Forum: HF, Funk und Felder warum ist Packet-Radio im Amateurfunk eigentlich tot?


von zulu (Gast)


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Warum ist Packet-Radio im Amateurfunk eigentlich tot?
Die Mailboxen/Foren waren doch ganz nützlich und für Textnachrichten 
braucht man auch keine hohe Datenrate. Man hätte es ja auch ähnlich wie 
damals Usenet ausbauen können. Chat und DX-Cluster war auch eine 
sinnvolle Anwendung, besonders für Mobilbetrieb wenn kein Internet 
verfügbar ist. Klar gabs damals noch mehr als heute, viele OMs, die nur 
das Schlechte in der Digitaltechnik gesehen haben und behauptet haben 
dass Packet das Ende des Amateurfunks wäre. Gekommen ist es ganz anders.

von Dieter (Gast)


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Beitrag #7107151 wurde vom Autor gelöscht.
von zulu (Gast)


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Dieter schrieb:
> Weil es Nachfolger gibt:
> http://www.db0wv.de/index.php/technik/newpacketradio

kennt fast niemand, nutzt fast niemand.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

APRS als Zweig VON PR ist übrigens ziemlich beliebt und am Leben, 
zumindest hier in Kanada.

Was mich betrifft finde ich PR immer noch prinzipiell nützlich und 
interessant. Wollte eigentlich früher mit zwei PK88/232 selber etwas 
experimentieren und vielleicht mache ich es auch noch. Leider kommt 
immer so viel Anderes dazwischen. Nischenanwendungen wird es bestimmt 
immer geben.

Ein Kumpel von mir an der Westküste nördlich von Vancouver betreibt 
schon seit einigen zehn Jahren eine automatische PR Wetterstation auf 
Basis eines Kantronics Data Acquisition Modem.

Ich finde auch, daß PR viel Selbstbau und uC Programmierpotenzial bietet 
und ein dankbares Betätigungsfeld ist. Mit den leistungsfähigen uC 
unserer Zeit, müßte man das auch nicht mehr in ASM machen wie früher. 
Auch DSP bietet da noch viele Möglichkeiten. In der Hinsicht hat AFU 
immer noch Entwicklungspotenzial und kann hier und da nette Erfolge 
feiern.

Das NASA Deep Space Network zeigt was mit DSP und Funkmodems möglich ist 
wenn es um extremen Schwachsignalfunk über immense Entfernungen geht.

Digitale KW/LW Datenkommunikation ist m.A.n. immer noch ein dankbares 
Betätigungsfeld wo große Störimmunität wünschenswert ist. Die vielen 
digitalen Radiomodemsysteme wie z.B. AMTOR und wie sie sonst alle 
heissen, bezeugen es.

PR war früher das Internet des Amateurfunks:-)

Was mich betrifft, vermute ich, daß PR als Steckenpferd einzelner 
Enthusiasten nicht tot zu kriegen ist und immer eine Gruppe Anhänger 
haben wird; speziell für jene, die sich damit auch technisch befassen 
wollen.

Gerhard

von Osi (Gast)


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von blubb (Gast)


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> Das NASA Deep Space Network zeigt was mit DSP und Funkmodems möglich ist
> wenn es um extremen Schwachsignalfunk über immense Entfernungen geht.

Warum so weit schweifen.

Mit etwas Nachhilfe gingen auf CB auch QSOs ueber 100 km Grundwelle.
Bei dem QRMatsch auf dem Band aber heute undenkbar.

von Preto C. (preto)


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Zu langsam, zu umständlich.
Erst wenn das internet zusammenbricht kommt das wieder.

von blubb (Gast)


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> Zu langsam, zu umständlich.
> Erst wenn das internet zusammenbricht kommt das wieder.

Die ersten Darreichungsformen des Internets in D waren ein
9600 Bd Datex-P (aka X.25) Anschluss unt ein geeigneter Router
dahinter. Das reichte fuer Mail, News und ueber Nacht auch FTP.
WorldWideWait war noch voellig unbekannt.

Es haette jedem frei gestanden seine Packettechnik so weit
aif-/auszubauen, um sie auf dieses Niveau zu heben.
Das war zwar dann nicht unbedingt schnell, aber nicht mehr
umstaendlich.
Aber die Amateurfunker aka Funkamateuere kochten ja lieber
ihr eigenes Sueppchen.

Um das Interesse an solchen Techniken wieder zu beleben,
braucht es den (technischen) Totalausfall des Internets gar nicht.
Noch ein paar Jahre weiter und einige "Regulierungseingriffe" mehr,
koennten wieder eine parallel bedriebene, private Infrastruktur
deutlich befluegeln. Die Technik dafuer stuende ja bereit.

von (prx) A. K. (prx)


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blubb schrieb:
> Noch ein paar Jahre weiter und einige "Regulierungseingriffe" mehr,
> koennten wieder eine parallel bedriebene, private Infrastruktur
> deutlich befluegeln. Die Technik dafuer stuende ja bereit.

Schöne Funk- und Widerstandsromantik.

Aber weshalb sollten nur Server konfisziert werden, nicht auch 
Funkanlagen? Schwer zu finden sind sie ja nicht, solche Delinquenten, 
die sich quasi eine Flagge aufs eigene Dach stellen und ihre Adresse 
schlechter wechseln können als Internetter ihre IP.

: Bearbeitet durch User
von OM (Gast)


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blubb schrieb:
> Noch ein paar Jahre weiter und einige "Regulierungseingriffe" mehr,
> koennten wieder eine parallel bedriebene, private Infrastruktur
> deutlich befluegeln.

Afu-Netze lassen sich viel besser regulieren als das Internet und werden 
schon heute viel strenger reguliert. Keine Verschlüsselung, eindeutige 
Calls der Teilnehmer und Zugangspunkte, bekannte Standorte,..

Einzig sowas wie Freifunk https://freifunk.net/ in Verbindung mit Tor 
https://www.torproject.org kann sich teilweise überzogener Regulierung 
entziehen.

von OM (Gast)


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zulu schrieb:
> Klar gabs damals noch mehr als heute, viele OMs, die nur
> das Schlechte in der Digitaltechnik gesehen haben und behauptet haben
> dass Packet das Ende des Amateurfunks wäre.

Die gibt es immer. SSB war auch schon mal das angebliche Ende des 
Amateurfunks. Da der Altersdurchschnitt im Amateurfunk steigt, setzen 
sich neue Techniken immer langsamer durch und dadurch wird der 
Altersdurchschnitt noch höher, weil man so die Jugend verscheucht. So 
hat es ja sehr lange gedauert, bis der Computer den Weg ins Shack 
gefunden hat und wurde vor wenigen Jahren noch vehement abgelehnt. Die 
Pioniere von Packet-Radio der 80er und 90er Jahre waren eine absolute 
Minderheit. Wer die 90er und 2000er noch kennt, weiß, dass damals erst 
sehr wenige OMs einen Computer bedienen konnten. Und die, die es 
trotzdem taten, verursachten meist Chaos, auch weil sie unbelehrbar 
waren. Heute hat sich der Computer dank FT8 etabliert und ist so normal 
wie ein Mikrofon, bei den meisten zumindest. Packet-Radio hat ganz 
sicher nicht das Ende des Amateurfunks bewirkt, sondern ihn bereichert 
und verjüngt. Das Problem ist und war nie Packet-Radio, sondern die 
gesamte Struktur des Amateurfunks ist das Problem. Das wird hier 
https://www.youtube.com/watch?v=ncCqbTexYBY sehr anschaulich erklärt. Da 
wird auch Packet-Radio besprochen. Ich verstehe zwar nicht, warum sich 
der Mann auch in den Kommentaren nur auf die CQDL beschränkt, weil die 
CQDL ist ja ein Abbild des DARC und auch des ganzen Amateurfunks in 
Deutschland. Aber klar ist auch, dass so ein Video nur ein Ausschnitt 
beleuchten kann.

von blubb (Gast)


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> Afu-Netze lassen sich viel besser regulieren als das Internet und werden
> schon heute viel strenger reguliert.

Afu schon gar nicht. Wozu auch. Es gibt im Bereich einiger 10 GHz
einige ISM-Baender. Eine Afulizenz braucht es da nicht.

> Aber weshalb sollten nur Server konfisziert werden, nicht auch
> Funkanlagen? Schwer zu finden sind sie ja nicht

Falsch. So ein Repeater/Down-/Uplink ist bei > 10 GHz so winzig
wie eine reife Kastanie am Baum. Er koennte sich sogar als
Kastanie tarnen :). Die lokale Anbindung waere ueber ein
ganz normales WLAN. Wenn es dann noch so viele sind, wie es
heute WLANs gibt, dann ist das der sprichwoertliche Baum in
einem Wald.

Was technisch da noch fehlt, waere ein Chip ala ESP32 der
auch diesen Bereich bedienen kann und im unteren Preisbereich
angesiedelt ist.

von LoRa (Gast)


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Weil es mittlerweile HamNet (WLAN) und LoRa gibt.

von blubb (Gast)


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> HamNet (WLAN) und LoRa

Das eine klingt nach Afu und das andere nach Duennbrettbohrer.

von Carsten S. (dg3ycs)


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OM schrieb:
> Wer die 90er und 2000er noch kennt, weiß, dass damals erst
> sehr wenige OMs einen Computer bedienen konnten. Und die, die es
> trotzdem taten, verursachten meist Chaos, auch weil sie unbelehrbar
> waren.

BLÖDSINN!
Natürlich gab es damals ein paar mehr AFUs die nichts mit Computer am 
Hut hatten als es heute noch gibt. Aber in den 90er und erst recht in 
den 00er Jahren waren Computer bei den AFUs gut vertreten.
Mit sicherheit, gerade in den 90er Jahren, im Vergleich zur 
"Normalbevölkerung" sogar überduchschnittlich oft. Technikaffinität sei 
Dank. Auch bei vielen die damals die 60 oder 70 Lebensjahre schon sehr 
deutlich überschritten hatten (und noch älter...)

Ich hatte damals (zweite Hälfte der 90er) zwei Digipeater in Reichweite 
(1200Baud, kurze Zeit Später 9k6) Zu Stosszeiten hatte man manchmal 
schon echte Probleme einen Connect hinzubekommen weil so voll.
(Als der eine Digi dann auf 9K6 only umgestellt wurde konnte ich den 
wegen vorher schon durch die Topographie grenzwertige Verbindung gar 
nicht mehr Connecten)

zulu schrieb:
> Warum ist Packet-Radio im Amateurfunk eigentlich tot?
> Die Mailboxen/Foren waren doch ganz nützlich und für Textnachrichten
> braucht man auch keine hohe Datenrate. Man hätte es ja auch ähnlich wie

Für eine Anwendungen wie APRS ist die PR Technik ja noch im Einsatz. Was 
so gut wie tot (wenn nicht ganz tot) ist, das ist das damalige PR Netz 
mit untereinander vernetzten Digis und Mailboxen.
Aber dafür gibt es mit HAMNET ja mittlerweile eine schnellere und IP 
Basierende Nachfolgelösung. (User Einstieg meist auf 13cm, kanpp 
unterhalb der öffentlichen WiFi Frequenzen) Das oben erwähnte NPR ist 
dagegen tatsächlich so gut wie unbekannt und letzten Endes nur eine Art 
Brücke zum Hamnet um einen Einstieg auf 70cm zu bieten... (z.B. um einen 
weiteren Versorgungsbereich zu bieten, um einen Digi auf 13cm sicher zu 
erreichen müssen ja schon einige räumliche Vorraussetzungen sehr viel 
besser stimmen als bei 70cm)

Was "damals" aber den Niedergang des PR Netzes massiv beschleunigt hat, 
das waren die neu eingeführten Auflagen der "Deutschen Funkturm GmbH" 
die als Tochterfirma der Telekom die ehemaligen Türme der deutschen 
Bundespost betreibt.

Dann hat die DFT GmbH aber die Auflage erlassen das pro Standort nur 
noch maximal 3 Amateurfunkantennen (zu Hobbybezahlbaren konditionen) 
geduldet werden. Mit Fristsetzung für den Abbau, bei Verstoss war 
komplette Kündigung der Nutzungserlaubnis möglich. Und eine normale 
Einmietung ist ja unbezahlbar.

"Damals" waren gut gelegene Relaisstellen, Digipeater und ATV Umsetzer 
die sich NICHT auf Fernmeldetürmen befanden (Betrieben von AFUs im 
aktiven oder ehemaligen Dienst der DBP/Telekom) sehr gering. Teilweise 
waren das sehr stark ausgebaute AFU Standorte... Meist gab es an einem 
solchen Standort dann zuerst ein Phonie-Relais, manchmal auch zwei (Dann 
für 70 & 2m, sehr selten für 10m ) Dann kamen später so Dinge wie ATV 
Umsetzer oder Digi-Einstieg dazu. Gerade für PR braucht es dann aber 
nicht nur die Einstiege, sondern auch einen guten Ausbau der 
Linkstrecken. Die üblicherweise gerade bei Knotenpunkten gleich mehrere 
Richtantennen bedeuteten.

Durch die "maximal nur 3 Antennen und das bitte zügig!" Regelung mussten 
dann schnell Antennen Abgebaut werden und das traf dann logischerweise 
an Standorten wo auch Relais und Digieinstiege waren als erstes die 
Antennen für die Linkstrecken. Im Ergebnis ist das Netz dann sehr 
schnell im wahrsten Sinne des Wortes total zerschlagen worden.

Und noch enormen Aufwand in den Neuaufbau eines auf der "alten" Technik 
basierenden Netzes zu investieren war kaum noch jemanden den Aufwand 
wert.

Der Aufwand ist dann später in den Aufbau des "neuen" HAMNETS geflossen. 
Da wirkten sich dann auch positiv aus das mittlerweile viel mehr 
geeignete Standorte erschlossen wurden die nicht der DFT gehörten, zum 
anderen das durch überlegte Planung mit hinreichend vorlauf (sowohl 
Linkstrecken wie auch anderer Technik am STandort) die Zahl der Antennen 
reduziert werden konnte
(Bei Relais die noch mit getrennter Sende- und Empfangsantenne 
arbeiteten einen Duplexer einsetzen spart eine Antenne. Mit 
Duobandantennen und oder Zirkulatoren kann man noch mehr über eine 
Antenne abwickeln usw.)

Gruß
Carsten

von OM (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> OM schrieb:
>> Wer die 90er und 2000er noch kennt, weiß, dass damals erst
>> sehr wenige OMs einen Computer bedienen konnten. Und die, die es
>> trotzdem taten, verursachten meist Chaos, auch weil sie unbelehrbar
>> waren.
>
> BLÖDSINN!

Du kannst ja gerne eine andere Meinung und andere Erfahrung haben. Aber 
deshalb gleich in Großbuchstaben BLÖDSINN zu schreien ist frech und 
respektlos.

> Natürlich gab es damals ein paar mehr AFUs die nichts mit Computer am
> Hut hatten als es heute noch gibt. Aber in den 90er und erst recht in
> den 00er Jahren waren Computer bei den AFUs gut vertreten.
> Mit sicherheit, gerade in den 90er Jahren, im Vergleich zur
> "Normalbevölkerung" sogar überduchschnittlich oft. Technikaffinität sei
> Dank. Auch bei vielen die damals die 60 oder 70 Lebensjahre schon sehr
> deutlich überschritten hatten (und noch älter...)

Ich war damals um 1990-2000 sehr aktiv in mehreren OVs des DARC und VFDB 
und bis zur Distrikts- und Bundesebene. Und kann daher sagen, dass meine 
Erfahrungen annähernd repräsentativ sind. Und sie widersprechen deinen 
Schilderungen absolut. Aber möglicherweise war es bei dir im OV ja 
anders. Ich würde mir nie anmaßen das zu verneinen.

von Alex (Gast)


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blubb schrieb:
>> HamNet (WLAN) und LoRa
>
> Das eine klingt nach Afu und das andere nach Duennbrettbohrer.

Weil es auch kein LoRa sondern LoRaHAM ist!

loraham.de

von Mikrowilli (Gast)


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Der Niedergang von Packet Radio hatte wohl mehrere Ursachen. Einige 
wurden hier ja schon angesprochen.

Als Packet Radio aufkam und sich zu verbreiten begann, entstanden zwei 
Gruppen von Funkamateuren, die sich damit beschäftigten: die eine Gruppe 
war von der Technik fasziniert und zog ein Netz aus Digipeatern und 
Mailboxen auf - unter Einsatz unzähliger Arbeitsstunden und eigenen 
Geldes, aber auch mit finanzieller Förderung z.B. durch die Distrikte 
des DARC. In der anderen Gruppe fanden sich die reinen Nutzer der neuen 
Betriebsart, die Nachrichten austauschen, sich in Mailboxen informieren 
und stets aktuell über das DX-Geschehen auf den Bändern (DX-Cluster) im 
Bilde sein wollten.

Während die erste Gruppe Packet Radio vor allem als technische 
Spielwiese ansah, fing die zweite Gruppe mehr und mehr an, das 
entstandene Netz als eine Art Dienstleistung zu sehen. An 
Dienstleistungen beginnt man sich zu gewöhnen und erwartet dann 
üblicherweise eine bestimmte Verfügbarkeit und vor allem eine bestimmte 
Zuverlässigkeit. Hier begannen die Interessen der beiden Gruppen zu 
kollidieren. Gelegentlich kam es soweit, daß Sysops von Mailboxen mitten 
in der Nacht telefonisch aus dem Schlaf geholt und beschimpft wurden, 
weil etwas nicht so funktionierte, wie der anrufende User sich das 
wünschte.

Solche Vorkommnisse trugen mit dazu bei, daß der Enthusiasmus der 
"Sysops
der ersten Welle", die das PR-Netz aufgezogen hatten und in Betrieb 
hielten, langsam erlahmte. Ein weiterer Grund dafür war auch, daß viele 
Nutzer dem technischen Fortschritt nicht folgen wollten: ihre steigende 
Anzahl ließ es geboten erscheinen, die Datenrate der Einstiege von 1200 
auf 9600 Baud anzuheben. Das erforderte auf der Userseite neue Modems 
oder TNCs und neue Funkgeräte oder technische Veränderungen in den alten 
Geräten. Davor schreckten viele zurück. Als dann ab Mitte der 1990er 
Jahre das Internet mehr und mehr in die Privathaushalte einzog, fanden 
die Packet Radio-Nutzer dort nach und nach Ersatz für die vorher vom 
PR-Netz bereitgestellten Nutzungsangebote. Als letztes wechselten wohl 
die Nutzer der DX-Cluster, nachdem Flatrates die zeitbasierten 
Einwahltarife ablösten.

Auch manche Sysops verloren ihr Interesse ganz und wandten sich ab; 
Digipeater wurden abgeschaltet und demontiert oder einfach sich selbst 
überlassen, und in Folge dünnte das Netz aus und zerfiel in Inseln. In 
Schleswig-Holstein gab es beispielsweise nach 2005 noch einen 
Digipeater, der all seine Linkstrecken verloren hatte, aber über den 
Einstieg noch zu connecten war. Als ich den Sysop (der nicht im 
Einzugsbereich wohnte) darauf ansprach, war er völlig überrascht; er 
hatte sich seit Jahren schon nicht mehr um "seinen" Digi gekümmert und 
war wohl davon ausgegangen, daß der Standorteigentümer die "fremde 
Technik" zwischenzeitlich stillschweigend demontiert hatte. Etwas später 
verschwand der Digi dann auch tatsächlich.

Mein Fazit: das Packet Radio der 1980er und 1990er Jahre hat seine Zeit 
gehabt - und die ist vorbei. Es war interessant und lehrreich - in 
technischer und organisatorischer Hinsicht. Wer heute etwas 
Vergleichbares neu aufziehen möchte, muß die veränderten 
Rahmenbedingungen berücksichtigen - und wird langfristig nur dann 
erfolgreich sein, wenn er das ganze nicht als technische Spielwiese 
sieht (auf der jedem Mitspieler selbst überlassen ist, was er wann und 
wie tun möchte), sondern als Projekt mit klar definierter Zielsetzung. 
Viel Glück damit!

von Paul (Gast)


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Mikrowilli schrieb:
> In
> Schleswig-Holstein gab es beispielsweise nach 2005 noch einen
> Digipeater, der all seine Linkstrecken verloren hatte, aber über den
> Einstieg noch zu connecten war. Als ich den Sysop (der nicht im
> Einzugsbereich wohnte) darauf ansprach, war er völlig überrascht; er
> hatte sich seit Jahren schon nicht mehr um "seinen" Digi gekümmert und
> war wohl davon ausgegangen, daß der Standorteigentümer die "fremde
> Technik" zwischenzeitlich stillschweigend demontiert hatte.

Wie kann ein Betreiber seinen Digi "vergessen"? Er muss doch Gebühren 
für das Call zahlen.

von Felix (Gast)


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Ein Grund für das Absterben von Packet-Radio ist auch, weil es immer 
weniger Leute gibt, die sich ehrenamtlich betätigen wollen. Und 
diejenigen, die es wollen, verhalten sich oft wie als Führungsperson in 
einer Firma und das funktioniert in freiwilligen Communitys so eben 
nicht. Das Problem ist kein Alleinstellungsmerkmal im Afu. Diese 
Probleme haben ja fast alle Vereine. Ursachen gibt es da viele egal ob 
im Afu oder anderswo. Auch das Verhalten einiger Anwender, die den Sysop 
aus dem Bett klingeln und 100%ige Verfügbarkeit erwarten, ist nicht 
akzeptabel. Da verstehe ich einige Sysops gut, wenn sie keinen Bock mehr 
haben.

von HAM (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hm, ich habe 1999 oder 2000 kurz nach meiner Lizenzprüfung mit Packet 
rumprobiert und fand es schon irgendwie befremdlich.
Erst mit BayCom-Modem (noch unter Win95) dann mit TNC und dann mit 
Soundmodem bzw. AATiS-Modem.
Nie hatte ich jedoch das Gefühl, dass es irgendwas Besonderes oder gar 
Nutzbringendes wäre. Schon gar nicht fortschrittlich -  eher wie aus 
einer anderen Zeit gefallen.

Die Dokumentation war spärlich und bereits hoffnungslos veraltet: Geben 
sie im DOS-Prompt folgende Befehle ein... hm, und wo finde ich diesen 
DOS-Prompt bei meinem gecrackten Windows2000?

Mit Flexnet, Soundmodem und AGWPE hatte man dann wenigstens eine GUI 
aber die Konfiguration war immer noch ein Krampf und wenig intuitiv. 
Viel Rumprobieren und Frust, bis es irgendwann irgendwie so lief. Klar, 
man kann sich auch irgendwie mittels zweiter Kombizangen gehalten in 
Backhandschuhen die Schuhe zubinden.

Paxon sah zwar modern aus für damalige Zeiten funktionierte aber auch 
nicht out of-the-box. Außerdem wird es seit 2003 nicht mehr weiter 
entwickelt.
Übrigens: Im selben Jahr erforderte die WLAN-Einrichtung im Uni-Netz 
unter XP exakt zwei Mausklicks!

Das letzte Mal habe ich 2010 "produktiv" mit Packet gearbeitet, als ich 
auf dem Filedday mir damit das DX-Cluster angesehen habe. Mehr aus Jux, 
denn zur gleichen Zeit haben Leute schon nen UMTS-Stick in ne Fritzbox 
gesteckt und damit für das Fieldday-Gelände einen Hotspot erstellt.

Gradmal geguckt, obs heute besser/bequemer geht und mir DireWolf 
runtergeladen. Na immerhin gibts das schon als fertige Windows-Exe und 
man spart sich die Compilier-Orgien und kryptische git-Befehle, die 
einem auf der GitHub-Seite angedroht werden.

Mal gucken, und wie krieg ich das jetzt zum Laufen...?
> and run direwolf.exe from a command window.
WTF!? Schon mal auf den Kalender geguckt?

Die DOS-Box wird grau und man bekommt ein paar kryptische 
Fehlermeldungen.

Meinetwegen kann Packet weiter tot bleiben.

von HAM (Gast)


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FunFact: Wenn ich "NordLink" bei Google eingebe finde ich nur Infos zum 
Seekabel und dessen betreiber.

von Qwertz (Gast)


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@HAM
Scheint wohl an deinem Computeranalphabetismus zu liegen. Ich gebe zu 
ich habe schon Jahre kein Packet mehr genutzt. Aber früher mit selbst 
gelötetem Baycommodem und später mit TNC2multi ging das alles sehr gut. 
Anfangs DOS mit einem 286er dann mit Linux. Win (auch NT und 2000) war 
ja damals sowas von instabil. Jetzt nicht auf Amateurfunk bezogen. 
Selbst formatieren einer Diskette oder Imstallation eines kaputten Fonts 
brachte das ganze System zum Absturz. Oder die Verwendung von telnet 
unter win, da konnte man sich mental schon auf den baldigen 
Systemabsturz vorbereiten.

von Kurt (Gast)


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HAM schrieb:
> Meinetwegen kann Packet weiter tot bleiben.

Also ich bin froh, dass es das gegeben hat, habe mir damals die 
"Hardwaretechnik" abgeguckt und mir dann mit dem TCM 3105 Chip die 
ersten Verbindungen mit Datenfunktechnik angeeignet und auch erstellt.
Die 1200er Modemchips benutze ich noch heute.

 Kurt

von Paul (Gast)


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HAM schrieb:
> FunFact: Wenn ich "NordLink" bei Google eingebe finde ich nur
> Infos zum
> Seekabel und dessen betreiber.

Der FunFact ist eher mangelnde Medienkompetenz bei dir. Suchbegriff

Nordlink Amateurfunk

fürht zum gewünschten Ergebnis. Bei solchen allgemeinen Begriffen muss 
man für die Suchfunktion eben etwas eingrenzen.

von HAM (Gast)


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Qwertz schrieb:
> ging das alles sehr gut

Was ging denn bitteschön?

Was soll bitteschön besser daran sein, kryptische Befehle in ne DOS-Box 
einzuhacken, wenn ich einen Browser intuitiv bedienen kann. Seit rund 12 
Jahren auch per Touch.

Glauben Sie, Internet Explorer/Edge, Firefox, Chrome, Safari sind so 
erfolgreich geworden, weil die User sie mit kryptischen Befehlen 
bedienen mussten?

Oder haben Facebook, WhatsApp, Tinder, Instagram, YouTube und TikTok 
vielleicht Hunderte Millionen oder gar über eine Milliarde Nutzer, weil 
sie intuitiv per Handgeste zu bedienen sind?

Dass man gute GUIs bei OpenSource bauen kann, haben die Jungs bei 
Project eMule-Plus schon for 20 Jahren bewiesen: Ein durchdachter 
Wizard, der einen bei der Installation und Konfiguration begleitet, 
zack, als einzige User-Interaktion musste man nur die Server-URL(s) 
eintragen und zack schon konnte man sich seine Dateien runterladen.
Das ganze untermalt von einer freshen GUI.

Und hier werde ich im Jahre 2022 von einem blinkenden Cursor in einer 
grauen DOS-Box mit kryptischen Fehlermeldungen im Regen stehengelassen.
Dabei wollte ich nur mal eben schnell dieses Packet-Radio ausprobieren, 
von dem alle so reden, was ja ach so toll sein soll.
Dumm nur, dass man offensichtlich nicht mal eine gescheite und intuiive 
GUI hinbekommt! Statt dessen muss man offensichtlich erst eine Promotion 
in Informatik ablegen, um durch die kryptischen Befehle sich zu 
connected.

Ich sags ja immer wieder: Amateurfunker sind schon ein sehr seltsames 
Volk. - Jammern bei jeder Gelegenheit, dass sie immer weniger werden und 
der Nachwuchs ausbleibt, tun aber alles erdenkliche dafür, um jeden 
potenziellen Interessenten auszuschließen und maximal abzuschrecken.

Wahrscheinlich laufen die OV-Abende allesamt so ab: 
https://www.youtube.com/watch?v=IiBfT5SGi6Y

von HAM (Gast)


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More funny Fact: Wenn ich auf der DARC-Homepage "Packet" oder "Packet 
Radio" oder "Packet-Radio" eingebe, bekomme ich nur "Keine Ergebnisse 
gefunden."

LOL! Das gleiche übrigens auch für "FT8"!

Ich sags ja: Mann will unter sich bleiben und hat gar kein Interesse 
daran, neue Leute für das Hobby zu begeistern oder einfach neugierigen 
oder interessierten Leuten (Journalisten, Lehrer, Jugendliche, 
Politiker) ihre Fragen zu beantworten.

von Hackepeter (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Anfangs DOS mit einem 286er

Ohje, Oppa erzählt vom Krieg.

Bereits Linus Torvalds hat seine erste Version von Linux 1991 für 386-er 
geschrieben.

von Michael W. (dbru61)


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HAM schrieb:
>
> Was soll bitteschön besser daran sein, kryptische Befehle in ne DOS-Box
> einzuhacken,
Da war überhaupt nix kryptisches dran, 3- 5 Befehle an a.d. 
Kommandozeile.
Für Linux muß mehr können. Aber wenn Du damit überfordert bist, solltest 
Du dir vielleicht ein anderes Betätigunsgfeld suchen.
>
> Oder haben Facebook, WhatsApp, Tinder, Instagram, YouTube und TikTok
> vielleicht Hunderte Millionen oder gar über eine Milliarde Nutzer, weil
> sie intuitiv per Handgeste zu bedienen sind?
Bleib besser bei TikTok.
>
> Dass man gute GUIs bei OpenSource bauen kann, haben die Jungs bei
> Project eMule-Plus schon for 20 Jahren bewiesen: Ein durchdachter
> Wizard, der einen bei der Installation und Konfiguration begleitet,
> zack, als einzige User-Interaktion musste man nur die Server-URL(s)
> eintragen und zack schon konnte man sich seine Dateien runterladen.
> Das ganze untermalt von einer freshen GUI.
>
> Und hier werde ich im Jahre 2022 von einem blinkenden Cursor in einer
> grauen DOS-Box mit kryptischen Fehlermeldungen im Regen stehengelassen.
> Dabei wollte ich nur mal eben schnell dieses Packet-Radio ausprobieren,
> von dem alle so reden, was ja ach so toll sein soll.
Sagt wer?
PR ist seit Ende der 90er, mit dem Aufkommen des Internets eine mehr und 
mehr "uninteressante" Betriebsart. Wer sich da im Jahre 2022 noch "neu" 
mit
befasst, kann das eigentlich nur noch aus nostalgischen Gründen tun.
> Dumm nur, dass man offensichtlich nicht mal eine gescheite und intuiive
> GUI hinbekommt! Statt dessen muss man offensichtlich erst eine Promotion
> in Informatik ablegen, um durch die kryptischen Befehle sich zu
> connected.
Oje, sehr viel Frust...

> Ich sags ja immer wieder: Amateurfunker sind schon ein sehr seltsames
> Volk.

Dem kann ich zustimmen.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (dbru61)


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Hackepeter schrieb:
> Qwertz schrieb:
>> Anfangs DOS mit einem 286er
>
> Ohje, Oppa erzählt vom Krieg.
>
> Bereits Linus Torvalds hat seine erste Version von Linux 1991 für 386-er
> geschrieben.

1991 konnte ich mir mit 1300 DM netto noch keinen 386er leisten, da 
hat's mal gerade für eine 286 mit NEAT-Board und 1MB RAM gereicht. Und 
für den "Normalo" ohne Vitamin B zu einer Uni war an Linux auch nicht zu 
denken.

von Osi (Gast)


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OM schrieb:
> Afu-Netze lassen sich viel besser regulieren als das Internet und werden
> schon heute viel strenger reguliert.

piraten = unlicensed

Ach was - einfach unreguliert und gut ist - Dein Problem ist die 
Bahnsteigkarte bei der Revolution ;)

Hat hier ausser mir keine Sender gebaut bevor er die Kinderlizenz 
erwarb?

von Osi (Gast)


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Ist doch ein Alte-Säcke-Forum hier und ich bin einer aus der 
Muppet-Show.

Qwertz schrieb:
> Anfangs DOS

Hier wars 1982 ein CP/M auf dem DM/V NCR DECISION MATE V.

Catchum kennt keiner mehr oder? War dessen Pacman Version.

Packet Radio gabs Mitte 70-er in der Theorie im Amateurkurs des 
Gymnasiums ;)

Glück gehabt, aber nie verwendet - war jung und ein besseres Hobby 
gefunden - Famillie gegründet!

Nach -zig Jahren bin nun ich ein DL-OM aka alter Sack wie es sich gehört 
;)

von Osi (Gast)


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Michael W. schrieb:
> für den "Normalo" ohne Vitamin B zu einer Uni war an Linux auch nicht zu
> denken.

Nöpp. Linux als Open Source war kostenlos, erstmals zu Zeiten von OS/2 
probiert, hier ca. 1985/6 -  Linux-Demos von 2 Disketten war lauffähig 
unter Win95 Host in einer Datei von 500kB. Es wurde darin installiert 
und sah aus wie ein DOS, eine rudimentäre GUI gabs auch schon.

von Plan9 (Gast)


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Osi schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> für den "Normalo" ohne Vitamin B zu einer Uni war an Linux auch nicht zu
>> denken.
>
> Nöpp. Linux als Open Source war kostenlos, erstmals zu Zeiten von OS/2
> probiert, hier ca. 1985/6 -  Linux-Demos von 2 Disketten war lauffähig
> unter Win95 Host in einer Datei von 500kB. Es wurde darin installiert
> und sah aus wie ein DOS, eine rudimentäre GUI gabs auch schon.

Wow. 5 Jahre bevor Linus angefangen hat, hast Du es schon ausprobiert?
Und linux als Demoversion?

Was nimmst Du?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
OM schrieb:
> Du kannst ja gerne eine andere Meinung und andere Erfahrung haben. Aber
> deshalb gleich in Großbuchstaben BLÖDSINN zu schreien ist frech und
> respektlos.

Naja, wer so etwas schreibt wie:
OM schrieb:
> Wer die 90er und 2000er noch kennt, weiß, dass damals erst
> sehr wenige OMs einen Computer bedienen konnten. Und die, die es
> trotzdem taten, verursachten meist Chaos, auch weil sie unbelehrbar
> waren.
der muss es dann auch aushalten wenn man es als das Bezeichnet was es 
ist: BLÖDSINN!

Und Respekt muss man sich erst einmal verdienen. Der erste Schritt ist 
zu seinen Aussagen zu stehen. Wer zu feige ist um seine Behauptungen 
unter erkennbarer Identität zu machen (Und damit auch dahinter zu 
stehen) hat von mir sicher keinen Respekt zu erwarten.

Eine Frage: Wenn in den 90er und 00 Jahren praktisch niemand untern den 
AFUs einen Computer bedienen konnten und der Rest nur Chaos verursacht 
hat:
Wer hat denn dann in den 80er und 90er Jahren dann das PR Netz 
Aufgebaut, fleissig betrieben und genutzt? (Was ja immerhin 10 Jahre 
früher als DEINE Zeitangabe ist) Wer hat das Fernschreiben 
weiterentwickelt, AMTOR eingeführt, SSTV auf PC TEchnik umgestellt und 
die Programme für die vielen Mikrocontrollerschaltungen mit Z80 & Co 
geschrieben?
JaJa, das ist alles vom Himmel gefallen und der Betrieb wurde nur 
Simuliert...

In den 00er Jahren war PR schon durch die diversen hier genannten 
Effekte praktisch am Verschwinden, da ging es dann um die 
Umrüstung/Umprogrammierung von Betriebsfunkgeräten, Umbauten von alten 
C-Telefonen inkl. neuer Firmware, das alles veröffentlich im Internet.
Da habe ich mich mit Massig AFUs fleissig über Email & Co. ausgetauscht

OM schrieb:
> Ich war damals um 1990-2000 sehr aktiv in mehreren OVs des DARC und VFDB
> und bis zur Distrikts- und Bundesebene. Und kann daher sagen, dass meine
> Erfahrungen annähernd repräsentativ sind.

Deine Erfahrungen mögen vielleicht Repräsentativ sein. Aber nur in der 
Frage wie Technikaffin die Obervereinsmeierwichtigleute sind. Also 
diejenigen von denen man den Eindruck hat das manche nur deshalb im DARC 
in der Position aktiv sind weil die in ihrem Kleingärtner- und 
Dackelklub niemand wählen wollte.
(Nein, das trifft nicht auf alle zu. Gibt auch wirklich Engagierte und 
Qualifizierte. Und mittlerweile ist es auf unterer und mittlerer Ebene 
ja sogar eher so das man erst einmal jemanden finden muss der überhaupt 
bereit ist da was zu machen...)
Aber was will man erwarten von jemanden der solchen Vereinstrukturen und 
deren Vertretern eine so hohe Wichtigkeit beimisst das er meint das 
heute noch prominent erwähnen zu müssen und glaubt das würde 
irgendjemanden beeindrucken... Beeindrucken lassen dich davon höchstens 
die 80m Schonvor20JahrenRentnerrunden.

Und meine Erfahrungen basieren nicht (nur) auf "meinem" OV sondern aus 
reichlich konstruktiven Kontakten (persöhnlich und Elektronisch) mit 
AFUs quer aus dem ganzen Bundesgebiet und teilweise darüber hinaus. Die 
sich sowohl über Amateurfunkprojekte ergeben haben wo man sich 
gegenseitig geholfen hat, aber sehr sehr häufig auch über Berufliche 
Zusammenarbeit oder die Zusammenarbeit mit den diversen für IuK 
zuständigen Stellen im BOS Bereich mit denen ich als SGL IuK im KatS 
regelmäßig zu tun hatte (wo man dann festgestellt hat das der andere 
auch AFU ist).

Also einem wirklichen Querschnitt über verschiedenen Kontaktpunkte statt 
nur der mehr an Vereinspolitik als an der Funktechnik interessierten 
Personen wie bei dir.

HAM schrieb:
> More funny Fact: Wenn ich auf der DARC-Homepage "Packet" oder "Packet
> Radio" oder "Packet-Radio" eingebe, bekomme ich nur "Keine Ergebnisse
> gefunden."
> LOL! Das gleiche übrigens auch für "FT8"!
>
> Ich sags ja: Mann will unter sich bleiben und hat gar kein Interesse
> daran, neue Leute für das Hobby zu begeistern oder einfach neugierigen
> oder interessierten Leuten (Journalisten, Lehrer, Jugendliche,
> Politiker) ihre Fragen zu beantworten.

Was messt ihr in dem Punkt dem DARC als Verein bzw. Mutterorganisation 
so viel Bedeutung bei. Ja, da könnte vieles besser laufen. Aber es ist 
ein Verein: Also lasse dich Aufstellen und Wählen und mache es dann 
besser. (Ich kann es nicht, bin nicht mehr im DARC)
Aber letztendlich wird dem Zentralverein hier von einigen eine Bedeutung 
zugesprochen die dieser gar nicht (mehr?) hat. Und schon gar nicht ist 
er Repräsentativ für den Amateurfunk in Deutschland. Auch wenn das 
einige der oberen vielleicht immer noch glauben wollen.

Für die meisten Mitglieder im DARC ist, vielleicht mit Ausnahme der QSL 
Vermittlung bei denen die darauf noch Wert legen, alles oberhalb ihres 
Ortsverbandes doch völlig irrelevant. Manche hat es nie interessiert. So 
einige haben auch resigniert. In den GUTEN Ortsverbänden, von denen es 
durchaus einige gibt, wird durchaus noch Aktivität gemacht, auch 
Jugendgruppen betreut, Elektronikbasteln angeboten. Da ist man dann vom 
Selbstverständniss her ein Mitglied des OV der halt auch irgendwie ein 
Teil des DARC ist...
Gibt natürlich auch schlechte OV wo man wirklich unter sich bleiben will 
und die Vereinsmeierei die Hautpsache und der Amateurfunk allerhöchstens 
eine belanglose Nebensache ist.

An anderer Stelle haben sich vom DARC komplett unabhängige Gruppen 
zusammengefunden die in Zusammenarbeit mit Schulen oder anderen 
Einrichtungen etwas im Bereich Jugendarbeit anbieten. Manchmal mit 
Unterstützung der jeweiligen OV, manchmal ohne jeden Kontakt. Manchmal 
gar gegen Widerstände aus dem örtlichen OV! Bundesweit gibt es eine 
Menge von engagierten Funkamateuren die den Nachwuchs für Technik 
begeistern und dann begeisterten Jugendlichen auch gerne Wissen 
vermittlen. Ich kenne alleine in meinem Umfeld aus mehreren Städten 
solche Gruppen.
So jetzt zu tun als gäbe es das alles nicht ist da einfach denjenigen 
die da viel Arbeit, Zeit und oft auch eigenes Geld reinstecken einfach 
unfair.

Gruß
Carsten

Beitrag #7109163 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Eiermann (Gast)


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Osi schrieb:
> Nöpp. Linux als Open Source war kostenlos, erstmals zu Zeiten von OS/2
> probiert, hier ca. 1985/6 -  Linux-Demos von 2 Disketten war lauffähig
> unter Win95 Host in einer Datei von 500kB.

Muss ein Tippfehler sein, denn OS/2 ging zu IBM alleine wieder um 1992.

https://www.nytimes.com/1992/06/28/us/ibm-and-microsoft-settle-operating-system-feud.html

Plan9 schrieb:
> Wow. 5 Jahre bevor Linus angefangen hat...

https://itsfoss.com/earliest-linux-distros/

Die ersten Linux Disketten kamen also 1992 heraus, das passt schon zu 
dem OS/2 oben und auch zum Win95.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Packet Radio gabs Mitte 70-er...
und ich dachte, das hätte man in Tucson 1981 mit einem 6809-Computer als 
Modem erstmals benutzt.

Mein erstes Paket habe ich 1984 oder 85 mit einem AppleII-kompatiblen 
und selbst gebauten Am7911-Modem empfangen. TCM3105 gabs erst später. 
Richtig benutzt habe ich es dann auf dem AtariST mit Sigi's Packet und 
dem üblichen Z80-TNC.

Nur weil die Suchfunktion des DARC nix taugt - die Google-Suche nach 
"packet site:https://www.darc.de"; hat 4070 Fundstellen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7109538 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7109551 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kilo S. (kilo_s)


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HAM schrieb:
> Dabei wollte ich nur mal eben schnell dieses Packet-Radio ausprobieren,
> von dem alle so reden, was ja ach so toll sein soll.
> Dumm nur, dass man offensichtlich nicht mal eine gescheite und intuiive
> GUI hinbekommt! Statt dessen muss man offensichtlich erst eine Promotion
> in Informatik ablegen, um durch die kryptischen Befehle sich zu
> connected.

Dann nimm eben was aktuelles.
Js8Call zb.
Gibt's auch für Linux.

Ich frage mich eher auf welcher Frequenz du da versuchst "mit zu 
machen"...

Beitrag #7110186 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7110208 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von Plan9 (Gast)


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Eiermann schrieb:
s://itsfoss.com/earliest-linux-distros/
>
> Die ersten Linux Disketten kamen also 1992 heraus, das passt schon zu
> dem OS/2 oben und auch zum Win95.

Aber nicht mit der angegebenen Jahreszahl:

> Nöpp. Linux als Open Source war kostenlos, erstmals zu Zeiten von OS/2
> probiert, hier ca. 1985/6 -  Linux-Demos von 2 Disketten war lauffähig

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