Forum: HF, Funk und Felder DAB Radio mit Lipo betreiben


von Detmar (Gast)


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Hallo,
folgendes ist gegeben :
ein Denver DAB-42 und zwei parallel geschaltete Lipo aus einen 
Notebook-Akku.
Die Zellen hängen an einem TP4056-Modul.
Ich wollte eigentlich das Radio mit so einem USB-Powerpack-Modul 
betreiben, aber der Empfang ist kaum noch möglich. Auch ein TP5400-Modul 
war unbrauchbar. Habt ihr vielleicht eine Empfehlung, was für ein Chip 
bzw. Modul dafür brauchbar wären ?

von Schlaumaier (Gast)


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Ich würde behaupten es liegt nicht am Strom bzw. den Akkus sondern der 
Abschirmung.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Das haengt schwer davon ab, welche Spannung das Radio will und welchen 
Strom es dabei verbraucht.

von Detmar (Gast)


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Entweder 5V über Netzteil, Minischaltnetzteil wie Ladegerät vom Handy 
oder 4x Mignonzellen, Batteriebetrieb nur ca.8h.
Max. 1A steht auf dem Radio.

von Jörg R. (solar77)


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Detmar schrieb:
> Entweder 5V über Netzteil, Minischaltnetzteil wie Ladegerät vom
> Handy
> oder 4x Mignonzellen, Batteriebetrieb nur ca.8h.
> Max. 1A steht auf dem Radio.

Und was passiert wenn das Radio 5V bekommt, anstatt nur 3,7V?
Dein Lademodul hat mit dem Problem erst einmal gar nichts zu tun.

von Schlaumaier (Gast)


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Ich habe neulich bei meinen Handy ein sehr interessanten Effekt 
festgestellt.

Wenn ich in die 3.5 mm Buchse ein paar externe Lautsprecher die mit 
USB-Strom versorgt werden stecke und PLAY drücke, klingt alles perfekt.

Sobald ich das Handy gleichzeitig via USB-C über die selbe 
Versorgungsstation auflade, stört der Lautsprecher wie sau und es ist 
kaum etwas zu verstehen.

Selbst wenn ich den Ladestecker abziehe bleiben die Störungen. Ich muss 
den 3.5 mm Stecker ziehen und wieder rein stecken dann läuft alles 
völlig normal wieder.

Ich denke du hast ein ähnliches Problem.

Weshalb ich in meinen Post oben das Wort Abschirmung benutzt habe.

Du musst deine Schaltung also so Abschirmen das sie weder die Antenne 
noch die andere Elektronik stört.

von Detmar (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Und was passiert wenn das Radio 5V bekommt, anstatt nur 3,7V?

Dann schaltet das Radio erst gar nicht ein, tippe mal auf eine LOW-BATT 
Erkennung. Wie lange soll es dann spielen, das DAB-Modul will 3,2V am 
VCC haben.

von Detmar (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Du musst deine Schaltung also so Abschirmen das sie weder die Antenne
> noch die andere Elektronik stört.

Ich werde das dieser Tage mal testen.

von Franz (Gast)


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Abschirmen wird nichts nützen wenn der Schaltregler leitungsgebunden 
reinstrahlt.

von Manfred (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Dein Lademodul hat mit dem Problem erst einmal gar nichts zu tun.
Der TP4056 ist garantiert an nichts schuld. Aber:
Detmar schrieb:
> Ich wollte eigentlich das Radio mit so einem USB-Powerpack-Modul
> betreiben, aber der Empfang ist kaum noch möglich. Auch ein TP5400-Modul
> war unbrauchbar.

TP5400 ist ein Powerbank-IC, Boost-Konverter auf 5 Volt. Da kann ich mir 
schon vorstellen, dass das Ding endlos Oberwellen sendet und den 
Empfänger zustopft.

Mal testen: Imperial DABMAN12, Chinesenplunder ähnlich seinem, und die 
kleine Powerbank dran. Sobald der Wandler anläuft, ist es vorbei mit 
DAB-Empfang um 220 MHz.

Schlaumaier schrieb:
> Du musst deine Schaltung also so Abschirmen das sie weder die Antenne
> noch die andere Elektronik stört.

Du hast Schaltwandler entwickelt und kannst uns eine nachbaubare Lösung 
anbieten?

Franz schrieb:
> Abschirmen wird nichts nützen wenn der Schaltregler leitungsgebunden
> reinstrahlt.

Musst Du verdrosseln, da sitzen selbst erfahrene Entwickler mehrere 
Stunden dran und nutzen dazu teure Meßgeräte.

Detmar schrieb:
>> Und was passiert wenn das Radio 5V bekommt, anstatt nur 3,7V?
> Dann schaltet das Radio erst gar nicht ein, tippe mal auf eine LOW-BATT
> Erkennung.

Das klingt wirr!

Laut Bedienungsanleitung wird das Radio mit 4 Mignonzellen betrieben, 
also 6 Volt Nennspannung. Frisch aus der Verpackung bis zu 6,6 Volt, 
wann das Radio leer meldet, müsste man ausmessen.

Wenn die anständig entwickelt haben, müsste das Radio mit einer _frisch 
geladenen_ LiIon 4,2V noch anlaufen, so man sie direkt an die Kontakte 
der AA klemmt.

Weiterhin ist der Betrieb mit Netzteil vorgesehen, an der Buchse steht 
"5V". Es gibt also keinen Grund, weshalb das Gerät bei 5V Low-Batt 
melden sollte.

Einen fertigen 5V-Wandler zu finden, der im Nahbereich nicht stört, wird 
kaum möglich sein.

1. Messen, wieviel Strom das Radio wirklich braucht.
2. Zwei Li-Zellen in Reihe und mit einem Längsregler runtersetzen.

von Schlaumaier (Gast)


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Manfred schrieb:
> Du hast Schaltwandler entwickelt und kannst uns eine nachbaubare Lösung
> anbieten?

Nein.

Aber genug Erfahrung, man könnte auch sagen ÄRGER mit so Störungen. Hin 
+ wieder hilft ne Alufolie oder ein Kupferkäfig.

Auch ein Umstecken an einer Steckdose o. den Wechsel des Netzteil hat 
geholfen. (Ist hier weniger der Fall, es sei denn der TO lässt seine 
Powerbank im Betrieb laden). Was auch manchmal pöse ist, wenn 2 
Netzteile zu eng im Verteiler stecken.

Ergo ist die erste Aufgabe erst einmal heraus zu finden, was da stört.

Und es gibt mit Sicherheit genug Elektronisch + Mechanische Bauteile die 
da Abhilfe schaffen.

Manfred schrieb:
> Musst Du verdrosseln, da sitzen selbst erfahrene Entwickler mehrere
> Stunden dran und nutzen dazu teure Meßgeräte.

Richtig.  Aber das ist erst Schritt 2.
Da ich das nicht habe und auch kein Spezialist dafür bin, versuche ich 
einfach erst mal die Hausmittel.  Ich habe es dann meist mit den 
Test+Irrtum verfahren versucht.

Weshalb ich den TO auch keine direkte Aussage gemacht habe was er zu tun 
hat.

Aber das ganze mit etwas Alufolie z.b. abzuschirmen kostet 5-20 Cent (je 
nach Ausnutzung der Inflation) und man muss halt schauen ob es was 
bringt.
Ist wie bei Optiker :)  Besser -- gleich -- schlechter ;)  Und dann die 
Schlussfolgerungen ziehen daraus.

Ich habe auch einige USB-Kabel mit Eisenkern-Block. Ich meine das dicke 
Plastikteil was um den Kabel geklemmt wird. Waren bei meinen 
USB-Kassetten-Walkman z.b. dabei.  Da die Industrie besonders bei den 
China-Teilen geizig ist ohne Ende, wird der das Teil wohl sein Grund 
haben.

von Detmar (Gast)


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Also das mit der Abschirmung ist nicht ohne, hat aber nur einen 
Teilerfolg gebracht.
Der Empfang ist teilweise besser, aber bei zb. 175MHz kein Erfolg.
Naja dann werd ich mal weiter experimentieren.
Achso, es soll mal ein flacher Lipo in das Radio eingebaut werden, weil 
aussenrum die Power ist nicht so schön.

von W.S. (Gast)


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Detmar schrieb:
> Auch ein TP5400-Modul
> war unbrauchbar.

Eigentlich ist es eher die Antennenseite, also ob und wie das 
hoffentlich vorhandene Antennensignal zum Radio kommt, als das Aufladen 
des Akkus.

Ich hatte mir in einem Anfall von Neugier selber mal ein DAB-Radio von 
'Denver' zugelegt. Von da her kenne ich die Misere. Dazu gab's hier auch 
einen Thread vor einigen Jahren. Such einfach mal.

W.S.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Mal 'ne EMV-Messung vom TP4056 usw. machen. Das geht am einfachsten mit 
einem analogen Radio, auf Lang-, Mittel-, oder Kurzwelle. Funkscanner 
(wie ich es mache geht auch - mehr Möglichkeiten) Zumindest lässt sich 
so rausfinden ob und in welchem Bereich das TP4056 ggf. Störungen 
produziert.

Oder man nimmt 'n Scanner, stellt ihn auf AM (oder wenn verfügbar 
SSB/CW) und mißt/scannt in der Einstellung den Frequenzbereich des 
VHF-Band III (174 - 230 MHz.

Die verwendete Phasenmodulation (genauer DQPSK) beim digitalen Radio ist 
ähnlich störanfällig wie die AM-basierten Modulationsarten, also 
natürlich AM, SSB und bedingt CW (basiert nicht auf AM, geht dafür aber 
auch).

Im Grunde genommen reicht ein Empfangsgerät, das in dem o.g. 
Frequenzbereich in AM oder SSB/CW empfangen/demodulieren kann.

Ach ja:
Klar ist das keine richtige EMV-Messung, aber es zeigt ob das Zeugs im 
entsprechenden Frequenzbereich Störungen erzeugt. Ich selbst nutze 
(unter Anderem dafür) den XR2001 von Stabo ("zum portablen Tischscnner 
modifiziert" - größere Batterie, externer Verstärker (3W @ 4Ohm), 
längere Antenne (als es die eingebaute BNC-Buchse mechanisch aushalten 
würde), Antennenbuchsen...). Hat bei mir immer gezeigt ob und wo der 
Testkadidat stört. Sogar durch mehrere Wände usw...

Ich hoffe Ihr konntet mir folgen, bei jeglichen Fragen fragt gerne! ;)
Vielleicht konnte ich helfen.

Danke für's Lesen dieses Romans und Beste Grüße Flo

von Manfred (Gast)


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Florian H. schrieb:
> Mal 'ne EMV-Messung vom TP4056 usw. machen.
> [ .. ]
> Zumindest lässt sich
> so rausfinden ob und in welchem Bereich das TP4056 ggf. Störungen
> produziert.

Unwissende Wichtigtuerei: Der TP4056 ist ein analoger Längsregler, der 
erzeugt keine Funkstörungen.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Manfred schrieb:
> Unwissende Wichtigtuerei

Gleichfalls!
Ich schrieb auch GGF.!

Andererseits sollte so ermittelt werden, ob irgendwas an der ganzen 
Sache das möglicherweise vorhandene QRM produziert...

Linear hin oder her, das heißt nicht analog!

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