Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Offenes Dateiformat für Lichtseqenzen / Lichtshows


von Christian M. (chrigi001)


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Hallo zusammen

Kennt jemand ein (offenes) Dateiformat welches zur speicherung von 
Lichtseqenzen/Lichtshows genutzt werden kann?

Im prinzip suche ich so etwas wie MIDI aber nicht für Musik sondern 
Licht, also quasi DMX als file mit einem zeitlichen Ablauf.

Das Format sollte im Idealfall simpel genug sein um es auf einem 
Mikrocontroller (Cortex M4) in echtzeit dekodiren zu können.

Das Ziel ist es eine Lichtsequenz am PC zu gestalten und dann auf dem uC 
abspielen zu können. Perfekt wäre natürlich falls es eine (Open Source) 
Software für die Erstellung geben würde.

Danke euch

von DerEinzigeBernd (Gast)


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Und, was spricht dagegen, Midi für Deinen Zweck zu missbrauchen? Obs 
tönt oder leuchtet dürfte doch reichlich egal sein, und mit fertigen 
Midi-Sequencern etc. sparst Du Dir enorm viel Entwicklungsarbeit.

von Audiomann (Gast)


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Meines Wissens mehmen die DMX-Pult gerne mal MIDI entgegen, geben aber 
keines ab. Das Protokoll ist auch ein anderes und es ist auch schneller. 
Man kann also nicht so ohne Weiteres das DMX einlesen und speichern.

Was der TE auch noch nicht bedacht hat:

Jedes Pult hat andere Regler, die gesteuert werden und nicht jder Regler 
setzt einfach einen Wert in einen DMX-Kanal um. Es müssen die Universen 
gespeichert werden und die aktuelle Einstellung des Reglers, weil - z.B. 
meiner - je nach Setting andere Funktionen ausgibt.

Die Lichtsequenzen, die gespeichert werden, bedienen sich aber des 
eigenen Setups um eben solche Funktionen zu splitten und zu vereinigen 
und damit kann es kein gemeinsames Format geben.

ES gibt auch kein gemeinsames Format für USB-Busse, weil dort - genau 
wie beim DMX_Universe - allesmögliche angeschlossen werden kann. Es 
müsste also erst einmal das Dateiformat auf das eigene Lichtsetup 
umgesetzt werden, oder - noch ekeliger - man muss genau das 
Universen-Setup nachbauen, auf das sich die Datei bezieht.

Wer braucht das?

Einzig könnte man ein Format definieren, dass zu jedem DMX noch den 
Verbraucher definiert und dann ein Programm schreiben, das anhand der 
Verbraucher die eigene Kette vergleicht, die DMX-Kanäle zuordnet und 
dann die Befehle auf die richtigen Kanäle mapped.

von Christian M. (chrigi001)


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DerEinzigeBernd schrieb:
> Und, was spricht dagegen, Midi für Deinen Zweck zu missbrauchen? Obs
> tönt oder leuchtet dürfte doch reichlich egal sein, und mit fertigen
> Midi-Sequencern etc. sparst Du Dir enorm viel Entwicklungsarbeit.

Ja, das habe ich mir auch schon überlegt. Leider hat MIDI aber nur 7bit 
Auflösung pro Wert. Wenn ich anfange das zu modifizieren, dann kann ich 
auch gleich mein eigenes Format machen.

Zudem hätte ich mir halt etwas gewünscht was eher standard ist.
Bei den ganzen LED Projekten überall kann ich mir fast nicht vorstellen, 
dass ich der erste bin der sowas braucht.

von J. S. (jojos)


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Schau dir mal das wled Projekt an, das ist ein Controller der schon 
mehrere Protokolle spricht:
https://kno.wled.ge/#supported-light-control-interfaces

Da wird auch Steuersoftware genannt, das YT Tutorial von Dr.Zzss hatte 
ich mir vorhin auch noch angesehen.
https://youtu.be/ipSfQdfX4fE

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (chrigi001)


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Audiomann schrieb:
> Wer braucht das?

Danke für deinen Beitrag.

Der Anwendungsfall wäre etwa so:
1. Eine Sequenz wird am PC erstellt. Das Kanal-mapping ist, gleich wie 
in jeder Lichtsoftware ,in der Software definiert.
2. Eine Datei im gesuchten Format wird exportiert.
3. Die Datei wir auf den uC transferiert und kann dort

Als Beispiel:

Es gibt diverse DMX-Interfaces für Gebäudeinstallationen welche am PC 
konfiguriert und dann Stand-Alone z.B. über einen Taster eine Sequenz 
abspielen können.

Genau das will ich!

von Christian M. (chrigi001)


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J. S. schrieb:
> Da wird auch Steuersoftware genannt

Danke. Die Software dort heisst LedFx. Ist zwar auf den ersten Blick 
glaube nicht was ich suche aber ich werde es mir mal genauer anschauen.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Hallo zusammen
>
> Kennt jemand ein (offenes) Dateiformat welches zur speicherung von
> Lichtseqenzen/Lichtshows genutzt werden kann?
>

„offen“ ist relativ...Ein offenes format der großen
Lichthersteller Hersteller um einen Austausch zu ermöglichen
(für Anbindung and Planungsverfahren cad, oder zum Virtualisieren der 
show)

https://github.com/mvrdevelopment/spec

Aktuell die
DIN SPEC 15800:2022

https://www.beuth.de/de/erweiterte-suche/272754!search?alx.searchType=complex&searchAreaId=1&query=DIN+SPEC+15800+&facets%5B276612%5D=&hitsPerPage=10

(oh wunder Gratis Download)

>Das Format sollte im Idealfall simpel
Genau das ist da nicht unbedingt gegeben und wird auch nicht
nie einfach sein. Von der einfachen AN und AUS Lampe
bis zur MultiBeam-RGB-GOBO-Moving-Head mit eingebauten Feuereffekt
wird grob alles was nicht Musik ist von den Licht Jungs und Mädchen
gesteuert. Daher gibt es immer die zwischen Schicht um
ein fixture zu beschrieben und so so weiter...

von FOp (Gast)


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Es gibt da unter
https://www.dmxcontrol.de/
eine von einem Verein entwickelte, kostenlose PC Software für DMX. Wenn 
ich das richtig gesehen habe, wird deren Dateiformat (.ddf) im Wiki 
beschrieben.

von c-hater (Gast)


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Christian M. schrieb:

> Kennt jemand ein (offenes) Dateiformat welches zur speicherung von
> Lichtseqenzen/Lichtshows genutzt werden kann?

Es gibt unzählige existierende Dateiformate, die sich dafür eignen 
würden. Was die alle gemeinsam haben: sie sind halt nicht speziell für 
DMX gedacht, sondern mehr oder weniger universelle Containerformate. Die 
spezielle Unterstützung für DMX müßte durchdacht, definiert und 
umgesetzt werden.

Beispiele:
MP4 (binär)
IFF (binär)
JSON (Text, relativ simpel gestrickt)
XML (Text, der Gipfel der "Aufgeblasenheit")

Es gibt aber noch viele, viele mehr.

Ich habe keine Ahnung, inwiefern IFF inzwischen "frei" ist. Falls es das 
sein sollte, würde ich dies als DMX-Container wählen. Wenn nicht, halt 
etwas sehr ähnliches selber bauen.

Das ist übrigens auch, was bei PNG getan wurde. Das ist nicht direkt 
IFF, aber doch sehr eng daran angelehnt. Ähnlich (viel früher) auch 
Microsoft (RIFF für AVI und WAV) und Apple (AIFF).

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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> Meines Wissens mehmen die DMX-Pult gerne mal MIDI entgegen, geben aber
> keines ab. Das Protokoll ist auch ein anderes und es ist auch schneller.
> Man kann also nicht so ohne Weiteres das DMX einlesen und speichern.
Ich habe in meinem Synth einen DMX-2-MIDI-Converter drin. Der liest aus 
den Stellreglern alle Werte und differenziert sie.

Dadurch erkennt man automatisch den Kanal, der sich gegenüber dem 
vorherigen Setting geändert hat. Die werden weiter prozessiert. Mittels 
MIDI kann man 14 Bit Controller-Werte speichern. Da bekommt man den 8 
Bit-Wert bequem unter.

Das ließe sich abfangen und in MIDI-Sequencern direkt speichern.

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