Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP8266 per Taster reseten bei 3V


von Tim S. (crafter)


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Hallo zusammen,

ich habe hier einen D1 Mini (ESP8266) und versuche mich gerade diesen 
mittels Taster aus dem Deep Sleep aufzuwecken. Dazu habe ich eine Pullup 
Schaltung am RST Pin umgesetzt. Wenn ich die Pullup Schaltung über den 
3,3V Ausgang realisiere und den ESP über Micro USB mit Stromversorge 
funktioniert das auch.
Nun würde ich den ESP aber gerne mit einer 3V Lithium Batterie 
betreiben. Der Betrieb scheint problemlos zu funktionieren und auch laut 
Datenblatt sollte das kein Problem sein. Allerdings scheinen die 3V 
nicht auszureichen damit die Pullup Schaltung einen Reset auslöst, denn 
wenn ich den ESP über Batterie betreibe passiert beim schließen des 
Tasters nichts.

Gibt es da eventuell eine Lösung oder brauche ich zwingend die 3,3V?

Viele Grüße und Danke

von Stefan F. (Gast)


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Zeige deinen Schaltplan und Fotos vom Aufbau.

von Tim S. (crafter)



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Ich habe gerade die Schaltung neu Aufgebaut um das Foto zu machen und 
jetzt hat es doch geklappt. Merkwürdig, ich hatte letztes mal mit dem 
Multimeter die Spannung am Widerstand und am Reset Pin gemessen und die 
Werte stimmten. Wahrscheinlich irgendwo ein Wackelkontakt denke ich.

von Brain 2.0 (Gast)


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Den Widerstand R1 10k kannst du dir sparen, der ist schon auf dem Board 
verbaut.

von Stefan F. (Gast)


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Diese Dupont Kabel und Steckbretter eignen sich nicht zur 
Stromversorgung.

Die Stromaufnahme des ESP schwankt zwischen 0,01 mA und 430 mA. An den 
Kontakten fällt zu viel Spannung ab, so dass die Versorgungsspannung des 
ESP Moduls zu stark schwankt. Bis zu 300 mV Schwankungen sind OK, 
darüber läuft das Modul nicht mehr zuverlässig.

Die Batterie ist wahrscheinlich ebenfalls ungeeignet. Man beachte, wie 
tief die Spannung bei 500 mA absackt: 
https://www.tme.eu/Document/79c88bb1acc126162741aec8d5437796/CR-123A_USA-1.pdf

Meine Empfehlungen zur Stromversorgung findest du auf 
http://stefanfrings.de/esp8266/index.html#akkus

von Tim S. (crafter)


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Danke für eure Antworten. Der Link zur Stromversorgung ist sehr 
hilfreich. Sind die Boards (Also z.B. D1 Mini, D1 Mini lite, D1 Mini pro 
etc) eigentlich in der Regel baugleich, auch wenn sie von anderen 
Herstellern kommen?
Beim D1 Mini lese ich meist vom "wemos". Der abgebildete ist aber z.B. 
von Berrybase und dort war kein Datenblatt verlinkt.

von Stefan F. (Gast)


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Tim S. schrieb:
> Sind die Boards (Also z.B. D1 Mini, D1 Mini lite, D1 Mini pro
> etc) eigentlich in der Regel baugleich, auch wenn sie von anderen
> Herstellern kommen?

Sie sind ähnlich. Bei den chinesischen Nachahmern weiss man nie genau, 
was man bekommt. Insbesondere die Spannungsregler variieren von 
"untauglich" über "nicht für Deep-Sleep geeignet" bis "tadellos".

von Brain 2.0 (Gast)


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Bedingt durch die genannten Probleme mit den Spannungsreglern, verwende 
ich in allen Projekten mit dem ESP8266, eine externe 3,3Volt 
Spannungsversorgung. Für meine Entwicklungen verwende ich ein gelötetes 
Testbord, auf das der D1 mini gesteckt wird und auch mit 3,3Volt 
versorgt wird. Und möglichst nah am D1 mini ein 100yF Tantal-Elko.
So gibt es keine Probleme mit der Versorgung.

von Tim S. (crafter)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Sie sind ähnlich. Bei den chinesischen Nachahmern weiss man nie genau,
> was man bekommt. Insbesondere die Spannungsregler variieren von
> "untauglich" über "nicht für Deep-Sleep geeignet" bis "tadellos".

Gut zu wissen, dann halte ich mich in Zukunft besser an eine der besser 
dokumentierten/bekannteren Varianten. Aktuell wäre für meinen 
Anwendungsfall insbesondere interessant zu wissen ob ich davon ausgehen 
kann, dass mein Board auch bereits den Pullup Widerstand in der 
Schaltung integriert hat. Solange ich mir nicht ganz sicher bin, schadet 
es da zusätzlich noch den eigenen Pullup Widerstand am RST Pin zu haben?

Brain 2.0 schrieb:
> Bedingt durch die genannten Probleme mit den Spannungsreglern,
> verwende
> ich in allen Projekten mit dem ESP8266, eine externe 3,3Volt
> Spannungsversorgung. Für meine Entwicklungen verwende ich ein gelötetes
> Testbord, auf das der D1 mini gesteckt wird und auch mit 3,3Volt
> versorgt wird. Und möglichst nah am D1 mini ein 100yF Tantal-Elko.
> So gibt es keine Probleme mit der Versorgung.
Da ich noch viel vor habe mit dem ESP8266 werde ich mich mal daran 
versuchen mir ein ähnliches Testboard zu entwickeln. Lochrasterplatinen 
und Kupferdraht sollten sich ja generell als Grundlage eignen oder?
So hatte ich zumindest vor einigen Jahren mal über einen Mikrocontroller 
gesteuerte LED Matrizen erstellt.

von Stefan F. (Gast)


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Tim S. schrieb:
> schadet es da zusätzlich noch den eigenen Pullup
> Widerstand am RST Pin zu haben?

Nein, warum sollte er schaden?

> Lochrasterplatinen und Kupferdraht sollten sich
> ja generell als Grundlage eignen oder?

Bis darauf, das das Lochraster nicht passt: ja Aber die Antenne muss 
frei stehen.

von Joachim B. (jar)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Diese Dupont Kabel und Steckbretter eignen sich nicht zur
> Stromversorgung.

die sind aus Eisen und so hochohmig das man mindestens 2 parallel legen 
sollte, noch besser Kupferschaltdraht und auch den doppelt, die 
Übergangswiderstände an den Steckkontakten kommen noch dazu!

von Brain 2.0 (Gast)


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Tim S. schrieb:
> Lochrasterplatinen
> und Kupferdraht sollten sich ja generell als Grundlage eignen oder?

So habe ich mein Board auch aufgebaut. Verwende aber die bessere 
Qualität aus Epoxyd und durchkontaktierte Lötaugen. Ist stabiler und 
besser zu Löten.

von Brain 2.0 (Gast)


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Tim S. schrieb:
> Aktuell wäre für meinen
> Anwendungsfall insbesondere interessant zu wissen ob ich davon ausgehen
> kann, dass mein Board auch bereits den Pullup Widerstand in der
> Schaltung integriert hat. Solange ich mir nicht ganz sicher bin, schadet
> es da zusätzlich noch den eigenen Pullup Widerstand am RST Pin zu haben?

Das kann man ausmessen. Und dann sparst du den externen Widerstand.
Naja, man spart da nicht wirklich viel. ;)

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