Hallo! Wahrscheinlich dreht sich bei einigen von euch gleich der Magen um, aber trotzdem möchte ich das fragen: Ich betreibe eine Lüftungsanlage in einer großen Kalthalle (gemietet), in der die Zuleitung als TN-C System realisiert ist. Die Aufteilung in PE und N findet direkt vor unserem Stromzähler in der Kalthalle statt. Eine klassische Potenzialausgleichsschiene gibt es nicht. Dafür läuft eine große Gasleitung in einer Höhe von 5,50m in der Halle lang, die offenbar an irgendeinem Punkt mit dem PE verbunden ist. Der Widerstand zwischen PE und der Gasleitung ist jedenfalls 0. Insofern gehe ich davon aus, dass die Gasleitung irgendwie eine Art große Potenzialausgleichsschiene darstellt. Für die Lüftungsanlage habe ich nun einen CAN-Bus realisiert, der aktuelle Statusinformationen austauscht. Als ich gestern Abend einen weiteren Sensor dem Strang hinzufügen wollte, fiel mir auf, dass ich permanent "einen gewischt" bekam. Meine Messung ergab dann eine Wechselspannung von rund 72V zwischen PE und GND meines Schaltnetzteils, das alle Geräte auf dem Bus mit Strom und natürlich Ground versorgt. Subjektiv ist mir das etwas viel Spannung, weil ich keine Schmerzen haben möchte, wenn ich mal einen der Sensoren öffne und da mal etwas anfasse. Meine Idee war jetzt zuerst den PE über ein irgendwie dimensioniertes RC-Glied mit dem GND meiner CAN-Bus Geräte zu verbinden (direkt am Netzteil). Irgendwie ist mir dabei aber nicht so richtig wohl. Zweite Idee war, den GND mit einer Stahlstütze der Hallenwand zu verbinden, die wahrscheinlich in die Erde geht, um eine andere Erdung als den PE zu bekommen. Dritte Idee war, das Netzteil (Hutschiene, Kunststoff, also nur L und N auf der Primärseite) gegen ein anderes zu tauschen, da ich noch nicht ganz ausschließen kann, dass das Netzteil selbst der Übeltäter ist. Ist irgendeine der Ideen aus eurer Sicht sinnvoll? Viele Grüße!
Welche Schutzklasse besitzt der Netzteil?
Gerald K. schrieb: > Welche Schutzklasse besitzt der Netzteil? Das ist ein Meanwell HDR, müsste also Schutzklasse II sein
Sebastian P. schrieb: > Ist irgendeine der Ideen aus eurer Sicht sinnvoll? Nein, Sebastian P. schrieb: > Subjektiv ist mir das etwas viel Spannung Es geht nicht um die Spannung, sondern den Strom, und der ist so gering, dass er nicht schadet. Es ist völlig normal bei SELV Kleinspannungsnetzteilen, dass eine kapazitive Kopplung zur halben Netzspannung besteht. Nur PELV hat geerdete Ausgangsspannung. Du kannst GND deiner Sensorspannungsversirgung mit dem Schutzleiter der Steckdose verbinden. Dann liegen da halt 230V drauf, wenn jemand (oder der Draht an dercKlemme abfault) die PEN Zuleitung zu eurer Halle unterbricht aber L noch dran bleibt. Das halte ich für keinen Sicherheitsgewinn. Die Einbeziehung von Gasrohren in den Schutzleiter war früher Vorschrift, ist aber so weit ich weiss seit März 2002 verboten - ohne Bestandsschutz, musste also aufgehoben werden.
Beitrag #7086803 wurde von einem Moderator gelöscht.
Sebastian P. schrieb: > fiel mir auf, dass ich > permanent "einen gewischt" bekam. Meine Messung ergab dann eine > Wechselspannung von rund 72V zwischen PE und GND meines Schaltnetzteils, Nimm doch mal nen 470 (220 K) K-Widerstand, und schau, ob die 72V Spannung 'zusammenbricht' Bricht diese zusammen, kommt die warscheinlich aus dem Schaltnetzteil. Bricht diese nicht zusammen, liegt ein Fehler vor.
TN-C ist häufig für Versorgungsleitungen. Wichtig ist, daß alle PE, Kabeltrassen, Rohre usw. in deinem Bau das gleiche Potential haben. Wenn keine Potentialausgleichsschiene existiert, bauste halt eine dazu - oder benutzt ersatzweise eine Hutschiene TS35x15 ungelocht, und PE-Klemmen in deinem Schaltschrank. Der äquivalente Kupferquerschnitt so einer Schiene ist bei allen Herstellern >120mm².
Sebastian P. schrieb: > Das ist ein Meanwell HDR, müsste also Schutzklasse II sein Vielleicht gibt es Ableitungströme über die Funkentstörmassnahmen im Steckernetzgerät. Solange der maximale Ableitestrom nicht überschritten wird, ist es ok. Aber es kann schon kribbeln, vielleicht hikft der zweite Link weiter. https://www.elektrikforen.de/threads/spannung-gegen-gnd-bei-schutzklasse-ii.14564/ https://de.m.wikipedia.org/wiki/Funktionserdung
PC-Freak schrieb: > Nimm doch mal nen 470 (220 K) K-Widerstand, und schau, ob die 72V > Spannung 'zusammenbricht' > Bricht diese zusammen, kommt die warscheinlich aus dem Schaltnetzteil. Man kann natürlich den Ableitestrom messen. Mulitimeter im ac mA Bereich. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ableitstrom#Grenzwerte
Sebastian P. schrieb: > Als ich gestern Abend einen > weiteren Sensor dem Strang hinzufügen wollte, fiel mir auf, dass ich > permanent "einen gewischt" bekam. Meine Messung ergab dann eine > Wechselspannung von rund 72V zwischen PE und GND meines Schaltnetzteils, > das alle Geräte auf dem Bus mit Strom und natürlich Ground versorgt. MaWin schrieb: > Es geht nicht um die Spannung, sondern den Strom, und der ist so gering, > dass er nicht schadet. > Es ist völlig normal bei SELV Kleinspannungsnetzteilen, dass eine > kapazitive Kopplung zur halben Netzspannung besteht. Hatten wir schon mal: Beitrag "Re: Netzteil Elektromagnetische Strahlung" Lösungsvorschlag: Um den Ableitstrom zumindest so weit zu reduzieren, das er nicht mehr als störend empfunden wird, kann man einen passenden Kondensator zwischen GND und PE einfügen. Und Masseschleife durch direkte, galvanische Verbindung von GND und PE werden durch den C auch unterbrochen. ciao gustav
Karl B. schrieb im Beitrag #7087122 > Und Masseschleife durch direkte, galvanische Verbindung von GND und PE > werden durch den C auch unterbrochen. Hmmm? Wie sollte denn ein parallelgeschalteter C eine DC-Verbindung unterbrechen? Da kann ich Dir nicht folgen. Bitte um Erläuterung.
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