Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gleichspannung und wellenförmiger Strom


von Kev M. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,
ich messe grad mit einem Oszilloskop die Eingangsspannung und den 
Eingangsstrom eines Wechselrichters. Der Strom wird über einen LEM 
Wandler gemessen. Ich bekomme dann das Bild im Anhang raus. Die blaue 
Kurve ist der Strom. Wieso habe ich aber eine Welligkeit auf der Strom 
Kurve? Hat jemand eine Idee woran könnte das liegen?
Viele Grüße

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Wieso habe ich aber eine Welligkeit auf der Strom
> Kurve? Hat jemand eine Idee woran könnte das liegen?

Wenn du jetzt noch verrätst, auf welcher Zeitachse sich das ganze 
abspielt und wo sich die Nullpunkte deiner Ordinaten befinden, wäre das 
echt hilfreich. Zunächst würde ich vermuten, dass der Wechselrichter 
keinen Gleichstrom rausgibt und es deswegen zu entsprechenden 
Schwankungen am Eingang kommt. Der interne Puffer kann nicht alles 
ausmitteln.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Der Wechselrichter liefert wohl Wechselstrom, und da schwankt die 
Leistung numal mit der doppelten Frequenz der Spannung.

von Kev M. (Gast)


Lesenswert?

Das ist das Signal was aus einem Gleichspannung Netzteil kommt. Der 
Wechselrichter macht ja eine Wechselspannung daraus.

rot 20V/div
blau 2V/div
5ms/div

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Bei Wechselstrom an einem ohmschen Widerstand hast du eine sinusförmige 
Spannung und logischerweise auch einen sinusförmigen Stromverlauf.

I = U / R

Da der Wandler den Strom nicht mit Luft und Liebe erzeugen kann, muss er 
ihn von seiner Quelle beziehen. Genau das siehst du auf deinem 
Oszilloskop.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Die blaue Kurve ist der Strom.

Kev M. schrieb:
> blau 2V/div

Als Skala für den Strom hätte ich irgendetwas mit ... A/div erwartet ;-)

von Kev M. (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Als Skala für den Strom hätte ich irgendetwas mit ... A/div erwartet ;-)

Der LEM Wandler wandelt durch "magische" Art und Weise den Strom in eine 
Spannung ;)

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei Wechselstrom an einem ohmschen Widerstand hast du eine sinusförmige
> Spannung und logischerweise auch einen sinusförmigen Stromverlauf.

Es handelt sich ja aber um ein Gleichspannungsnetzteil. Das kann man ja 
wunderbar an der roten Linie erkennen. Der Wandler kommt ja erst nach 
meinen Messpunkten.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> ich messe grad mit einem Oszilloskop die Eingangsspannung und den
> Eingangsstrom eines Wechselrichters. Der Strom wird über einen LEM
> Wandler gemessen. Ich bekomme dann das Bild im Anhang raus. Die blaue
> Kurve ist der Strom. Wieso habe ich aber eine Welligkeit auf der Strom
> Kurve? Hat jemand eine Idee woran könnte das liegen?

Ja woran wohl? Welche Form hat denn der Ausgangsstrom? Was bedeutet das 
für den Eingangsstrom, wenn im Wechselrichter keine riesigen 
Speicherkondensatoren sitzen?

von Kilo S. (kilo_s)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Als Skala für den Strom hätte ich irgendetwas mit ... A/div erwartet ;-)

Gibt der Wandler nicht eine Spannung aus?
LEM Wandler ist ja nett, welches Modell?

von Kev M. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Ja woran wohl? Welche Form hat denn der Ausgangsstrom? Was bedeutet das
> für den Eingangsstrom, wenn im Wechselrichter keine riesigen
> Speicherkondensatoren sitzen?

Darauf fehlt mir ja die Antwort. Der Ausgangsstrom und die 
Ausgangsspannung sind natürlich Sinusförmig.

Kilo S. schrieb:
> Gibt der Wandler nicht eine Spannung aus?
> LEM Wandler ist ja nett, welches Modell?

LEM LA 55-P

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Ja woran wohl? Welche Form hat denn der Ausgangsstrom? Was bedeutet das
>> für den Eingangsstrom, wenn im Wechselrichter keine riesigen
>> Speicherkondensatoren sitzen?
>
> Darauf fehlt mir ja die Antwort. Der Ausgangsstrom und die
> Ausgangsspannung sind natürlich Sinusförmig.

Na dann denk mal SCHARF nach!

von Stefan F. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Es handelt sich ja aber um ein Gleichspannungsnetzteil. Das kann man ja
> wunderbar an der roten Linie erkennen.

Schon, aber du misst den Strom, den die Last aufnimmt.

Aber ich hatte einen Denkfehler, was die Form angeht. Müsste der 
Stromverlauf nicht eher wie Kamelhöcker aussehen?

Oben: Ausgang vom Wechselrichter
Unten: Eingang (Stromaufnahme) des Wechselrichters

(Bitte die Beschriftung der Y-Achse ignorieren, ich habe das Bild nur 
wegen der passenden Kurvenform kopiert).

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Darauf fehlt mir ja die Antwort. Der Ausgangsstrom und die
> Ausgangsspannung sind natürlich Sinusförmig.

Wenn die Gleichspannungsquelle keinen nennenswerten Innenwiderstand hat, 
bleibt die Spannung konstant. Der Wechselrichter erzeugt einen Sinus. 
Die Ausgangsspannung ist in der Regel konstant und eben sinusförmig. Der 
Ausgangsstrom ist auch sinusförmig, die Höhe des Stromes hängt aber von 
der Last ab. Ohne Last hast Du auch keinen Ausgangstrom. Dann wird auch 
aus der Gleichspannungsquelle kein nenneswerter Strom fließen. Dein Oszi 
zeigt dann keinen Sinus an. Est wenn am Ausgang eine Last anliegt fließt 
dort Strom durch, sinusförmig.

Und was passiert am Eingang?
mfg klaus

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Na dann denk mal SCHARF nach!
Kleiner Tipp, dass es einem wie Schuppen aus den Haaren fällt: einfach 
mal den Ausgangsstrom des WR und den Eingangsstrom des WR auf dem selben 
Oszibild untereinnander darstellen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Darauf fehlt mir ja die Antwort. Der Ausgangsstrom und die
> Ausgangsspannung sind natürlich Sinusförmig.

Möglicherweise sind die Experimentatoren den Ursprüngen des 
Energieerhaltungssatzes auf der Spur, hier am Beispiel eines 
elektrischen Verbrauchers an einer elektrischen Quelle, wissen aber noch 
nicht, wie sie die Entdeckung einordnen sollen.

mfg

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Müsste der
> Stromverlauf nicht eher wie Kamelhöcker aussehen?

Du darfst die Siebelkos am Eingang des Wechselrichter nicht vergessen, 
die wirken als Tiefpass.

Beitrag #7099743 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Hallo,

der Wechselrichter gibt an seinem Ausgang Wechselspannung aus. Diese 
Wechselspannung kann man sich aus einer positiven und einer negativen 
Halbwelle bestehend vorstellen. Unter der Annahme, es sei eine ohmsche 
Belastung am Ausgang angeschlossen, wird im ohmschen Widerstand mit 
steigender Momentan-Spannung immer mehr Leistung umgesetzt, die irgendwo 
her kommen muß. Sie kommt aus dem am Eingang aufgenommenen Strom. Mit 
fallender Momentan-Spannung am Ausgang nimmt die abgegebene Leistung 
wieder ab und gleichfalls die aufgenommene Leistung ebenfalls ab. Für 
die negative Halbwelle ist die Leistung ebenfalls positiv. Dadurch 
sollte sich ein Stromverlauf am Eingang ergeben, der die doppelte 
Frequenz hat als die Frequenz der Ausgangsspannung unter ohmscher Last. 
In Deinem Fall nach dem Stromwandler ist es wieder eine Spannung, die 
über einen Faktor der Stromaufnahme entspricht. Die Eingebauten Elkos 
werden die Amplitude etwas dämpfen.

mfg

: Bearbeitet durch User
von simply fat (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Na dann denk mal SCHARF nach!
> Kleiner Tipp, dass es einem wie Schuppen aus den Haaren fällt: einfach
> mal den Ausgangsstrom des WR und den Eingangsstrom des WR auf dem selben
> Oszibild untereinnander darstellen...

Wenn man diesen Ausgangsstrom über einen Stromwandler mißt, dessen
Ausgang noch gleichrichtet, und die Halbwellen am R_Bürde noch über
einen parallelen (Filter-) C (Tiefpaß) integriert (genau wie es die
Eingangs- und Zwischenkreis-Kapazitäten mit dem Eingangsstrom tun),
dann kann man mit etwas Glück oder Können sogar absolut identische
Signalformen betrachten.

von Leon der Profi (Gast)


Lesenswert?

Kev M. schrieb:
> Es handelt sich ja aber um ein Gleichspannungsnetzteil. Das kann man ja
> wunderbar an der roten Linie erkennen. Der Wandler kommt ja erst nach
> meinen Messpunkten.
Könnte es sein, dass die Spannung auch schwach schwankt, gemäß dem 
Innenwiderstand der Quelle?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.