Hallo zusammen, ich habe mir jetzt das Forum rauf und runter gelesen zum Thema mehrzellige LiIon laden. Zusammengefasst kann ich da lesen: 1. LiIon werden CC-CV geladen 2. Ladeschlusspannung ist 4.2V, Dauerladen mögen sie aber nicht 3. Ladeschluss ist bei C/10 bis C/30, je nach Angabe 4. Man soll balancen (ja, ich weiss, glaubenskrieg), Shunt-Balancer leiten ab 4.2V einen Strom an der Zelle vorbei 5. Sobald gebalanced wird, soll man den Ladestrom auf den Balancer-Strom begrenzen Irgendwie hab ich nun einen Knopf im Hirn: Wenn ja die Balancer ab 4.2V einen Bleeder-Shunt zuschalten und die Zellen auf x \* 4.2V geladen werden sollen, dann kann doch gar nie ein Strom kleiner dem Balancer-Strom fliessen? Ist mein Denkfehler, dass man z.B. auf x \* 4.15V laden soll (Ladeschlusspannung kleiner Balancerspannung)? Oder schaltet man einfach die Ladung ab, wenn alle Balancer angesprungen sind? Danke und Gruss, Edi
Eduard I. schrieb: > Wenn ja die Balancer ab 4.2V einen Bleeder-Shunt zuschalten und die > Zellen auf x * 4.2V geladen werden sollen, dann kann doch gar nie ein > Strom kleiner dem Balancer-Strom fliessen? "Balancing" heißt ja deshalb so, weil man während des ganzen Ladevorgangs zusieht, dass man die Zellen, die schon mehr Spannung haben, ein wenig überbrückt, damit die anderen Zellen mehr Ladung abbekommen. Da fängt man nicht erst an, wenn die Zelle die Ladeschlussspannung erreicht hat.
Jörg W. schrieb: > "Balancing" heißt ja deshalb so, weil man während des ganzen > Ladevorgangs zusieht, dass man die Zellen, die schon mehr Spannung > haben, ein wenig überbrückt, damit die anderen Zellen mehr Ladung > abbekommen. Da fängt man nicht erst an, wenn die Zelle die > Ladeschlussspannung erreicht hat. Hallo Jörg. Danke Dir. Ich bin bis jetzt (ausser bei ein paar aktiven Balancern) hier im Forum nur auf solche Schaltungen gestossen, die am Ladeende balancen. Kann man das wirklich auch schon vorher machen, also zumindest mit den passiven? Ich dachte immer, die Lade-/Entladekurve von LiPos sei zu flach, um über die Spannung zwischendurch auf den Ladestand zu schliessen (oder verwechsle ich das jetzt mit den LiFePo4?). Hast Du da evtl. einen Chip/eine Schaltung, die als Grundlage dienen könnte. Gerne auch mit Komponenten, die man privat erhält. Danke und Gruss, Edi
Das ist typischerweise Software. Ich habe sowas mal für einen bq29311 selbst gebaut. Normalerweise hat der einen (ROM-basierten) Controller als Pendant, der dann die komplette Batteriesteuerung für einen Laptop machen würde. Wollte ich aber nicht, da habe ich halt nur das Teil als Analog-Frontend benutzt und die Steuerung mit einem ATmega8 gebaut.
Jörg W. schrieb: > Das ist typischerweise Software. > > Ich habe sowas mal für einen bq29311 selbst gebaut. Normalerweise hat > der einen (ROM-basierten) Controller als Pendant, der dann die komplette > Batteriesteuerung für einen Laptop machen würde. Wollte ich aber nicht, > da habe ich halt nur das Teil als Analog-Frontend benutzt und die > Steuerung mit einem ATmega8 gebaut. Hallo Jörg, herzlichen Dank. Werde mal schauen, was ich da für 5s LiPo finde.
Jörg W. schrieb: > Eduard I. schrieb: >> Wenn ja die Balancer ab 4.2V einen Bleeder-Shunt zuschalten und die >> Zellen auf x * 4.2V geladen werden sollen, dann kann doch gar nie ein >> Strom kleiner dem Balancer-Strom fliessen? > > "Balancing" heißt ja deshalb so, weil man während des ganzen > Ladevorgangs zusieht, dass man die Zellen, die schon mehr Spannung > haben, ein wenig überbrückt, damit die anderen Zellen mehr Ladung > abbekommen. Da fängt man nicht erst an, wenn die Zelle die > Ladeschlussspannung erreicht hat. Das ist aber eine Frage der Intelligenz des verwendeten Balancers. Billige China-Balancer fangen wirklich erst mit Erreichen der Ladenendspannung (bzw. paar 10mV davor) an mit balancen. Dann muß man dann dafür sorgen, daß der Ladestrom entsprechend auf max. Balancerstrom reduziert wird, damit der dann auch eine Chance hat. Eduard I. schrieb: > Danke Dir. Ich bin bis jetzt (ausser bei ein paar aktiven Balancern) > hier im Forum nur auf solche Schaltungen gestossen, die am Ladeende > balancen. Kann man das wirklich auch schon vorher machen, also zumindest > mit den passiven? Ich dachte immer, die Lade-/Entladekurve von LiPos sei > zu flach, um über die Spannung zwischendurch auf den Ladestand zu > schliessen (oder verwechsle ich das jetzt mit den LiFePo4?). Hier soll auch nicht auf den Ladezustand geschlossen werden, sondern die Spannung der Zellen auf möglichst gleichem Niveau gehalten werden. Und das kann man schon während des gesamten Ladeprozesses weit vor Ladeende machen (benötigt natürlich intelligentere Balancer, die mit einer intelligenteren Ladeschaltung zusammenspielt)
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Jens G. schrieb: > Hier soll auch nicht auf den Ladezustand geschlossen werden, sondern die > Spannung der Zellen auf möglichst gleichem Niveau gehalten werden. Und > das kann man schon während des gesamten Ladeprozesses weit vor Ladeende > machen (benötigt natürlich intelligentere Balancer, die mit einer > intelligenteren Ladeschaltung zusammenspielt) So ist es. Nachdem ich dieses benchmarq-Teil und seine Beschreibung gesehen habe, wäre ich nie auf die Idee gekommenm dass man sowas auch rein analog bewerkstelligen würde. Aber ja, getreu der alten Parole aus DDR-Zeiten: "Spare um jeden Preis, koste es, was es wolle" kann man das sicher tun.
Battery Analog Front End war der richtige Suchbegriff, da haben diverse Hersteller was. Leider nichts, was ich so privat einfach bekommen würde. Mal schauen, vielleicht ist ja Renesas bereit, mir ein Sample zu schicken, oder ich kann einen Einkäufer in der Firma überreden, einen Privatbezug zu initiieren. Ansonsten wird's dann halt Battery Protection und passives Balancing mit einem Grab an Hyon-Bauteilen, evtl. noch mit Ladestromabsenkung, wenn eine Zelle beginnt zu balancen. Und dann zwischendurch wieder mal manuell balancen. Danke und Gruss, Edi
Jörg W. schrieb: > "Balancing" heißt ja deshalb so, weil man während des ganzen > Ladevorgangs zusieht, dass man die Zellen, die schon mehr Spannung > haben, ein wenig überbrückt, damit die anderen Zellen mehr Ladung > abbekommen. Da fängt man nicht erst an, wenn die Zelle die > Ladeschlussspannung erreicht hat. Kann man machen, ist aber unnötig. Zudem wirst du bei LiFePo staunen, wie dein Balancer kreuz und quer balanciert, weil es bei LiFePo eine deutlich ausgeprägte Spannungsanomalie gibt. Balancing heißt nichts anderes, als dass alle Zellen am Ende der Ladung die gleiche Spannung haben. Man dimensioniert die Balancer so, dass sie den kompletten Ladestrom aufnehmen können. Dann funktioniert das mit dem Balancing bei Ladeendspannung einwandfrei und es braucht keine Kommunikation zwischen Balancer und Ladegerät. Wer in jeden Bypass noch ein Amperemeter einschleift, wird staunen, wie wie schnell und wie stark die Zellen eines LiFePo-Akkus auseinander laufen.
Roland D. schrieb: > Man dimensioniert die Balancer so, dass sie den kompletten Ladestrom > aufnehmen können. Das Datenblatt des genannten bq29311 hat als Balancier-Widerstände gerade mal 1 kΩ vorgesehen. Das ist unmöglich dafür da, den ganzen Ladestrom aufzunehmen. :-) Zu kleine Widerstände haben außerdem den Nachteil, ein Haufen Leistung zu verheizen. Von LiFePo4 war ansonsten im Thread eh keine Rede.
Ich bin gerade noch auf den ATMega406 gestossen, der ist wenigstens bei LCSC erhältlich, allerdings nur bis 4S. Ich überlege gerade, ob ich das Pack von 5S4P nach 4S5P umbaue... Aber dies nur als Hinweis für andere Suchende, ich muss mir das Teil mal noch richtig zu Gemüte führen. Der mega406 ist sozusagen bq29311 und Controller in einem.
Was spricht dagegen, die Zellen in Reihe zu lassen und einzeln zu laden? Dann spart man sich den Balancing-Zirkus komplett und muss sich nur noch darum kümmern, dass die Zellen nicht tiefentladen werden. Einzeln laden kann man mit isolierten DC-DC-Wandlern und TP4056 ziemlich einfach.
Jörg W. schrieb: > Wo kaufst du die? LCSC hat noch ein paar auf Lager, sehr günstig: https://lcsc.com/product-detail/Microcontroller-Units-MCUs-MPUs-SOCs_Microchip-Tech-ATMEGA406-1AAU_C1338456.html Und bei Ebay gibts welche, ziemlich teuer.
Klaumaier schrieb: > Einzeln laden kann man mit isolierten DC-DC-Wandlern und TP4056 > ziemlich einfach. Genau das habe ich mir auch schon überlegt, aber eher mit einem Lader, der so um die 4A bringt. Soll für ein CPAP-Gerät eine Akkubank werden. Daher weiss ich die benötigte Akkugrösse noch nicht (logge aktuell jede nacht den Strombedarf), könnte aber mit Befeuchter auf 14Ah herauslaufen. OK, brauch ich nicht jede Nacht, also 14h laden könnte schon gehen. Wäre halt schon elegant, wenn ich das Speisegerät (24V, 3.75A) auch zum laden verwenden könnte). Mein grösseres Problem war halt die Versorgung. Einfach die 24V zerhacken und auf nen Ringkern eine Primär- und 5 Sekundärwicklungen, dann je Gleichrichter, Kondensator, TP4056? Was passiert da, wenn der Ladevorgang beendet ist? Ich denke, dann wird die Spannung an der entsprechenden Sekundärwicklung hoch gehen, und der TP4056 verträgt ja nur 8V max, oder? Also optimal wär was wie der TP4056, einfach für 3-4A und mit Vin bis *???*.
8 Stück, na gut. :-) Gerade gesehen, Microchip selbst scheint auch noch einen Rest zu verkaufen, sogar ein paar mehr als 8 Stück. ;-) Damit wäre das natürlich 'ne Variante, falls sich das auf 4S5P umbauen lässt.
Klaumaier schrieb: > Was spricht dagegen, die Zellen in Reihe zu lassen und einzeln zu > laden? Dann spart man sich den Balancing-Zirkus komplett und muss sich > nur noch darum kümmern, dass die Zellen nicht tiefentladen werden. > Einzeln laden kann man mit isolierten DC-DC-Wandlern und TP4056 ziemlich > einfach. Sowas habe ich mir mal gebaut. Ausser den TP-Modulen musste ich nichts kaufen. Der DCDC wurde ein Sperrschwinger/selbstosz. Flyback mit Teilen aus der Schrottkiste.
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