Was ist bei modernen Netzwerkanalysatoren für eine minimale messdauer pro Punkt möglich? Ich möchte getriggert messen und dabei einen Vorgang aufnehmen, der nur 100ns dauert. Ist sowas generell möglich?
Daniel K. schrieb: > Ich möchte ...... einen Vorgang aufnehmen, der nur 100ns dauert. Was du möchtest ist Käse.
omg schrieb: > Was du möchtest ist Käse. Durchaus nicht. Das kann schon Sinn machen mit hoher zeitlicher Auflösung sehen zu wollen wie sich das Spektrum ändert. Beispiel ist das Hopping bei BT. Nur die 100 ns sind extrem kurz. Selbst mit einem schnellen Oszi bekommt man da nur wenige 100 bis ein paar 1000 Abtastpunkte. Und darüber dann eine FFT ... noch dazu nur über jeweils einen Bereich der 100 ns denn solange dauert ja der gesamte Vorgang, das wird nicht sehr genau. Vielleicht hilft es mehr sich das Signal nur im Zeitbereich anzugucken.
FPGA NOTFALLSEELSORGE schrieb im Beitrag #7091576: > Das kann schon Sinn machen mit hoher zeitlicher > Auflösung sehen zu wollen wie sich das Spektrum ändert. Ein Netzwerkanalysator ist ein Netzwerkanalysator und ein Spektrumsalysator ist ein Spektrumsalysator. Der TO sprach von "VNA Messdauer pro punkt", diese "Aussage" ist einem Netzwerkanalysator zuzuordnen, nicht einem Spektrums- alysator. Du hingegen redest von Spektrum. Vielleicht (er)kennst du noch nicht den Unterschied.
Es lohnt sich, mal ein Semester die Methoden der HF-Messtechnik zu lernen. Aus Unwissen zu seltsamen ineffizienten Messmethoden zu greifen, die extreme Specs erfordern, wird auf Dauer teuer. Nicht ‚viel hilft viel‘ sondern richtiger Einsatz der richtigen Tools.
Simulant schrieb: > Es lohnt sich, mal ein Semester die Methoden der HF-Messtechnik zu > lernen. > > Aus Unwissen zu seltsamen ineffizienten Messmethoden zu greifen, die > extreme Specs erfordern, wird auf Dauer teuer. Nicht ‚viel hilft viel‘ > sondern richtiger Einsatz der richtigen Tools. Wenn man in einem RF Puls eine bestimmte Phase auflösen will kann das auch mit einem VNA schon sinnvoll sein.
Andrew H. schrieb: > Wenn man in einem RF Puls eine bestimmte Phase auflösen will kann das > auch mit einem VNA schon sinnvoll sein. Ja .... schon klar. Äääähhhhmmm, erklär das bitte mal genauer wie das mit einem VNA funktionieren soll.
Daniel K. schrieb: > Was ist bei modernen Netzwerkanalysatoren für eine minimale messdauer > pro Punkt möglich? Das steht im Datenblatt. Wenn man mal ein aktuelles Spitzengerät nimmt (R&S ZNA): 2 MHz measurement bandwidth, IF filter (analog) wideband, CW mode: Time per sweep point: 0.9 μs. > Ich möchte getriggert messen und dabei einen Vorgang > aufnehmen, der nur 100ns dauert. Klingt eher nach einem Fall für ein Oszilloskop, oder einen Echtzeit-Spektrumanalysator. > Ist sowas generell möglich? Man kann, wie schon gesagt, mit einem VNA im CW-Modus und auch getriggert messen. Aber nicht mit der Zeitauflösung, die Dir vorschwebt. Was genau soll das denn werden?
Mario H. schrieb: > Was genau soll das denn werden? Eine "ich-habe-keine-Ahnung-will-aber-das-unmögliche"-Messung. Das ergibt sich schon aus der Diskrepanz einen Netzwerk- analysator für dynamische Ereignisse verwenden zu wollen.
Ich will damit einen Filter anregen und nur einen kurzen Puls messen um dann die Filterantwort zu ermitteln.
Daniel K. schrieb: > Ich will damit einen Filter anregen und nur einen kurzen Puls messen um > dann die Filterantwort zu ermitteln. Das geht schon per VNA. Dafür braucht es aber keine große Messgeschwindigkeit, sondern man muss die per VNA gemessene komplexe Übertragungsfunktion des Filters in den Zeitbereich umrechnen.
Daniel K. schrieb: > Ich will damit einen Filter anregen und nur einen kurzen Puls > messen um > dann die Filterantwort zu ermitteln. Die Filterantwort bekommst du über den Sweep genauso gut. Dein Vorhaben ist Unsinn, wie dir schon viele erklärt haben.
Mario H. schrieb: > Das geht schon per VNA. Ja, ja, geht alles .... nur wie .... Und wie soll der VNA den Stimulus liefern wenn er die Über- tragungsfunktion messen will / soll? Kannst du dem VNA diktieren welches Anregungssignal er dem Zweitor geben soll? Hat ein VNA einen Signalgenerator der ein beliebiges Messsignal synthetisieren kann?
hf werker schrieb: > Ja, ja, geht alles .... nur wie .... Das kann man im Zweifel nachlesen. > Und wie soll der VNA den Stimulus liefern wenn er die Über- > tragungsfunktion messen will / soll? Der VNA kann die S-Matrix des Filters als Funktion der Frequenz messen. Kennt man die, kennt man die Übertragungsfunktion (also z.B. H(s)=V_out(s)/V_in(s)) des Filters. Und wenn man die kennt, kennt man auch die Impulsantwort. > Kannst du dem VNA diktieren welches Anregungssignal er dem > Zweitor geben soll? Hat ein VNA einen Signalgenerator der ein > beliebiges Messsignal synthetisieren kann? Zum Glück braucht man dazu kein beliebiges Messsignal generieren.
Mario H. schrieb: > Zum Glück braucht man dazu kein beliebiges Messsignal generieren. Eben schon, wenn es nach dem ahnungslosen Willen des TO geht. Wei soll ein VNA ein Signal generieren das nur 100ns dauert? Siehe: Daniel K. schrieb: > Ich möchte getriggert messen und dabei einen Vorgang > aufnehmen, der nur 100ns dauert. Dass das Käse ist ist mir auch klar, nur sollte der TO sich eben mal klar äussern was er eigentlich will und nicht mit vorgefertigten unmöglichen Messaufgaben daherkommen.
hf werker schrieb: > Kannst du dem VNA diktieren welches Anregungssignal er dem > Zweitor geben soll? Hat ein VNA einen Signalgenerator der ein > beliebiges Messsignal synthetisieren kann? Ein VNA hat einen Signalgenerator um ein beliebiges Messignal zu generieren, nämlich im Idealfall einen Sinus einer festen Frequenz. Das ist das ganze Prinzip eines VNA.
Dennis E. schrieb: > Ein VNA hat einen Signalgenerator um ein beliebiges Messignal zu > generieren Ein beliebiges Messignal ist ein Signal beliebiger Wellenform und Frequenz. Im Falle des TO wäre das ein singuläres Ereignis das nicht näher spezifiziert wurde. Hier also Stochern im Nebel. Um deiner Behauptung klar zu widersprechen: Ein VNA hat keinen Signalgenerator der ein beliebiges Messignal generieren kann.
Mario H. schrieb: > Der VNA kann die S-Matrix des Filters als Funktion der Frequenz messen. Genau. Und weil [S]-Parameter definitionsgemäß lineare Kleinsignalparameter sind gibt es keinen technischen Grund für extrem schnelle Messungen oder ungewöhnliche Pegel. Mir scheint bei der Fragestellung irgendwas durcheinander zu gehen mit dem Thema Impulsantwort <> S-Parameter, also Zeitbereich vs. Frequenzbereich.
Dennis E. schrieb: > Ein VNA hat einen Signalgenerator um ein beliebiges Messignal zu > generieren, nämlich im Idealfall einen Sinus einer festen Frequenz. Aber eben nichts, was einem Dirac-Impuls nahe kommt. Wenn man die Impulsantwort eines Messobjekts per VNA messen will, geht das nicht so, wie sich das der TO vorstellt. Die Impulsantwort kann man nicht direkt messen, aber (näherungsweise) ausrechnen, wenn man geeignete Annahmen über das Messobjekt investiert. Wie das geht, hatte ich oben grob angedeutet.
Daniel K. schrieb: > Ich will damit einen Filter anregen und nur einen kurzen Puls messen um > dann die Filterantwort zu ermitteln. Kann man machen, aber dazu nimmt man keinen VNA (Frequenzbereichsmessung) sondern Impulsgeneratoren und Scope (Zeitbereichsreflektometrie). Das sind zwei alternative Messmethoden, die du vermischt.
Simulant schrieb: > Das sind zwei alternative Messmethoden, ... von denen beiden der TO keine Ahnung hat. Wenn er irgend- welche Ahnung hätte könnte er sich ja spezifisch dazu äussern. Das vermeidet er aber offensichtlich.
hf werker schrieb: > ... von denen beiden der TO keine Ahnung hat. Wenn er irgend- > welche Ahnung hätte könnte er sich ja spezifisch dazu äussern. > Das vermeidet er aber offensichtlich. Sei mal nicht so ein Großmaul. Kann nicht jeder so toll sein und schon einen Nobelpreis der HF Technik haben.
Mario H. schrieb: > Aber eben nichts, was einem Dirac-Impuls nahe kommt. Für eine Dirac - förmige Anregung müßte der VNA eine unendlich große Bandbreite besitzen, was natürlich nicht möglich ist, aber sobald das Verhältnis von VNA Bandbreite zur Grenzfrequenz des Meßobjekts groß ist, nähert sich die Anregung dem Dirac-Impuls. Ich verfüge über einen 8719D VNA mit Time Domain Option, der direkt in den Zeitbereich transformieren kann. Das Anregesignal entspricht dabei einem Gauß-Impuls mit 25ps FWHM. Etwas in der Art sollte für Anwendung des TO reichen.
Isar58 schrieb: > Für eine Dirac - förmige Anregung müßte der VNA eine unendlich große > Bandbreite besitzen, Deswegen schrieb ich ja, was einem Dira-Impuls "nahe kommt". > aber sobald das > Verhältnis von VNA Bandbreite zur Grenzfrequenz des Meßobjekts groß ist, > nähert sich die Anregung dem Dirac-Impuls. Das ist mindestens missverständlich. Ein VNA ist ein Frequenzbereichsinstrument, d.h. er misst das Verhalten des Messobjekts bei harmonischer Anregung bei einer bestimmten Frequenz. Wenn man das allerdings hintereinander für viele Frequenzen macht, und dabei jeweils die (komplexe) S-Mstrix misst, kann man aus den sich ergebenden Daten anschließend auf Dinge wie die Impulsantwort des Messobjekts schließen. > Ich verfüge über einen 8719D > VNA mit Time Domain Option, der direkt in den Zeitbereich transformieren > kann. Das Anregesignal entspricht dabei einem Gauß-Impuls mit 25ps FWHM. > Etwas in der Art sollte für Anwendung des TO reichen. Das mag sein. Dennoch ist das Anregesignal kein Gauss-Impuls. Angesichts des dem Thread zugrundeliegenden Missverständnisses sollte man das deutlich sagen.
Isar58 schrieb: > Ich verfüge über einen 8719D > VNA mit Time Domain Option, der direkt in den Zeitbereich transformieren > kann. Das Anregesignal entspricht dabei einem Gauß-Impuls mit 25ps FWHM. Das ist aber ein rein rechnerisches Postprocessing. Der VNA erzeugt weiterhin eine Frequenzrampe, wie jeder andere VNA. Bei meiner Simulationssoftware (FDTD) geht der Weg genau andersherum, da wird im Zeitbereich simulaiert mit Gauss-Pulsen und die S-Parameter werden nachträglich per FFT berechnet. Das nachträgliche Umrechnen geht also in beide Richtungen. Am Ursprungssignal ändert es aber nix.
Simulant schrieb: > Bei meiner Simulationssoftware (FDTD) geht der Weg genau andersherum, da > wird im Zeitbereich simulaiert mit Gauss-Pulsen und die S-Parameter > werden nachträglich per FFT berechnet. Es geht hier nicht um Simulationssoftware.
Andrew H. schrieb: > Wenn man in einem RF Puls eine bestimmte Phase auflösen will kann das > auch mit einem VNA schon sinnvoll sein. Was ist ein "RF Puls" ? Ein Impuls ist bekannt und er hat eine Vorderflanke, Hinterflanke und Zeit zwischen denen nebst einer Höhe. Was du möglicherweise meinst, ist ein Burst, also eine Anzahl von Perioden einer Schwingung mit plötzlicher Änderung der Amplitude von 0 auf irgendwas und dann zurück zu 0. Und was willst du zu so etwas in Relation setzen, damit du etwas bekommst, was man als Phasenwinkel ansehen kann? Und was soll ein Analysator für Netzwerke, vektoriell obendrein, dazu beitragen? W.S.
Mario H. schrieb: > Aber eben nichts, was einem Dirac-Impuls nahe kommt. Was willst du mit einem Dirac-Impuls. Zeitbereichsmessung und VNA passt nicht so wirklich zusammen. Dann kann man lieber weißes Rauschen draufgeben und das Spektrum mit einem geeigneten Werkzeug messen.
Wolfgang schrieb: > Was willst du mit einem Dirac-Impuls. Wie wir nach einigem Herumraten festgestellt haben, war die Ausgangsfrage, wie man die Impulsantwort eines LTI-Systems misst. Die ist nun einmal als Antwort auf die Anregung mit einem Dirac-Impuls definiert. Wie nun mehrere Leute bereits mehrfach geschrieben haben, kann man die auch mit einem VNA und entsprechendem Umrechnen ermitteln. > Zeitbereichsmessung und VNA passt nicht so wirklich zusammen. Doch, das passt sehr gut zusammen, weil man aus der (komplexen) S-Matrix als Funktion der Frequenz Zeitbereichsinformationen ableiten kann. Das ist übrigens heute Standard. Echte Zeitbereichsreflektometrie mit Impulsgenerator und Sampling-Oszilloskop ist ausgestorben -- aus guten Gründen. > Dann kann man lieber weißes Rauschen > draufgeben und das Spektrum mit einem geeigneten Werkzeug messen. Und damit ermittelt man dann wie die Impulsantwort? Mit einem normalen Spektrumanalysator geht das jedenfalls nicht.
Dennis E. schrieb: > Es geht hier nicht um Simulationssoftware. Tut mir leid, wenn ich dich inhaltlich überfordert habe. Die Mathematik zur Umrechung Zeitbereichsdarstellung/Impulsantwort <> Frequenzbereichsdarstellung ist dieselbe, egal woher die Daten stammen. Das ist in der HF-Entwicklung soweit Routine, sich die passendere Methode auszuwählen und ggf. umzurechnen. Wolfgang schrieb: > Dann kann man lieber weißes Rauschen > draufgeben und das Spektrum mit einem geeigneten Werkzeug messen. Oh je ... Das ist eine Bastler-Notlösung mit sehr eingeschränktem Dynamikbereich, wenn man nur einen Spektrumanalysator hat. Die Messung mit einem VNA ist dem in jeder Hinsicht überlegen.
Simulant schrieb: > Wolfgang schrieb: > >> Dann kann man lieber weißes Rauschen >> draufgeben und das Spektrum mit einem geeigneten Werkzeug messen. > > Oh je ... Das ist eine Bastler-Notlösung mit sehr eingeschränktem > Dynamikbereich, wenn man nur einen Spektrumanalysator hat. Noch schlimmer: Ein normaler Spektrumanalysator misst nur den Betrag der spektralen Leistungsdichte, ohne jede Phaseninformation. Damit kann man die IDFT nicht ausführen, um in den Zeitbereich umzurechnen.
Mario H. schrieb: > Echte Zeitbereichsreflektometrie mit > Impulsgenerator und Sampling-Oszilloskop ist ausgestorben Na, nicht so ganz: https://teledynelecroy.com/tdr-and-s-parameters/series.aspx?mseries=592 Soll günstiger sein als ein VNA, wenn man die S-Parameter messtechnisch ermitteln möchte.
Mario H. schrieb: > Echte Zeitbereichsreflektometrie mit > Impulsgenerator und Sampling-Oszilloskop ist ausgestorben -- aus guten > Gründen. Nicht wirklich... Ganz hervorragende TDRs für die Leiterplattenentwicklung usw. gibt es übrigens von Sequid: https://www.sequid.de/de/
In den Bereichen, wo die direkte Zeitbereichsdarstellung Vorteile bietet, wird TDR durchaus eingesetzt, z.B. Signalintegrität bei High Speed Digital. Diese Entwickler wollen Zeitbereichsdarstellung sehen, man erkennt in der Pulsdarstellung sehr schön an welcher Stelle welche Impedanzabweichungen auftreten. Auch im Bereich EMV/Power Integrity wird das verwendet, da ist Picotest mit Steve Sandler sehr aktiv und die Hardware ist vergleichsweise erschwinglich: https://www.picotest.com/measurements/MeasuringPCB.html
Bernd schrieb: > Na, nicht so ganz: > https://teledynelecroy.com/tdr-and-s-parameters/series.aspx?mseries=592 Andreas S. schrieb: > Ganz hervorragende TDRs für die Leiterplattenentwicklung usw. gibt es > übrigens von Sequid: https://www.sequid.de/de/ Simulant schrieb: > Auch im Bereich EMV/Power Integrity wird das verwendet, da ist Picotest > mit Steve Sandler sehr aktiv und die Hardware ist vergleichsweise > erschwinglich: > https://www.picotest.com/measurements/MeasuringPCB.html Danke für die Links. Hatte ich nicht auf dem Schirm, dass es da noch so viel gibt.
Wie so oft erlebt entfernt sich der Verlauf des Threads langsam aber stetig weg vom Thema und Interesse des TO. Ist aber weiter nicht schlimm, denn hätte der TO wirklich Interesse am Thema und an einer Lösung, würde er sich deutlich häufiger zurückmelden als bisher geschehen. Denn zur Klärung was er wirklich braucht wäre das dringend erforderlich. Häufige Gründe dafür sind hoffnungslose Ahnungslosigkeit (bereits früher vermutet), Überforderung (kann nicht wirklich was zur Klärung beitragen) oder (nach neuerer Einschätzung) systemischer Troll der den Forums-Traffic anheizen soll. Bei mir hört es da schnell auf einen Beitrag zu liefern, anders als bei den Fachleuten mit Scheuklappenausrüstung (zur Abwehr der Troll-Eindrücke und Vermeidung von Real-Einschätzung des TO) die auch scheinbar immer noch unterbeschäftigt ihr Dasein fristen.
hf werker schrieb: > Bei mir hört es da schnell auf einen Beitrag zu liefern Stimmt, viel geschrieben aber wenig konstruktiv. Nennt man das einen Antworttroll?
Simulant schrieb: > Stimmt, viel geschrieben aber wenig konstruktiv. Nennt man das einen > Antworttroll? Wenn du schon so dümmlich fragst gehörst du wohl auch zu den Scheuklappenträgern die man mal von ihrer engen Sichtweise befreien sollte. Die Scheuklappen sind aber häufig sehr schwierig abzunehmen.
Simulant schrieb: > Kann man machen, aber dazu nimmt man keinen VNA > (Frequenzbereichsmessung) sondern Impulsgeneratoren und Scope > (Zeitbereichsreflektometrie). Das sind zwei alternative Messmethoden, > die du vermischt. Mein MiniVNA Pro kann TDR, für Kabellänge, Kurzschluss und Unterbrechungserkennung an Kabeln zb. Am häufigsten benutze ich diese Funktion zum erkennen vergammelter Stecker zb. an SAT/DVB-T Antennenanlagen. Also es scheint ja doch irgendwie zu gehen? Zitat:Die Zeitbereichsreflektometrie, auch bekannt unter der englischen Bezeichnung Time Domain Reflectometry, kurz TDR, ist ein Verfahren zur Ermittlung und Analyse von Lauflängen und Reflexionscharakteristika von elektromagnetischen Wellen und Signalen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zeitbereichsreflektometrie Aber wozu braucht ich sowas bei einem Filter? Da interessiert mich S21/S11 mehr, hab ja vor kurzem auch erst einen Diplexer (also zwei Filter) auf diese Weise vermessen und abgeglichen. Kann mich bitte jemand aufklären? (Also welchen Sinn es hat einen Filter auf eine andere Art zu messen als S21/S11)
Kilo S. schrieb: > Mein MiniVNA Pro kann TDR, für Kabellänge, Kurzschluss und > Unterbrechungserkennung an Kabeln zb. > > Also es scheint ja doch irgendwie zu gehen? Wie schon x-mal in diesem Thread erwähnt (u.a. in Beitrag "Re: VNA Messdauer pro punkt"): Kennt man die S-Matrix eines LTI-Systems als Funktion der Frequenz, dann kennt man auch seine Impulsantwort, oder andere Größen im Zeitbereich (z.B. die Sprungantwort). > Kann mich bitte jemand aufklären? > (Also welchen Sinn es hat einen Filter auf eine andere Art zu messen > als S21/S11) Wozu das der TO wollte, hat er nicht verraten. Eine mögliche Antwort ist: Wenn ein Signal im Zeitbereich gegeben ist, das auf das Filter gegeben wird, und das Signal am Ausgang im Zeitbereich gefragt ist, so ist das Ausgangssignal die Faltung des Eingangssignals mit der Impulsantwort. Dazu muss man letztere natürlich irgendwie ermitteln. Und ebenfalls bereits x-mal erwähnt: Wenn man einen VNA verwendet, um z.B. die Impulsantwort zu ermitteln, dann wird nicht "auf eine andere Art gemessen", sondern die vom VNA gemessene S-Matrix wird umgerechnet.
Kilo S. schrieb: > Mein MiniVNA Pro kann TDR, für Kabellänge, Kurzschluss und > Unterbrechungserkennung an Kabeln zb. Siehe dazu die Antwort von Mario. Eines meiner Simulationsprogramme hat auch so eine Funktion, um aus den S-Parametern die Zeitbereichsdarstellung zu berechnen (Sprungantwort). Für Filter kann man damit wenig anfangen (im Sinne einer einfachen Interpretation der Kurve) aber für breitbandige Leitungsstrukturen (DC bis GHz) ist das perfekt: die Zeitachse gibt dir eine Ortsauflösung, wo auf dem Signalweg die Reflektion stattgefunden hat und an der Kurvenform zu diesem Zeitpunkt erkennst du zu hohe/zu niedrige Impedanzen bzw. Induktivitäten/Kapazitäten. Anders als bei den S-Parametern siehst du also AN WELCHER STELLE etwas nicht passt auf dem Signalweg. Einschränkung: so einfach interpretierbar ist das vor allem, wenn man von DC bis zu hohen Frequenzen ALLES übertragen will und JEDER Reflektion unerwünscht ist. Leitungsstrukturen sind also der ideale und typische Anwendungsfall. Ich habe gerade ein 28 GHz Verteiler-PCB mit dieser Darstellung optimiert, da konnte man erkennen dass die Restringe der inneren Vias im Multilayer vom Durchmesser nicht passten. In den S-Parametern sah man einfach eine zunehmende Fehlanpassung mit einigen Resonanzen, die Darstellung war also zur Lokalierung des Fehlers untauglich. Beide Darstellungen waren aber aus derselben S-Parameter-Datei erzeugt.
Ah, jetzt wird ein Schuh draus. Im Prinzip zeigt einem also die TDR an welcher Stelle im Filter (wie bei meiner Anwendung der Kabelmessung) sich "Schlechte Stellen" befinden. (Sehr vereinfacht ausgedrückt!) Das muss ich mal ausprobieren wenn wieder Zeit zum basteln ist. Danke für die Infos, das klingt auf alle Fälle so als sei es doch ganz nützlich! Simulant schrieb: > Beide Darstellungen waren aber aus derselben S-Parameter-Datei erzeugt. Ja, bei mir macht das eben alles die Software, was und wie umgerechnet wird sehe ich dabei ja nicht.
:
Bearbeitet durch User
Kilo S. schrieb: > Im Prinzip zeigt einem also die TDR an welcher Stelle im Filter (wie bei > meiner Anwendung der Kabelmessung) sich "Schlechte Stellen" befinden. > (Sehr vereinfacht ausgedrückt!) Im Prinzip ja, aber damit das geht, müsste dein Filter eine nennenswerte räumliche Ausdehnung haben (bezogen auf die Wellenlänge). Je höher die Frequenz des VNA, desto feiner ist die Ortsausflösung beim errechneten TDR-Diagramm. Beim direkten Verfahren (Generator+Oszi) benötigt man steile Pulse und schnelle Sampler, wenn man die Ortsauflösung verbessern will. Um z.B. 2 mm Ortsauflösung zu erreichen benötigt man einen VNA, der bis 70 GHz misst [1], oder einen Generator mit einer Anstiegszeit von 20 ps [2] und einen Oszi, der das messen kann. Nicht ohne Grund kommt das TDR-Verfahren aus dem Telekommunikationsbereich. [1] Time Domain Measurements Using Vector Network Analyzers, Seite 3 https://dl.cdn-anritsu.com/en-us/test-measurement/files/Application-Notes/Application-Note/11410-00722A.pdf [2] Leiterbahnen genau unter die Lupe nehmen, letzter Absatz https://www.elektroniknet.de/messen-testen/oszilloskope/leiterbahnen-genau-unter-die-lupe-nehmen.170661/seite-2.html
Kilo S. schrieb: > Im Prinzip zeigt einem also die TDR an welcher Stelle im Filter (wie bei > meiner Anwendung der Kabelmessung) sich "Schlechte Stellen" befinden. > (Sehr vereinfacht ausgedrückt!) > > Das muss ich mal ausprobieren wenn wieder Zeit zum basteln ist. Wie gesagt, beim Filter wirst du nicht glücklich damit. Dort hast du auch gewollte Reflektionen, im weiteren Zeitverlauf auch Mehrfachreflektionen, und im TDR siehst du die Überlagerung aller dieser hin- und herlaufenden Signale. Das zu interpretieren ist schwierig bis unmöglich. Für Filter ist die Darstellung der S-Parameter zweckmässiger.
Quelle: https://wiki.microwavers.org.uk/images/f/fd/Dishal.doc hier in ein PDF gedruckt. Zum Filterabgleich gibt es "Dishal's Method". In dem Text ist erklärt, wie man mit dem VNA danach vorgeht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.