Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistung eines Li Akkus berechnen.


von Nils (Gast)


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Hallo
Angenommen man hat einen Li Akku mit 3000mAh. Wie kommt man auf die 
Wattstunden?
Es gibt ja die Möglichkeit Spannung mal Strom aber da fängt es schon an 
welche Spannung verwendet man? 4,2V?*3A = 12,6 ? Wattstunden?
Und was ist mit Endladeschlussspannung? Gibt es eine Formel dafür?
Angenommen ich möchte meinen Akku von 3,0V bis 4,1V verwenden. Wie 
bekomme ich berechnet wievielt Wattstunden ich zur Verfügung habe?
Es muss nicht ultra genau sein

von Jack V. (jackv)


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Nils schrieb:
> welche Spannung verwendet man?

Die Nennspannung. Das ist mehr oder weniger der Mittelwert eines 
Plateaus, die Bereiche am Anfang und am Ende der Entladekurve tragen 
kaum zur Gesamtkapazität bei, und heben sich zudem in der Rechnung mit 
der Nennspannung ziemlich gut auf.

Wenn man es genau wissen will, besorgt man sich ein Ladegerät mit der 
entsprechenden Funktion und misst die Akkus aus.

von Günter Lenz (Gast)


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von Nils schrieb:
>Angenommen ich möchte meinen Akku von 3,0V bis 4,1V verwenden. Wie
>bekomme ich berechnet wievielt Wattstunden ich zur Verfügung habe?
>Es muss nicht ultra genau sein

Rechne einfach mit 3,5V.
Spannung mal Strom mal Zeit = Energie oder Arbeit,
nicht Leistung.
Leistung = Spannung mal Strom.

von Uli S. (uli12us)


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Üblich ist 3,6V als Bezugswert, aber wenn man mit 3,5V einfacher rechnen 
kann, warum nicht, das macht nur wenige Prozent Abweichung aus.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Üblich sind ist das schon beschriebene Verfahren, vor allem weil die 
nutzbaren Wh auch vom Entladestrom (selten ein fester Wert) und streng 
genommen der Entladeschlusspannung abhängt - wobei z.B 3V anstatt 3,%V 
nur wenig mehr Kapazität (Wh) bringt.

Ein "Mathematiker" (wahrscheinlich auch ein Abiturient der richtig gut 
in der Mathematik ist ) kann auf den Papier tatsächlich anhand der 
Entladekurve (irgendwas mit der Fläche unter der Kurve) die echte Wh 
ausrechnen (Integralrechnung?)
Wobei der Wert wohl dann auch recht nah an den Wh die viel einfacher mit 
der Nennspannung berechnet werden liegt, mal ganz abgesehen von den in 
der Realität viel wichtigen Störgrößen (Entladestrom, Temperatur, 
"Vorleben", Zyklenzahl, Zeit nach der Ladung usw.) die sowieso dafür 
sorgen das die Wh Angabe eher ein mehr oder weniger genau Größenordnung 
ist.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Nils schrieb:
> Wie
> bekomme ich berechnet wievielt Wattstunden ich zur Verfügung habe?

Schau dir mal eine typische Entladekurve an.
- https://i.stack.imgur.com/AT1Gu.jpg

Mathematisch müsstest du die Fläche unterhalb der Linie über die Zeit 
integrieren. Aber die Näherung mit ca. 3,5V linear ist nicht so 
verkehrt. Schau dir am besten mal die Diagramme von deinen konkreten 
Zellen an (wenn verfügbar:-). Ansonsten mal suchen ob für die gleiche 
Chemie und Kapazität was zu finden ist.

von Manfred (Gast)


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Praktiker schrieb:
> Ein "Mathematiker" (wahrscheinlich auch ein Abiturient der richtig gut
> in der Mathematik ist ) kann auf den Papier tatsächlich anhand der
> Entladekurve (irgendwas mit der Fläche unter der Kurve) die echte Wh
> ausrechnen (Integralrechnung?)

Dazu braucht man Daten und eine Tabellenkalkulation, Mathematik ist 
nicht so mein Ding.

Irgend W. schrieb:
> Schau dir am besten mal die Diagramme von deinen konkreten
> Zellen an (wenn verfügbar:-).

Da nehme ich doch mal eine meiner Messungen:
Mein Akkutester zieht konstanten Strom und schreibt alle 15 Sekunden die 
Spannung auf. Ich habe das um die Berechnung der mWh ergänzt, einmal mit 
der gemessenen Spannung und in der letzten Spalte gegen 3,6V gerechnet.

Die Abweichung ist zu Beginn relativ hoch und nimmt zum Entladeende ab. 
Betrachtet man die Abweichung in Prozent, kommt die fast in die Nähe 
meiner Meßgenauigkeit und Rundungsfehler.

Der Mittelwert 3,6V mal mAh passt ziemlich gut.

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