 Übersetzung. Mit der ging das > problemlos. Okay, vielen Dank, das beruhigt.
Jawa Asha schrieb: > Habe momentan eh keinen Bohrhammer Ohne Bohrhammer mit Drehzahlreglung würde ich gar nicht anfangen. Du kennst den Unterschied noch nicht. Übe erst mal an einem Stein aus dem Baumarkt.
Jawa Asha schrieb: > Habe momentan eh keinen Bohrhammer Die Teile kann man auch ausleihen. Entweder im Bekanntenkreis rumfragen (kostet dann vielleicht ein Bierchen o.ä.) oder im Baumarkt in der Nähe mieten (kostet auch nicht die Welt).
Was soll der Zinnober? Für 65kg reichen 6er Dübel. Wird keiner nehmen, klar. Aber 10er Universaldübel tun es. Und du bekommst es einfach wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt. Da gibt es auch kein Spontanversagen. Wenn die Schrauben sich lockern merkst du es, es klappert beim Klimmzüge machen. Dann ziehst du die Schrauben wieder fest.
Klempi schrieb: > reichen 6er Dübel. Wird keiner nehmen Dynamische Last bei einem brösligen Hohlziegel??? Hält wie Siemens-Lufthaken (bis Klempi weg ist). Auf jeden Fall würde ich laaange Schrauben nehmen (um die Kraft auf einige Zellwände zu verteilen).
oszi40 schrieb: > Hält wie Siemens-Lufthaken (bis Klempi weg ist). Keine Angst. Wenn ich Klimmzüge mache kann man nicht von einer dynamischen Last sprechen ;) Also ich würde das wie gesagt ausprobieren. Wenn es sich lockert kann man immer noch kleben. Muss auch nicht mit irgendeinem zertifiziertem super System sein. Einfach Baukleber aus der Kartusche. - - > Wenn des Dübels Kunst versagt, wird Alcon10 hinein gejagt :)
oszi40 schrieb: > Ohne Bohrhammer mit Drehzahlreglung würde ich gar nicht anfangen. Du > kennst den Unterschied noch nicht. Übe erst mal an einem Stein aus dem > Baumarkt. Welchen Unterschied? ^^ Ich glaube ich habe schon Löcher mit meinem Schlagbohrer gemacht, soweit ich mich erinnern kann sogar auch ohne Schlagfunktion aber so oder so sollte das ja jetzt nicht allzu schwer sein. Bohre ja auch im Dübeldurchmesser und mit Injektionsmörtel ist ein leicht größeres Loch doch sowieso okay? Naja vielleicht sehe ich was du meinst wenn ich dann bohre :P... oszi40 schrieb: > Dynamische Last bei einem brösligen Hohlziegel??? Hält wie > Siemens-Lufthaken (bis Klempi weg ist). Auf jeden Fall würde ich laaange > Schrauben nehmen (um die Kraft auf einige Zellwände zu verteilen). Ja ne ich würde schon die bestellten Ankerschrauben nehmen wenn dann, vielleicht ja nur halb geölt ^^. Bin jetzt nur noch am überlegen ob ein freistehender Power Tower nicht tatsächlich doch besser wäre. Der wackelt zwar und kostet 50% mehr, ist dafür aber mobil und Klimmzugstange und Dipstation sind gleichzeitig nutzbar. Naja ist jetzt aber nur noch Entscheidungssache, ihr habt mir jedenfalls in allen Belangen bereits super geholfen! :)
Klempi schrieb: > Für 65kg reichen 6er Dübel. Wird keiner nehmen, klar. Aber 10er > Universaldübel tun es. Und du bekommst es einfach wieder in den > Ursprungszustand zurückversetzt. Da gibt es auch kein Spontanversagen. Bitte, Herr, wirf Hirn auf Klempi. > Wenn die Schrauben sich lockern merkst du es, es klappert beim Klimmzüge > machen. Dann ziehst du die Schrauben wieder fest. Na klar, Du bist der große Kenner, mehr fällt mir zu "ziehst du die Schrauben wieder fest" nicht ein. Wenn sich eine Dübelverschraubung einmal gelockert hat, war sie von vornherein falsch ausgeführt. Dann hilft nur, raus damit, eine Nummer größer und endlich die Vorgaben des Herstellers zu befolgen. Jawa Asha schrieb: > oszi40 schrieb: >> Ohne Bohrhammer mit Drehzahlreglung würde ich gar nicht anfangen. Du >> kennst den Unterschied noch nicht. Übe erst mal an einem Stein aus dem >> Baumarkt. > Welchen Unterschied? ^^ Ich glaube ich habe schon Löcher mit meinem > Schlagbohrer gemacht, soweit ich mich erinnern kann sogar auch ohne > Schlagfunktion Ich habe sowohl Schlagbohrmaschine als auch Bohrhammer und kenne den Unterschied. Mit dem Bohrhammer bin ich vorne, wenn es um Vollstein oder Beton geht. Im Hohlstein kann es Sinn machen, ohne Schlag zu bohren anstatt dessen Innenleben unnötig zu zertrümmern.
Manfred schrieb: > Im Hohlstein kann es Sinn machen, ohne Schlag zu bohren anstatt dessen > Innenleben unnötig zu zertrümmern. Stimmt. Es gibt sehr unterschiedliche Bohrhämmer. Je nach Bedarf kann man auch den niedlichen nehmen und hat gleich den richtigen SDS-Bohrer dazu.
Werkzeuge an Pfuscher verleihen tun nur welche die keine Ahnung haben!!!
Ja, alles mit F verleiht man nicht. Frau, Füller, feine Werkzeuge ...
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