Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akku Einhell RG-CM36Li (Rasenmäher) - BMS lädt nicht, Idee


von Volker A. (pfriemler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Moinsen,
Akku-Rasenmäher Einhell mit 2 Akkus, 10 Jahre alt, nicht viel benutzt, 
winters nur voll eingelagert.
Einer hält noch ganz passabel, der andere keine 2 Minuten. Das liegt 
aber offenbar primär nicht daran, dass der Akku vollständig im Eimer 
ist, sondern dass das BMS der Meinung ist, den Akku nicht voller laden 
zu müssen.

Die Platine im Anhang. Der Akku ist ein 10s2p, Balanceranschlüsse sieht 
man gut, der Doppeldraht rt-sw ist der Ladeanschluss. Der FET neben dem 
Anschluss schaltet bei Ladung durch. LEDs gibt es nur für eine 
Batteriezustandsanzeige. Im Ladeziegel (mit Hohlsteckeranschluss) ist 
eine LED, die stromflussgesteuert rot/grün leuchtet.
Die Zellen sind in beiden Akkus ganz passabel balanciert - im intakten 
4,11-4,15 nach Volladung, die meisten bei 4,14. Beim defekten Akku 
3,78-3,81, wenn er meint voll zu sein. Beim Laden konnte ich keine 
spezielle Überhöhung feststellen, alle Zellen blieben unter 0,03V 
Differenz, das BMS beendet die Ladung aber bei ~3,85V. Die Akkuanzeige 
zeigt dann auch nur 2 von 3 LED.

Mir ist klar, dass die gealterten Zellen unter Last einbrechen und die 
Schutzschaltung den Mäher im Betrieb entsprechend früh abschaltet und 
die Laufzeit dadurch geringer ist als möglich. Aber ich kann nicht 
verstehen, warum beim Laden nicht wie beim anderen Akku auf 4,1-4,2V 
gezogen wird. Wenn das unter dem Laden wegen des Innenwiderstands 
erreicht würde, ok - wird es aber eben nicht ansatzweise.

Ideen oder Erklärungen?

edit: 10s2p ergänzt. Der Akkuausgang ist inaktiv, der Mäherschalter 
überbrückt M+ und KG und dann wird M- "scharf". Der Motor im Mäher sitzt 
also zwischen M+ und M-

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Werden Zellen warm? Da ist ein NTC unter der Platine, der mögl. für ein 
früheres Abschalten sorgt, wenns zu heiss wird. Miss auch mal die 
Spannung vom Netzteil. Das muss ja mindestens 42V liefern an diesem 
Akku. Du hast ja als Referenz das andere Exemplar.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Puh, ein NTC als Spielverderber. Eigentlich eher unwahrscheinlich, weil 
der wiederholt angesteckte defekte Akku, nachdem er sich hätte gründlich 
abkühlen können, teilweise nach weniger als 1 Minute wieder das Laden 
beendet. Nudelt man den Akku leer und lädt gleich, sollte ja alles eher 
noch wärmer sein, dann lädt er aber dennoch wesentlich länger - aber 
wieder nur bis zu der besagten Spannung.

Das Netzteil liefert 42,3V im Leerlauf mit Strombegrenzung (CC/CV), wenn 
geladen wird, bricht die Spannung ein (hinter dem Eingangs-FET sind nur 
noch zwei stinknormale Si-Dioden parallel und dann der Akku).

Bliebe für mich noch als Erklärung, dass das BMS mit den Spannungsleveln 
einiger Zellen doch nicht zufrieden ist, nur sollte ja dann ein 
Balancing einsetzen. Das Rudel 51-Ohm-Widerstände ist ja nicht zum Spaß 
da...

 Nachtrag: Eine Erwärmung in der CC-Phase würde ich eher nur auf 
erhöhten Innenwiderstand zurückführen. Das würde aber dann das gesamte 
Akkupack betreffen und keineswegs einzelne Zellen, weil die beim Laden 
dann doch durch eine höhere Spannung auffallen sollten.
Und außerdem ist die Spannungserhöhung bei fließendem Ladestrom bei 
beiden Akkupacks im Prinzip ähnlich, und beim anderen Akku gibt's da ja 
keine Probleme.

Wäre der NTC defekt und würde eine zu hohe Temperatur messen, sollte 
sich außerdem die Übertemperaturwarnung des Akkus melden, die haben 
sowas nämlich auch eingebaut.

: Bearbeitet durch User
von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Update: Ich muss einen Zahlendreher gehabt haben. Zu Hause auf der 
Werkbank hat sich eine Stufe als weit entladen herausgestellt (3,37V).
Ich habe über Labornetzteil alle Stufen auf 3,85 V nivelliert, 
anschließend lud das BMS unterbrechungsfrei auf ca 4,05V je Zelle hoch. 
Mit einem Modellbaulader habe ich danach alle 10 Stufen nacheinander auf 
4,20V geladen.
Bestandteil der Akkuplatine ist offenbar eine Regelung des Ausgangs: Die 
Brücke zwischen M+ und KG aktiviert den Ausgang kurzzeitig und schaltet 
wieder ab, wenn keine Last detektiert wird. Mit 100W elektronischer Last 
arbeitet der Ausgang dauerhaft pwm-geregelt (~1kHz) mit einem Mittelwert 
von ~37V (also weniger als die vollen Akkuzellen liefern). Das Geräusch 
kenne ich vom regulären Rasenmäherbetrieb, zumindest im Anlauf des 
Motors. Unterhalb einer Last von 50W schaltet der Akku den Ausgang 
wieder ab.
Werde jetzt versuchen, den Akku entsprechend "leerzufahren" bis er 
abschaltet, und dann eine erneute Ladung versuchen.

Wäre es eine Option, ein separates BMS parallel anzuschließen und 
darüber zu laden oder sind da unerwünschte Nebeneffekte zu erwarten?

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> Das Rudel 51-Ohm-Widerstände ist ja nicht zum Spaß da...

Dann solltest vielleicht das Rudel  mal messen.
Oder nebenbei nachlöten, wenn sie nicht zum Spaß da sind .

> ein separates BMS parallel anzuschließen
wenns da nicht ladet, warum soll es dort laden - oder bei beiden 
gleichzeitig ?
Probier einfach mal laden-entladen-laden-entladen... dauert ja nicht arg 
lang, wenn er sowieso nur 1 Minute ladet .

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> hat sich eine Stufe als weit entladen herausgestellt (3,37V).

Meist die, die die Logik versorgt. Interessant das mit der PWM im 
Akku...aber das bei 4.05 Schluss ist, bleibt merkwürdig?!

Klaus.

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> das BMS beendet die Ladung aber bei ~3,85V.
> Die Akkuanzeige zeigt dann auch nur 2 von 3 LED.

Ist die Akkuanzeige von der übrigen Elektronik separiert, dann mißt der 
Lader die Spannung falsch. Da er aber den anderen Akku korrekt lädt, 
kann der Fehler nur innerhalb des Akkus zu suchen sein.
Da du (nun) alles intern nachbalanciert hast, sollte der Fehler zwischen 
Akkus und LaderAnschluß liegen, da ja die Zellen selbst korrekt luden. 
Wenn der Akku überdies unter 50W abschaltet, dann wird was nicht richtig 
gemessen.  Also ist ein Bauteil defekt.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Danke für die Rückmeldungen. Das mit der Logikversorgung und der einen 
besonders entladenen Stufe klingt plausibel.

Ich habe inzwischen Erfolge und Rückschläge. Der Reihe nach.

1. Zur Frage nach dem externen BMS: Im Normalzustand hängt das ja 
dauerhaft am Akku, dürfte also im Verbrauch sehr gering sein, und wohl 
auch nur beim Laden selbst eingreifen. Wenn ich die Zellen extern lade, 
rechne ich nicht mit einem Gegensteuern.
Die Idee zum externen BMS entstammt ja auch nur der Beobachtung, dass 
das originale aus noch nicht nachvollziehbaren Gründen das Akkupack 
nicht vollständig laden will.

2. Die Zellen habe ich einzeln, "offline" (also bei abgezogenem BMS über 
die Steckkontakte zum Akku), nachgeladen. Die schwächste gemessene Stufe 
hatte entsprechend viel Ladebedarf. Nach mehreren Stunden waren die 
ersten geladenen Zellen etwas darunter - ich denke mir, dass ich bei 
längerer Lagerung eigentlich alle Zellen gleich gemessen hätte.

3. Das nun volle Pack habe ich dann mit den schon erwähnten Hürden zur 
Leistungsabgabe überreden können. Tatsächlich ist eine Art 
Motorsteuerung installiert: Der Ausgang startet mit 40% duty PWM und 
regelt in wenigen Sekunden auf >90% - das ist der Sanftanlauf für den 
Mähermotor. Ich habe das Pack mit 50-100 Watt belastet und dann startete 
es auch sauber durch. Während der Entladung steigt der duty bis auf 
100%, RMS bleibt dabei konstant auf 37 V, danach sinkt die Spannung am 
Ausgang entsprechend der Zellenspannungen. Die Stufen liefen dabei 
wieder aus der Balance (der Akku ist halt alt und die Zellen 
unterschiedlich stark "dekapazitiert"). An der schwächsten Stufe habe 
ich 2,73V gemessen, als das BMS den Ausgang abschaltete. Zu dem 
Zeitpunkt hatte ich 1,9 (von nominell 2,6) Ah  aus dem Akku gezogen. 
Damit wäre ich eigentlich zufrieden.

4. Die Spannungen der Stufen differierte nach einer Ruhepause zwischen 
3,08 und 3,55 V - ausgerechnet die anfänglich schwächste Stufe mit dem 
meisten Ladebedarf hatte nun offenbar noch die meiste Energie. Beim 
folgenden Laden (CC 1,0 A) haben sich die Ladespannungen schnell 
angeglichen. Gerade an der noch vollsten Stufe (es ist die 10., direkt 
am Ausgang M+, der Ausgang M- wird an B- per FET geschaltet, ich weiß 
aber nicht "wie rum" die Elektronik guckt) wurde der 51-Ohm-Widerstand 
rege benutzt, d.h. offenbar Ladeenergie an der Stufe vorbeigeleitet, so 
dass deren Spannung deutlich langsamer anstieg. Offenbar hat das BMS 
hier während des Ladens zunächst eine Spannungsgleichheit zwischen den 
Stufen angestrebt. Allerdings endete das Takten der 10. Stufe nicht nach 
der Angleichung, so dass die 9 anderen Stufen diese schließlich 
"überholt" haben. Als das Akkupack den Ladevorgang beendete, hatte ich 9 
Zellen von 3,760 bis 3,769 Volt, während die zehnte bei 3,735 lag. 
Weitere Ladeversuche werden nach wenigen Sekunden beendet, auch hier 
wird der Widerstand wieder benutzt.
Zu dieser Zeit waren 0,2 Ah ins Akkupack geladen.

Ich stehe damit wieder am Anfang. Die zehnte Stufe wird nicht richtig 
geladen, das BMS beschränkt die Ladung aktiv, gleichzeitig wird wegen 
der Abweichung zu den anderen Zellen die Ladung offenbar 
(sicherheitshalber?) beendet.

Da das Entladen eigentlich gut funktioniert hat, erwäge ich nun doch 
einen Anschluss eines weiteren BMS ausschließlich zum Laden.

: Bearbeitet durch User
von Stefan A. (king-crash)


Lesenswert?

Die 3,7V würden eher zu LiFePos passen. Was ist denn für ein BMS IC 
drauf? Evtl ist das einstellbar und hat mit der Referenzspannung ein 
Problem.

von Hmmm.. (Gast)


Lesenswert?

Wenn liion akkus 10 jahre lang voll gelagert wurden sind diese definitiv 
hinüber.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Hmmm.. schrieb:
> Wenn liion akkus 10 jahre lang voll gelagert wurden sind diese definitiv
> hinüber.

Nein.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> hatte ich 9 Zellen von 3,760 bis 3,769 Volt, während die zehnte bei
> 3,735 lag.

Der kleine Unterschied wird das BMS aber nicht zum Abschalten bringen. 
Du hast 2 Akkus? Kannst du die Elektroniken nicht mal tauschen (nicht 
komplett umbauen, "iwie auf dem Basteltisch" reicht ja?

Klaus.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Soweit ich das sehe, sind da ganz stino 18650 drin. Nix Eisen.
Die 3,7 V sind hier exemplarisch für diesen Akkupack, der nicht einmal 
zu 10% geladen wird. Wie gesagt: Auffällig ist, dass nur die eine Stufe 
abgeregelt geladen und dann von den anderen überholt wird. Nicht die 
absolute Differenz, sondern das abweichende Verhalten führt vielleicht 
zur Abschaltung.

Das andere Akkupack, was auch nach 10 Jahren noch weit von hinüber ist, 
lädt ja bis über 4 V.
Aus den IC-Bezeichnungen bin ich nicht schlau geworden, ich schiebe das 
evtl. mal nach, bin jetzt 2 Tage offline.

Das testweise Tauschen der Platinen bedeutet relativ viel Arbeit, weil 
die Packs mit den dicken Fahnen direkt auf der Platine verlötet sind und 
die Leistungselektronik noch irgendwo verklebt/verschraubt, wo ich es 
noch nicht gefunden habe. Für eine fliegende Verdrahtung nur zum Laden 
sollte es aber reichen. Leider steht auch der zweite Akku gerade 200 km 
weit weg.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Die Chips sind ein PIC16F1933, 2x LM224, 1xLM2902, 1x LV4051A und ein 
nicht identifizierbarer (HC164?) - wie auch immer: Sieht mir sehr "von 
Hand" gebaut und mit eigener Software gelöst aus.
Ich habe jetzt ein externes BMS bestellt und werde testen, ob sich das 
Pack damit wenigstens Laden lässt.

Beitrag #7109543 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Hmmm... schrieb im Beitrag #7109543:
> Falls du deine lernresistenz soweit überwinden kannst google mal nach
> wie man lipo's lagert. Voll geladen ist nämlich falsch.

Den Spruch mit der Lernresistenz kannste mal steckenlassen. Mir ist das 
schon klar, dass das suboptimal ist. Wird aber vom Hersteller genau so 
empfohlen (Aufkleber auf dem Akku) und 99% aller Nichtelektroniker 
werden es genau so machen. Vielleicht ist Dir auch schon aufgefallen, 
dass der Zellzustand hier offenbar eine untergeordnete Rolle spielt. 
Vielleicht gleichst Du das mal mit Deiner Lernresistenz ab.
Zur Einlagerung bei 70-80%: Mach das mal "richtig" bei einem 
Rasenmäherakku im Wochenendhaus, bei dem von November bis März keiner 
wohnt, der Wechsel von 3 auf 2 LED irgendwo unter 30% stattfindet, 
jedenfalls weit entfernt vom optimalen Ladezustand für eine Lagerung. 
Messen der tatsächlichen Batteriespannung von außen ist unmöglich, nur 
nach Aufschrauben. Wenn ich es richtig machen wöllte, müsste ich den 
Mäher nach dem Volladen des Akkus wieder eine ganz bestimmte Weile 
kontrolliert laufen lassen. Ein Glücksspiel, wenn man nicht weiß, wie 
voll der Akku wegen eines zickenden BMS wirklich ist.

Ich bin sicher, Du hast auch dafür längst eine Lösung.

und: Wenn auch der intakte Akku die Zellen nur auf <4,1V lädt, werden 
die Zellen sowieso nicht richtig voll und demzufolge auch nicht voll 
gelagert. Vielleicht ist das gerade der Grund, dass sie nach 10 Jahren 
mit der Behandlung noch halbwegs gut funktionieren...

: Bearbeitet durch User
von Jörg F. (jrg_f)


Lesenswert?

Eine gute Doku der erfolgten Messungen.
Ich besitze das gleiche Akku-Pack und musste einen FET erneuern. Die 
Demontage der BMS-Platine war mit einem guten(heissen) Lötkolben kein 
Problem. Die Platine ist nicht geklebt, sonder festgeschraubt. Du musst 
den Plastik-Bügel über den Anschluss-Kontakten abschrauben. 2 weitere 
Schrauben befinden sich auf der PCB.
Da bei meinen Zellen die Spannung nach 3,84V abgeschaltet wurde, bin ich 
an deinem Test mit einem weiteren BMS interessiert.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Jörg F. schrieb:
> Da bei meinen Zellen die Spannung nach 3,84V abgeschaltet wurde, bin ich
> an deinem Test mit einem weiteren BMS interessiert.

Heißt du HAST das quasi selbe Problem oder HATTEST es?
Klaus.

von Jörg F. (jrg_f)


Lesenswert?

Ja, und ich bin wohl nicht der einzige der RG36-Nutzer.
Ich befürchte, dass es am BMS liegt. Da ich aber kein Schaltbild 
gefunden habe, war es mir zu aufwändig nach dem Fehler zu suchen.
Ich habe mir ein zweites Akku-Pack beschafft.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> Messen der tatsächlichen Batteriespannung von außen ist unmöglich, nur
> nach Aufschrauben.

Man muß den Akku nicht öffnen wenn man den Ladezustand ermitteln möchte.
Es reicht bei einem funktionierenden Akku die Gesamtspannung an den 
Äußeren Anschlüssen zu messen und den ermittelten Wert durch die Anzahl 
durch die Anzahl der in Serie geschalteten Zellen, hier 5, zu teilen.
Alles zwischen 3,6V und 3,9V ist in Ordnung.
Ein Akku der mit dieser Spannung nicht über den Winter kommt ist eh 
soweit vorgeschädigt, dass er in der nächsten Saison weg kommt.
Herstellerseitig neu verbaute Zellen haben zwischen 3,5 und 3,6V und 
liegen so bis zum ersten Gebrauch herum.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Jörg F. schrieb:
> Ich besitze das gleiche Akku-Pack und musste einen FET erneuern.
Ich hatte Deinen Hilferuf nach dem Schaltplan vor zwei Jahren bei meiner 
Suche hier auch gefunden.

Danke für die Tipps zur Demontage. Mit den Powerkontakten kommt mein 
China-Entlöter klar, die Schrauben sind selbsterklärend, nur hatte ich 
dann den Eindruck, dass das Kühlblech für die FETs noch extra fest ist 
und ich die FETs abschrauben müsste, da wurde es mir dann zuviel und ich 
verzichtete erst mal auf die Erkenntnisse über das Aussehen unterhalb 
der Platine.

Wenn Du mehr oder bessere Fotos von damals hast, her damit.

> Da bei meinen Zellen die Spannung nach 3,84V abgeschaltet wurde,
Na sachema. Genau, wurde oder wird?
Mein nur dezent geladenes Akkupack (Akkuanzeige 2 von 3 LED) hatte nach 
zwei Tagen Lagerung auf den meisten Zellen 3,698-3,703, mit einem 
"Ausreißer" auf der 1. Stufe: 3,709. Es wird wieder nur für Sekunden 
geladen. Nur in der 10. Stufe (die im Bereich der anderen 8 liegt) wird 
der Balancerwiderstand nach 3 Sekunden kurz aktiv, anschließend wird die 
Ladung beendet.

Irgendwie hatte ich den letzten Tagen 0,63 Ah in den Akku bekommen mit 
ständigen neuen Versuchen. Heute waren 0,69 Ah entnommen worden. Die 
China-Messmodule (ein Powermonitor zum Laden (zeigt zuwenig) und eine 
elektronische Last mit eigener Messmimik) glänzen nicht gerade durch 
Genauigkeit, passt also leider.

Bei der folgenden längeren Ladung taktete wieder Stufe 10. Die 
Ansteuerung der meisten Balancer-FET erfolgt durch ein Schieberegister 
HC164, was seine 8 bit seriell vom Prozessor bekommt. Der LV4051A ist 
ein Analogmultiplexer, der die mittels der LM224-OPV 
"heruntersubtrahierten" Akku-Teil-Spannungen multiplext (und wohl an 
einen A/D weiterreicht), etwa 3,5-3,7V - nur eine fällt deutlich höher 
aus mit knapp über 4V. Anscheinend ist da was im Argen. Seltsamerweise 
ist die 10. Stufe auch nach einiger Ladezeit und trotz des Pulsens 
einigermaßen voll geworden.
Ob diese hohe Spannung überhaupt zur 10. Stufe gehört, habe ich noch 
nicht herausgefunden, ohne jeden Plan und mit nur einer zugänglichen 
Seite ist das Stochern durch die Lackschutzschicht eine zeitraubende 
Angelegenheit.

Armin X. schrieb:
> Volker A. schrieb:
>> Messen der tatsächlichen Batteriespannung von außen ist unmöglich, nur
>> nach Aufschrauben.
>
> Man muß den Akku nicht öffnen wenn man den Ladezustand ermitteln möchte.
> Es reicht bei einem funktionierenden Akku die Gesamtspannung an den
> Äußeren Anschlüssen zu messen und den ermittelten Wert durch die Anzahl
> durch die Anzahl der in Serie geschalteten Zellen, hier 5, zu teilen.
> Alles zwischen 3,6V und 3,9V ist in Ordnung.
Ist es eigentlich zuviel verlangt, den Thread mal vorn vorn zu lesen? 
Qualifizierte Hilfe ist sehr willkommen, aber diese Einwürfe von der 
Seitenlinie sind nicht zielführend.
1. Das Akkupack führt die Akkuanschlüsse - anders als etwa bei Akkupacks 
für Werkzeuge - nicht beide direkt nach außen, der zweite Ausgang wird 
erst aktiviert (und bei Bedarf PWM-geregelt), wenn ein Fühlereingang mit 
dem anderen Ausgang verbunden wird. Die dort messbare Spannung ist nicht 
die Akkuspannung des gesamten Packs.
2. Ein 10s2p mit 36 Volt hat nicht 5, sondern 10 in Serie geschaltete 
Zellen.

> Herstellerseitig neu verbaute Zellen haben zwischen 3,5 und 3,6V und
> liegen so bis zum ersten Gebrauch herum.
Hier sind sie aber fertig konfektioniert und dauerhaft mit einer Platine 
verbunden. Ihre Ladeenergie vor der Winterpause muss daher reichen, um 
zusammen mit dem Eigenbedarf der Platine keine schädliche Tiefentladung 
zu riskieren. Daher ist ein "Weglegen" mit 3,5V Zellspannung für einige 
Monate möglicherweise doch nicht ausreichend.

Ach wie fein machen das die DJI-Dröhnchen: Die vollgeladenen Akkupacks 
werden nach spätestens 10 Tagen Nichtnutzung automatisch auf 80% 
herunterentladen, um Lagerschäden vorzubeugen.

aber nochmal: Hier ist nicht die richtige Lagerung von Akkus das 
Problem, sondern warum das BMS spinnt.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7110052 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

DerKing schrieb im Beitrag #7110052:
> Oder ist der zellwiderstand so gross dass das BMS beim laden zu früh
> abschaltet?
Ein erhöhter Zellwiderstand müsste sich bei gerade mal 1 A Ladestrom 
(den das originale Netzteil liefert) schon in einer auffallend höheren 
Zellspannung während der Ladephase äußern (im Vergleich zur Ruhe). Der 
Spannungshub beträgt aber offenbar nur um die 0,07V und die 
Zellspannungen sind unter der Ladung weit von erstrebenswerten 4,1+ 
entfernt, stattdessen wird bei 3,8x gecancelt.

> Solche 10S2P 18650'er packs gibts für e-scooter recht günstig, oder klau
> nachbars unbenutztes hooverboard.
:-)
Der Formfaktor wäre noch nützlich. Die Zellen sind etwas komisch 
gestapelt.
Komplett neue Akkus gibts um 105 Euro, Zellpacks ca 90.

Beitrag #7110085 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Ja leck mir doch die Füße. Wie soll denn das gehen?
Und da muss ja dann wohl schon ein BMS drin sein?
Alles ganz schön und gut, aber am Ende muss noch was rauskommen, was 
möglichst wie gehabt geladen werden kann und noch passabel an den Mäher 
passt. Plan C wären zwei Power-X-Packs von Einhell (derzeit bekommt man 
das Paar (!) 18V 4Ah für 60 Euro im nächsten Bauhaus), wie sie sie bei 
ihren Maschinen auch in Serie schalten, aber dem Mäher fehlt jede 
Intelligenz - die Motorsteuerung nebst Sanftanlauf steckt ja hier im 
Akkupack.

: Bearbeitet durch User
von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> Alles ganz schön und gut,

Und welche Bauteile stecken jetzt zwischen Lader und Akkus ?

Warum postest nicht mal ein Foto vom Akkupack ?, statt vom Lader. Es 
steht ja doch wohl fest, daß der Lader nix hat . Also wozu suchst dort 
herum .

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Ein Foto der Platine des Akkupacks befindet sich im ersten Post. Auf der 
Platine enthalten ist - soweit ist bis jetzt bekannt - ein Balancer fürs 
Laden, eine Akkuzustandsanzeige auf Knopfdruck und eine Schaltung, die 
bei externer Überbrückung zweier Kontakte (Bügelschalter am Griff des 
Mähers) den Ausgang freischaltet, an dem der Motor direkt hängt, bei 
vollem Akku abgeregelt auf 37 Volt per PWM, mit Sicherheitsabschaltung 
bei leerem Akku. Zum Laden wird diese Platine an ein externes 
Klotznetzeil angeschlossen über einen Hohlstecker, das in CC/CV-Manier 
maximal 1A mit variabler Spannung oder maximal 42,x (genau weiß ich das 
nicht) Volt Ausgangsspannung liefert.

Das Klotznetzeil arbeitet einwandfrei. Das BMS im Akkupack beendet die 
Ladung aus bislang nicht bekannten Gründen weit bevor auch nur eine 
Zelle über 4V gekommen ist, wobei die Zellspannungen nur unerheblich 
differieren.

Das habe ich so oder in der Form hier schon mehrfach beschrieben.
Woher nimmst Du jetzt also die Forderung, ein Foto vom Akkupack statt 
vom Lader zu sehen, und ebenso, dass der "Lader nix hat"?

Ach sch... Nickname zu spät gesehen. Alles klar.

edit: Die "Bauteile zwischen Lader und Akku" sind nach jetzigem 
Kenntnisstand ein FET auf der Minusseite, der vom BMS gesteuert wird (+ 
ist direkt durchverbunden) sowie eine Art Stromflussüberwachung (über 
Shuntwiderstand). Das mit dem FET steht auch schon weiter oben.

Braucht noch jemand eine ausführliche Wiederholung?

: Bearbeitet durch User
von Nigger (Gast)


Lesenswert?

Den schrott rausreissen und was DIY akkufreundlicheres reinmachen.
Ein CC/CV regler mit entsprechenden amps dürfte da reichen.
Akku soll nur BMS drinhaben, sonst nix.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Sollte hätte Fahrradkette.
Die 51-Öhmer sind übrigens alle korrekt und funktional. Und nochmal 
klargestellt: Nicht der Ladeklotz beendet die Ladung, sondern das 
BMS/Balancer im Akkupack durch Abschalten des FET. Die LED im Ladeklotz 
zeigt nur an, ob noch Strom fließt.

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> Ein Foto der Platine des Akkupacks befindet sich im ersten Post.
Was das ist der AKKU ?

> Woher nimmst Du jetzt also die Forderung, ein Foto vom Akkupack statt
> vom Lader zu sehen, und ebenso, dass der "Lader nix hat"?

Dann ist der Lader im Akku mit dem Akku verbunden
Recht Ungewöhnlich für Einhell, die sonst die billige
Ladestations-Lösung verwenden.

Dann kannst den Akku wegwerfen, oder SMD-Teil um SMDTeil ablöten.
Oder das umbauen, wie vorgeschlagen, zum Testen der Akkus: an der 
ZweitPlatine . Platine wegwerfen, Akkus aufbewahren




> Braucht noch jemand eine ausführliche Wiederholung?

Glaube ichnicht.

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Alternativ:
a) Ladet es  --im Stotterbetrieb-- über diese Grenze hinaus ?
b) NTC auslöten und durch einen Widerstand ersetzen
c) Mit Kaltluftgebläse (Vereisungsspray) die ganze Platine runterkühlen 
(Wärmeproblem in Bauteilen)

von Jörg F. (jrg_f)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Also die FETs müssen nicht abgelötet werden. Sie sind auf einem 
Kühlblech, dass im Gehäuse lose steckt.
Eine Idee aus einem anderen Forum war, dass der NTC das Problem sei. Bei 
mir habe ich 4,7k im Board gemessen. Ein Vorschlag war, ihn durch einen 
10k Typ zu ersetzen.
Da ich keinen Ersatz-NTC habe, wäre das vielleicht ein Ansatz.

von Volker A. (pfriemler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke für die Bilder. Besonders die Platinenrückseite ist wertvoll für 
mich, solange ich das Ding noch nicht auseinandergenommen habe.

Stotterbetrieb bringt nichts: Die Ladung wird nach wenigen Sekunden, 
maximal eine Minute, wieder beendet. Es sind nur wenige mAh die man 
hineinbekommt, auch nach längerer Ruhe.
NTC beobachte ich mal.
Mir hat diese Spannungsdifferenz in den Stufen keine Ruhe gelassen. 
Siehe Skizze, die Widerstände sind alle 4,7MOhm, eigentlich bilden die 
OPV am Ausgang die Spannungen der jeweiligen Stufe bezogen auf 0V ab und 
diese werden über den Multiplexer auf einen A/D gelegt. Stufe 10 hatte 
dabei immer 4,1xV am Ausgang statt 3,5x bei den anderen. Mit einem 
Multimeter dort zu messen ist ambitioniert, aber zumindest ist der 
Spannungsabfall über den jeweils zwei Teilerwiderständen immer praktisch 
identisch, hier eigentlich auch, bis auf Stufe 10, dort mehr als 10% 
anders. Ich habe die R ausgelötet, beide waren ok, den Montageplatz 
gereinigt, neu eingelötet, jetzt sind die Spannungen gleich und der OPV 
für Stufe 10 liefert ebenfalls eine gleiche Spannung wie die anderen.

Saublöderweise war ich beim Auslöten zu faul, die 36V+ auszulöten und 
habe wohl versehentlich kurz 36V auf den Y0 des Multiplexers gegeben, 
der direkt neben dem oberen Widerstand liegt, dessen Schutzdiode ist 
jetzt durchlegiert, der Eingang 0-Ohm mit Vcc verbunden und der 
Multiplexer liefert saubere 5V-Hügel. Den LV4051A habe ich ausgelötet, 
er muss ersetzt werden. Das dauert jetzt aber ein paar Tage.

Arbeitshypothese: könnte der Schutzlack oll werden und Probleme 
bereiten? Irgendwas hat den besagten Teiler unsymmetrisch werden lassen.
Ich hoffe, das wars jetzt dann aber? stay tuned...

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Spannend und hört sich nach dem möglichen Fehler an! Bei 4.1xV wäre dann 
halt sinnvoll Schluss! Ursache? Unklar...ich kenn Leiterscheinungen nur 
von diesem Patexähnlichen Zeug aber bei 4.7M reicht ja ein geringster 
Kriechstrom...

Klaus.

von Otto F. (Gast)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> Hmmm... schrieb im Beitrag #7109543:
>> Falls du deine lernresistenz soweit überwinden kannst google mal nach
>> wie man lipo's lagert. Voll geladen ist nämlich falsch.
>
> Den Spruch mit der Lernresistenz kannste mal steckenlassen. Mir ist das
> schon klar, dass das suboptimal ist. Wird aber vom Hersteller genau so
> empfohlen (Aufkleber auf dem Akku)

Der Hersteller will eben, dass du möglichst kurz nach der Garantie einen 
neuen Akkus brauchst und kaufst. Schließlich will der Hersteller was 
verdienen. Denn was lang hält, bringt kein Geld.

> und 99% aller Nichtelektroniker werden es genau so machen.

99% aller Nichtelektroniker kaufen einen neuen Akku, wenn der alte 
rumzickt. Und heulen nicht in Foren rum, wenn ihr Akku nach 10 Jahren 
Falschbehandlung die Hufe hochreißt.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Du bettelst ja förmlich darum, also bitte:

Otto F. schrieb:
> 99% aller Nichtelektroniker kaufen einen neuen Akku, wenn der alte
> rumzickt.
Leider nur 1% schaut, ob man dem Teil noch ein paar Jahre Lebensdauer 
abgewinnen kann für einen schmalen Taler und so Elektronikmüll ein wenig 
vermeiden hilft. Nicht immer ist Zeit Geld.

> Und heulen nicht in Foren rum, wenn ihr Akku nach 10 Jahren
> Falschbehandlung die Hufe hochreißt.
Heulte ich? Nein, ich bat um Rat. Ich heule höchstens über unpassende 
(um nicht zu sagen unqualifizierte) Beiträge.
Und wenn ich recht behalte, hat das Problem mit dem BMS nicht die Bohne 
mit einer Falschbehandlung der Akkus zu tun.

Ich schätze mal, die Akkus hatten in ihrem Leben bisher keine 100 
Zyklen.
Wenn ich trotz "Falschbehandlung" (Erklärung warum es kaum besser ging 
siehe weiter oben) mit dem nominellen 2,6-Ah-Akku am Ende wieder solide 
2,+ Ah rein und rausbekomme, ist die Mission voll und ganz erfüllt.
Und wie gesagt: Es gibt noch ein zweites Akkupack, genauso behandelt, 
und das tut seinen Dienst noch wie es soll. Punkt.

Den Chip zu bekommen (HC 4051) ist ja kein Problem, eher dass es sich 
kaum lohnt dafür eine Bestellung loszumachen. Vll. fahre ich einfach zu 
SEGOR, so lange das 9-Euro-Ticket noch gilt... :-)

: Bearbeitet durch User
von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Volker A. schrieb:
> Heulte ich? Nein, ich bat um Rat.

Alternativ:
a) Ladet es  --im Stotterbetrieb-- über diese Grenze hinaus ?
b) NTC auslöten und durch einen Widerstand ersetzen
c) Mit Kaltluftgebläse (Vereisungsspray) die ganze Platine runterkühlen
....   Wärmeproblem in Bauteilen


> unpassende (um nicht zu sagen unqualifizierte) Beiträge.
Wer sich falsch ausdrückt und dabei noch den Elektroniker-Schwanz 
raushängen läßt , braucht sich 'darüber' nicht zu wundern.

> Den Chip zu bekommen (HC 4051) ist ja kein Problem,
So, den lötest also aus, aber eine klare einfache Arbeitsanweisung 
kannst mangels Fach-Kenntnissen nicht durchführen?
Oder: Was verstehst an a)b)c) nicht ?

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Rudi Ratlos schrieb:
> a) Ladet es  --im Stotterbetrieb-- über diese Grenze hinaus ?
Siehe 28.06.22 20:58 von mir.

> b) NTC auslöten und durch einen Widerstand ersetzen
Siehe zweiten Beitrag und Antwort von mir im dritten. Die Temperatur des 
NTC scheint demnach erst mal völlig wumpe.

> c) Mit Kaltluftgebläse (Vereisungsspray) die ganze Platine runterkühlen
> ....   *Wärmeproblem in Bauteilen*
Natürlich ein guter Hinweis, steht dann auch als nächstes auf der Liste, 
wenn die behobene auffallende Abweichung der für die Messung 
aufbereiteten Zellenspannung von der tatsächlichen in der Gruppe nicht 
zur Lösung des Problems führt. Denn die gefundene Abweichung würde auch 
erklären, warum diese Stufe bei der Ladung sehr zeitig über den Balancer 
taktete und das BMS vielleicht schlicht deswegen beendete, weil die 
Spannung trotzdem (edit angeblich, aber nicht real) gefährliche Werte 
annimmt. Die Abweichung selbst kann durchaus thermisch bedingt 
unterschiedlich ausfallen.
Aber jetzt wie gesagt: Vorher ganz klar unterschiedliche Spannungen über 
beide Widerstände, nach dem Aus- und Wiedereinlöten tadellos. Da war 
definitiv was faul.

Zu den übrigen Einwänden wie mangelnde Fachkenntnis zum Wechseln eines 
NTC oder den Elektronikerschwanz äußere ich mich erst mal besser gar 
nicht. Ich habe übrigens keine derartige Ausbildung noch mache ich das 
beruflich noch habe ich den ganzen Tag Zeit zum Basteln. Diesen Beitrag 
etwa schreibe ich auf einer langweiligen Dienstreise...

Ich bin dankbar für Hinweise, aber ich bin nicht verpflichtet, die in 
der für einige Gastkommentatoren richtigen Reihenfolge abzuarbeiten, 
richtig? Auch wenn ich bspw. als Tipgeber gern Feedback hätte ob es 
daran lag. Nur wiederhole ich keine Tests, wenn sie längst abgearbeitet 
oder anderweitig geklärt und dokumentiert sind, ist das ok?
Und warum der Chip zur aktuellen Zeit raus und ersetzt werden musste, 
habe ich doch auch dargelegt: Die nun einmultiplexte Spannung von 5V ist 
abseits jedes sinnvollen Bereiches und so verweigert wohl auch der 
Ausgang seine Arbeit. Offenbar wird die Zellspannung nicht sofort, 
sondern erst wenige Sekunden nach einem vermuteten Anlaufstrom überwacht 
- ich schrieb ja oben, dass ich schon mal Probleme hatte, dem Ausgang 
etwas zu entlocken, sobald der Duty bei ca 50% lag, schaltete das Ding 
ab. Möglicherweise hatte dieser monierte Spannungsteiler schon mal eine 
etwas zu hohe Abweichung.

edit: falls das nicht klar ist: Bei Aktivierung des Ausgangs (im Mäher 
durch den Kontakt von M+ zu KG beim Betätigen des Bedienerschalters) 
beginnt der Ausgang mit knapp 1kHz PWM in etwa 5-6 Sekunden auf maximal 
37V RMS am Ausgang zu takten (Sanftanlauf und Motordrehzahlbegrenzung). 
PWM wird dann nachgeregelt, ab 37V Akkupackspannung herunter wird dann 
dauerhaft eingeschaltet, beim Einschalten des Mähers mit fast leerem 
Akku aber ebenfalls immer über die Rampe.

Aber in ein paar Tagen, wenn der Multiplexer ersetzt ist, sind wir alle 
schlauer. Bis dahin bleibt der Lötkolben kalt.

Die Lösung werde ich Euch nicht vorenthalten.

: Bearbeitet durch User
von Volker A. (pfriemler)



Lesenswert?

Zeit für ein Update.
O-BMS = originales BMS, N-BMS = Chinaplatine

1. Der NTC hat "kalt" (ca 26°C) einen Wert von 4,5 kOhm, wenn das BMS 
die Ladung beendet
2. Nach Reparatur des Spannungsteilers für die Messung der 10. Stufe und 
dem Ersatz des Analogmultiplexers (den ich versehentlich gehimmelt 
hatte) lädt das BMS wieder im Prinzip "normal" durch, es werden bis zu 
41V gesamt erreicht.
3. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob ich das Labornetzteil auf 
43V oder 42,5V Maximalspannung einstelle: Im ersten Fall gibt es keine 
CV-Phase, das BMS schaltet immer hart ab. Beim nachfolgenden Entladen 
sind ca 1,66 Ah aus dem Akku zu entnehmen. Im zweiten Fall gibt es eine 
solche Phase - und die erreichbare Energiemenge steigt auf 1,88 Ah.
4. Ich habe testweise das neu gekaufte N-BMS eingebaut und damit 
geladen. Bei 42 V Maximalspannung erziele ich 1,93 Ah, bei 43V 1,81 Ah. 
Das sind nicht einmal 10% mehr als mit dem originalen BMS.
5. Geringfügigste Spannungsschwankungen an den Zellen deuten auf einen 
aktiven Balancerprozess hin (beim O-BMS kann man sie auch den 51-Öhmern 
messen). Dieser findet beim O-BMS während des Ladens statt und weiterhin 
nachdem das BMS den Ladevorgang eigentlich beendet hat - die 51-Öhmer 
bleiben in Benutzung und heiß. Tatsächlich werden die Zellen also wieder 
ein wenig zur Balancierung entladen. Lässt man das Ladegerät nach dem 
Volladen also noch für ein paar Stunden dran, sind die Zellen am Ende 
etwas weniger voll als wenn man das Ladegerät direkt abstöpselt. Das BMS 
wird hier vom Ladenetzteil gespeist, nach dessen Abstöpseln sind die 
betreffenden OPV "stromlos" und es finden auch keine "Ablesevorgänge" 
mehr statt (zu sehen am Multiplexer und dessen Ansteuerung). Die beim 
"Nachstottern" nachgelegte Energie dürfte daher auch diese Verluste 
kompensieren als eine wirkliche erneute Nachladung bewirken.
6. Beim N-BMS konnte ich während des Ladens kein Balancing feststellen, 
wohl aber nach dem dieses den Ladevorgang beendet hat.
7. Die Zellen werden logischerweise bei beiden BMS unterschiedlich 
ausbalanciert. Das N-BMS hat am Ende Zellabweichungen von +- 35 mV vom 
Mittelwert, beim O-BMS sind es +84 bzw. -25 mV.
8. Ich konnte "Messfehler" beim O-BMS feststellen: bei den untersuchten 
Stufen 4-10 liegt die (heruntersubtrahierte) Abweichung der 
Ausgangsspannungen der OPV von den tatsächlichen Zellspannungen zwischen 
-106 und +59 mV. Nichts dramatisches, aber es erklärt die höheren 
Abweichungen.

Trotz allem tut das originale BMS einen vergleichsweise guten Job: Die 
10% mehr Akkukapazität mit dem neuen BMS lohnen den finalen Einbau mit 
diversen mechanischen Änderungen am Akkupack dann eigentlich doch nicht.



Ich werde es daher wieder ausbauen und es beim originalen BMS belassen.

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Schöne Doku & Glückwunsch! Bleibt die Frage, wie es zu dem Fehler 
kam...aber...die wird wohl ungelöst bleiben :)

Klaus.

von Jörg F. (jrg_f)


Lesenswert?

Interessan wäre zu erfahren wie sich der Akku im Betrieb verhält. Bei 
mir war nach ca.10 min Belastung das Ende erreicht. Wenn ich dann erneut 
geladen habe, wurde der Vorgang nach einigen Sekungen beendet.
Mein aktueller Akku hält mindestens 30 min im Betrieb durch und lässt 
sich dann ca. 90 min laden.
Bitte setze die Doku fort.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Also Fehlerursache war hier wirklich der Spannungsteiler für den 
+Eingang des OPV für Stufe 10, grün markiert im Bild. Dort muss sich 
eine minimal leitfähige Brücke um einen der Widerstände in/mit/unter/aus 
diesem kleisterartigen Überzug gebildet haben. Wie es dazu kam ... ???
Es gibt keinen speziellen Grund warum es diese Stufe betraf (außer dass 
hier die höchste Spannung zu teilen ist) - das Problem kann genausogut 
auch irgendwo anders auftreten.

Wie schon gesagt: Mit einem Multimeter mit 10MOhm Eingangswiderstand in 
einem 2x4,7-MOhm-Teiler zu messen verstimmt den Teiler zu stark für 
sinnvolle absolute Messwerte. Aber zumindest die zu messende Spannung 
parallel zu beiden Teilwiderständen sollte gleich sein (natürlich ist 
deren Summe geringer als die zu teilende Spannung, aber das ist ja hier 
unerheblich). Beim fraglichen Teiler waren das so ungefähr 12 zu 13 Volt 
(>1V Unterschied). Bei den anderen Teilern beträgt diese Differenz nur 
wenige bis maximal 10 mV.

Meine billige Chinalast mag ich dauerhaft kaum mit mehr als 50 Watt 
quälen und ohne den 200km entfernten Rasenmäher kann ich daher keine 
sinnvolle Messung machen, 100-140 Watt bekäme ich etwa mit zwei 
Wasserkochern hin, der Mäher dürfte im Einsatz eher mindestens die 
doppelte Leistung haben.

@Jörg F.: Ein wirklich voller Akku sollte länger als 90 Minuten 
brauchen: Die von mir in Bildern gefundenen Ladegeräte haben 42V 1A - 
das würde 1,5 Ah maximal in den Akku schaffen, zu wenig für den 
nominellen 2,6-Ah-Akku. Die Angabe passt, wenn das Ladegerät 2 A 
schafft, kannst Du dazu was sagen?

P.S.: Die Bezeichnungen MP4..MP10 kennzeichnen die Ausgänge der OPV zu 
den betreffenden Zellstufen. Man kann also (bei angeschlossenem 
Ladegerät) für diese Stufen recht einfach nachmessen, ob die 
OPV-Ausgangsspannungen einigermaßen zu den tatsächlichen Zellspannungen 
passen (bspw. "MP8" mit der Spannung zwischen den Balanceranschlüssen B7 
und B8 (Platinenaufdruck) vergleichen. Die Abweichung sollte maximal 100 
mV, besser deutlich weniger betragen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

So etwas kenne ich aus der Welt der Rasenroboter. Der verwendete 
Schutzlack auf den Platinen ist nie „ganz dicht“ und dann kriecht das 
Wasser an die unmöglichsten Stellen. Die folgende Korrosion ist unter 
dem Lack praktisch nicht sichtbar. Erst komplettes Entlacken bringt die 
Wahrheit ans Licht.

Allein die Verwendung vom MOhm Werten in potentiell feuchter Umgebung 
zeugt nicht gerade von Erfahrung auf dem Gebiet 😠

von Jörg F. (jrg_f)


Lesenswert?

Hallo Volker,
das mit der Ladedauer passt schon, da der Akku natürlich nicht 
vollständig entladen wird.(30% Rest)
@Thomas
Ich glaube Nässe kann man ausschliessen, da man den Mäher bei Regen 
nicht verwendet.

von Volker A. (pfriemler)


Lesenswert?

Ich habe noch ein paar Lade-Entladevorgänge abwechselnd mit den BMS 
gemacht. Das zeitige Balancen des O-BMS führt offenbar nur zu einem 
erhöhten Energiebedarf: zuletzt habe ich nach dem Laden mit beiden BMS 
knapp 1,7 Ah entladen können. Der Akku wartet jetzt fertig montiert auf 
neuen Einsatz.
70% mit 1A passen dann wieder. Der Akku ist dann auch nicht mehr so fit.

Nässe hat mein Akku eigentlich auch nie gesehen. Es gibt bestimmt auch 
anständige Schutzlacke, die einigermaßen dicht sind. Außerdem ist das 
Fach mit Deckel geschützt, selbst wenn man im Regen mäht, kommt da keine 
Nässe in die Nähe des Akkus. Die Gehäuse sind auch so, dass ein im Regen 
aufrecht stehender Akku nicht gleich absäuft. Sehr sicher hätte man 
Nässe auch an entsprechenden Zersetzungsprodukten im Akku gesehen.
Und zu den Teilern: nach meinen Erkenntnissen werden mindestens 7 Zellen 
mit den entsprechenden Widerständen (Teiler für die Stufen jeweils für 
Mess- und Referenzspannung) dauerhaft belastet. Die "unteren" Zellen 
tragen diesen Messstrom der "oberen" ja ebenfalls mit. Würde man die 
Messwiderstände eine Zehnerpotenz kleiner auslegen, käme man schnell in 
die Nähe von 1 mA Dauerbelastung - einige Zellstufen wären dann etwa 
nach einem Vierteljahr leer.
Vielleicht waren die Leute doch nicht so doof :-)

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...in Rev1 hatten die 47ks eingebaut ;)

Klaus.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.