Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Was sind das für Geräte/Server? Wie nimmt man die in Betrieb?


von Ange P. (angeeinstein)



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Hab die beiden Dinger billig auf einer Auktion bekommen 
(originalverpackt). Jetzt stell ich mir die Frage was das eigentlich 
genau ist, ob ich das irgendwie zum laufen bringen und was ich damit 
anfangen könnte. Und wenn die Elektronik schon nicht brauchbar ist würde 
ich gerne das Gehäuse verwenden(wie heißen diese PCB Einschübe?).

Das "Tablet" bzw ähnliche Geräte ist vermutlich im Führerstand der 
Eisenbahn verwendet worden.

von Mark S. (voltwide)


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Am besten Du ersteigerst die dazu passende Lokomotive. Die kommt 
üblicherweise mit ausreichend Dokumentation daher.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sieht mir eher nach Mobilfunk Kram aus als nach Lokomotive. Vermutlich 
irgendein obsoletes Netz.

von Rolf M. (rmagnus)


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Ange P. schrieb:
> wie heißen diese PCB Einschübe?

Das ist CompactPCI.
Die F19 kenne ich noch. Das ist eine CPU-Karte - im Prinzip ein 
kompletter PC, aber halt für heutige Verhältnisse nicht sonderlich 
leistungsfähig. Ich meine, da war irgendein Core2Duo drauf.
Was die anderen Karten sind, kann man sicher bei MEN (bzw. duagon) 
herausfinden.
Hier z.B. die F216: 
https://www.duagon.com/de/produkte/einzelheiten/f216/

Ich weiß nur nicht, wofür das C steht, auf das alle Bezeichnungen enden.
Ist das sicher, dass das aus dem Bereich Bahn kommt? Die F19, die wir 
früher hatten, waren auch eigentlich für die Bahn bestimmt, hatten aber 
keine BIOS-Batterie, weil es - wie mir damals gesagt wurde - irgendeine 
Regelung gab, dass nix batteriegepuffertes verbaut sein darf.

: Bearbeitet durch User
von Andre (Gast)


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Zum Display gibt es hier sogar etwas wie ein Datenblatt:
https://www.recabuk.com/datasheets/panelpc/09dc13-ds.pdf

Auf das Display kannst du doch eigentlich einfach mal Spannung drauf 
geben und schauen was sich da meldet.

Aufgrund der zwei unterschiedlichen (redundanten?) Mobilfunk-Modems 
würde ich mal ins Blaue raten: Irgendwas mit GSM-R Zugbeeinflussung oder 
Zugfunk?

von Andre G. (andgst01)


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Wow, das Gehäuse von dem Display / Bediengerät sieht aus als wäre es aus 
einem massiven Block Alu gefräst worden (letztes Bild)!

Kann man ja machen wenn der Fertigungspreis keine große Rolle spielt ...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meistens ist das "nur" nachbearbeitet. Also man gießt das mit etwas 
Übermaß und anschließend wird es auf Maß gefräst. Einen ganzen Block in 
Späne zu verwandeln ist nicht nur vom Material her teuer, sondern auch 
von der Bearbeitungszeit.

von Georg A. (georga)


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Matthias S. schrieb:
> Sieht mir eher nach Mobilfunk Kram aus als nach Lokomotive. Vermutlich
> irgendein obsoletes Netz.

Ich glaube, Mark S. hat mit Lokomotive schon recht. Das Touch-Dingsi 
schaut aus wie EBULA oder Zug-Bedienpanel in  Zügen. Und (Duagon)MEN in 
Nürnberg arbeitet auch in dem Bereich:

https://www.duagon.com/de/produkte/einzelheiten/dc13/

von Ange P. (angeeinstein)


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Andre schrieb:
> Zum Display gibt es hier sogar etwas wie ein Datenblatt:
> https://www.recabuk.com/datasheets/panelpc/09dc13-ds.pdf
>
> Auf das Display kannst du doch eigentlich einfach mal Spannung drauf
> geben und schauen was sich da meldet.

Das Display zeigt nur an, dass kein OS installiert ist. Wenn ich mit dem 
integrierten Board nichts anfangen kann, war auch eine Idee einen RasPi 
einzubauen, falls ich das Display irgendwie dafür verwenden könnte.
Der angebliche USB-Anschluss gibt mir auch Rätsel auf. Kann das sein, 
dass man USB über den Hirschmann Stecker verbindet?

von Schlaumaier (Gast)


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Wieso gibst du nicht die Modell-Nr. der Reihe nach bei google ein.

Ach und ich würde nur mal so aus Spass die CF-Karte ausbauen und mal 
lesen was da drauf ist.

Und wieso schaust du nicht mal was der QR-Code da von sich gibt.

Wenn man sowas kauft, muss man halt Detektiv spielen. Das ist ja gerade 
das Coole daran. ;)

Ange P. schrieb:
> Hab die beiden Dinger billig auf einer Auktion bekommen
> (originalverpackt).

Das würde ich bezeifeln weil dann hätte ich Hersteller/Lieferant o.ä. an 
Anhaltspunkten. Und vielleicht auch ein bisschen "Toten Baum". ;)

Kartons sind meistens bedruckt. Besonders Originale ;)

von Ange P. (angeeinstein)


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Schlaumaier schrieb:
> Das würde ich bezeifeln

Alles war in passenden Schaumeinlagen verpackt, am Display war noch die 
Folie. Die Auktionsseite (Aurena) ist wenig vertrauenswürdig in Bezug 
auf korrekte Angaben in Titel oder Beschreibung.

von Schlaumaier (Gast)


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Ange P. schrieb:
> Alles war in passenden Schaumeinlagen verpackt, am Display war noch die
> Folie. Die Auktionsseite (Aurena) ist wenig vertrauenswürdig in Bezug
> auf korrekte Angaben in Titel oder Beschreibung.

Sicher UM-Verpackt.

KEIN Händler den ich kenne würde Ware in neutralen Kartons verschicken. 
Das ist fast kostenlose Werbung und hilft im Lager bei der Ordnung.

Nach deiner Beschreibung klingt das als wenn das Gerät bestellt und nie 
benutzt wurde, oder aus einer Firmenpleite stammt. Wenn man Kartons zu 
lange auf in kaum beheizten Lager aufbewahrt sehen die nach einer Zeit 
aus wie Müll. So was bekommt man nur schlecht verkauft, als NEUTRAL !! 
Umverpacken.

Ist wie bei ein Autokauf. Du kaufst auch nur die saubere Karre obwohl 
der Motor der dreckigen viel besser ist. ;)

Wenn der Karton wirklich Original wäre, dann bräuchsten du mit 
Sicherheit hier nicht fragen. Dann wäre Hersteller und Modell auf den 
Karton drauf gedruckt ;)

Auktionsplattformen haben ALLE ein Problem mit Namen "zugesicherte 
Eigenschaft". Da gilt dann weniger Infos ist mehr und erspart ein den 
Prozess wegen "arglistiger Täuschung".

von Volker U. (Gast)


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Ange P. schrieb:
> Jetzt stell ich mir die Frage was das eigentlich
> genau ist, ob ich das irgendwie zum laufen bringen und was ich damit
> anfangen könnte. Und wenn die Elektronik schon nicht brauchbar ist würde
> ich gerne das Gehäuse verwenden(wie heißen diese PCB Einschübe?).


Auf dem ersten Bild ist ein Label der Firma MEN AG , also "Mikro 
Elektronik Nürnberg". Die haben diverse 
Anlagenelektronik/Industriesteuerungen gemacht beispielsweise 
Textilmaschinen. Ist inzwischen mit anderen Firmen fusioniert, aber mit 
ein bißchen RechercheTalent sollte man deren Referenzprojekte damals 
finden.

https://www.computer-automation.de/steuerungsebene/industrie-pc/panel-computer-fuer-raue-umgebungen.79390.html

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ange P. schrieb:
> ob ich das irgendwie zum laufen bringen
Ich würde da einfach mal die passenden Anschlussklemmen auspiepsen die 
zum "Input" des PowerOne Wandlers gehen und dort eine Spannung zwischen 
16,8V und 150V einspeisen. Das sollte eine halbwegs potente Versorgung 
sein, denn immerhin kann der DCDC 2 x 72W am Ausgang...

Schlaumaier schrieb:
> Kartons sind meistens bedruckt. Besonders Originale ;)
Kann ich nicht bestätigen. Auf jeden Fall nicht, wenn keine Werbung 
zwischen Absender und Empfänger nötig ist. Aber das ist für die "Lösung" 
des Falls doch sowieso völlig irrelevant. Wenn auf dem Karton nichts 
steht, dann kann man da auch mit vielen Hypothesen nichts 
"draufdiskutieren".

von Volker U. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Meistens ist das "nur" nachbearbeitet. Also man gießt das mit etwas
> Übermaß und anschließend wird es auf Maß gefräst. Einen ganzen Block in
> Späne zu verwandeln ist nicht nur vom Material her teuer, sondern auch
> von der Bearbeitungszeit.

Kommt darauf an, für Formguß muss erst eine Matrix gefertigt werden, 
auch das kostet Rüstzeit/FertigunsgZeit/Material/Geld. Bei geringen 
Stückzahlen (zwei- bis dreistellig ?) kommt man mit Fräsen nicht 
schlechter als mit Urformen.

> Der angebliche USB-Anschluss gibt mir auch Rätsel auf. Kann das sein,
> dass man USB über den Hirschmann Stecker verbindet?

Kann es sein, das man hier ausser Consumer-PC keine andere Elektroniken 
kennt? Stecker ist Mechanik, Signalstandard ist elektronik. Beides kann 
man vielfältig kombinieren. Da gibt es USB/UART über Mini-HDMI (weil die 
so schön kompakt sind=, die "Telefonbuchse" (TAE-xx)ist auch so eine 
beliebte 'Signalhure' (weil (minimal) mechanisch verriegelt), über RJ-xx 
geht im Prüfmittelbau auch alles mögliche. Und wenn es um besondere 
IP-Klassen geht ist bei den Consumer-Kram sowieso schnell Schluss, da 
nimmt man was man als zuverlässig kennt und sei es ein rundes 
MIL-Monster.

Da ne Auswahl in welchen Bahnen MEN-Elektronik drinsteckt:
https://www.railway-technology.com/contractors/computer/men-mikro/
Eventuell stammt der Kram aus einem aufgelösten/ausgeraubten 
Ersatzteil-Depot.

"Aurena" ist wohl auf Österreich fokkusiert, da könnte es Betsände  der 
ÖBB o.ä. sein. Die werden auch 'im Ganzen' verkauft: 
https://ts.oebb.at/de/verkauf/elektro-triebwagengarnituren

von Schlaumaier (Gast)


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Nur mal so als Neugierde.

Was hast du für das Zeug bezahlt und als WAS wurde es angeboten.

von Ange P. (angeeinstein)


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Schlaumaier schrieb:
> Auktionsplattformen haben ALLE ein Problem mit Namen "zugesicherte
> Eigenschaft". Da gilt dann weniger Infos ist mehr und erspart ein den
> Prozess wegen "arglistiger Täuschung".

2 "Feldkameras" waren mal eigentlich Strahlungsmessgeräte...

: Bearbeitet durch User
von Ange P. (angeeinstein)


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Schlaumaier schrieb:
> Was hast du für das Zeug bezahlt und als WAS wurde es angeboten.

"Netzwerk Server" und "Panel PC" für je ca. 40 €.

Volker U. schrieb:
> Kann es sein, das man hier ausser Consumer-PC keine andere Elektroniken
> kennt?

Im "Datenblatt" steht 1x USB 2.0 Type A. Das klingt schon sehr nach 
physischem USB Stecker.

Schlaumaier schrieb:
> Auktionsplattformen haben ALLE ein Problem mit Namen "zugesicherte
> Eigenschaft". Da gilt dann weniger Infos ist mehr und erspart ein den
> Prozess wegen "arglistiger Täuschung".

2 "Feldkameras" waren mal eigentlich Strahlungsmessgeräte...

von Schlaumaier (Gast)


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Ange P. schrieb:
> 2 "Feldkameras" waren mal eigentlich Strahlungsmessgeräte...

Ja,dann hast du das SONDER-Recht von der Auktion zurück zu treten. 
Ansonsten gilt  "Gekauft wie gesehen".

Würde ich in den Fall aber mit überlegen. Billige Feldkameras gegen gute 
Strahlenmessgeräte. ;) Da mache ich Gewinn.

von Volker U. (Gast)


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Ange P. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Was hast du für das Zeug bezahlt und als WAS wurde es angeboten.
>
> "Netzwerk Server" und "Panel PC" für je ca. 40 €.

Tja, wenn keinerlei Software, nichtmal das Betriebssystem, erwähnt wird, 
muss sich halt der Käufer anderwertig umsehen. Ist beim RasPi auch nicht 
anders, der kommt auch ohne Software. "PC" dürfte auch keine Bezeichnung 
für einen Standard sein, im Unterschied zu "IBM-PC kompatibel" damals. 
Die Hardware hätte also auch als ARM || Sparcstation oder sonstwas 
daherkommen können.

> Volker U. schrieb:
>> Kann es sein, das man hier ausser Consumer-PC keine andere Elektroniken
>> kennt?
>
> Im "Datenblatt" steht 1x USB 2.0 Type A. Das klingt schon sehr nach
> physischem USB Stecker.

Stimmt. Vielleicht ist aber da ein anderer Anschluss als der Hirschmann 
gemeint. Oder es gehört ein Adapter zu dem Hirschmann dazu über den man 
das robuste Industriegerät mit einem Consumer-USB-Anschluss verbindet. 
Ist nicht ungewöhnlich, solche Kabel konfektioniert man sich im 
Industriebusiness auch mal selbst.

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