Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromkabel für Verbraucher an Inverter anschließen


von Nils K. (pfennigbreite)


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Hallo,

Ich habe mir für einen in den nächsten zwei Jahren anstehenden Umzug in 
ein Haus schon Mal einen Inverter (mit Wechselrichter und einigen 
Solarpanelen) zugelegt, der je nach Bedarf Strom aus Photovoltaik, 
Batterie bzw Netz ziehen kann. Zur Zeit wohnen wir zur Miete, und eine 
dauerhafte Installation mit Elektriker würde ich gerne vermeiden.

Das Laden der beiden 12 V Batterien (je 100ah) funktioniert ohne 
Probleme.

Das Gerät (Easun ISolar SPS 3kw) hat keinen Schukosteckerausgang, 
sondern nur Eingänge für Kabel. Nun meine Frage - kann ich einen 
Schukostecker mit Kabel selbst als Ausgang für einen Verbraucher 
daranklemmen? Als Eingang würde ich ausschließlich die beiden Batterie 
in Serie und Photovoltaik benutzen.

Eine Erdung wäre dann m.E. bei einer solchen Insellösung mit nur einem 
Endverbraucher nicht nötig. Auch wenn das Gerät bis zu 3000 W leistet, 
würde ich zunächst nur ca 100-150W für ein Endgerät benutzen.

Mir ist nach Recherche bewusst, dass ich das Gerät nicht an den 
Stromkreis anschließen sollte. Ich vermute, dass auch der Anschluss 
eines Schukomehrfachsteckers (nicht in Serie, mit Überspannungsschutz) 
keine gute Idee wäre - wenn ich zwei Geräte an der Leiste betreibe und 
beide berühre, könnte der Strom über meinen Körper laufen.

Besten Dank.

von Joachim B. (jar)


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Nils K. schrieb:
> Nun meine Frage - kann ich einen
> Schukostecker mit Kabel selbst als Ausgang für einen Verbraucher
> daranklemmen?

Schukostecker? sicher nicht, du willst an den Stiften keine 230V 
anliegen haben, wenn du aber Kupplung meinst,

siehe hier, gut erklärt:
https://youtu.be/yjDA3jP_vc8?t=408

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nils K. schrieb:
> Nun meine Frage - kann ich einen
> Schukostecker mit Kabel selbst als Ausgang für einen Verbraucher
> daranklemmen?

Nimm da bitte keinen Stecker, sondern eine Kupplung. Niemals darf 
Spannung auf freiliegenden Stiften liegen.
https://www.pollin.de/p/schutzkontakt-kupplung-schwarz-450092
https://www.pollin.de/p/pce-gummi-schutzkontaktkupplung-taurus2-schwarz-orange-553069

: Bearbeitet durch User
von Nils K. (pfennigbreite)


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Hallo Joachim und Matthias,

Besten Dank für die schnelle Antwort und hilfreichen Infos. Entschuldigt 
den falschen Begriff, genau so eine Kupplung meinte ich - ein 
Selbstmordkabel wollte ich natürlich nicht basteln.

Darf ich mein Verständnis nochmal zusammenfassen?
1. Ohne Netzanschluss (nur mit Photovoltaik und Batterie als Eingänge) 
betreibe ich den Inverter im IT-Netz. Erdung sowie FI-Schalter sind 
nicht nötig / haben keinen Effekt. Einen einzigen Verbraucher kann ich 
mit o.g. Kupplung betreiben.
2. Falls ich anstelle der Kupplung mehrere Verbraucher per 
Mehrfachsteckdosenleiste anschließen will, muss ich neben der Prüfung 
der Leistung (Inverter liefert maximal 3000W, die Leiste unterstützt bis 
zu 3680W) unbedingt einen Isolationswächter installieren, damit bei 
gleichzeitigen Defekten von mindestens zwei Geräten der Strom 
abgeschaltet wird. Ich würde mich dann bzgl. ISO Wächter schlau machen, 
un evtl. einen gebrauchten zu kaufen. Vielleicht wäre es aber einfacher 
und günstiger, bis zu unserem Umzug dann eher einen kleineren Inverter 
mit integrierten Steckdosen kaufen (z.B. https://amzn.eu/d/hjRWmva).

Separate eine weitergehende Frage für die Zeit nach unsere  Umzug - um 
den Inverter ans Netz zu nehmen, wird eine Umschaltstation für 
Netzvorrangschaltung benötigt (z.B. https://amzn.eu/d/fM8lAh7)? Der 
Inverter soll intelligent genug sein um zu erkennen, wenn nicht genug 
Strom von den PV-Panelen oder Batterien kommt, und dass aus dem Netz zu 
ziehen.

Besten Dank.

von Erdschluß (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Vielleicht wäre es aber einfacher
> und günstiger, bis zu unserem Umzug dann eher einen kleineren Inverter
> mit integrierten Steckdosen kaufen (z.B. https://amzn.eu/d/hjRWmva).

Dieser Inverter hat aus demselben Grund auch nur 1 Steckdose.

von Joachim B. (jar)


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Nils K. schrieb:
> Vielleicht wäre es aber einfacher
> und günstiger, bis zu unserem Umzug dann eher einen kleineren Inverter
> mit integrierten Steckdosen kaufen (z.B. https://amzn.eu/d/hjRWmva).

Erdschluß schrieb:
> Dieser Inverter hat aus demselben Grund auch nur 1 Steckdose.

und dann kommt doch einer auf die Idee einen Doppelstecker oder eine 
Steckdosenleiste anzuschliessen und schon kann es wieder gefährlich 
werden!

von Pete K. (pete77)


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Ohne Netz-Signal wird der Wechselrichter wohl abschalten (AC-Input).
Du könntest am Ausgang eine Steckdosenleiste fest anbauen, also Stecker 
ab und das Kabel der Steckdosenleiste anschließen. Das sollte dann 
berührungssicher sein.

P.S.: Was Du hast ist kein (KFZ-) Wechselrichter, sondern ein 
Solar-Inverter oder Solar-Wechselrichter. Beide sind völlig 
unterschiedlich.

P.P.S.: Ich empfehle dringend die Lektüre des PV-Forums 
(https://www.photovoltaikforum.com/)

: Bearbeitet durch User
von Nils K. (pfennigbreite)


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Pete K. schrieb:
> Ohne Netz-Signal wird der Wechselrichter wohl abschalten (AC-Input).
> Du könntest am Ausgang eine Steckdosenleiste fest anbauen, also Stecker
> ab und das Kabel der Steckdosenleiste anschließen. Das sollte dann
> berührungssicher sein.
>
> P.S.: Was Du hast ist kein (KFZ-) Wechselrichter, sondern ein
> Solar-Inverter oder Solar-Wechselrichter. Beide sind völlig
> unterschiedlich.

Vielen Dank. Das stimmt natürlich absolut bzgl. Solar-Inverter. Ich 
hatte ich mich auch schon gefragt, ob das ohne Netzfrequenz 
funktionieren würde. Das ist ja ein generelles  Sicherheitsmerkmal, 
daher auch kein PV Strom über PV-Inverter bei Stromausfall. Wenn ich 
eine Steckdosenleiste wie beschrieben fest anbaue, muss ich dann nicht 
auch die Erdung anschließen/sicherstellen? Auch wenn mir bewusst ist, 
dass hinter dem Wechselrichter ein neues Netz beginnt, um das es mir ja 
vor allem geht.

Als würde ich die Leiste abtrennen, und Kabel als AC in den Inverter, 
dann den Schuko-Stecker der Leiste in die Wand stecken. Allerdings hat 
der dann doch nicht nur Frequenz, sondern kann sich bei Bedarf (leere 
Batterie/keine Sonne) volle Last aus dem Hausnetz ziehen. Erdung wäre 
dann verpflichtend m.E., und es wäre auch keine Insellösung mehr (wobei 
Du wahrscheinlich Recht hast, dass dieser Inverter vielleicht gar nicht 
als Insellösung ohne Netz betrieben werden kann).

von Udo S. (urschmitt)


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Pete K. schrieb:
> P.S.: Was Du hast ist kein (KFZ-) Wechselrichter, sondern ein
> Solar-Inverter oder Solar-Wechselrichter. Beide sind völlig
> unterschiedlich.

Wenn ich mir das Typenschild oben anschaue ist das ein kombinierter 
Solarlader plus Wechselrichter.

Pete K. schrieb:
> Ohne Netz-Signal wird der Wechselrichter wohl abschalten (AC-Input).

Woher hast du diese Information?

Pete K. schrieb:
> P.P.S.: Ich empfehle dringend die Lektüre des PV-Forums
> (https://www.photovoltaikforum.com/)

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