Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diskreter Vorverstärker: Emitterschaltung?


von H. P. (hobbybastler2)


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Liebe Mitforisten,

unter nachfolgend genanntem Link findet man einen Schaltplan für einen 
klassischen Vorverstärker, der diskret m. H. von zwei Transistoren 
aufgebaut ist und der, wie ich nach einem Test sagen kann, äußerst 
empfindlich ist:
http://stefanfrings.de/mikrofon_vorverstaerker/index.html
(Im Netz finden sich weitere ähnliche Schaltpläne.)

Meine Frage lautet, in welcher Grundschaltung die Transistoren Q1 und Q2 
hier jeweils betrieben werden, in Basis-, Kollektor- oder 
Emitterschaltung? Ich vermute, daß beide Transistoren in 
Emitterschaltung verwendet werden, kann das aber nicht absolut sicher 
sagen und begründen.

Über Hinweise und Hilfe bei der Lösung dieser Frage würde ich mich 
freuen und verbleibe bereits im Voraus mit Dank und

mit vielen Grüßen
hobbybastler2

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Guck einfach an welchem Anschluss der Transe die niedrigste Impedanz 
ist.

von Stefan F. (Gast)


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Das ist eine zweistufige Emitterschaltung

von H. P. (hobbybastler2)


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Danke für Eure Antworten!

Die niedrigste Impedanz besteht nach meinem Verständnis zwischen dem 
Emitteranschluß und dem Minuspol, der Widerstand ist dort jeweils 
kleiner als der Widerstand vom Kollektor zum positiven Pol: Deshalb sind 
das Emitterschaltungen, richtig?

von Stefan F. (Gast)


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ja

von michael_ (Gast)


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Nein!
Bei der Impedanz, also Wechselstrommmäßig, gibt es keinen Unterschied 
zwischen Plus oder Minus.

Die Grundschaltung ergibt sich aus der Gleichstrombeschaltung.

von Egon D. (Gast)


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H. P. schrieb:

> Meine Frage lautet, in welcher Grundschaltung die
> Transistoren Q1 und Q2 hier jeweils betrieben werden,
> in Basis-, Kollektor- oder Emitterschaltung? Ich
> vermute, daß beide Transistoren in Emitterschaltung
> verwendet werden,

Korrekt.


> kann das aber nicht absolut sicher sagen und begründen.

Namensgebend ist i.d.R. der Anschluss des Transistors,
an den KEIN Signal von außen angelegt wird. (Da der
Transistor nur drei Anschlüsse hat, wird dieser Anschluss
dann vom Eingangskreis und vom Ausgangskreis gemeinsam
benutzt und "irgendwie" mit dem Bezugspotenzial verbunden.)

Dabei ist, wie schon richtig bemerkt wurde, "Plus" und
"Minus" der Versorgung gleichwertig als "Signalmasse"
anzusehen.

Im Beispiel: Eingangssignal wird an der Basis gegen
Masse zugeführt; Ausgangssignal wird am Kollektor
gegen Masse abgenommen. Ohne äußeres Signal und
gemeinsam benutzt ist der Emitter --> Emitterschaltung.

HTH

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Egon D. schrieb:
> Im Beispiel: Eingangssignal wird an der Basis gegen
> Masse zugeführt; Ausgangssignal wird am Kollektor
> gegen Masse abgenommen. Ohne äußeres Signal und
> gemeinsam benutzt ist der Emitter --> Emitterschaltung.

Dies ist die treffenste Erklärung.

Um zu verstehen warum Plus und Minus bei der Betrachtung keine Rolle 
spielen, sollte man (für jede Stufe) das Kleinsignalersatzschaltbild 
zeichnen. Damit lassen sich auch die Verstärkung jeder Stufe, Ein- und 
Ausgangsimpedanz, usw. berechnen.

Gute, stabile Schaltung. Habe ich mal aufgebaut, allerdings in etwas 
geänderter Dimensionierung. Ich hatte 60 dB Verstärkung (1000-fach) 
gemessen.

Lohnt sich auch mit LTSpice damit zu experimentieren.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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H. P. schrieb:
> Die niedrigste Impedanz besteht nach meinem Verständnis zwischen dem
> Emitteranschluß und dem Minuspol, der Widerstand ist dort jeweils
> kleiner als der Widerstand vom Kollektor zum positiven Pol: Deshalb sind
> das Emitterschaltungen, richtig?

Nein! Die Betrachtung der Impedanz kann irreführend sein. Auch sind 
nicht die (kleineren) Emitterwiderstände maßgeblich. Auch wenn die 
Emitterwiderstände größer sind als die Kollektorwiderstände kann es sich 
um eine Emitterschaltung handeln.

Maßgeblich ist der Signalfluss von Ein- und Ausgang. (Auch) deshalb ist 
die Betrachtung des Kleinsignalersatzschaltbildes sinnvoll.

von ossi (Gast)


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Für die DC Gegenkopplung wird Q2 in Kollektorschaltung betrieben.

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Gute, stabile Schaltung. Habe ich mal aufgebaut, allerdings in etwas
> geänderter Dimensionierung.

Hi,
ich kenn auch die Variante, bei der vom Emitter Q1 nach Kollektor Q2 
noch ein
weiterer Widerstand eingefügt ist.
Hat zeitweise hier als Line-Vorverstärker gute Dienste geleistet.
Nachteil: Übersteuerungsfestigkeit in gewissen Grenzen je nach 
Dimensionierung und Versorgungsspannung.

ciao
gustav

von H. P. (hobbybastler2)


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Vielen Dank für Eure Antworten!

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