Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Induktionschleife als Sensor für Arduino- Lernprojekt; Datenlogger; Energiemonitor


von Max S. (Firma: Berufsschule) (sef)


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Hallo zusammen liebe Erdenbürgers,

ich bin in der Planung eines Schulprojekts zur Einsparung von Energie.

Ein Teilprojekt soll den Zustand der Fenster überwachen um dem Facility 
Manager mittels LED- Status darüber zu informieren, ob in einem 
Klassenraum die Fenster noch nicht alle geschlossen sind. Speziell 
Nachmittags und vorm Wochenende vermutlich energetisch relevant.

Hierzu gibt es schon aus einem vorigen Projekt Arduinos, energieautark 
und per ESP8266 im W-lan.

Die Sensorik sollte in der Lage sein möglichst eine breite Fensterfront 
zu überwachen. Natürlich so günstig und zuverlässig wie möglich.

Neben den bestehenden Fertig_ Lösungen würde ich gerne ein oder zwei 
Bastelvarianten ins Rennen schicken. Versucht wird das die Schülers 
selbst in die Richtung kommen.
*Aber die Idee wäre an die obere Kante der Fensterflügel einen Magneten 
zu kleben und dann an der gesamten Front eine Leiterschleife an den 
Rahmen zu bappen.*
Ein weiterer Kandidat ist der Ultraschallsensor...

Wäre es wohl möglich die Zustände der Fenster so auszuwerten.
Mit so wenig Windungen wie möglich.
Vergleich hier:

https://www.physikalische-schulexperimente.de/physo/Induktionsschleife_mit_dem_Arduino:_Funktionsmodell_einer_Ampelschaltung

Ich nehme gerne alle Ideen und Anregungen zu dem Thema an ;)

Vielen Dank an alle Kommentatoren und Kommentatorinnen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da gibts so kleine Alarmkontakte, die ganz ohne Induktion auskommen. 
Denn - wie soll Induktion funktionieren? So eine Spule erzeugt nur 
Spannung, solange man sie in einem Magneteld bewegt. Hält man still, 
ists aus mit der Induktionsspannung.
Also doch besser die kleinen Alarmkontakte, die auf Reedrelais beruhen. 
Sind auch viel leichter abzufragen.
https://www.amazon.de/Gebildet-Magnetschalter-Magnetischer-Normalerweise-Geschlossener/dp/B082PNPWFZ/
https://www.amazon.de/Smandy-Fenstersensoren-verdrahtete-Fenstersensor-Magnetschalter/dp/B07MCBVNJY/

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Matthias S. schrieb:
> Also doch besser die kleinen Alarmkontakte, die auf Reedrelais beruhen.
> Sind auch viel leichter abzufragen.

Jup, den wenn die Elektronik mehr Strom frisst , als sie einspart, ist 
es am Ziel vorbei....

Ich würde da auch tatsächlich auf Reedkontakte tendieren.

Abgesehen davon kosten die auch kaum was und sind (Dank Luftdichtem 
Glaskörper) sehr zuverlässig.
Man sagt ihnen nach, das sie sogar zuverlässiger seien als 
Mikroschalter. ;-)

Gibt es auch fertig als Set zu kaufen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Max S. schrieb:
> Aber die Idee wäre an die obere Kante der Fensterflügel einen Magneten
> zu kleben und dann an der gesamten Front eine Leiterschleife an den
> Rahmen zu bappen.

Und dann? Soll die Leiterschleife irgendwie die Positionen der vielen 
Magnete erkennen? Ich glaube das geht nicht, jedenfalls nicht ohne 
erheblichen Aufwand.

Bedenke die Preise für ESP Module. Sie sind so billig, dass man damit 
quasi um sich werfen kann. Ich würde an jedes Fenster ein Kästchen mit 
ESP Modul und Reed Kontakt montieren. Die Gehäuse könnte man 3D drucken, 
am besten so, dass die Batterien von außen ohne Werkzeug austauschbar 
sind.

Als Batterien kämen 3V Lithium Primärzellen (man beachte die kurzzeitig 
hohe Stromaufnahme der Module!) oder LiFePo4 Akkus in Frage.

Bei der Vielzahl der WLAN Module sollte man dafür sorgen, dass sie nicht 
das WLAN Netz der Schule verstopfen. Am besten nur in großen Intervallen 
aufwachen lassen.

von Max S. (Firma: Berufsschule) (sef)


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Ah ja klar! Induktion braucht Bewegung...

Was wäre dann mit der Kapazitätsänderung? Also wenn ein Magnet aus dem 
Bereich der Leiterschleife verschwindet? Es könnten ja auch ähnlich wie 
so ein Klebe-RFID einzelne kleine Spulen dem Magneten ggü liegen. Die 
dann alle in Reihe. Kann man dann wohl eine Kapazitätsänderung messen? 
Ich werde so oder so mal testen

von Stefan F. (Gast)


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Wenn schon, dann macht man das mit Hall Sensoren. Aber dann müsste von 
jedem Sensor ein Kabel zum zentral installierten ESP8266 führen. Und das 
muss auch noch entsprechend robust gemacht sein, also unter Putz oder in 
einem Kanal verlegt. Wird das nicht zu aufwändig?

Warum willst du keine einfachen Reed Kontakte verwenden?

Warum willst du sie alle in Reihe schalten? Dann fehlt die Information, 
welches Fenster konkret offen ist. Das mag man mit einem einfachen Blick 
noch feststellen können - aber bedenke auch den Fall, dass ein Sensor 
ausfällt. Willst du dann alle Fenster untersuchen müssen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max S. schrieb:
> Kann man dann wohl eine Kapazitätsänderung messen?

Mit einem Magnet und einer Leiterschleife? Nö, wie soll das 
funktionieren? Änderungen einer Kapazität sind auch sehr von 
Umweltbedingungen abhängig, wie  Luftfeuchte, Temperatur usw.
Keep it simple, stupid.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn man sich geschickt anstellt, kann man mehrere Reed Kontakte mit 
jeweils unterschiedlichen Widerständen alle zusammen über eine Leitung 
an den analogen Eingang des Mikrocontrollers anschließen.

Mit 4 geht das ganz sicher, vielleicht auch mit mehr. Müsste man mal 
ausprobieren. Das wäre doch eine schöne Forschungsaufgabe für die 
Schüler.

Dann könnte man einen ESP8266 für 4 Fenster verwenden (2 unten, 2 oben). 
Das  Funkmodul würde man in die Mitte dazwischen platzieren, dann hat 
man kurze Leitungen die man noch relativ primitiv befestigen kann ohne 
dass die ganze Chose auseinander fällt.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Das einzige was "Machbar" wäre, ist eine Schlaufe und ein Metall- oder 
Ferrit-Streifen, dann würde sich die Induktion(µH) mit dem 
Öffnungswinkel ändern und z.B. ein Schwingkreis ändern, was dann wieder 
messbar wäre.

So könnte ich mir das vorstellen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn man sich geschickt anstellt, kann man mehrere Reed Kontakte mit
> jeweils unterschiedlichen Widerständen alle zusammen über eine Leitung
> an den analogen Eingang des Mikrocontrollers anschließen.

Da fehlt ein Satz:

Der Mikrocontroller kann sie dennoch voneinander unterscheiden, wenn man 
sinnvolle Widerstandswerte verwendet.

von Lothar J. (black-bird)


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Die (Draht-)Fernbedienung der Minidisc-Player funktioniert ebenfalls mit 
Widerständen und kann bis zu 10 Zustände sicher unterscheiden. Gabs auch 
mal ein klitzekleines Schaltungsbeispiel in der Elektor (irgendein 
Juli/August Heft).

Blackbird

von Max S. (Firma: Berufsschule) (sef)


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Patrick L. schrieb:
> Das einzige was "Machbar" wäre, ist eine Schlaufe und ein Metall- oder
> Ferrit-Streifen, dann würde sich die Induktion(µH) mit dem
> Öffnungswinkel ändern und z.B. ein Schwingkreis ändern, was dann wieder
> messbar wäre.
>
> So könnte ich mir das vorstellen.

Jea. Das ist doch vermutlich gut mit dem Arduino zu erfassen. Also eine 
Frequenzänderung...

Danke auch für die anderen Hinweise. Wir werden vermutlich ein paar 
Experimente machen 😀

Lothar J. schrieb:
> Die (Draht-)Fernbedienung der Minidisc-Player funktioniert
> ebenfalls mit Widerständen und kann bis zu 10 Zustände sicher
> unterscheiden. Gabs auch mal ein klitzekleines Schaltungsbeispiel in der
> Elektor (irgendein Juli/August Heft).
> Blackbird

Wir haben alle Elektor Ausgaben seit den 80er Jahren. Das hört sich auch 
sehr vielversprechend an. Ungefähr noch nen Jahrgang im Kopf.

von EAF (Gast)


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Max S. schrieb:
> Was wäre dann mit der Kapazitätsänderung? Also wenn ein Magnet aus dem
> Bereich der Leiterschleife verschwindet? Es könnten ja auch ähnlich wie
> so ein Klebe-RFID einzelne kleine Spulen dem Magneten ggü liegen. Die
> dann alle in Reihe. Kann man dann wohl eine Kapazitätsänderung messen?
> Ich werde so oder so mal testen

Wow!
Ich hätte jetzt erwartet......!

z.B. wie Magnete eine Kapazitätsänderung verursachen sollen, ist mir 
schleierhaft.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Reed-Fensterkontakte wurden ja schon genannt, alle in Reihe schalten.
Wenn alle geschlossen sind ist alles ok. Ist eins offen oder die Leitung 
kaputt muß der Hausmeister sowieso vorbeischauen.
Wenn WLAN verfügbar ist, reicht ein kleiner ESP8266, wird ja nur ein 
GPIO gebraucht. Etwas Entstörung einplanen, 100n vom GPIO nach GND, 
PullUp gegen die 3,3V des ESP8266 1k. Versorgung über USB-Wandwarze und 
3,3V Regler.
bequem wäre ein Di mini Modul weil da der UART zum Programmieren und der 
Spannungsregler gleich drauf ist.

Gruß aus Berlin
Michael

von Lothar J. (black-bird)


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Max S. schrieb:
> Wir haben alle Elektor Ausgaben seit den 80er Jahren. Das hört sich auch
> sehr vielversprechend an. Ungefähr noch nen Jahrgang im Kopf.

Irgendwas um die 2000 rum, plus minus 5 Jahre. Ohne Gewähr.

In meiner Erinnerung war der Beitrag sogar 2x in der Elektor, aber wann?
Mal nach Minidisc (Sony) und Fernbedienung suchen?

Blackbird

von Lothar J. (black-bird)


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Michael U. schrieb:
> Reed-Fensterkontakte wurden ja schon genannt, alle in Reihe schalten.
> Wenn alle geschlossen sind ist alles ok. Ist eins offen oder die Leitung
> kaputt muß der Hausmeister sowieso vorbeischauen.

Noch einen kleinen Ruhestrom, so alle paar Minuten durch schicken. Man 
weiß ja nie, auf was für "Ideen" die Schüler so kommen, wenn sie das 
System entdecken ...

Die Reed-Fensterkontakte habe ich im Haus an alle Fenster und Türen 
nachgerüstet, fast alle verdeckt installiert. Pro Raum alle in Reihe. 
Funktioniert zuverlässig seit über 20 Jahren.

Blackbird

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