Forum: Haus & Smart Home Wechsel von T-Online zu Glasfaser


von Richard Halter (Gast)


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Hallo,

es läuft gerade bei uns eine Umfrage nach Bedarf an Glasfaseranschlüssen 
bis ins Haus eines Anbieters. Ich bin aktuell bei T-Online. Ich habe 
folgende Fragen, eventuell kann mir jemand helfen:

* Kann ich meine bestehende T-Online-Emailadresse beibehalten? Wie sind 
die Kosten hierfür? Und wie groß ist der Speicherplatz der Emails auf 
dem T-Online Server hierfür? Ich habe aktuell "Mail M", weil der 
Standardplatz der Email irgendwann vor Jahren zu klein wurde.

* Von T-Online bekam ich vor Kurzem einen Anruf, um einen größeren 
DSL-Tarif zu buchen. Ich habe dann gefragt, ob die auch Glasfaser bis 
ins Haus haben. Antwort war "Nein". Aber nach 2 Jahren Betrieb kann man 
den Glasfaseranschluß auf T-Online umschalten. Nach dieser Zeit muß der 
Netzbetreiber die Leitung für andere Anbieter freigeben. Ist dies 
korrekt? Ich würde dann gerne wieder zu T-Online zurück wechseln.

- Richard -

von Reinhard S. (rezz)


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Richard Halter schrieb:
> Hallo,
>
> es läuft gerade bei uns eine Umfrage nach Bedarf an Glasfaseranschlüssen
> bis ins Haus eines Anbieters. Ich bin aktuell bei T-Online. Ich habe
> folgende Fragen, eventuell kann mir jemand helfen:
>
> * Kann ich meine bestehende T-Online-Emailadresse beibehalten?

Soweit ich weiß kann man die T-Online-Mailadressen dann zu den 
Freemail-Bedingungen weiternutzen. Mail M scheint aber bereits ein Paket 
unabhängig vom Internet-Tarif/-Anbieter zu sein. Solltest du mal mit der 
Telekom abklären.
https://www.telekom.de/e-mail

> * Von T-Online bekam ich vor Kurzem einen Anruf, um einen größeren
> DSL-Tarif zu buchen. Ich habe dann gefragt, ob die auch Glasfaser bis
> ins Haus haben. Antwort war "Nein". Aber nach 2 Jahren Betrieb kann man
> den Glasfaseranschluß auf T-Online umschalten. Nach dieser Zeit muß der
> Netzbetreiber die Leitung für andere Anbieter freigeben. Ist dies
> korrekt?

Nein. Beim Gf-Ausbau hat man momentan das Problem von vielen Anbietern, 
die selten miteinander kooperieren. Und selbst wenn der Anbieter, der 
bei dir ausbaut, offen ist für andere Anbieter, heißt das nicht, das die 
anderen Anbieter sich bei dem einmieten wollen.

von Richard Halter (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Nein. Beim Gf-Ausbau hat man momentan das Problem von vielen Anbietern,
> die selten miteinander kooperieren. Und selbst wenn der Anbieter, der
> bei dir ausbaut, offen ist für andere Anbieter, heißt das nicht, das die
> anderen Anbieter sich bei dem einmieten wollen.

Ist das nicht durch die Bundesnetzagentur geregelt?

von Gerd E. (robberknight)


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Richard Halter schrieb:
> es läuft gerade bei uns eine Umfrage nach Bedarf an Glasfaseranschlüssen
> bis ins Haus eines Anbieters.

um was für einen Glasfaseranbieter geht es? Vielleicht gibt es zu dem ja 
schon Erfahrungsberichte hier.

> Aber nach 2 Jahren Betrieb kann man
> den Glasfaseranschluß auf T-Online umschalten. Nach dieser Zeit muß der
> Netzbetreiber die Leitung für andere Anbieter freigeben. Ist dies
> korrekt?

Ich glaube nicht daß das Pflicht ist. Das ist bei Glasfaser anders 
geregelt als bei Kupfer.

> Ich würde dann gerne wieder zu T-Online zurück wechseln.

Warum?

Die Telekom verlangt von den anderen Providern sehr hohe Peeringgebühren 
zur Netzzusammenschaltung. Daher sind die Bandbreiten von der Telekom 
zum Rest der Welt meist begrenzt. Daher hast Du von einem 
Telekom-Anschluss in vielen Fällen einen deutlich langsameren Download 
als über Anbieter die freies Peering an Decix und Co. machen. Das heißt 
selbst wenn Du über die Telekom einen Gigabit-Anschluss hast, kannst Du 
den oft nicht ausnutzen. Bei kleineren Anbietern sieht diese Quote oft 
deutlich besser aus.

von Reinhard S. (rezz)


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Richard Halter schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Nein. Beim Gf-Ausbau hat man momentan das Problem von vielen Anbietern,
>> die selten miteinander kooperieren. Und selbst wenn der Anbieter, der
>> bei dir ausbaut, offen ist für andere Anbieter, heißt das nicht, das die
>> anderen Anbieter sich bei dem einmieten wollen.
>
> Ist das nicht durch die Bundesnetzagentur geregelt?

Nein. Da nur die Telekom als marktbeherrschend eingestuft ist ist auch 
nur diese reguliert. Und selbst bei der Telekom hat es fast 10 Jahre 
gedauert, bis über deren Glasfaser-FTTH-Netz andere Anbieter verfügbar 
waren. Weil die nicht wollten.

Im TKG gibt es einen Paragraphen dazu (§20), aber bisher hat diese 
Option wohl noch kein Anbieter gezogen. Meist ist es auch besser, die 
Verhandlungen ohne Zwang zu führen.

Gerd E. schrieb:
> Die Telekom verlangt von den anderen Providern sehr hohe Peeringgebühren
> zur Netzzusammenschaltung. Daher sind die Bandbreiten von der Telekom
> zum Rest der Welt meist begrenzt. Daher hast Du von einem
> Telekom-Anschluss in vielen Fällen einen deutlich langsameren Download
> als über Anbieter die freies Peering an Decix und Co. machen.

Das Problem gibt es, aber wenn Kunden einen deutlich langsameren 
Download haben als die bestellte Bandbreite vom Anbieter kannst du davon 
ausgehen, das die Kunden dem Anbieter auch mal aufs Dach steigen. Das 
Balancing zwischen "Kundenleiden" (bzw. das sie es überhaupt 
mitbekommen) und "zusätzlichen Einnahmen" scheint die Telekom ganz gut 
zu beherrschen.

> Das heißt
> selbst wenn Du über die Telekom einen Gigabit-Anschluss hast, kannst Du
> den oft nicht ausnutzen. Bei kleineren Anbietern sieht diese Quote oft
> deutlich besser aus.

Das ist zu pauschal. Kleinere Anbieter laufen halt schneller in eine 
allgemeine Überlast.

von Mario M. (thelonging)


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von Michael U. (amiga)


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Hallo,

auch wenn es nur am Rande passt: ich bin seit vielen Jahren zufriedener 
Kunde von www.goneo.de. Ist jetzt auch weniger Werbung, aber da kostet 
z.B. E-Mail Start 0,49€ im Monat, eine .de-Domain, 16GB Mail-Speicher.
Da kann man, wenn nötig, eben mit seiner Domain zu jedem anderen 
Provider umziehen. Ich habe nie die internen Angebote meines jeweiligen 
Providers genutzt, eben weil es immer problematisch ist, wenn man den 
wegen z.B. schnellerem I-Net mal wechselt.

Gruß aus Berlin
Michael

von Schlaumaier (Gast)


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Aus reiner Lebenserfahrung und aus den Erfahrungen in meiner Region.

Die Telekom bekommt prima High-Speed-Anschlüsse hin wenn ihr ein anderer 
Zeit wie es geht.

Ich hatte z.b  1.5 MBIT DSL-Leitung. Dann kam Tele-Columbus und bot mir 
32 MBIT an. Ich war blitzschnell da. So schnell das die hier im Haus 
erst mal die Kabel-TV-Verteileranlage neu machen mussten.

2 Monate nach den Wechsel Anruf von der Telekom. Ja sie bauen jetzt 
Glasfaser aus, und würde mir als ehemaligen Kunden ein Sonderangebot 
machen (= 10 Euro weniger als Offizell für 1 Jahr, was immer noch 15 
Euro teurer war als das was ich gezahlt habe an Telecolumbus).

Die selbe Show ist in 2 Bereichen im Umkreis von 40 KM um mein Wohnhaus 
auch passiert. Sobald ein 2 Anbieter auftaucht, wird die Telekom 
wirklich blitzschnell. In der Presse liest man das verhalten übrigens 
öfters.

Fakt ist. Ein Festnetzanschluß werde ich mein Leben lang, nicht mehr von 
der Telekom beziehen. Ich mag nicht wenn man mich verarscht.

von Dieter (Gast)


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An der Telekom hängt der Netzausbau und Betrieb der Orte, die für die 
privaten anderen Anbieter nicht interessant sind. Es ist dann auch nicht 
ganz korrekt, wenn dann bei Vermietung an andere Betreiber dann nicht 
der Durchschnittspreis durchsetzbar ist und dann ist logisch, dass man 
versucht dagegen zu arbeiten. Es ist sogar so, dass die armen Schlucker 
im Großwohnblock sozusagen den Anschluss der stinckreichen 
Villenbesitzers subventionieren.

Beitrag #7130765 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7130771 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Schlaumaier schrieb im Beitrag #7130771:
> Schwätzer.

Oje, sagt gerade unser Dauerschwätzer.

> Sozialer Wohnungbau ist die Gewinnmaximierung des Wohnungsbau.
> Kleines Grundstück, Billiges Bauen pro Wohnung

Ja

> viel Miete.

Nein.

> Das hat schon Honecker in der DDR erkannt und den Plattenbau erfunden.

Uff, so weit fortgeschritten ist die Verklärung der DDR schon gekommen.

> Ach nur so nebenbei. Der TRUMP-TOWER in NY und einige Gebäude in DE auch
> sind eigentlich auch Sozialer Wohnungsbau

Nein.
Also nur wenn man, wie du, nicht verstanden hat, was sozialer 
Wohnungsbau ist.

Wobei trotzdem ein Fünkchen Wahrheit drin steckt: alle Wolkenkrater in 
Manhatten müssen prozentual Wohnungen für sozial schwache enthalten, 
nennt sich Affordable Housing Program und wird staatlich subventioniert.

Da man in NYC sozial schwach ist wenn man unter 67000$ verdient, werden 
subventionierte Wohnungen in neu gebauten oder renovierten 
Wolkenkratzern im Lotterieverfahren verteilt 
https://www1.nyc.gov/site/mopd/resources/affordable-low-income-housing.page
Die kosten dann warm unter 30% des Einkommens, also 1800$/Monat.

Aber als Trump seinen Tower baute, gab es das Gesetz noch nicht.

Auch richtig: diese Apartments in Hochhäusen sind ätzend, Fenster gehen 
nicht auf, nur gefilterte Klimaanlagenluft, kein Grün, nichtmal wenn man 
mit dem Fahrstuhl runter fährt, keine Möglichkeit anzubauen oder 
umzubauen, keine Möglichkeit für einen Grillabend oder sein Auto zu 
reparieren, das Leben dort ist schlechter als in jeder Vorstadthütte und 
trotzdem zahlen irgendwelche Trottel dafür Millionen, und lebe meist 
nicht mal drin.

Es hat steuerliche Gründe, statt Einkommensteuer zahlt man dort vor 
allem fürs Haus, so 1-2% pro Jahr. Aber nicht der realen Kaufkosten 
sondern der vergleichbaren, und die liegen bei 1/10 denn man hat nicht 
genug teure Wohnungen um eine Vergleichsklasse zu starten. Daher zahlen 
die Leute wenig Steuer für ihr angelegtes Geld und spekulieren auf 
Immobilinpreissteigerung - eine bessere Anlage als Aktien und 
Wertpapiere.

https://youtu.be/Wehsz38P74g

Wirklich nett wohnt es sich in NYC in Dayton Towers in Rockaway. Und das 
sind ALLES Sozialwohnungen - in einer Lage an einem Strand wie Sylt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Schlaumaier schrieb:
> Ich hatte z.b  1.5 MBIT DSL-Leitung. Dann kam Tele-Columbus und bot mir
> 32 MBIT an. Ich war blitzschnell da. So schnell das die hier im Haus
> erst mal die Kabel-TV-Verteileranlage neu machen mussten.

welchen Sinn macht es, einen (V)DSL Anschluß über Telefonkabel mit einem 
TV-Kabelanschluß zu vergleichen?
Ich bin hier damals zu Telecolumbus (später von Pyur übernommen) 
gewechselt, weil bei DSL hier bei ca. 14MBit Schluß ist. VDSL hat 
Telekom hier nicht ausgebaut, das "alte Leute" Wohngebiet mit relativ 
wenigen Mietern lohnt wohl nicht. Kabel-Internet war irgendwann 
verfügbar, damals auch hier 32MBit.
Inzwischen bin ich bie Vodafone-TV-Kabel, weil das Kabelnetz hier 
"weitergereicht" wurde. 250MBit stabil, Angebot auf 500MBit umzusteigen 
kam gerade vorbei, brauche ich aber nicht.
Der Preis im TV-Kabelnetz ist, daß Vodafone die TV-Bitrate immer weiter 
reduziert, manche HD-Sender verdienen das HD eigentlich garnicht mehr...
Ist mir aber ziemlich egal.
Telekom wird hier wohl absehbar weder VDSL noch Glasfaser ausbauen, 
keine Firmen zum Geld verdienen im Einzugsbereich.
Und wir reden hier von Berlin, Randlage im Stadtgebiet.

Gruß aus Berlin
Michael

Beitrag #7131463 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter (Gast)


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Michael U. schrieb:
> wird hier wohl absehbar weder VDSL noch Glasfaser ausbauen, keine

Noch zu erwaehnen waere, dass die Telekom das unlukrative Land bedienen 
muss. Es ist ihr auch verboten alle Gebiete, die Konkurrenten als 
lukrativ von der Netzagentur reservieren liess, durch einen Ausbau vor 
der Konkurrenz zu besetzen. Letzteres ist kaum bekannt.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Dieter schrieb:
> Noch zu erwaehnen waere, dass die Telekom das unlukrative Land bedienen
> muss.
Ja nur leider sind da scheinbar Datenraten des letzten Jahrhunderts als 
ausreichend definiert

> Es ist ihr auch verboten alle Gebiete, die Konkurrenten als
> lukrativ von der Netzagentur reservieren liess, durch einen Ausbau vor
> der Konkurrenz zu besetzen. Letzteres ist kaum bekannt.
Allerdings war im länlichem Raum zu beobachten, das die T-Com KVz zum 
Eigenausbau angemeldet hatte, nach die sie Wind davon bekam, das der 
Mitbewerber einen FTTC Überbau plant.

Und komischer Weise hat man nach dem die Technik des Mitbewerbers in 
Betrieb gegangen ist, diese KVz wieder abgemeldet. Ein zweites 
Markterkundungsverfahren hätte ergbene, dass...

Da waren voher 14 Anschlüsse über den KVz geschaltet und hinterher 
auch...

Eine weitere Frechheit ist, das man in schlecht versorgten Gebieten das 
Gleiche zahlt, wie jemand der die Bandbreite auch tatsächlich zur 
Verfügung hat.

von Manfred (Gast)


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Gerd E. schrieb:
>> Aber nach 2 Jahren Betrieb kann man
>> den Glasfaseranschluß auf T-Online umschalten. Nach dieser Zeit muß der
>> Netzbetreiber die Leitung für andere Anbieter freigeben. Ist dies
>> korrekt?
> Ich glaube nicht daß das Pflicht ist. Das ist bei Glasfaser anders
> geregelt als bei Kupfer.

Ich weiß nicht, ob er muss. In meiner Region baut derzeit eine 
Gesellschaft des Landkreises ein Glasfasernetz auf. Laut Beschreibung 
wird der Betrieb für zwei Jahre exclusiv an einen Anbieter vergeben, 
danach soll er für andere offen stehen.

Schlaumaier schrieb:
> Aus reiner Lebenserfahrung und aus den Erfahrungen in meiner Region.

Deine Erfahrung beruht auf einem arg begrenzten Horizont.

> DieTelekom bekommt prima High-Speed-Anschlüsse hin wenn ihr ein anderer
> Zeit wie es geht.

Hier gibt es seit ein paar Jahren einen Glasfaserüberbau, der mir 50 
Mbit/s liefert, über Telekomkupfer ins Haus. Teledumm tut garnichts, die 
bieten mir "bis zu 16 Mbit" an, tatsächlich liefern können sie 3 Mbit/s.

Wenteltefje schrieb im Beitrag #7131463:
> Wie kann man sich abhängig von einem Zugangsanbieter machen und nun
> knödeln wenn die Mailadresse weg ist???
> Hol die eine bei GMX, Web.de oder etwas seriöseren wie mailbox oder oder
> oder.

Nachdem Telekom mich nicht mehr lieb hatte, ist meine t-online-Adresse 
gestorben. War nicht schlimm, da ich diese eh kaum genutzt habe. Es war 
aber kein Problem, diese unter t-online als freemail wieder 
einzurichten, unabhängig vom Netzanbieter.

von Dieter (Gast)


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Sven L. schrieb:
> nach die sie Wind davon bekam, das der Mitbewerber ...

Je nach den auferlegten Restriktionen, darf die Telekom mitbieten oder 
sogar nichtmitbieten.
D.h. wenn Herr Musk statt Twitter die Telekom kaufen wuerde und alles 
klar machen wuerde um LWL komplett ueberall in 2023 auszubauen, wuerde 
er von der Bundesnetzagentur,  Monopolkommision und Konkurrenten 
erfolgreich verklagt werden. Im Prinzip darf die Telekom nicht mehr 
Anschluesse/Leitungslaengen ausbauen, als die Konkurrenz.

von Schlaumaier (Gast)


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Michael U. schrieb:
> welchen Sinn macht es, einen (V)DSL Anschluß über Telefonkabel mit einem
> TV-Kabelanschluß zu vergleichen?

Es ging in meinen Beitrag NICHT um den Vergleich der Technik. Sondern um 
die Politik der Telekom.

Einfach gesagt : Die kommen immer erst in die Gänge wenn sie Konkurrenz 
sehen.

Manfred schrieb:
> Deine Erfahrung beruht auf einem arg begrenzten Horizont.

meine JA, aber im TV siehst du dauernd Berichte aus ganz DE wo das 
Verhalten genau gleich ist.

Manfred schrieb:
> Hier gibt es seit ein paar Jahren einen Glasfaserüberbau, der mir 50
> Mbit/s liefert, über Telekomkupfer ins Haus. Teledumm tut garnichts, die
> bieten mir "bis zu 16 Mbit" an, tatsächlich liefern können sie 3 Mbit/s.

Das ist ne Art DSL.

Ich kann 1 GBit Vodafone bekommen (zu teuer hab nur 100 Mbit das reicht 
auch) vor der Wohnungstür habe ich ein Telekomkasten der auch 1 GBit 
kann, noch teurer und mir völlig egal)

Allerdings ist das Kästchen erst 2 Jahre Später an die Wand gekommen. So 
viel zu den Thema die Telekom bekommt den Popes erst hoch wenn andere 
schon da sind.

von Rudolph R. (rudolph)


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Glasfaser und die böse Telekom und so.

Ich wohne in einem Ort mit schlapp 2000 Einwohnern.
Wir haben von der Telekom mindestens seit Anfang 2019 schon 50MBit/s 
bekommen und könnten sofort auf 100MB/s upgraden.
95% der Anschlüsse im Ort können 50MBit/s buchen.
Die Fritzbox sagt wir sind ungefähr 307m vom Outdoor-DSLAM weg, ziemlich 
am Ende der Kette, damit kommen bei uns aktuell 63MBit/s von 50MBit/s 
an, die Leitung gibt mit der verbauten Technik 112MBit/s her.
Wir haben mindestens 6 Outdoor-DSLAM von der Telekom im Ort und die 
Dinger sind per Glasfaser angebunden.

Mitte 2000 ging das los mit der Nachfragebündelung von der Deutsche 
Glasfaser, dazu kam noch ein Schreiben von unserem Bürgermeister der was 
davon faselte das viele nicht mal 30MBit/s bei uns im Ort bekommen 
könnten.

Unser Vermieter hat uns dazu "gedrängt" mit Glasfaser zu buchen, hier 
sind 11 Parteien im Haus und er wollte das ganze Haus auf Glasfaser 
haben.
Also haben wir im November 2020 Glasfaser gebucht.

Die Nachfragebündelung hat die erforderlichen 40% knapp verfehlt, das 
waren am Ende 38% oder so, dennoch ist das in die nächste Phase 
gegangen.

Anfang 2021 kam der Bautrupp und hat Glasfaser in die Straßen gelegt, 
kleine Verteiler-Kästen wurden an den Straßenrand gepflanzt, ein 
Häuschen als Endpunkt für die Technik aufgestellt.
Ende Mai 2021 oder so war die Glasfaser in der Straße.

Im Oktober 2021 hatten wir einen Bautrupp im Haus der Glasfaser in die 
einzelnen Wohnungen gezogen hat, unser Anschluss liegt jetzt überhaupt 
nicht da wo ich den haben wollte und da wird man auch nicht den Umsetzer 
von Glasfaser auf Ethernet anbringen können.

Anfang Dezember 2021 hat sich die Gesetzeslage zur Mindeslaufzeit von 
Internet-Verträgen geändert, plötzlich hatte mein Telekom Anschluss nur 
noch einen Monat Kündigunsfrist.
Darauf wollte ich den Vertrag mit der Deutsche Glasfaser kündigen, da 
ich aber noch gar keinen richtigen Vertrag hatte, habe ich über das 
Kontaktformular den Auftrag storniert was auch ohne Widerspruch 
akzeptiert wurde.

Stand heute ist das Haus immer noch nicht an die Glasfaser in der Straße 
angeschlossen und ich konnte auch bei keinem Nachbarn in der Zeit 
irgendwelche Erdarbeiten beobachten.

Also hier wurde der Glasfaser-Ausbau gepusht und alles was die Deutsche 
Glasfaser hier bisher erreicht hat ist, dass die Telekom nicht mehr 
ausbauen kann.
Und Funkstille, keine Informationen in Netz, keine Mails, keine Flyer.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Schlaumaier schrieb:
> Es ging in meinen Beitrag NICHT um den Vergleich der Technik. Sondern um
> die Politik der Telekom.
>
> Einfach gesagt : Die kommen immer erst in die Gänge wenn sie Konkurrenz
> sehen.

nach der Theorie wäre bei mir damals schnell VDSL o.ä. der Telekom 
verfügbar, ist es aber nicht. Es wird wohl auch kaum von irgendwo Druck 
geben, TV-Kabel ist hier ja überall verfügbar.
Das wird in einem kleineren Ort aber eben nicht so sein, da habe die 
Leute sowieso SAT und niemand wird Kabel-TV aufbauen, daß keiner haben 
will.
Ich will damit auch nur sagen, daß vieles reinspielt.
Ich schätze mal, wenn Telekom problemlps mit Glasfaser an die Standorte 
kommt, werden sehr schell outdoor-DSLAM für VDSL aufgestellt, 
Interessentenkrei im Einzugsgebiet muß dafür eben ausreichen.
Rechnet sich das nicht, verzichtet Telekom auf gern auf den Aufwand und 
bedient die Leute dann eben mit wenigen MBit DSL
Warum solle sich telekom da auch rühren? Sie hat doch die Kunden 
bereits...

Gruß aus Berlin
Michael

von Sven L. (sven_rvbg)


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Rudolph R. schrieb:
> Also hier wurde der Glasfaser-Ausbau gepusht und alles was die Deutsche
> Glasfaser hier bisher erreicht hat ist, dass die Telekom nicht mehr
> ausbauen kann.
> Und Funkstille, keine Informationen in Netz, keine Mails, keine Flyer.

Was soll die Telekom denn ausbauen? Gefördert wird ein Ausbau derzeit 
wohl nur, wenn 30MBit/s nicht erreicht werden.

Ihr habt immerhin bis zu 100MBit/s über Kupfer! Es gibt Orte da träumt 
man von solchen Bandbreiten.

Ich glaube kaum das ein Netzbetreiber so weit wie bei Euch baut, ohne 
ernsthaftes Interesse zu haben.

Das große Problem beim Internet war, das man jahrelang auf bereits 
verlegtes Kupferkabel gesetzt hat, währennd der Rest Europas direkt auf 
Glasfaser gesetzt hat.

von Manfred (Gast)


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Michael U. schrieb:
> TV-Kabel ist hier ja überall verfügbar.
> Das wird in einem kleineren Ort aber eben nicht so sein, da habe die
> Leute sowieso SAT und niemand wird Kabel-TV aufbauen, daß keiner haben
> will.

Hier Ort mit 640 Einwohnern. Beim Nachbarn im Keller kommt ein Koaxkabel 
aus der Wand, auf der Anschlußdose steht noch Post. Da hatte man wohl 
mal Kabelfernsehen vor, vielleicht vor 50 Jahren, aber es nie in Betrieb 
gesetzt.

> Ich schätze mal, wenn Telekom problemlps mit Glasfaser an die Standorte
> kommt, werden sehr schell outdoor-DSLAM für VDSL aufgestellt,

Hat sie hier in den letzten 16 Jahren nicht nötig gehabt, bis etwa 2005 
gab es garkein DSL.

> Rechnet sich das nicht, verzichtet Telekom auf gern auf den Aufwand und
> bedient die Leute dann eben mit wenigen MBit DSL

Oder findet sich damit ab, dass jemand anderes einen Überbau gemacht 
hat.

> Warum solle sich telekom da auch rühren? Sie hat doch die Kunden
> bereits...

Die Anzahl der Kunden scheint ihr egal, die wird immer weniger.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Richard Halter schrieb:
> Aber nach 2 Jahren Betrieb kann man
> den Glasfaseranschluß auf T-Online umschalten. Nach dieser Zeit muß der
> Netzbetreiber die Leitung für andere Anbieter freigeben. Ist dies
> korrekt? Ich würde dann gerne wieder zu T-Online zurück wechseln.

In den meisten Fällen ist es so, dass der jeweilige 
Glasfasernetzbetreiber zwei Jahren dann auch anderen TKU die Nutzung des 
Anschlusses für die Kundenversorgung ermöglichen MUSS.

Es gibt ein paar Sonderfälle wo es abweicht, in erster Linie in Gebiete 
wo ein Ausbau nach rein Marktwirtschaflichen Gesichtspunkten sonst 
fraglich wäre, hat was mit Förderung und dem jeweils konkreten Modell zu 
tun, aber das betrifft halt nur Einzelfälle.

"Hier" (wo derzeit ein DG Ausbau läuft) steht das auch explizit in den 
Unterlagen der DG das nach zwei Jahren der Anschluss auch anderen 
Anbietern offen steht.

Richard Halter schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Nein. Beim Gf-Ausbau hat man momentan das Problem von vielen Anbietern,
>> die selten miteinander kooperieren. Und selbst wenn der Anbieter, der
>> bei dir ausbaut, offen ist für andere Anbieter, heißt das nicht, das die
>> anderen Anbieter sich bei dem einmieten wollen.
>
> Ist das nicht durch die Bundesnetzagentur geregelt?

Geregelt ist unter welchen Umständen und nach welchen Zeiten die 
jeweiligen Glasfasernetzbetreiber die Mitnutzung durch andere TKU 
ERMÖGLICHEN müssen.
Aber es gibt keinerlei Verpflichtung für die anderen TKU von dieser 
Möglichkeit gebrauch zu machen. Wenn die Telekom also gar nicht erst 
gewillt ist von der Möglichkeit der Nutzung des DG Anschlusses bei dir 
im Haus gebrauch zu machen, dann bekommst du einfach kein entsprechendes 
Angebot.
Vor einiger Zeit meine ich in dem Zusammenhang gelesen zu haben das zu 
dem Zeitpunkt von der Telekom noch kein einziger DG Anschluss genutzt 
wurde weil die Telekom das nicht wollte.
ICh weiß jetzt aber nicht mehr sicher ob zum einen die Aussage JETZT 
noch korrekt ist und zum anderen kann ich jetzt nicht mehr sicher sagen 
ob ich nicht vielleicht doch etwas übersehen habe (wie z.B. das die 
Aussage nur für eine bestimmte Region galt- glaube halt nur das es um 
die ganze BRD ging)

Gruß
Carsten

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ich kenne einen Fall, das hat die Telekom so dermaßen schlechtes 
Internet geliefert, das eine Umstellung des Anlagenanschlusses auf AllIP 
nicht möglich war. Weil im Nahbereich ein anderer Anbieter ausgebaut 
hat, hatte man dem Kunden einfach den Anschluss gekündigt.

Auch da hat die Telekom "keine Lust" gehabt einen Port beim anderen 
anzumieten.

Was bedeutet in deinem Beitrag die Abkzg. "DG"?

von Rudolph R. (rudolph)


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Sven L. schrieb:
> Rudolph R. schrieb:
>> Also hier wurde der Glasfaser-Ausbau gepusht und alles was die Deutsche
>> Glasfaser hier bisher erreicht hat ist, dass die Telekom nicht mehr
>> ausbauen kann.
>> Und Funkstille, keine Informationen in Netz, keine Mails, keine Flyer.
>
> Was soll die Telekom denn ausbauen? Gefördert wird ein Ausbau derzeit
> wohl nur, wenn 30MBit/s nicht erreicht werden.

Der Punkt ist, die Telekom wird gerne als der böse Monopolist 
dargestellt.
Und hier hat die Konkurrenz eilig Fakten geschaffen die einen 
anderweitigen Ausbau verhindern, ohne effektiv irgendwas zu liefern.
Die Telekom wird hier auch 2023 nicht ausbauen, wenn Regionen in denen 
jetzt 100MBit/s möglich sind förder-fähig werden.

von Manfred (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Ich kenne einen Fall, das hat die Telekom so dermaßen schlechtes
> Internet geliefert, das eine Umstellung des Anlagenanschlusses auf AllIP
> nicht möglich war.

Davon gibt es mehr als nur einen. Ein Kollege im Harz (West) ärgert sich 
seit Jahren mit der Telekotz wegen seiner instabilen Telefonie herum. 
Ein Bekannter im Norden hat ebenfalls Spaß mit der Telekom, wo zuvor 
ISDN sauber lief.

Beide haben zum Glück den Router samt Wartung gemietet, anders wäre das 
wohl garnicht zu ertragen.

Schlimmer fand ich Rundfunkberichte, z.B. aus dem Ostharz, wo nach 
erzwungener IP-Umstellung Gewerbebetriebe nicht mehr zuverlässig 
erreichbar sind.

> Weil im Nahbereich ein anderer Anbieter ausgebaut
> hat, hatte man dem Kunden einfach den Anschluss gekündigt.

Oh, können die damit ihrer Grundversorgungspflicht entkommnen?

Rudolph R. schrieb:
> Der Punkt ist, die Telekom wird gerne als der böse Monopolist
> dargestellt.

Das Problem hat man mit allen Bereichen der ehemaligen Bundespost, denen 
scheinen Endkunden einfach nur lästig zu sein.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Schlaumaier schrieb:
> Die selbe Show ist in 2 Bereichen im Umkreis von 40 KM um mein Wohnhaus
> auch passiert. Sobald ein 2 Anbieter auftaucht, wird die Telekom
> wirklich blitzschnell. In der Presse liest man das verhalten übrigens
> öfters.

"Hier" konnte man ein zwar nicht gleiches, aber im Grunde doch 
ähnliches, Verhälten beobachten. Bis vor kurzem waen hier 100MBit/s 
(oder auch nur 50, gerade nicht sicher) DSL Geschwindigkeit Maximum. 
Auch auf Nachfrage nicht mehr.
Dann ging es mit dem Thema Glasfaserausbau durch DG los. Vorinfo, 
NAchfragebündelung etc.
Plötzlich begann Zeitgleich eine WErbekampagne der DTAG. Plakatwerbung 
das jetzt mehr möglich ist, WErbeflyer/Briefe und Anrufe bei den 
Bestandskunden mit dem Angebot "Aufzustocken". Massiv über 
WOchen/Monate.

Ab ende der Nachfragebündelung/Beginn der ersten Ausbaumaßnahmen dann 
plötzlich wieder Stille. (ALso nur die normale Deutschlandweite 
Werbung...)
Ein Schelm wer böses denkt ;-)

Aber ja: Die höheren Bandbreiten sind seit dem auch Buchbar. Auch kommt 
die meiste Zeit die gebuchte Maximalgeschwindigkeit an.
Nur so Zu Zeiten wie meist Sonntagsabends und vor allem bei bestimmten 
Sportereignissen (insbesondere bestimmten Fussballspiele) ist der 
Einbruch in der Geschwindigkeit sogar stärker als vorher. Meine Eltern 
haben dann absolut gesehen in diesen Spitzenzeiten teilweise effektiv 
weniger Bandbreite als vor der Erweiterung.

Und das obwohl der einzige Grund für diese hohen Bandbreiten bei meinen 
Eltern ist das mein Pa gerade die Fussballspiele störungsfrei in HD auf 
dem großen Bildschirm (oder Beamer) sehen möchte. HAt deshalb auch (ohne 
Rückfrage) immer höhere Bandbreiten gebucht in der Hoffnung das es DANN 
endlich ohne Ruckeln geht...

Dieter schrieb:
> Noch zu erwaehnen waere, dass die Telekom das unlukrative Land bedienen
> muss.
Nur mit Festnetz, was im großen und ganzen ja schon vor Jahrzehnten 
durch den Steuerzahler erstausgebaut wurde... Es gibt nichts was die 
DTAG verpflichtet da neue Glasfasernetze zu errichten. Hier in der 
Region werden diese, nach dem das erst niemand von sich aus machen 
wollte, jetzt mit deutlichen Subventionen durch die DG ausgebaut.

> Es ist ihr auch verboten alle Gebiete, die Konkurrenten als
> lukrativ von der Netzagentur reservieren liess, durch einen Ausbau vor
> der Konkurrenz zu besetzen. Letzteres ist kaum bekannt.
Genau so wenig scheint bekannt zu sein das die Telekom IHRERSEITS genau 
wie alle anderen auch ebenfalls sich genau so Gebiete reservieren darf. 
Und dies auch macht.
Aber das ist ja nicht einfach nur "ich reserviere mal und dann mal 
sehen" sondern aus dem Antrag auf (zeitweisen) Exklusivausbau ergeben 
sich auch unmittelbar Verpflichtungen. So muss auf eine Reservierung 
halt auch tatsächlich ein Ausbau innerhalb einer gewissen Zeitspanne 
folgen...

Der sinn dahinter ist zum einen das sich jetzt nicht alle Zugleich nur 
auf dei fettesten Kuchenstücke stürzen wo die Kunden dann zwischen 
Netzbetreibern für Glasfaser wählen können, während im Großen Rest der 
Republik nicht eine Faser auch nur in Sichtweite des HAuses kommt.

Zudem absicherung der Investitionen gerade in nicht ganz so dichten 
Ballungsräumen, so das die Grenze für einen "Eigenwirtschaftlichen" 
Ausbau ohne Subventionen deutlich niedriger liegte. (Mehr Ausbau bei 
weniger eingesetzten Steuermitteln!)

Aber ja, manches ist da schon verrückt.
Auch wenn direkt durch den Staat sicher auch viele (andere) Probleme 
entstehen würde es vermutlich für alle günstiger und von der Umsetzung 
schneller wenn der NETZBETRIEB für TElko, Strom, Wasser, Bahn etc. als 
Daseinsvorsorge wieder Staatssache wäre.
Mit koordination der Maßnahmen so das nicht (wie hier auch schon in der 
NAchbarschaft gewesen, dieselbe Strasse in zwei Monaten dreimal mit ein 
paar Tagen abstand aus unterschiedlichen Gründen aufgerissen werden 
muss.

Die Dienstleistungserbringung bzw. Versorung kann ja dann rein 
Marktwirtschaftlich durch Privatunternehmen erbracht werden die für die 
Nutzung der Netze dann einen fixen, gerade zur Kostendeckung reichenden, 
Anteil pro Kunden entrichten müssen.

Gruß
Carsten

von Sven L. (sven_rvbg)


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Rudolph R. schrieb:
> Der Punkt ist, die Telekom wird gerne als der böse Monopolist
> dargestellt.
> Und hier hat die Konkurrenz eilig Fakten geschaffen die einen
> anderweitigen Ausbau verhindern, ohne effektiv irgendwas zu liefern.
> Die Telekom wird hier auch 2023 nicht ausbauen, wenn Regionen in denen
> jetzt 100MBit/s möglich sind förder-fähig werden.
Naja irgendwo ist es halt auch pervers. Über Kabel bekommt man 1GBit/s 
so es liegt, bei der Telekom im richtigen Versorgugsgebiet immerhin 
100MBit/s.

Und nach wie vor gibt es Gebiete mit einstelligen und niederen 
zweistelligen MBit-Raten teils sogar nur kBit-Raten.

warum Sollte also jetzt ein Bereich der schon recht flott angebunden ist 
weiter ausgebaut werden?

Wo ein FTTC Ausbau stattgefunden hat findet i.d.R sowieso kein FTTH/FTTB 
Ausbau statt.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Manfred schrieb:
> Davon gibt es mehr als nur einen. Ein Kollege im Harz (West) ärgert sich
> seit Jahren mit der Telekotz wegen seiner instabilen Telefonie herum.
> Ein Bekannter im Norden hat ebenfalls Spaß mit der Telekom, wo zuvor
> ISDN sauber lief.
Tja VoIP im allgemeinen hat es nicht schöner gemacht. Das Protokoll hat 
je nach Anbieter so viele Feinheiten...
>
> Beide haben zum Glück den Router samt Wartung gemietet, anders wäre das
> wohl garnicht zu ertragen.
Hab ich bei einem großen deutschen Baustoffhändler auch gesehen, da 
wurde zu einem anderem TK-Anbieter gewechselt und seit es kein natives 
ISDN mehr gabt, war die Telefonie regelmäßig nicht mehr am laufen.

Die haben dann auch eine VoIP Anlage bekommen, da war es besser.
>
> Schlimmer fand ich Rundfunkberichte, z.B. aus dem Ostharz, wo nach
> erzwungener IP-Umstellung Gewerbebetriebe nicht mehr zuverlässig
> erreichbar sind.
Mein(e) Bsp. ist auch ein Gewerbetreibender.

Manfred schrieb:
> Oh, können die damit ihrer Grundversorgungspflicht entkommnen?
Ich hab keine Ahnung. Grundversorgung ist ja kein Anlagenanschluss, 
sondern irgendwas analoges denke ich.

Das Problem, das diese Regelungen halt einfach auch zu alt sind!

Manfred schrieb:
> Das Problem hat man mit allen Bereichen der ehemaligen Bundespost, denen
> scheinen Endkunden einfach nur lästig zu sein.

Vorallem hält der Staat immer noch genügend Anteile an dem Laden.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Carsten S. schrieb:
> Aber das ist ja nicht einfach nur "ich reserviere mal und dann mal
> sehen" sondern aus dem Antrag auf (zeitweisen) Exklusivausbau ergeben
> sich auch unmittelbar Verpflichtungen. So muss auf eine Reservierung
> halt auch tatsächlich ein Ausbau innerhalb einer gewissen Zeitspanne
> folgen...

Hatte ich ja weiter oben beschrieben, das dieser Ausbauzwang scheinbar 
nicht wirklich zum Ausbau zwingt...

Hier ist es inzwischen so, das alle, die nicht mit FTTC abgedeckt wurden 
im neuen geförderten Ausbauprojekt des Zweckverbandes sind und Glas ins 
Haus bekommen sollten.

Trassen wurden schon geplant, einen Anschlussvertrag durch die Gemeind 
gab es auch schon.

Jetzt scheinbar Ausschreibung und Baubegin irgendwann.

Was man in diesem Zuge scheinbar nicht hinbekommt, den Strom auch noch 
mit in die Erde zu bekommen, obwohl der Betreiber des TK-Netzes zum 
Konzern des Netzbetreibers gehört.

Man versteht so viel nicht. Hat mir letztens ein Landwirt erzählt, das 
er gefragt hatte, ob man beim Einpflügen des neuen Niederspannungskabels 
nicht auch ein Speedpipe mit unter die Erde bringen kann (hätte er auch 
bezahlt) ging nicht, selbe Situation, wie im Absatz davor beschrieben.

Hier baut man irgendwo in der Pampa auf Erdkabel um, wo die Freileitung 
keinen stört. In Wohngebieten darf man nicht, weil die Straße erst 
gerichtet wurde und man es in diesem Zuge verpennt hatte.

Man könnnte viel Geld sparen und in den Breitband und 
Infrastrukturausbau investieren, wenn nicht jeder seinen eigenen Graben 
schaufeln würde!

von Reinhard S. (rezz)


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Carsten S. schrieb:
> Vor einiger Zeit meine ich in dem Zusammenhang gelesen zu haben das zu
> dem Zeitpunkt von der Telekom noch kein einziger DG Anschluss genutzt
> wurde weil die Telekom das nicht wollte.

Telekom und Deutsche Glasfaser hatten mal ein Pilotprojekt gestartet 
über die Nutzung des DG-Netzes. Seitdem hat man aber nichts mehr von 
gehört.
https://www.telekom.com/de/medien/medieninformationen/detail/deutsche-telekom-nutzt-das-offene-netz-von-deutsche-glasfaser-591624

Sven L. schrieb:
> warum Sollte also jetzt ein Bereich der schon recht flott angebunden ist
> weiter ausgebaut werden?

Damit man die eigenen Kunden halten kann.

Sven L. schrieb:
> Wo ein FTTC Ausbau stattgefunden hat findet i.d.R sowieso kein FTTH/FTTB
> Ausbau statt.

München ist das beste Gegenbeispiel. Und auch Telekom selber überbaut 
ihre FTTC-Sachen inzwischen mit FTTH, nachdem es 2013/2014 noch 
andersrum war.

von MaWin (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Ich glaube kaum das ein Netzbetreiber so weit wie bei Euch baut, ohne
> ernsthaftes Interesse zu haben.

Doch.

Der Ausbau wurde voll subventioniert.

Ist das Subventionsgeld alle, ruht die Arbeit.

von Reinhard S. (rezz)


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MaWin schrieb:
> Der Ausbau wurde voll subventioniert.
>
> Ist das Subventionsgeld alle, ruht die Arbeit.

Es ist üblich, das Projekte nur bei vollständiger Finanzierung (inkl. 
der Subvention) gestartet werden.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Sven L. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Oh, können die damit ihrer Grundversorgungspflicht entkommnen?
> Ich hab keine Ahnung. Grundversorgung ist ja kein Anlagenanschluss,
> sondern irgendwas analoges denke ich.

meines Wissens nach hieß Grundversorgungspflicht nur, daß die Telekom 
verpflichtet ist, dir ein Telefon auch in Deine einsame Berghütte zu 
legen, wenn Du dort wohnst und kein anderer Anbieter da ist oder Lust 
dazu hat.

Gruß aus Berlin
Michael

von Oliver S. (oliverso)


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Sven L. schrieb:
> Das große Problem beim Internet war, das man jahrelang auf bereits
> verlegtes Kupferkabel gesetzt hat, währennd der Rest Europas direkt auf
> Glasfaser gesetzt hat.

Kupfer mit 100Mbit/s ist für geschätzte 200% aller Privathaushalte mehr 
als schnell genug.

Oliver

von Reinhard S. (rezz)


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Oliver S. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Das große Problem beim Internet war, das man jahrelang auf bereits
>> verlegtes Kupferkabel gesetzt hat, währennd der Rest Europas direkt auf
>> Glasfaser gesetzt hat.
>
> Kupfer mit 100Mbit/s ist für geschätzte 200% aller Privathaushalte mehr
> als schnell genug.

Erklär das man jemanden, der grad ein mehrere GB-großes Update seines 
Spiels laden will, während die Frau Netflix nutzt.

Oder anders: 640 kByte RAM sind auch mehr als genug.

von Manfred (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> während die Frau Netflix nutzt.

Finde den Fehler.

von michael_ (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Erklär das man jemanden, der grad ein mehrere GB-großes Update seines
> Spiels laden will, während die Frau Netflix nutzt.

Quatsch!
Für TV braucht es gar nicht so viel.
Und bei Update kommt es immer noch auf die Quelle an.
Selbst bei MS kommt es oft nur mit 8Mbit rüber.

Ich verstehe es auch nicht, warum für die privaten Nutzer die Politik 
denen  superschnelles Internet auf die Augen drücken will.

Als hier vor Jahren auf VoIp umgestellt wurde, wollte die Telekom mir 
auch VDSL unterschieben.
Den Kampf habe ich gewonnen, mit 16MBit und mind. 5EUR pro Monat 
gespart.
Praktisch kommen 13MBit an.

Ich habe keinerlei Einschränkung.
Klar, ein MS ISO-Image oder ein c't Desinfect mit 7GB dauert schon mal 
1/2 Stunde.
Wo ist aber das Problem?

Bei Firmen mit hohen Uploadanteil stellt sich die Frage etwas anders.

von (prx) A. K. (prx)


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michael_ schrieb:
> Bei Firmen mit hohen Uploadanteil stellt sich die Frage etwas anders.

Ein brauchbarer Upstream kann auch rein privat vor Vorteil sein. 
Beispielsweise wenn du Backups über Internet machst, ob in die Cloud 
oder quer in die Verwandschaft.

Bei Homeoffice können 50/10 Mbit/s angenehmer sein als eine ADSL-Rate.

von michael_ (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ein brauchbarer Upstream kann auch rein privat vor Vorteil sein.
> Beispielsweise wenn du Backups über Internet machst, ob in die Cloud
> oder quer in die Verwandschaft.

200% der normalen User wissen nicht, dass es sowas gibt oder nutzen das.

Home-Office ist nicht privat!

von Reinhard S. (rezz)


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michael_ schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Erklär das man jemanden, der grad ein mehrere GB-großes Update seines
>> Spiels laden will, während die Frau Netflix nutzt.
>
> Quatsch!
> Für TV braucht es gar nicht so viel.

Netflix meint 5 MBit/s für HD. Das ist in der Tat nicht soo viel.

> Ich verstehe es auch nicht, warum für die privaten Nutzer die Politik
> denen  superschnelles Internet auf die Augen drücken will.

Weil die Nutzer es halt wollen. Und nur weil bei dir Glasfaser gelegt 
wird musst du ja nicht gleich den Gigabit-Tarif nehmen.

> Den Kampf habe ich gewonnen,

Das war ja auch ein seeehr schwerer Kampf...

> Ich habe keinerlei Einschränkung.
> Klar, ein MS ISO-Image oder ein c't Desinfect mit 7GB dauert schon mal
> 1/2 Stunde.
> Wo ist aber das Problem?

Jetzt hast du Downloads mit 10-40 GB. 5h Volllast bei 30 GB. Siehst du 
jetzt evtl. das Problem?

> Bei Firmen mit hohen Uploadanteil stellt sich die Frage etwas anders.

Da helfen die 40 oder 50 MBit/s auch nur bedingt, ganz abgesehen von der 
Frage der Stabilität und Zuverlässigkeit.

von michael_ (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Jetzt hast du Downloads mit 10-40 GB.

Hab ich nicht, wüßte nicht wofür.

von Reinhard S. (rezz)


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michael_ schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Jetzt hast du Downloads mit 10-40 GB.
>
> Hab ich nicht, wüßte nicht wofür.

Das ist ok, dann hast du auch logischerweise keinen Bedarf für schnelle 
Anschlüsse. Andere Menschen mit anderen Vorlieben sehen das anders.

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