Forum: Haus & Smart Home Photovoltaik - LiFePo4 günstig laden / einspeisen


von Heinz R. (heijz)


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Hallo zusammen,

vorab, ich weiss, Solarsoeicher lohnt aktuell nicht , alles mehr als 
grenzwertig

Aber mal angenommen ich hätte aktuell z.B. Zellen mit 250 Ah rum liegen 
oder würde diese sehr günstig bekommen

Wie würde sich die Ladung und Einspeisung am einfachsten / günstigsten 
realisieren lassen?

Bei der Einspeisung läuft es wohl auf einen modifizierten Solar-WR raus?
Bei der Ladung evtl. paar billige steuerbare China-Labornetzteile?

Ich will jetzt hier nicht die perfekte Anleitung, aber mich würden mal 
Eure Ideen / Umsetzungen interessieren, es haben ja sicher schon einige 
was in der Richtung realisiert

Viele Grüße

von Roland E. (roland0815)


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Kommt halt darauf an, wie komplex es sein soll.

Hier läuft die supersimpel Sparvariante, bei der ca 800W 24V-Paneele 
über einen billigsten 30A Solarregler einen Akku laden (ca 1kWh). Am 
Laderegler hängt ein 300W-Gridtie WR, wie er eigentlich unter ein 
300W-Paneel gehört. Der wird zugeschaltet, wenn der Akku etwa 50% 
Ladestand erreicht hat. Damit verschiebe ich die (ungeregelte) 
Einspeisung in die Abendstunden, wo ich den Strom selber aufbrauchen 
kann.

EIngriffsmöglichkeiten wären ein Step-Regler vor dem WR, welcher dessen 
MPPT-Tracker so beeinflusst, dass die Leistung abregelt. Ist halt bei 
30A kein Zuckerschlecken mehr.

von Heinz R. (heijz)


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Roland E. schrieb:
> Kommt halt darauf an, wie komplex es sein soll.

Hallo Roland, so komplex wie nötig, so einfach / günstig wie möglich :-)

Ich will / kann allerdings nicht direkt aus den Solarpanels laden - will 
beim Laden den Weg übers 230V-Haunetz gehen

falls ich das Ganze angehe - ich will sehen wie günstig sich so was 
umsetzen lässt - sehr gerne auch auf unkonventionellen Wegen

von Pepe T. (honkler)


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Der Soyosource 1kw, 1.2kw WR kann je nach modell 24V, 36V oder 48V 
direkt ab akku einspeisen. Man kann die leistung über RS485 im rahmen 
100W bis 600W vorgeben. MMPT solarpanel kann er auch, aber entweder 
batterie oder panel, beides geht nicht. Mit porto ca. 200.- das teil.

Der kann auch nulleispeisung, ist aber nicht gerade genial gelöst.

von Heinz R. (heijz)


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Danke Pepe,

den hatte ich mir auch schon mal angesehen - denke so was ist genau das 
Richtige
Hast Du nähere Infos über das RS485-Ürotokoll?

Jetzt noch die große Frage - wie lädt man 48V am einfachsten steuerbar 
aus dem 230V-Netz?

: Bearbeitet durch User
von Pepe T. (honkler)


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Heinz R. schrieb:
> den hatte ich mir auch schon mal angesehen - denke so was ist genau das
> Richtige
> Hast Du nähere Infos über das RS485-Ürotokoll?

https://secondlifestorage.com/index.php?threads/limiter-inverter-with-rs485-load-setting.7631/

Entsprechendes python skript hab ich noch irgendwo.

> Jetzt noch die große Frage - wie lädt man 48V am einfachsten steuerbar
> aus dem 230V-Netz?

Ich hab 24V, zwei 100ah bleiakkus. Hab mir mal 24V 10A und 36V 7A 
netzteile bestellt, 10 eur das teil. Mal schauen ob man die präzise auf 
27.6 V oder gar 28,8V eingestellt bekommt. Steuern kann man das über 
eine bias-einspeisung am DC-AC optokoppler.

Btw mein lcd display hat ne macke. Scheint häufiger vorzukommen. Ich 
würd die wifi version nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Was heißt "Zellen mit 250 Ah rum liegen". Kommt halt auf die Anzahl und 
den Typ an. In der Überschrift schreibst du LiFePO4.
D.h. du brauchst auf jeden Fall:
4 (für 12V), 8 (für 24V), 12 (für 36V) oder 16 für (48V).
Und dann braucht du noch auf jeden Fall ein BMS.

Schau mal bei
https://forum.drbacke.de/
vorbei. Die beschäftigen sich intensiv mit dem Thema.

von Helge (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> will beim Laden den Weg übers 230V-Haunetz gehen

macht halt doppelte Wandlungsverluste: Solar -> 230V -> Lader.

Ich werd, sobald ich etwas Zeit habe, mal mit einem DC-DC-Wandler 
experimentieren. Der soll bei mir zwar nicht Akkus laden sondern 
spannungsgesteuert und stromgbegrenzt Heißwasser produzieren (22-60V auf 
Heizwendel), aber nach dem Prinzip dürfte das laden auch laufen.

Plan 2 Zukunft kommt vielleicht noch ein kleiner grid tie dazu, der soll 
dann auch spannungsgesteuert einspeisen.

von Dieter (Gast)


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Zum Beispiel von SMA gäbe es ein System, wo Du den Kasten für die 
Speicherung und Einspeisung seperat irgendwo an Deinem Hausnetz hängen 
kannst, d.h. gehen über das Hausnetz. Wenn Du dann Deinen Akku dort 
parallel schaltest, konntest Du mehr Speicherkapazität nutzen.

Batterie-Wechselrichter für On- und Off-Grid-Anwendungen:
https://www.sma.de/produkte/batterie-wechselrichter.html
https://www.sma.de/produkte/batterie-wechselrichter/sunny-island-44m-60h-80h.html

Wichtig bei allen solchen Vorhaben ist die Netztrennung. D.h. die 
zuverläässige Abschaltung, wenn das Netz wegfällt.

Teuer sind die Netztrennschalter für den Inselbetrieb. Wenn Du aber nur 
für einen Teil des Hauses autarken Betrieb benötigst, dann wird es 
einfacher, falls das nur ein Unternetz mit einer Phase betrifft, das 
hinter einer Sicherung 10-16A liegt.

von temp (Gast)


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Ich habe hier auch noch sowas seit etlichen Jahren am Laufen mit einem 
24V 100Ah Winston LiFePo4 Akku. Zum Laden wird ein Meanwell 1500W 
Netzteil verwendet mit externer Spannungseinstellung aus der sich mit 
einem einfachen doppel-OPV eine spannungsgesteuerte Stromreglung machen 
lässt. WR sind AEConversion INV350 mit RS485. Da geht incl. BMS(besser 
Messung) schon einige Zeit Entwicklung und Bauen drauf. Deshalb würde 
ich das so heute nicht mehr machen.

Das beste was in meinen Augen zur Zeit verfügbar ist sind die Victron 
Multiplus II Wechselrichter. Diese Wechselrichter können über das 
USB-MK2 Interface ziemlich einfach gesteuert werden. Man gibt mehr oder 
weniger nur die Leistung vor mit der der Wechselrichter arbeiten soll 
und zwar in beide Richtungen, Laden oder Einspeisen. Nicht mal ein 
ausgewachsenes BMS ist zwingend nötig, nur eine Messung der 
Zellspannungen. Im ESS Modus (Victron Sprachgebrauch) schaltet der 
Wechselrichter sich ab, wenn er nicht innerhalb von 60s eine neue 
Vorgabe über die MK2 Schnittstelle bekommt. Es reicht damit aus einfach 
die Vorgaben nicht mehr zu senden wenn die Zellspannungen außerhalb der 
eigenen Toleranzen liegen um den Akku zu schützen.

Der Wechselrichter hat zusätzlich den Vorteil auch im Inselbetrieb 
genügend Power zu haben um als USV zu dienen. Und zugelassen ist er in 
Deutschland auch für die Netzeinspeisung. Ach ja, das einzige was weh 
tut ist der Preis. Allerdings relativiert sich das wenn man sieht was 
man dafür bekommt.

Für die die sich mit Victron auskennen: Man kann die Dinger relativ 
einfach direkt über MK2 steuern ohne! ein Venus oder Cerbos GX. Im 
Gegenteil, wenn man z.B. wie hier in der Firma Zähler oder Akkus hat die 
Victron GX nicht selbst unterstützt ist es besser gleich alles selber zu 
machen als zu versuchen im GX System Änderungen zu machen. Und die 
350-500€ spart man damit gleich auch.

von MaWin (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> , ich weiss, Solarsoeicher lohnt aktuell nicht , alles mehr als
> grenzwertig

Na ja, kommt auf den Akku an.

Ein normaler Starterakku z.B. zu 12V/200Ah = 2.4kWh taugt nur für 50 
Zyklen bei 50%iger Entladung, der lohnt nie.

Ein Solarakku/Traktionsbatterie hält 600 Zyklen bei 30%iger Entladung 
(und schwachem Entladestrom) das sind 430kWh und lohnt, wenn der Akku 
unter 130 EUR kostet, tut er aber nicht 
https://www.winnerbatterien.de/Langzeit-Solarbatterie-SMF-220Ah-12V

Ein 2.4kWh LiIon 18650 Akku aus 4x50 Zellen 
https://www.ineltro.ch/media/downloads/SAAItem/45/45958/36e3e7f3-2049-4adb-a2a7-79c654d92915.pdf 
hält nur 300 Zyklen und kann nur 25A (Ent)Ladestrom, macht 648kWh kostet 
aber 600 EUR, lohnt nie.

Ein 2.4kWh LiFePo4 Akku aus 8 Zellen a 3.2V mit 105Ah hält angeblich 
3500 Zyklen 
https://www.evebattery.de/wp-content/uploads/2021/02/LF1053.2V-105AhProduct-SpecificationVersion-F-2019.12.02.pdf 
macht 8500kWh und kostet um 800 EUR, lohnt mit 10ct/kWh also dicke, 
innerhalb von 10 Jahren. Wenn die Akkus halten, was das Datenblatt 
verspricht.

Es gibt auch 280Ah Zellen die angeblich 7000 Zyklen halten, die lohnen 
noch mehr.

von ul5255 (Gast)


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temp schrieb:
> Für die die sich mit Victron auskennen: Man kann die Dinger relativ
> einfach direkt über MK2 steuern ohne! ein Venus oder Cerbos GX.

Wo finde ich dazu naehere Informationen? Geht wirklich Batterieladen und 
Einspeisung?

von temp (Gast)


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Ja, das geht definitiv und läuft aktuell bei uns in der Firma nur mit 
dem mk2(3) Protokoll.

https://www.victronenergy.com/live/ess:ess_mode_2_and_3

dort ist unter 3.6 das Verfahren erklärt.

Das gesamte MK2 Protokoll steht hier:

https://www.victronenergy.de/download-document/4470/Technical-Information-Interfacing-with-VE-Bus-products-MK2-Protocol-3-14.pdf

Damit kann man alle Parameter von Wechselrichter abfragen und ändern.

Ich habe dafür 4 kleine Linux Konsole Programme geschrieben die den 
Wechselrichter auslesen und die Parameter (Strom, Spannung, Leistung) 
u.s.w. per Mqtt bereitstellen und den Setpoint-Wert über Mqtt lesen und 
einstellen.
Ein 2. Programm liest den Zähler hinter der Hauptsicherung aus und stell 
ihn per Mqtt bereit und ein 3. liest die Werte aus einen Liontron Akku 
per CAN und sendet sie auch an den Mqtt Server.
Ein 4. Programm ist nur für das Berechnen der Sollwerte zuständig in dem 
es sich alle Werte über Mqtt holt und die Sollvorgabe in Watt wieder per 
Mqtt an den Server sendet. Aktuell ist das aber noch nirgends 
veröffentlicht. Falls einer daran ernsthaftes Interesse hat, kann ich 
mir aber vorstellen das auch öffentlich zu machen. Aber mehr oder 
weniger nur als Hilfestellung und nicht als fertiges Projekt für 
Anfänger.
Das ganze ist relativ simpel und auch geeignet auf einem kleinen 
Mikrocontroller ohne Betriebssystem implementiert zu werden. Bei uns 
läuft aber ohnehin ein Linuxrechner rund um die Uhr so dass nichts 
weiter nötig ist. Da alles dann per Mqtt verfügbar ist kann man sich 
auch ein schönes Logging und Visualisierung dran basteln ohne am 
eigentlichen Regelsystem was zu ändern. Da der WR auf ein zyklisches 
Setzen des "Setpoint" Wertes angewiesen ist, ist es auch ausfallsicher. 
Verweigert irgendwas an den beteiligten Modulen seinen Dienst, kommt 
dieses Setzen nicht mehr zustande und der WR schalten ab.

Falls der WR am Eingang keine Netzverbindung hat, schaltet er im 
ms-Bereich auf Inverter-Mode um und versorgt die am AC-Ausgang 
angeschlossenen Geräte als USV.

von Heinz R. (heijz)


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MaWin schrieb:
> Na ja, kommt auf den Akku an.

danke MaWin - DU hast es gut dargestellt
Ich war bislang auch ein Gegner von Speichern - aber bei den Preisen von 
LiFePo4 in China - ich denke echt darüber nach

Dieter schrieb:
> Wichtig bei allen solchen Vorhaben ist die Netztrennung. D.h. die
> zuverläässige Abschaltung, wenn das Netz wegfällt.

reicht da nicht z.B. bei einem 300W-WR einfach eine 6A-Sicherung?

temp schrieb:
> Das beste was in meinen Augen zur Zeit verfügbar ist sind die Victron
> Multiplus II Wechselrichter.

sieht sehr interessant aus - nur leider gibt es die wohl nur in rel 
groß?  Mir würde was im Bereich 300W- 400W ausreichen

Viele Grüße

von Pepe T. (honkler)


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Heinz R. schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Wichtig bei allen solchen Vorhaben ist die Netztrennung. D.h. die
>> zuverläässige Abschaltung, wenn das Netz wegfällt.
>
> reicht da nicht z.B. bei einem 300W-WR einfach eine 6A-Sicherung?

Die abschaltung klappt auch bei billigst WR einwandfrei.

Sicherung ist auf der akkuseite wichtig. 12A für 300W bei den bis zu 50V 
input dingern. Die gehen hops wenn einer der china - FET auf 
dauerdurchgang schaltet. Hatte ich schon mal beim neugerät nach 30 min 
betrieb. Reparatur-FET und sicherungen 10 eur im 10'er pack.

Auf der 220V seite hatte ich nie probleme. Entsprechende din-schienen 
sicherungsautomaten hab ich zwar gekauft 2A und 6A (ca. 10 eur), auch 
ein "typ-b" dings /ca 50 eur), aber nie montiert.

von Forist (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Photovoltaik - LiFePo4 günstig laden / einspeisen

Lithium Akkus, deren Chemie mit auf Polonium basiert, müssen erst noch 
erfunden werden.

von Heinz R. (heijz)


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Forist schrieb:
> Lithium Akkus, deren Chemie mit auf Polonium basiert, müssen erst noch
> erfunden werden.

Du bist der Held des Tages, Glückwunsch - bekommst den Hauptpreis - eine 
Waschmaschine

Oder bist vielleicht doch nur ein unglaublicher Depp?

von Forist (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Oder bist vielleicht doch nur ein unglaublicher Depp?

Ich habe den Schwachsinn nicht in den Titel geschrieben

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Po ungleich PO

von LiFePO (Gast)


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von Heinz R. (heijz)


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Ich habe die diversen Wechselrichter noch mal durchgeschaut - denke der 
beste Weg für den Anfang ist der Soyosource

Victron usw sieht sehr gut aus - nur ich brauche so hohe 
Einspeiseleistungen kaum
Wenn ich alles auf so hohe Einspeiseleitungen auslege ist es auch ein 
großer Mehraufwand bei der Verkabelung, Absicherung, usw

Wie würdet Ihr so eine LiFePO4 günstig lade?
Mir schwebt momentan ein Speicher mit 12 Zellen - 36V - 280Ah der 320 Ah 
- vor

Viele Grüße

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