Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage Modifikation Verstärker Signalpfad


von Sven D. (sven_la)


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Ahoi,

ich möchte den NF Verstärkerpfad meiner Orgel modifizieren um 
Effektgeräte in den Signalweg einschleifen zu können. Die Orgel hat ein 
eine AUX Out und eine AUX In Buchse. Den internen Signalweg möchte ich 
unterbrechen. Wenn die Orgel ohne Effekt betrieben wird soll ein Kabel 
Aux Out und Aux In verbinden um das Signal vom Vorverstärker zur 
Endstufe zu geben. Im Schaltungsausschnitt habe ich grün den neuen 
Signalweg eingezeichnet und rot wo ich den originalen unterbrechen 
würde. Ich hab mir das so gedacht das die 3 blau umrahmten Widerstände 
einen Spannungsteiler für das Signal an Aux In bilden, während der der 
Spannungsteiler am Ausgang des OPV (27K und 5,6K) ja nicht mehr 
gebraucht wird.

Passt das so oder übersehe ich da was?

: Bearbeitet durch User
von Nautilus (Gast)


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Die Orgel wird bei der von Dir vorgeschlagenen Verbindung AUX Out zu AUX 
In um ca. 3 dB lauter sein.

von Sven D. (sven_la)


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Nautilus schrieb:
> Die Orgel wird bei der von Dir vorgeschlagenen Verbindung AUX Out
> zu AUX
> In um ca. 3 dB lauter sein.

OK danke, das könnte ich vermeiden wenn ich den 5,6 KOHm Widerstand 
gegen einen mit 2,4 kOhm tausche, richtig?

von Achim M. (minifloat)


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Aus dem Spannungsteiler kam bisher der 0.17 fache Pegel von IC502 raus.

Der 18k und der 1k hatten folgenden Sinn: der Spannungsteiler hat eine 
Quellimpedanz von 4,6k. Mit dem 1k also 5,6k. Das Verhältnis eigener 
Pegel zu Aux ist deswegen 18 zu 5,6, also ca. 3,2 zu 1 gewesen.

Jetzt willst du den High-Level nach draußen geben, aber wenn eine Brücke 
(wie von dir gezeigt) drin ist, mit selbem Pegel wie Original an die 
Endstufe.

Trick 17, nimm wie geplant den 27k raus, aber dann ersetze den 5,6k 
durch 2,7k. Mit dem 18k und dem 1k+2,7k ergibt sich wieder ein 
Spannungsteiler von 0,17.

mfg mf

von Sven D. (sven_la)


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Danke :-)

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Sven D. schrieb:
> Ahoi,
>
> ich möchte den NF Verstärkerpfad meiner Orgel modifizieren um
> Effektgeräte in den Signalweg einschleifen zu können.
> (...) Im Schaltungsausschnitt habe ich grün den neuen
> Signalweg eingezeichnet und rot wo ich den originalen unterbrechen
> würde.
(...)
> Passt das so oder übersehe ich da was?
Wenn du an der roten Stelle auftrennst, sorgt kein Widerstand mehr 
dafür, dass sich der Koppelkondensator am Ausgang von IC502 entladen 
kann. Es wird dann beim Einstecken eines Kabels fürchterlich knacken. So 
etwas macht man bei einem guten Design nicht!

Grüßle
Volker

von HildeK (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Trick 17, nimm wie geplant den 27k raus, aber dann ersetze den 5,6k
> durch 2,7k. Mit dem 18k und dem 1k+2,7k ergibt sich wieder ein
> Spannungsteiler von 0,17.

und

Volker B. schrieb:
> Wenn du an der roten Stelle auftrennst, sorgt kein Widerstand mehr
> dafür, dass sich der Koppelkondensator am Ausgang von IC502 entladen
> kann. Es wird dann beim Einstecken eines Kabels fürchterlich knacken.

Dann nimm nur den 1k heraus und ersetze ihn durch 3k9 (oder 3k6), der 
aber jetzt nach Masse gelegt wird anstatt an den Teiler 27k / 5k6.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Sven D. schrieb:
> Wenn die Orgel ohne Effekt betrieben wird

Du übersiehst, wie auch andere, tatsächlich was dabei. Das Efektgerät 
hat einen eigenen PEGEL , daher ist es wohl wurscht, was du wie 
anschließt. GLEICH LAUT- wirds wohl nie sein.

Kauf dir ein Mischpult und dann kannst das ganze Zeug -- perfekt 
einpegeln-- aber wehe du veränderst was am Effekt, dann mußt immer 
wieder pegeln ..und wieder.
Du kannst ja die Lautstärke --am Effektgerät-- wohl auch ändern. ?

von Rudi Ratlos (Gast)


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Alternativ ? kannst auch einfach einen simplen Schalter dort einbauen. 
Das nennt man in der Musikelektronik dann einen "Hard-Bypass" .

von Rudi Ratlos (Gast)


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Also einen 2-UM-Schalter, dort am roten Strich nach den 27k  und vor den 
18k. Die 18k brauchst ja als Eingangswiderstand !!
Und der 2UM dient dazu, daß kein (Rausch-)Signal vom Effekt reinkommt. 
Funktioniert also wie dein Leslie - Effekt zu- und wegschalten .
Brauchst also an der Schaltung selbst nicht viel verändern. Weil ohne 
Effekt hast ja keinen Ton!

von Rudi Ratlos (Gast)


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Normalerweise wird ein Effekt auch nur dazugemischt, und nicht zu 100% 
angewendet. Je nach Effektgerät. Vielleicht ist die Originalschaltung 
ohnehin nur ein "Insert", also ein Einschleifweg für Effekte bzw. 
Gesang.
Du solltest also vorher überlegen, was du da konkret machen willst. Also 
eher eine Pegelregelung für den Effekt, statt das "wet" zu verstärken .

von Sven D. (sven_la)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Du übersiehst, wie auch andere, tatsächlich was dabei. Das Efektgerät
> hat einen eigenen PEGEL , daher ist es wohl wurscht, was du wie
> anschließt. GLEICH LAUT- wirds wohl nie sein.

Danke auch für deine Beiträge. Ich mache es so wie von HildeK 
vorgeschlagen. Falls ich dann mit dem Pegel vom Effekt Probleme habe 
kann ich immer noch ein Potentiometer an der richtigen Stelle verbauen.

Und auch Danke an HildeK und VolkerB.

Rudi Ratlos schrieb:
> Normalerweise wird ein Effekt auch nur dazugemischt, und nicht zu 100%
> angewendet.

Das ist ein guter Punkt, über den ich nicht wirklich nachgedacht habe. 
Ich werd auch das testen.

Das Thema hat sich dann hiermit eigentlich erledigt.

von Manfred (Gast)


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HildeK schrieb:
> Dann nimm nur den 1k heraus und ersetze ihn durch 3k9 (oder 3k6), der
> aber jetzt nach Masse gelegt wird anstatt an den Teiler 27k / 5k6.

Den 1k raus und den externen Pegel ggfs. vor dem Eingang anpassen.

Die 27k - 5k6 bleiben drin, weil sie auch das Gleichspannungspotential 
des 10/16 Koppelelkos definieren, Plopp.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Sven D. schrieb:
> Das ist ein guter Punkt, über den ich nicht wirklich nachgedacht habe.

Was ich mich fragte, warum du das nicht direkt an AUX-IN anschließt. 
Weil abgesichert sind ja beide Amp-Eingänge . Es ist auch ein 
Unterschied, ob du einen einfachen Bodentreter oder ein (Mono-) 
Git-/Bass-Effektgerät nimmst oder ein (2ch-) Effektgerät. Weil das 
Effektgerät hat da mehr Möglichkeiten - in Deinem Sinne.

Ich persönlich wüßte nicht, wozu diese Anpassungen/Umbauten genau gut 
sein sollen .

von Rudi Ratlos (Gast)


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Manfred schrieb:
> Plopp.

Ja,ja, so ist das. Plopp.
Also bloß einen 1UM- schalter zwischen 1k und 16k.!


HildeK schrieb:
> Dann nimm nur den 1k heraus und ersetze ihn durch 3k9 (oder 3k6), der
> aber jetzt nach Masse gelegt wird anstatt an den Teiler 27k / 5k6.

I versteh das nicht, wozu auf Masse zwei Parallelwiderstände 
(5,6k+3,6k=2,2k statt 5,6 k) gut sein sollen . Der 16k am AUX-IN ist 
doch völlig irrelevant. Aber die Hobby-Elektroniker seid's Ihr.

Ich? versteh da leider nur "Schalter".

von HildeK (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
> I versteh das nicht, wozu auf Masse zwei Parallelwiderstände
> (5,6k+3,6k=2,2k statt 5,6 k) gut sein sollen . Der 16k am AUX-IN ist
> doch völlig irrelevant. Aber die Hobby-Elektroniker seid's Ihr.

Der TO muss doch auch die Möglichkeit haben, das Kabel im Betrieb aus- 
und einzustecken. Wenn ausgesteckt, dann sind beide Elkos am Ausgang und 
am Amp-Eingang über Widerstände an Masse liegend, um einen Plopp zu 
vermeiden. Das ist das erste Ziel, das zweite ist, dass der Pegel bei 
gestecktem AUX-Kabel so bleibt wie in der Originalschaltung mit offenen 
AUX-Buchsen.

Einziger Nachteil meines Vorschlags ist, dass der Aux-Eingang für ein 
externes Drittgerät jetzt etwas weniger empfindlich ist, da er eben auf 
das Schleifen der Aux-Anschlüsse angepasst wurde.
Ob jedoch die wenigen dB Pegelunterschiede überhaupt eine Rolle spielen, 
bezweifle ich. 3dB, wie oben berechnet, ist ein gerade noch 
wahrnehmbarer Lautstärkeunterschied, der mit Sicherheit auch an anderern 
Stelle noch durch Lautstärkepotis beeinflussbar ist.

von Rudi Ratlos (Gast)


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HildeK schrieb:
> beide Elkos am Ausgang und am Amp-Eingang über Widerstände
> an Masse liegend, um einen Plopp zu vermeiden.

Ah so ist das, das ist Anti-Plopp !

> Aux-Eingang für ein externes Drittgerät jetzt etwas weniger empfindlich

Ich meine, daß ein simpler Schalter zwischen 1k...18k der Sache Genüge 
täte. Damit könnte er OUT dazu oder wegschalten, je nach Gerät. Und oben 
zum 2UM, daß er dann das laufende Effektgerät auch noch stummschalten 
könnte. Also mehrere Schaltmöglichkeiten hätte, ohne die Schaltung 
veerändern zu müssen .
Weil das ist ja sowieso ein vorgesehener (Mono-) Effektweg, oder
(Heimorgel-Prinzip) Gesang wie Begleit-Musik dazuspielen .

Was hätte ein solcher Schalter denn für Nachteile?

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