Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Quarz und Kondensatoren


von Lothar (Gast)


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Muss man für einen Quarz einen bestimmten Kondensator Typ verwenden?

Ich habe diese 22 pF da aber da steht 1 kVDC

Ist das egal oder welchen anderen Typ soll ich sonst bestellen?

https://www.mouser.de/ProductDetail/Vishay-BC-Components/S220K25SL0N63L6R?qs=a%252BZougrH3ehuV7s4gtTaOA%3D%3D

Soll auf Steckbrett funktionieren, so wie hier zu sehen:

https://petervanhoyweghen.files.wordpress.com/2016/09/mega-lp.jpg

Zum Hintergrund:

Habe hier einen AT89LP51 mit internem 8 MHz Oszillator, aber aus 
unerfindlichen Gründen ist die Fuse bei Auslieferung auf "High Speed 
Crystal Oscillator A (f > 12 MHz)" um also die Fuse auf "Internal 8.0 
MHz RC Oscillator" setzen zu können, muss der uC erst mal einmalig 
gestartet werden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Am besten sind kleine keramische Scheibenkondensatoren. Da ist eine gute 
Chance, daß es keine Schwierigkeiten geben wird. Mit Werten zwischen 
12-27pF sollte der Quarz adäquat schwingen. Die 1KV Spannungsfestigkeit 
ist ohne Belang.

Noch ein paar Worte zum Bau. Beim Anschluß von Quarz und Cs sollte man 
die Cs mit kurzen Anschlüssen nahe an die uC Oszillatorpins zu legen. 
Nach Möglichkeit die Massenschlüsse auf den kürzesten Weg zu einen 
nahegelegenen Vss Pin, weil in den Cs ein größerer Strom in der 
Oszillatorschaltung fließt. Die Länge der Quarzverbindungen sind da 
nicht so kritisch weil da nur sehr wenig Strom fließt.

Es ist ungünstig den Quarz zwischen uC und Cs zu legen. Es ist zwar 
nicht gesagt, daß Abweichungen von dieser Vorgehensweise zu einem 
Versager führen können, aber optimal ist es dann mit Sicherheit nicht 
mehr.

Die Anordnung im beigelegten Bild ist, was Steckbrett betrifft, in 
Ordnung.

Es hat Sinn die diesbezüglichen Hinweise des Herstellers im Datenblatt 
und Appnotes immer zu beherzigen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar schrieb:
> oder welchen anderen Typ soll ich sonst bestellen?
Kauf einen Quarzoszillator mit 8MHz und schließ den am XTAL1 an (der 
XTAL2 bleibt unbeschaltet). So ein Quarzoszillator schwingt nämlich 
garantiert...

> Ich habe diese 22 pF da aber da steht 1 kVDC
> Ist das egal oder welchen anderen Typ soll ich sonst bestellen?
Nimm eine kleinere Bauform. Einer mit 100V oder noch weniger reicht 
locker:
https://www.mouser.de/ProductDetail/TDK/FG18C0G1H220JNT00?qs=vNwBHymccZ8I7wdUgfnjoQ%3D%3D

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Lothar schrieb:
> Habe hier einen AT89LP51 mit internem 8 MHz Oszillator, aber aus
> unerfindlichen Gründen ist die Fuse bei Auslieferung auf "High Speed
> Crystal Oscillator A (f > 12 MHz)" um also die Fuse auf "Internal 8.0
> MHz RC Oscillator" setzen zu können, muss der uC erst mal einmalig
> gestartet werden.

Einen anderen uC, bei dem du das Taktsignal abgreifen kannst, oder einen 
Funktionsgenerator besitzt du nicht?
Die Frequenz ist unkritisch, solange du deinen Programmierer nicht zu 
schnell laufen lässt.

von MaWin (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Ich habe diese 22 pF da aber da steht 1 kVDC
>> Ist das egal oder welchen anderen Typ soll ich sonst bestellen?
>
> Nimm eine kleinere Bauform

Er HAT aber gerade keine kleinere Bauform.

Lothar schrieb:
> Soll auf Steckbrett funktionieren

aber rs kann dank der Streukapazitäten auf dem Steckbrett sogar ohne 
Kondis funktionieren, vor allem wenn zwischen den beiden 
Quartzanschlüssen einer auf Masse liegt. Er sollte es einfach probieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Er HAT aber gerade keine kleinere Bauform.
Dann würde ich es einfach mit der vorhandenen Bauform probieren. Denn 
in dem verlinkten Aufbau ist ja die Spannung nicht näher spezifiziert.

Lothar schrieb:
> Muss man für einen Quarz einen bestimmten Kondensator Typ verwenden?
Er sollte nicht unnötig groß sein, damit nicht unnötig viele Umwege zum 
Verdrahten nötig sind. Denn 22pF sind wenig. Die bekommt man fast schon 
mit schlechter Leitungsführung zusammen.

Falls es nicht geht, dann kommt gleich der Tipp, dass zur Kontrolle, ob 
der Quarz überhaupt schwingt, ein Oszi nicht schlecht wäre. Und dann 
natürlich nur am XTAL2 (Ausgang) mit einem 1:10-Tastkopf messen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Lothar (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Kauf einen Quarzoszillator mit 8MHz und schließ den am XTAL1 an (der
> XTAL2 bleibt unbeschaltet). So ein Quarzoszillator schwingt nämlich
> garantiert...

Wie geschrieben, die Fuse ist laut Datenblatt bei Auslieferung auf "High 
Speed Crystal Oscillator A (f > 12 MHz)" und nicht auf "Low Power 
Crystal Oscillator A (f < 12 MHz)"

Soll das trotzdem gehen?

Hier das Datenblatt. Da steht übrigens auch 10 pF statt 22 pF solche 
habe ich aber nicht da:

https://www.mouser.de/datasheet/2/268/Atmel_3714_Microcontroller_8051_AT89LP51RD2_ED2_ID-1368705.pdf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar schrieb:
> Soll das trotzdem gehen?
Ja, denn mit dem Oszillator ist die Treiberstärke egal, weil du ja nur 
den XTAL-Eingang verwendest.

Lothar schrieb:
> Hier das Datenblatt. Da steht übrigens auch 10 pF statt 22 pF solche
> habe ich aber nicht da:
Einfach probieren. Und im Idealfall wie gesagt: nachmessen, ob das Ding 
schwingt. Und wenns nur mit Tastkopf schwingt, dann halt einfach zum 
Programmieren den Tastkopf dran lassen... ;-)

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