Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik sfp+ macht pam 16?


von Schnurhund (Gast)


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von Schnurhund (Gast)


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Also ich denke sogar, dass der PHY das unterstützen muss weil er ja 
bereits in der PCS eine extra Umwandlung durchführt.
Diese müsste der SFP+ ja dann dekodieren und in PAM16 umwandeln.
Das ist doch voll umständlich.
Aber naja warum nicht ..

von Schnurhund (Gast)


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also bisher konnte ich auch nicht mehr herausfinden.
Wo kann man das denn herausfinden?

Beitrag #7106755 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Spezifikation von SFP: SFF-8431. Da läuft demzufolge SFI drüber, das ist 
10 Gb nativ in 66&64-Bit-Code. Wenn das auch für 10GBaseT SFP+ Module 
gilt, liegt die Modulation im Modul.

von Jan (Gast)


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Die Codierung muss der PHY machen. SFP gibt es von passiv über aktiv, 
mit Kupfer oder LWL. Die Module sind eigentlicht meist nichts anderes 
als Medienconverter.

von (prx) A. K. (prx)


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> Die Module sind eigentlicht meist nichts anderes als Medienconverter.

Stimmt. Aber trifft das auch auf 10GBase-T im SFP+ zu?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Konkreter: Das Interface von SFP+ sieht je 1 Signalpaar für Rx und Tx 
vor. Die 4 bidirektionalen Paare von Ethernet sind darauf nicht 
abbildbar.

von Schnurhund (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wenn das auch für 10GBaseT SFP+ Module
> gilt, liegt die Modulation im Modul.

Was genau bedeutet Modulation? Also meinst du 64B/66B Umwandlung?
Eigentlich geschieht die doch im PHY in der PCS oder?

Auf jeden Fall stehte in IEEE 55.1.3
1
55.1.3 Operation of 10GBASE-T
2
The 10GBASE-T PHY employs full duplex baseband transmission over four pairs of balanced cabling. The
3
aggregate data rate of 10 Gb/s is achieved by transmitting 2500 Mb/s in each direction simultaneously on
4
each wire pair, as shown in Figure 552. Baseband 16-level PAM signaling with a modulation rate of 800
5
Megasymbol per second is used on each of the wire pairs. Ethernet data and control characters are encoded
6
at a rate of 3.125 information bits per PAM16 symbol, along with auxiliary channel bits.

Ich frage mich, ob die SFP+ pluggables die Aufgabe trotzdem lösen 
würden, wenn der PHY keine PAM16 Modulation anbietet und z.B. auf 
Lichtwellenleiter also 64B/66B eingestellt ist.
Was würde dann ein SFP+ Transceiver 10GBaseT RJ45 machen? Würde er die 
Eingangssignale die vom PHY kommen trotzdem übertragen? Würde er selber 
eine PAM16 Modulation durchführen?
Unwahrscheinlich oder?
Woher weiß das SFP+ Modul eigentlich, was da bei ihm ankommt?

von (prx) A. K. (prx)


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Schnurhund schrieb:
> Woher weiß das SFP+ Modul eigentlich, was da bei ihm ankommt?

Es gibt einen Nebenkanal für die Konfiguration zwischen Host und Modul.

von (prx) A. K. (prx)


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Schnurhund schrieb:
> The 10GBASE-T PHY employs full duplex baseband transmission over four
> pairs of balanced

Dieser Text dürfte sich auf native Kupferports beziehen, nicht auf SFP+.

Ich habe keine Spezifikation gefunden, die das Interface vom SFP+ 
speziell für 10GBase-T völlig auf den Kopf stellt. Daher muss sich die 
Wandlung zwischen den 4 bidirektionalen PAM Paaren und dem SFI auf dem 
Modul befinden.

SFP+ wurde für optische Interfaces entwickelt, nicht für 10GBase-T. 
Kupfer ist da nur ein Nebenschauplatz, ausgenommen Direct Attach Kabel.

von (prx) A. K. (prx)


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Schnurhund schrieb:
> Also meinst du 64B/66B Umwandlung?

Mit dieser Codierung arbeitet der 10,x Gb SFI Datenstrom zwischen Host 
und Modul. 10GBase-T verwendet 64/65.

Mit Modulation meinte ich das, was am Ethernet abgeht. Wofür steht denn 
das M in PAM?

: Bearbeitet durch User
von Peter S. (cbscpe)


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Die Schnittstelle zwischen PHY und SFP+ ist immer gleich, egal welches 
SFP+ man da hineinsteckt, es gibt auch G.FAST SFP und XGS-PON SFP+ etc., 
wenn der Gerätehersteller das nicht in der Software verbockt hat und das 
EEPROM der SFP/SFP+ richtig programmiert sind funktioniert sozusagen 
jedes SFP in jedem Switch. Es ist Aufgabe des SFP dies dann auf den 
Elektrischen oder Optischen Pfad umzusetzen.

Wie gesagt, wenn das EEPROM richtig programmiert ist, dann hat der 
Router oder Switch die Möglichkeit die Konfiguration abzufragen, der 
Inhalt und die Struktur der Daten im EEPROM sind vorgegeben, so wie bei 
den SPD EEPROMs bei Memory Modulen. Da stehen dann Sachen drin wie 
welcher Hersteller, was für ein Interface, gegebenenfalls die 
Wellenlänge. Daneben sollte ein SFP/SFP+ über diese Schnittstelle auch 
Angaben zu den aktuellen Übertragungswerten liefern. Wie etwa 
Geschwindigkeit bei Multi-Rate SFP (10/100/1000Base-T) und die 
Signalpegel und Betriebstemperatur. Die Schnittstelle dafür ist als I2C 
implementiert (also könnte man das auch selbst auslesen und bei vielen 
SFP/SFP+ kann man diese mit einem geeigneten Gerät auch beschreiben). 
Manchmal steuert der Router oder Switch auch Parameter des SFP+ damit, 
etwa bei Tunable optischen SFP+ die Wellenlänge.

Oder mit anderen Worten, ja es ist das SFP+ das PAM-16 machen muss.

: Bearbeitet durch User
von Schnurhund (Gast)


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Peter S. schrieb:
> Die Schnittstelle zwischen PHY und SFP+ ist immer gleich, egal
> welches egal welches SFP+ man da hineinsteckt

Ja aber wenn die Schnittstelle nicht geeignet ist für den SFP+?
D.h. der SFP+ bekommt zwar Daten und will sie senden, aber das Medium 
ist nicht geeignet dafür.
Also der PHY hat ja bereits eine Kodierungs-Einheit (PCS) integriert. 
Ich habe angenommen, dass der SFP diese einfach ohne weiteres Kodieren 
auf das Medium überträgt.
Also warum wird dann die Kodierung im PHY gemacht? Das kann doch nicht 
sein, dass der PHY zuerst 64B/66B macht und dann der SFP noch mal 
PAM-16?
Oder doch?


(prx) A. K. schrieb:
> 10GBase-T verwendet 64/65.

Wirklich? Kannst du das zeigen? Weil hier liegt eine meiner Hauptfragen. 
Ich denke nämlich, dass nicht 64/66 verwendet sonder PAM-16.
Habe allerdings noch keinen PHY gesehen für 10GBase-T

https://download.tek.com/document/55W_23486_0_0.pdf

https://www.mouser.com/datasheet/2/612/x557-at-at2-at4-10gbe-phy-datasheet-1140598.pdf

(prx) A. K. schrieb:
> Schnurhund schrieb:
>> Woher weiß das SFP+ Modul eigentlich, was da bei ihm ankommt?
>
> Es gibt einen Nebenkanal für die Konfiguration zwischen Host und Modul.
 Bei meinem Gerät habe ich diesen Nebenkanal nicht genutzt.
Es funktioniert auch nur DAC.

von (prx) A. K. (prx)


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Schnurhund schrieb:
> Ich denke nämlich, dass nicht 64/66 verwendet sonder PAM-16.

Es wird beides gleichzeitig verwendet: "10GBASE-T for twisted pair 
copper splits the data into four lanes and uses 64B/65B encoding, 
scrambling, and 128 double-square (DSQ128) checkerboard encoding with 
PAM-16 generated at 800 MBd."

https://www.wikiwand.com/en/Physical_Coding_Sublayer

Allerdings ist es wie auch ich oben erwähnte 64B/65B. Den Leitungscode 
64B/66B findest du im SFI zwischen Host/Karte und SFP+-Modul, wie in 
1GBASE-R.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Schnurhund schrieb:
> Also warum wird dann die Kodierung im PHY gemacht? Das kann doch nicht
> sein, dass der PHY zuerst 64B/66B macht und dann der SFP noch mal
> PAM-16?
> Oder doch?

Wegen irgendwas müssen die Dinger ja auch so warm werden ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Schnurhund schrieb:
> Also warum wird dann die Kodierung im PHY gemacht?

Weil SFP+ die älteren Rechte hat und nicht für 10GBASE-T konzipiert 
wurde. Aber was nicht passt, wird passend gemacht. Notfalls mit Rohr- 
und Kneifzange.

Steckt ein Optik-Modul im SFP+ Slot, ist auf dem Modul nur die Optik, 
d.h. der allerunterste Layer. Das gesamte Datenprotokoll wird zwischen 
Ethernet-Karte und Netz durchgereicht. Ein grosser Teil des PHY ist also 
auf der Karte, und ist für den Layer 1 der Optik gebaut.

Ein RJ45-Modul für SFP+ passt dazu wie die Faust aufs Auge, weil es 
keinerlei Ähnlichkeit damit hat. Auf beiden Seiten des Stöpsels werden 
völlig verschiedene Layer 1 Protokolle gesprochen und das Modul muss 
zwischen denen übersetzen. Bei 10GBASE-T in SFP+ gibt es also zwei PHYs: 
Eines auf der Ethernet-Karte, konzipiert für einen Optik-Transceiver, 
und eines für RJ45, auf dem SFP+ drauf.

Technisch gesehen ist 10GBASE-T in SFP+ folglich Krampf. Weshalb die 
Switches und Ethernet-Karten gewöhnlich in zwei Versionen existieren: 
eine mit SFP+ für Optik/DAC, und eine andere Version mit direktem 
Anschluss in RJ45. Wer partout RJ45 in SFP+ stecken will, der kriegt 
halt diese doppelte Umsetzung.

: Bearbeitet durch User
von Schnurhund (Gast)


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Habe IEEE 55.3.2 komplett übersehen. 64B/65B wird da ja wirklich 
beschrieben.
55.4.3.1 MDI
"The modulation scheme used over each pair is PAM16. PMA
Transmit generates a pulse-amplitude modulated signal on each pair in 
the following form:"

Und in der Übersicht Figure 55  - 1 zeigen die das es kein PMD gibt.
PCS -> PMA-> MDI -> Medium



(prx) A. K. schrieb:
> Weil SFP+ die älteren Rechte hat und nicht für 10GBASE-T konzipiert
> wurde. Aber was nicht passt, wird passend gemacht. Notfalls mit Rohr-
> und Kneifzange.

Wie meinst du das?

(prx) A. K. schrieb:
> Ein RJ45-Modul für SFP+ passt dazu wie die Faust aufs Auge, weil es
> keinerlei Ähnlichkeit damit hat.
hea wie meinst du das? Es passt aber es hat keine Ähnlichkeit?

(prx) A. K. schrieb:
> Allerdings ist es wie auch ich oben erwähnte 64B/65B. Den Leitungscode
> 64B/66B findest du im SFI zwischen Host/Karte und SFP+-Modul, wie in
> 1GBASE-R.

Georg A. schrieb:
> Wegen irgendwas müssen die Dinger ja auch so warm werden ;)

Hab ihr spontan ein Beispiel parat wo ein Leitungscode im SFP+-pluggable 
angewendet wird?

Beitrag #7113311 wurde vom Autor gelöscht.
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