Oder ging man da gleich von 512 KiB auf 1 MiB? Weiß da jemand genaueres wie das gehandhabt wurde? Im Prinzip konnte durch die konventionelle Speichergrenze von 640 KiB unter DOS ohne Tricks der Bereich zwischen 640 KiB und 1 MiB ja ohnehin nur bedingt genutzt werden. Insofern könnte es für PC Hersteller attraktiv gewesen sein, die PCs mit 5 x 128 KiB oder 3 x 256 KiB RAM Chips zu bestücken. Kam das vor? Und wie sah es mit (2 x 256 KiB + 1 x 128 KiB) aus, ging das? Und wie sah es von dem Mainboards und ihren Chipsätzen aus. Erlaubten die eine derartige ungerade Bestückung?
Nano schrieb: > Oder ging man da gleich von 512 KiB auf 1 MiB? Das hing vom Mainboard und den Finanzen ab. RAM war teuer. Versuch einfach mal, dir RAM auf ISA Karten als Hauptspeicher vorzustellen. Auch wenn das heute schwer fällt. RAM onboard war bei PC/XT und PC/AT auch nicht schneller. Mischkonfiguration war natürlich möglich. Clevere Taiwanesen brachten bei 286 auch Mainboards mit Option zur Mischbestückung mit verschiedenen DRAM Typen onboard. Die schafften es im Gegensatz zu IBM auch, den 286 bei onboard RAM mit den möglichen 2 Takten pro Zyklus zu betreiben. 10 MHz mit zwei Takten, statt 8 MHz mit dreien, das ist ein sehr markanter Unterschied.
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Nano schrieb: > Und wie sah es von dem Mainboards und ihren Chipsätzen aus. Erlaubten > die eine derartige ungerade Bestückung? Bei den 286ern war der Spuk schon fast wieder vorbei - RAMs im ZIP oder im DIL-Sockel so gut wie verschwunden. SIM war angesagt. Bestückungen von 512kiB, seltener 768 kiB, 1024 kiB waren üblich - Himem wurde normal. Beim 386er kam dann der Sprung zu 4 oder 16 MB.
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Meiner gatte damals 2 Speicherbänke bestehend aus IC Sockeln direkt auf dem Mainboard. Auslieferungszustand waren 512kb + 128kb. Später wurde die 2. Bank auch auf 512kb erweitert. Richtig nutzen konnte man den xmd nicht da zu klein. Jedoch konnte man die Treiber hochladen und hatte do unter 640kb mehr Luft
Walter T. schrieb: > Bei den 286ern war der Spuk schon fast wieder vorbei - RAMs im ZIP oder > im DIL-Sockel so gut wie verschwunden. SIM war angesagt. SIMMs kamen m.W. erst in der zweiten Generation der 286er grossflächig auf.
(prx) A. K. schrieb: > SIMMs kamen m.W. erst in der zweiten Generation der 286er grossflächig > auf. Das kann sein. Ich kenne 286er, 386er, 486er hauptsächlich aus archäologischen Untersuchungen. Es ist absolut plausibel, dass die Funde hauptsächlich jeweils aus der Spätphase stammen. Damit könnten auch anfangs schwach bestückte Systeme jeweils nachträglich aufgerüstet worden sein.
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Nano schrieb: > Weiß da jemand genaueres wie das gehandhabt wurde? Je nach Nase und Geldbeutel. Wobei Anfang der Neunziger auch den verbreiteten Computern wie Commodore Amiga auf 1 Megabyte ging. Eine Speichererweiterung von 0.5 auf 1.0 MByte kostetet um die 100 DM. Im PC-Bereich kenne ich keinen der einen AT mit weniger als 1 MB betrieb. Damit konnte man auch 720k disketten in einem Rutsch kopieren. Und die Mindestanforderungen für Windows 3.0 lagen wohl bei 2 MB. https://en.wikipedia.org/wiki/Windows_3.0
Hallo, Auslieferzustand vom 286er am Anfang kann ich nicht sagen, bin erst gegen Ende dazugestoßen. Boards mit DIL und DIL/SIPP-Modulplätzen sind mir noch bgegnet. DIL mit 64kx1 oder 256kx1 bestückbar, SIPP mit 256MBx9 oder 1MBx9. Mein "Liebling": 286er mit NEAT-Chipset. Man konnte Ram in wohl jeder irgendwie möglichen Kombination bestücken. Im BIOS dann die Ram-Konfiguration an die Realität anzupassen war wie Adventure spielen... Gab es auch noch mit den ersten 386SX. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > SIPP (prx) A. K. schrieb: > SIMM Offensichtlich habe ich damals (Aushilfsjob) viel über Archäologie gelernt, aber nicht, wie die Sachen richtig buchstabiert werden.
Ja, erst SIPP dann kam SIMM :-) Hatte bei meinem 286 auch schräge Werte. Was ich gerade an Rambauseiten rumliegen hatte. Der hatte auch noch einzelne DIMMS
Anfangs üblich war der DRAM-Controller 8208. Manche Billigheimer wurden ausgeliefert mit 36x4164 DRAM, häufiger aber 18x41256. Dann konnte man mit der leeren zweiten Speicherbank entweder auf 640k oder gleich auf 1MB aufrüsten. Um Eagle gut benutzen zu können, hatte ich mir DRDOS gekauft, damit waren ein paar byte mehr im lowmem möglich. Wenn man große Aluwinkel auf 286, 8087 und 8208 klebte, konnte die 8MHz-Version meist auch mit 10MHz rechnen.
Ich kenne 286-er nur mit 640kB oder 1MB Erstbestückung. Bei 1MB konnte man ne 384kB RAM-Disk einrichten.
Helge schrieb: > Anfangs üblich war der DRAM-Controller 8208 Nicht beim IBM Original AT. Hardware Reference mit Schaltplan und BIOS: http://www.bitsavers.org/pdf/ibm/pc/at/1502494_PC_AT_Technical_Reference_Mar84.pdf
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Nano schrieb: > Weiß da jemand genaueres wie das gehandhabt wurde? Da gab es noch kein Plug + Play. Aber es gab u.a. Aufrüstpläne in Fachzeitschriften. Beim Atari per Huckepack nochmal 512 draufgelötet, so dass man dann problemlose 1 MB Arbeitsspeichergröße hatte. Andere Pläne hatten gab es noch für 4 MB mit PS/2 Modulen aus der Anfangszeit der 90er. Welche das genau waren, konnte man den damaligen Zeitschriftenartikel entnehmen. Der PC kam später als (Musik-)Workstation mit 4-16 MB um die Ecke. Die spätere Grenze war 64 MB und wenn man mehr einbauen konnte, musste man auf das Mainboard achten, dass das Tag-Ram auf der Hauptplatine die Aufrüstpläne mitmacht. Das war aber oft, trotz allen Werbesprüchen damals, auf 64 MB begrenzt. Eine andere spannende Frage war noch die Arbeitsspeichergröße bei Samplern. Beim Emax2 wollte ich mal einen Thread aufmachen, um zu fragen, ob es Umrüstpläne(/oder -Chancen) gibt, oder ob die Sinn machen (möglicherweise nicht). Für die Aufrüstung beim Emax2 gab es eine spezielle Prozedur der Aufrüstung mit EEproms und speziellem Betriebssystem auf Update-Diskette zum Einrichten des Zusatzspeichers. Aktuell kann man sich beim Emax2 mit Floppyemulator behelfen, und Usb-Speicher nutzen, das ist auch schon mal was gutes.
rbx schrieb: > Die spätere Grenze war 64 MB und wenn man mehr einbauen konnte, musste > man auf das Mainboard achten, dass das Tag-Ram auf der Hauptplatine die > Aufrüstpläne mitmacht. Das war aber oft, trotz allen Werbesprüchen > damals, auf 64 MB begrenzt. Hm, ich glaub die Grenze fürs address-Tag-sram war niedriger als 64MB und das war eher ein Problem beim 386 resp dessen Chipsatzes als beim 286. Der 286 hatte ein anderes Cache system (gar keins resp doubled buffered prefetch unit?)
Wenn man später mal alte PCs aufrüsten wollte, gab es das Problem, daß die größeren Module auch mehr Refreshleitungen benötigten. Ich hatte mal versucht, in einen 386SX 4* 4MB Module reinzustecken. Die 16MB wurden auch erkannt, nur wurden sie nach einigen Minuten vergeßlich und der PC stürzte ab. Ein RAM-Test lief aber durch, weil er schnell genug alle Adressen durchlief und so quasi das Refresh machte.
rbx schrieb: > Die spätere Grenze war 64 MB Der 286 konnte nur 16 MB adressieren. Bit-Gräber schrieb: > Der 286 hatte ein anderes Cache system Cache in der CPU gab es erst beim 486, Cache auf Mainboards ab 386.
Bit-Gräber schrieb: > das war eher ein Problem beim 386 resp dessen Chipsatzes als beim > 286. Der 286 hatte ein anderes Cache system (gar keins resp doubled > buffered prefetch unit?) Der 286 und die ersten 386 konnten 16MB adressieren. Die früheren Rechner, also 186 und früher konnten nur maximal 1 MB adressieren. Der spätere 386 brauchte noch einen 32 Bit Datenbus und konnte dann 4 GB adressieren. Diese 4 GB als Arbeitsspeicher nutzen zu können, oder auch Annäherungen dahin waren aber noch lange theoretisch. Cache-Nutzung gibt es eigentlich erst ab 386 und 25mhz. Tatsächlich ist/war wohl auch die Cache-Technik/Chipsatz mitverantwortlich für die Größe des tatsächlich nutzbaren Arbeitsspeichers. Naja, die Sache war ziemlich im Fluss eigentlich. Nicht von heute auf morgen - aber das ging schon ganz schön ab, hinsichtlich Computerspiele und Technik. Heute gibt es richtig gute Flugsimulatoren, beindruckend realitätsnahe Wettkampf mit Knarre-Simulationen oder auch HPC-Boost mit Grafikkarten. Dass die Grafikkarten mal so teuer werden (aber trotz allem ganz gut rechnen), hatte auch keiner ahnen können.
Hallo, Nano schrieb: > Im Prinzip konnte durch die konventionelle Speichergrenze von 640 KiB > unter DOS ohne Tricks der Bereich zwischen 640 KiB und 1 MiB ja ohnehin > nur bedingt genutzt werden. Wodurch kam eigentlich diese "merkwürdige" Speichergrenze bei 640 KiB? 512KiB (oder 1 MiB) würde ich viel eher verstehen. rhf
Eigentlich ist da der Wikipedia-Artikel ganz brauchbar: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konventioneller_Speicher
Roland F. schrieb: > Wodurch kam eigentlich diese "merkwürdige" Speichergrenze bei 640 KiB? > 512KiB (oder 1 MiB) würde ich viel eher verstehen. 1 MB geht nicht, weil man Platz für 128 KB ROM-BIOS inklusive eingebautem BASIC benötigte. Dazu gingen dann noch Speicheradressbereiche für Display-Adapter und für BIOS/RAM sonstiger Adapter weg. Blieben 640 KB frei, von denen IBMs ATs der ersten Version bei Vollausbau onboard mittels 128 Kbit DRAMs insgesamt 256 KB oder 512 KB nutzen konnten. In zweiten Version waren es immer noch 512 KB, mit halb so viel 256 Kbit DRAMs. 640 KB gab es also nur mit Erweiterungskarte.
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Helge schrieb: > Um Eagle gut benutzen zu können, hatte ich mir DRDOS > gekauft, damit waren ein paar byte mehr im lowmem möglich. DR DOS 3.41 kostete im Nov 1989 149 DM. Wäre etwas mehr RAM nicht sinnvoller gewesen oder war das deutlich früher? Wo man auch immer sehr viel konventionellen Speicher einsparen konnte war der Maustreiber. Der Maustreiber von Microsoft kostete extrem viel Speicherplatz. Da reichte es schon, in dem man ihn durch einen anderen austauschte um ein paar KiB Speicherplatz zu gewinnen und mit dem anderen funktionierte die serielle Maus ganz genauso.
Roland F. schrieb: > Hallo, > Nano schrieb: >> Im Prinzip konnte durch die konventionelle Speichergrenze von 640 KiB >> unter DOS ohne Tricks der Bereich zwischen 640 KiB und 1 MiB ja ohnehin >> nur bedingt genutzt werden. > > Wodurch kam eigentlich diese "merkwürdige" Speichergrenze bei 640 KiB? > 512KiB (oder 1 MiB) würde ich viel eher verstehen. > > rhf Die hat IBM beim ersten PC so festgelegt. Alles was oberhalb zwischen 640 KiB bis 1 MiB liegt, war nicht für RAM gedacht, sondern dazu, um Hardwarekomponenten einzubinden und über Memoryadressen anzusprechen. Der 8086 konnte per Segment und Offset im Real Mode Speicheradressen bis zu 1 MiB ansprechen. Vereinfacht gesagt, wenn du bspw. in C programmiert hast und eine Hardware ansprechen wolltest, dann hat ein Zeiger auf die Adresse gezeigt, wo die HW eingebunden war. Die VGA Grafikkarte fing bspw. bei Adresse A0000h (ein Hex Wert) an, das entspricht im 10er System der Adresse wo normalerweise das 688128 igste-Byte anfangen würde. Also oberhalb der 640 KiB Grenze. Wolltest du also auf dem Bildschirm einen Pixel setzten, dann musstest du in das VRAM der VGA Grafikkarte einen Wert reinschreiben. Und das VRAM der Grafikkarte war war quasi irgendwo ab Adresse A0000h "eingehängt". Wegen der 16 bittigen CPU war die Segmentierung nötig, so dass man Speicherfenster von 2^16-1, also ca. 64KiB hatte. Siehe dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Upper_Memory_Block https://de.wikipedia.org/wiki/Segmentierung_(Speicherverwaltung) Und hier mit Grafik: https://en.wikipedia.org/wiki/Upper_memory_area Bei heutigen Betriebssystemen wird die Adresse, wo eine Hardware liegen soll, mit dem Betriebssystem und er HW ausgehandelt, die ist nicht mehr fest vorgegeben und wird auch nicht mehr per Jumper gesetzt. Die 8 GB einer Geforce Karte werden bei einem 32 Bit OS,also irgendwo oberhalb der Adresse von 2^31-1 eingehängt. Sollte im Rechner 4 GB RAM verbaut sein, dann kann man den Speicherplatz, der von einer Hardware überlagert wird, nicht nutzen. Damals, als Speicherplatz noch kostbar war, gab es spezielle Mainboardchips, die diesen nutzbaren Speicher dann an höhere Adressen oberhalb der 1 MiB verschoben. Unter DOS konnte man den im Real Mode aber nur mithilfe von EMS, XMS oder DOS Extendern ansprechen. Bei EMS und XMS wurde ein Speicherbereich oberhalb der 1 MiB einfach in den Bereich zwischen 640 KiB und 1 MiB eingeblendet. Und bei den DOS Extendern schaltete man eine 32 Bit CPU ab dem 386er gleich in den Protected Modus, so dass man per 32 Bit breiter Adresse diesen Speicher oberhalb der 1 MiB linear ansteuern und adressieren konnte.
Diese Grafik ist noch besser: https://www.computerlanguage.com/results.php?definition=upper+memory+area https://s3.amazonaws.com/iphonecde/MEMMAP.GIF
Nano schrieb: > Oder ging man da gleich von 512 KiB auf 1 MiB? Mein IBM-AT 5170 mit etwa 4 MHz hatte nur 512 kB RAM auf der Platine in Form von DIL-ICs. Mittels ISA-16-Bit-Vollformat-Steckkarte konnte dann auf 640 kB und zusätzliches RAM über 1MB erweitert werden. https://de.wikipedia.org/wiki/IBM_Personal_Computer/AT mfg
"Früher" haben wir solchen Kram wie Miep und Piep-Bytes nicht verwendet.
Guido K. schrieb: > "Früher" haben wir solchen Kram wie Miep und Piep-Bytes nicht > verwendet. Früher schrieb man auf Disketten auch 2 MB, anstatt 1,44 MiB (bei normaler Formatierung), damit die Verwirrung komplett ist.
Ich hatte früher vor allem 3,5 DD Disketten verwendet. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Density ) Die Aufnahmegröße entsprach in ungefähr den standard-ab-Werk Ramgrößen der derzeit aktuellen Hardware. Allerdings kamen beim Emax2 auch nur ein DD-Diskettenlaufwerk mit und ansonsten Diva hinsichtlich Kompatibilität bei CD oder Festplatte. (weswegen der Floppyemulator noch viel nützlicher erscheint) (brennen geht wohl auch mit Apple) Beim TX16W ging maximal 6 MB, beim Emax2 8 MB. Die hatte man vor allem für Live-Sessions genutzt, um Disketten-Wechsel-Ladepausen zu vermeiden. Aber man konnte auch Live-Auftritte besuchen, mit recht langen Diskettenladepausen, wenn mehrere Disketten geladen werden mussten. Auf vielen Geräten war es möglich, Basic einzusetzen. Das war so verbreitet, dass man schon von einer Lingua franca gesprochen hatte. Recht hilfreich zum Programmieren beim PC waren neben den Fachzeitschriftenartikeln die Bücher von Peter Norton.
Nano schrieb: > Früher schrieb man auf Disketten auch 2 MB, anstatt 1,44 MiB (bei > normaler Formatierung), damit die Verwirrung komplett ist. Also meine 140 KB Disk hatte 35 Spuren mit jeweils 16 Sektoren zu 256 Byte. Und nu?
Peter D. schrieb: > Ich kenne 286-er nur mit 640kB oder 1MB Erstbestückung. Kenne ich auch so. Waren noch Zeiten, als der PC beim Booten erstmal den Arbeitsspeicher "hochgezählt" hat... bis 1024KB ;) Man stelle sich das mal heute vor. Die 1024KB waren ab Werk, zusammen mit Wordstar und einem Excel-ähnlichen Programm. Mehr war da nicht drauf.
Guido K. schrieb: > Nano schrieb: >> Früher schrieb man auf Disketten auch 2 MB, anstatt 1,44 MiB (bei >> normaler Formatierung), damit die Verwirrung komplett ist. > > Also meine 140 KB Disk hatte 35 Spuren mit jeweils 16 Sektoren zu 256 > Byte. > > Und nu? Es geht um den Aufdruck auf den Disketten. Ich glaube Fujitsu machte das. Da stand dann bei HD Disketten außen 2 MB drauf, obwohl die regulär mit 1,44 MiB formatiert wurden. Es gab zwar Sonderformate, die dann noch mehr Spuren nutzten und somit mehr schafften, aber DOS konnte das von Haus aus nicht. Man musste ein TSR laden, damit DOS diese Disketten lesen konnte und besonders zuverlässig war das auch nicht.
Nano schrieb: > Ich glaube Fujitsu machte das. Da stand dann bei HD Disketten außen 2 MB > drauf, obwohl die regulär mit 1,44 MiB formatiert wurden. Das ist die Bruttokapazität. Die ergibt sich aus der Datenrate, der Drehzahl der Magnetscheibe, und der Anzahl der Spuren. Bei den Sony 3,5" - Disketten kommst Du bei SD/DD auf 1 MByte und bei HD auf 2 MByte. Von der Bruttokapazität geht nun die Formatierung ab. Address gap, address header, data gap, data header, data checksum. Damit bleiben die bekannten 720k oder 1,44 MByte beim PC. Mit größeren Sektoren und kleineren Gaps bringt man auch 800 oder 900 kByte Nutzdaten auf einer 1 MByte-Diskette unter. Und mit track-at-once (also nur ein Sektor pro Spur) kommt man der Bruttogrenze schon ganz schön nahe.
Nano schrieb: > Ich glaube Fujitsu machte das. Da stand dann bei HD Disketten außen 2 MB > drauf, obwohl die regulär mit 1,44 MiB formatiert wurden. Die haben teilweise die brutto-Datenmenge angegeben, also inklusive der Pre- und Postamble für die Blöcke.
Das war bei MFM-Festplatten auch so, da wurde die Brutto-Kapazität angegeben. Die 25 in der berühmten ST225 steht für 25 MB, wie auch die 12 in der älteren ST412 für 12 MB steht. Welche Kapazität die Diskette oder Festplatte schlussendlich hatte, war dem Anwender überlassen. Nicht alle Disketten wurden von PCs mit 512-Byte-Sektoren genutzt, andere Computer nutzten z.B. 256-Byte-Sektoren. Und die resultierten in geringerer Nettokapazität wg. noch mehr Verschnitt.
CP/M verwaltete Files in logischen Sektoren von 128 Bytes, was auch dem üblichen Diskettenformat der ursprünglich genutzten 8 Zoll Disketten entsprach. Später wurden die physikalischen Sektoren größer, die logischen aber blieben klein.
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Nano schrieb: > Bei EMS und XMS wurde ein Speicherbereich > oberhalb der 1 MiB einfach in den Bereich zwischen 640 KiB und 1 MiB > eingeblendet. Bei EMS ja, bei XMS nicht! Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Extended_memory
WinXP schrieb: > Nano schrieb: > >> Bei EMS und XMS wurde ein Speicherbereich >> oberhalb der 1 MiB einfach in den Bereich zwischen 640 KiB und 1 MiB >> eingeblendet. > Bei EMS ja, bei XMS nicht! Siehe > https://en.wikipedia.org/wiki/Extended_memory Du hast trotzdem nur ein max. 64 KiB Fenster im Real Mode Speicherbereich. Denn die DOS Anwendung, die XMS Speicher über den Extended Memory Manager nutzt, ist immer noch nur eine 16 bittige Real Mode Anwendung, sie kann selbst also gar nicht mehr als 2^20-1 Byte = 1 MiB + vielleicht noch den HMA Bereich adressieren. Und ja, das ganze geht dann über eine API die der Extended Memory Manager, z.B. HIMEM.SYS dann bereit stellt. Siehe dazu die XMS 3.0 Spezifikation, da steht es drin: http://www.phatcode.net/res/219/files/xms30.txt Der Unterschied zu EMS, abgesehen davon, dass der aus der Zeit der Memory Expander Karten stammte, ist also eher bei XMS der, dass die DOS Anwendung auf einen Speicherbereich bis max 64 KBit im AFAIK konventionellen Speicherbereich zeigt und dann die API des Extended memory Managers aufruft und an diese diesen Speicherbereich übergibt, damit der die Daten dort abholt und nach oben in den Bereich über 1 MiB kopiert. Die DOS Anwendung selbst greift auf diesen Bereich oberhalb der 1 MiB somit selbst nie zu und dieser Speicherplatz lässt sich auch nur für Daten, nicht aber für ausführbaren Code nutzen. Wenn du den Bereich oberhalb von 1 MiB + HMA mit einer Anwendung unter DOS direkt ansprechen willst, dann darf die Anwendung nicht mehr im Real Mode laufen, sie muss den Protected Mode nutzen und 32 Bit sein und dann kann sie den Speicher linear ansprechen. Da DOS und das BIOS aber weiterhin im Real Mode laufen, braucht sie für DOS Und BIOS Calls einen Vermittler und diese Aufgabe erledigt ein DOS Extender.
Bezüglich der DOS Extender siehe dazu auch: http://www.delorie.com/djgpp/doc/eli-m17n99.html#Extending%20DOS
Hallo, mein 286er PC aus dem Jahr 1985, welchen ich 1991 geschenkt bekam, hatte im Original eine Speicherbank mit 512 kB und eine mit 128 kB = 640 kB. Man konnte die zweite Speicherbank auch mit 512 kB bestücken, wobei diese dann auf einer Adresse oberhalb von 1 MB angesiedelt waren und sich der konventionelle Speicher auf 512 kB verringerte. Ich habe dann auf diese zweiten 512 kB huckepack die 128 kB aufgelötet und die weggebogenen CS-Pins mit dem Jumper-Pin, der für die Aktivierung der 128 kB zuständig war, verbunden. So konnte ich beide Varianten nutzen und hatte die absonderliche Speicherkapazität von 1152 kB. Allerdings musste ich nun die Taktfrequenz von 12 MHz auf 10 MHz verringern. Später habe ich dann noch mit Hilfe einer Vollformat-Lochrasterplatine weitere 512 kB hinzugefügt. Windows 3.0 lief mit einigen Einschränkungen auch schon auf einem 286er mit 640 kB. Bernd
Bernd schrieb: > Ich habe dann > auf diese zweiten 512 kB huckepack die 128 kB aufgelötet und die > weggebogenen CS-Pins mit dem Jumper-Pin, der für die Aktivierung der 128 > kB zuständig war, verbunden. Hast du den Rechner noch? Falls ja, könntest du mal davon ein Foto machen damit ich mir das besser vorstellen kann.
Bernd schrieb: > Windows 3.0 lief mit einigen Einschränkungen auch schon auf einem 286er > mit 640 kB. Es lief sogar auf einem XT. Sofern man das "laufen" nennen wollte.
Den Rechner habe ich leider nicht mehr. Aber das hier habe ich noch gefunden, den letzten Überrest meiner 512k-Erweiterung auf Lochraster. Da ich die Schaltkreise nicht alle einzeln verdrahten wollte habe ich sie einfach übereinander gelötet, nur die Datenleitungen waren getrennt (3. Pin von hinten). Die Bustreiber, Adressdekoder, RAS-CAS-Multiplexer u.s.w. waren auf der Lochrasterplatine. So ähnlich wie hier waren auf dem Motherboard 16 mal jeweils ein 64k und ein 256k RAM übereinander gelötet und nur die Chipselektpins getrennt verdrahtet. Bernd
Danke für das Foto. Mich wundert, dass das so funktioniert hat. Bin da aber nicht so in der E-Technik drin. Dachte immer, dass die Chips speziell angesteuert werden müssen und man da nicht einfach Chips wild mischen kann. Ein Schaltplan oder zumindest ein grober Überblick wäre nicht schlecht.
Sicher, dass es funktioniert, war ich mir damals auch nicht. Deshalb habe ich erst mal 1 Bit umgebaut, und als das funktionierte den Rest. Die XX64er und XX256er unterscheiden sich nur an Pin 1, beim XX64er ist das nicht verbunden und beim XX256er ist es A8. Bernd
Nano schrieb: > Die DOS Anwendung selbst greift auf diesen Bereich oberhalb der 1 MiB > somit selbst nie zu und dieser Speicherplatz lässt sich auch nur für > Daten, nicht aber für ausführbaren Code nutzen. Warum sollte da kein ausführbarer Code drin sein können? Dem himem.sys ist es egal, was da drin steht. Der kopiert es nur. Und wenn es dann in den Bereich kopiert wurde, auf den das DOS-Programm zugreifen kann, kann es natürlich auch darin enthaltenen Code ausführen. Wer sollte das verhindern? > Wenn du den Bereich oberhalb von 1 MiB + HMA mit einer Anwendung unter > DOS direkt ansprechen willst, dann darf die Anwendung nicht mehr im Real > Mode laufen, sie muss den Protected Mode nutzen und 32 Bit sein und dann > kann sie den Speicher linear ansprechen. Es gibt Möglichkeiten, auch im Real Mode (bzw. dann gerne als "unreal mode" bezeichnet) mehr anzusprechen, ab 386 auch den kompletten 32-Bit-Adressraum am Stück. Das war keine offizielle Betriebsart, wurde aber dennoch manchmal genutzt, um sich z.B. das zu sparen: > Da DOS und das BIOS aber weiterhin im Real Mode laufen, braucht sie für > DOS Und BIOS Calls einen Vermittler und diese Aufgabe erledigt ein DOS > Extender.
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