Hi, bin im Internet zufällig über diesen Beitrag gestolpert. https://buriedel.eu/Elektro%20ICP.htm Demnach wird in bestimmten südeuropäischen Ländern eine "Stromsparmethode" angewendet, indem zusätzlich zu Leitungssschutzschaltern noch solche mit spezieller Auslösecharakteristik zur Nachrüstung angeordnet werden müssen. Das erinnert mich sehr stark an meine Erfahrungen bei verschiedenen Untermietverhältnissen, wo keine Tauchsieder oder Heizöfen angeschlossen werden konnten, weil ganz bewusst schwache Sicherungsautomaten eingesetzt worden waren. Was mir aber am meisten zu denken gibt, ist, dass die angestrebte gleichmäßige Lastverteilung auf die drei Phasen eines Dreileiternetzes damit konterkariert wird. Zitat: "...Falls auf einer Phase der entnommene Strom größer als 20A ist, schaltet der ICP aus. Das entspricht einer Leistung von 4,6 kW , also genau einem Drittel der Anschlussleistung...Ich empfehle daher, möglichst auf einen Drehstromanschluss zu verzichten..." /Zitat Könnt Ihr euch vorstellen, dass die Verteilnetzbetreiber in Deutschland auch auf so eine (dumme) Idee kommen könnten? ciao gustav P.S.: Da gerade bei uns wieder "gebuddelt" wird, konnte ich einen scheuen Blick auf den Orts-Trafo werfen: DYn5 Schaltgruppe. Also zum Ausgleich der Schieflast eine besondere Wicklungsanordnung nötig. Was zeigt, dass alles gemacht wird, um die möglichst gleichmäßige Belastung zu erzielen.
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Moin, Meine Omma haett' gesagt: Keine Sache ist so dumm, als faend' sie nicht ein Publikum. Und wenn der Vertrag mit dem Stromversorger nun mal so gestaltet ist... Gruss WK Edit: Von welcher Firma war denn der Ortstrafo?
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So schlimm ist das mit der Schieflast nicht, da sie sich über die Fläche aufhebt. Selbst wenn man alle Wohnungen nur einphasig anschließt, ein Drittel liegt an L1, das nächste Drittel an L2 und der Rest an L3. Im Schnitt werden die drei Phasen daher gleich belastet. Meine Waschmaschine z.B. ist nur einphasig an eine 3phasige Einspeisung angeschlossen. Folglich erzeuge ich beim Waschen während des Heizens eine Schieflast mit etwa 2kW, trotz 3phasigem Anschluss der Wohnung. Über die Fläche verteilt bzw. über viele Ortsnetz-Stationen hebt sich das aber auf, weil nicht alle Waschmaschinen an der gleichen Phase hängen oder andere Haushalte irgendwo z.B. durch Herdplatten eine Schieflast auf anderen Phasen erzeugen als ich mit meiner Waschmaschine. Schon kompensieren wir uns gegenseitig. Im Hoch- und Höchstspannungsnetz sind etliche Megawatt Schieflast ziemlich normal. Beispielsweise sind in Frankreich die Schnellfahrstrecken der Eisenbahn mit 25kV/50Hz elektrifiziert, die speisenden Transformatoren hängen einfach zwischen zwei Phasen des Hoch- oder Höchstspannungsnetzes. Es gibt Leitungsabschnitte, die nur zwei Phasen des Höchstspannungsnetzes zu einem Bahnstromwerk führen.
Dergute W. schrieb: > Edit: Von welcher Firma war denn der Ortstrafo? SGB steht drauf. ciao gustav
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hi, >Über die Fläche verteilt bzw. über viele Ortsnetz-Stationen hebt sich >das aber auf, weil nicht alle Waschmaschinen an der gleichen Phase >hängen oder andere Haushalte irgendwo z.B. durch Herdplatten eine >Schieflast auf anderen Phasen erzeugen als ich mit meiner Waschmaschine. >Schon kompensieren wir uns gegenseitig. habe ich auch mal gedacht, manchmal ist es aber auch anders. Ortsableger 40 Häuser ca 30% davon mit Nachtstrom. Ja, ist schon eine weile her. Erdkabel vom Trafo hat satten Erdschluss. Nach der 3. Muffe wurde neues Kabel verlegt. In der Zwischenzeit wurde ein dicker Notstromer hingestellt. Ein Blick auf die Ampermeter verdutzte mich: L1 420A L2 130A L3 60A??? Kurze Nachfrage ergab, "machen die lieben Elektriker weil auf vielen fest angeschlossenen Geräten die Anschlüsse mit L1 beginnen und dort auch aufgelegt werden." hmmm, naja HT Nachspeisung von NT-Anlagen ist wirklich auf L1 gelegt. Wenn man da einige hat...... schönen Tag noch, Uwe
Karl B. schrieb: > Könnt Ihr euch vorstellen, dass die Verteilnetzbetreiber in Deutschland > auch auf so eine (dumme) Idee kommen könnten? Och, wenn die Politik den Strom rationiert um Blackouts zu verhindern, warum nicht?
Uwe schrieb: > Nach der 3. Muffe wurde neues > Kabel verlegt. Yep. Bei uns nach zahlreichen mehr als eine halbe Stunde dauernden Stromausfällen immer wieder ursächlich im Verlauf desselben Kabels, nun Austausch auf den ganzen ca. 100 Metern. Das 10kV-Kabel hätte laut Nachfrage beim Monteur Isolationsfehler. Ein Rest davon auf der Wiese abfotografiert. Jetzt konnte ich da mehrere jeweils drei "getwistete" schwarze Kabel am Mittelspannungsverteiler an der Baustelle entdecken. Auf Nachfrage 150 qmm und für die Zuleitungen zu den Häusern 35 qmm. Mehr konnte und wollte ich nicht rausquetschen an Info. Der arme Mann musste ja noch "buddeln".;-) ciao gustav
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Karl B. schrieb: > "Stromsparmethode" Das ist keine Stromsparmethode, sondern ist Teil der örtlichen Tarifstruktur. Man bezahlt bei der Einrichtung des Anschlusses dem Netzbetreiber die (über den Anschlußwert gemittelten) Kosten der Errichtung. Zahle ich einen 6kW-Anschluß, muß das Ortsnetz für mich 6kW bereit halten. Auch die Größe der Schieflast ist in den einschlägigen Regeln festgehalten. Das geht halt schief, wenn an den 6kW ein 11kW-Autolader hängt oder wenn der Elektrische alle deine Großverbraucher auf eine Phase klemmt. :-)
Helge schrieb: > Das ist keine Stromsparmethode, sondern ist Teil der örtlichen > Tarifstruktur. Das ist es. Danke. Dass ich hier in DE eine Kontingentierung hätte, wäre mir auch neu. Ich kann im Haushalt so viel Geräte anschließen, theoretisch bis die NHs auslösen. Gegebenenfalls sind auch Lastabwurfrelais vorgeschrieben, so dass es solcher Extra-Abschalter wie in Spanien nicht bedürfte. ciao gustav
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