Hallo, kennt sich hier jemand mit Kristallmikrofonen aus? Ich habe hier ein paar Exemplare in der Bastelkiste und möchte damit experimentieren und habe dazu zwei Fragen: -Sollte man das Signal vom Kristallmikrofon nach Möglichkeit direkt am Ausgang des Mikros mit einem Impedanzwandler abnehmen, weil Ausgangssignal sehr hochohmig? -Ist es empfehlenswert, den Frequenzgang mit einem Entzerrvorverstärker aufzuarbeiten (quasi so ähnlich wie bei einem Tonabnehmersystem für Plattenspieler)?
Mit einem Impedanzwandler bei wenigstens 1MegOhm Eingangswiderstand sollte das funktionieren. Kristallmikrofone hatten zu ihrer Zeit (in den 60er) Jahren schon einen schlechten Ruf und wurden wohl vorzugsweise als Sprachmikrofon bei Amateuersendern eingesetzt. Erwarte als bitte keine umwerfenden Klangwunder.
Hochohmig ist gut. Frequenzgangkorrektur ist zumindest bei Plattenspielern mit Kristalltonabnehmer nicht notwendig. Wahrscheinlich beim Mikrofon auch nicht.
Ich habe solch eins. KLingt mega-gut. https://www.ebay.de/itm/353736988966 Am Funkgerät. Schaltplan ist im Mikrofon augeklebt. ein Fet-Verstärker, bzw ein Impedanzwandler. Hochohmig ist wichtig. ist aber im Handbuch auch abgedruckt http://radiomanual.info/schemi/ACC_microphone/Astatic_AST878DM_user.pdf
Super, Danke für die Infos und Danke für den Schaltplan, Axel!
Einer schrieb: > Frequenzgangkorrektur ist zumindest bei Plattenspielern mit > Kristalltonabnehmer nicht notwendig. Was gleichzeitig auch bedeutet, das der Frequenzgang eines Kristallmikros nicht besonders gerade ist. Gerade deswegen haben sie eine gute Sprachverständlichkeit, mit deutlicher Anhebung so um die 1-4kHz. Bässe kannste knicken, ist aber auch nicht ihr Job.
Noch eine Frage zu dem Schaltplan hier auf S.2 http://radiomanual.info/schemi/ACC_microphone/Astatic_AST878DM_user.pdf Wenn ich es richtig verstehe, wird am Stecker ELE1 das Kristallmikrofon angeschlossen. Dort ist allerdings kein Widerstand direkt parallel zum Kristallmikrofon eingezeichnet. Der müsste aus meiner Sicht aber notwendig sein, damit sich das Piezoelement im Kristallmikrofon nicht komplett selber auflädt, denn es ist ja sozusagen ein vorgepolter Kondensator, der im Betrieb über einen hochohmigen R wieder entladen werden muss. Oder steckt da irgendwo ein Denkfehler?
Hi, es liefert selber eine Spannung. (Piezoeffekt) Es ist keine Phantomspeisung nötig, was übrigens in manchen Foren auch auftaucht. Folgendes ist eben falsch: http://www.hifi-forum.de/viewthread-71-13108.html ciao gustav
Jens schrieb: > Oder steckt da irgendwo ein Denkfehler? Ja. Das Kristall ist kein vorgepolter Kondensator, sondern ähnelt eher einem Piezoelement, wie man es in Feuerzeugen o.ä. findet. Es generiert eine Spannung, wenn es verbogen wird, aber es lädt sich dabei nicht auf - genausowenig, wie das beim Feuerzeug passiert.
> ...aber es lädt sich dabei nicht auf > - genausowenig, wie das beim Feuerzeug passiert. Natürlich lädt es sich auf: Beim Feuerzeug (oder Gasanzünder) ist die "Entladung" der gewünschte Effekt. --- (Piezo-)Beschleunigungssensoren werden an "Ladungsverstärkern" angeschlossen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ladungsverst%C3%A4rker
Elektrofan schrieb: > Beim Feuerzeug (oder Gasanzünder) ist die "Entladung" der gewünschte > Effekt. Nö. Der Mechanismus im Feuerzeug ist eine Art Hammer, der auf das Piezo schlägt. Dadurch erzeugt das Piezo die Hochspannung. Da wird nichts aufgeladen. Nimm mal so ein Element auseinander, dann weisst du mehr. Eine Belastung durch einen Widerstand ist beim Kristallmikrofon nicht nötig. Kann man ja auch einfach ausprobieren, indem man die kleine Schaltung nachbaut. Sie wird ohne wenn und aber funktionieren. Auch die alten Kristalltonabnehmer wurden mit Kondensator ins Radio eingekoppelt. In Geräten ohne Netztrennung wurde das sogar für die Masse auch gemacht.
> Nö. Der Mechanismus im Feuerzeug ist eine Art Hammer, der auf > das Piezo schlägt. Dadurch erzeugt das Piezo die Hochspannung. > Da wird nichts aufgeladen. "Die Funkenentladung zündet dann die Gasflamme." - Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Piezoelektrizit%C3%A4t#Weitere_Anwendungen
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