Hallo, die 70%-Regel bei PV fällt weg. Kann ich jetzt meinen Wechselrichter freischalten lassen oder muss ich eine Genehmigung abwarten?
Du musst die Anlage abbauen und eine neue aufbauen ;) Regelung gilt nur für neue Anlagen!
auf die 70% kommt es auch nicht drauf zusammen außer man sieht seine PV als Invest zum Gelddrucken und nicht als Invest in die Umwelt.
Mich würde mal der Anteil der Anlagen interessieren die zwar drosseln müssten es aber nicht tun. Dass der Wegfall der 70% Regelung nicht für Altanlagen gilt wird damit begründet, dass nicht genügend Monteure zur Verfügung stehen die das machen könnten. https://www.ndr.de/nachrichten/info/Drosselung-70-Prozent-Regel-bei-Solaranlagen-faellt-weg,audio1171780.html Kontrolleure stehen mit Sicherheit auch nicht genügend zur Verfügung. Mich würde mal interessieren ob in diesem Zusammenhang schon mal ein Gerichtsurteil oder negative Erfahrungen bekannt sind. Am Ende ist das ein Schattenboxen wie mit den Balkonanlagen. Alle müssten sie anmelden und auch eine Wieland-Dose verbauen. Machen tun das aber nur die absolut ahnungslosen die für sowas einen teuren Handwerker brauchen.
Jörg S. schrieb: > Du musst die Anlage abbauen und eine neue aufbauen ;) > Regelung gilt nur für neue Anlagen! Oder ausrechnen was die jetzige Anlage haben müsste um bei 70% die momentane kWp zu machen. Ich werde dann dem Netz melden das meine Anlage nun 30% erweitert wird und die Drosselung einfach rausnehmen.
Das passt so nicht ganz. Die Drosselung war ja nicht gleitend, sondern soweit ich weiß, wurde nur die Spitzenleistung gedrosselt. Praktisch habe ich 10kWp Module und nur einen 7kWp Wechselrichter. Als Ergebnis wird diese starke Mittags-Spitze weggeschnitten, die vor allem auf maximalen Ertrag übers Jahr optimierte Anlagen aufweisen (für gleichmäßigste Leistung übers Jahr ausgelegte Anlagen haben einen flacheren Tagesgang). Aber solange man mit seinen 10kWp Modulen maximal 7kWP real erreicht hat, wurde 100% dieser Leistung eingespeist. Kontrolle ... ob das überhaupt jemals kontrolliert wird wenn jemand nachträglich an seinem Wechselrichter rumfummelt? Wahrscheinlich ist das mit einer der Gründe für den Wegfall dieser Regelung, mal abgesehen davon, daß es total bescheuert ist, so eine Regelung überhaupt erst einzuführen... aber guter Lobbyismus macht in Deutschland so einiges möglich, erst recht die größten Dummheiten zum Nachteil der Bevölkerung, Hauptsache den Großkonzernen geht es gut.
Ben B. schrieb: > Das passt so nicht ganz. Die Drosselung war ja nicht gleitend, sondern > soweit ich weiß, wurde nur die Spitzenleistung gedrosselt. Man konnte schon immer eine dynamische Abregelung machen, falls man die technischen Gegebenheiten hatte. Also einen zusätzlichen Zähler und eine Regelung die mit diesem Zähler und dem WR kommuniziert. Da man auch da selbst 2022 noch keine allgemeinen Standards in den Schnittstellen hat, ist es immer von den verbauten Komponenten oder der eigenen Intelligenz abhängig ob das geht oder nicht. Und wehe es fällt mal was aus und es gibt keinen baugleichen Ersatz, dann ist unter Umständen noch mehr Austausch nötig. Die Kombination einer 10kWp Anlage mit einem 7kWp Wechselrichter ist aber in meinen Augen das blödeste was man machen kann. Damit nimmt man sich erstens die Möglichkeit von fester auf dynamische Begrenzung zu wechseln und zweitens betreibt man den WR immer genau dann an seiner Leistungsgrenze, wenn ihm auch von aussen noch ordentlich warm wird. Ob das der Lebensdauer des WR zu gute kommt wage ich zu bezweifeln. Meine Anlage ist zwar nur knapp 5kWp groß, trotzdem hängen da 2 Wechselrichter mit 3,6kW dran. Die werden damit praktisch nie an der Leistunggrenze betrieben aber immer noch so, dass es keinen deutlichen Abfall im Wirkungsgrad gibt. Zudem hat das auch den Vorteil, dass man Fehler schnell merkt. Die beiden Wechselrichter haben normalerweise keine 1% Abweichung untereinander.
mppt schrieb: > Ben B. schrieb: > Die Kombination einer 10kWp Anlage mit einem 7kWp Wechselrichter ist > aber in meinen Augen das blödeste was man machen kann. Damit nimmt man > sich erstens die Möglichkeit von fester auf dynamische Begrenzung zu > wechseln und zweitens betreibt man den WR immer genau dann an seiner > Leistungsgrenze, wenn ihm auch von aussen noch ordentlich warm wird. Ob > das der Lebensdauer des WR zu gute kommt wage ich zu bezweifeln. Meine > Anlage ist zwar nur knapp 5kWp groß, trotzdem hängen da 2 Wechselrichter > mit 3,6kW dran. Die werden damit praktisch nie an der Leistunggrenze > betrieben aber immer noch so, dass es keinen deutlichen Abfall im > Wirkungsgrad gibt. Zudem hat das auch den Vorteil, dass man Fehler > schnell merkt. Die beiden Wechselrichter haben normalerweise keine 1% > Abweichung untereinander. Im Photovoltaikforum wird sehr genau erklärt warum deine Lösung unwirtschaftlich ist. Für den kleinen Mittagspeak wird ein unnötig teurer WR benötigt, der den Rest des Tages wenig zu tun hat. Mein SMA 5000TL aus 2010 läuft unter diesen Bedingungen problemlos....
Ben B. schrieb: > sondern soweit ich weiß, wurde nur die Spitzenleistung gedrosselt. Hintergrund dafuer war, dass die Wechselrichter, nicht alle, eine Drosselung oder Abschaltung ab 51,xx Hz, wenn dann nur die harte Schaltung, hatten.
Es macht aber auch keinen Sinn, einen 10kW Wechselrichter zu bezahlen, der effektiv nur 7kW leistet. Oder kaufst Du Dir gerne ein Auto mit 300PS, welches auf 210PS gedrosselt ist?
Malcher schrieb: > die 70%-Regel bei PV fällt weg. Gibt es diese Information auch von offizieller (Internet)-Seite? Beim Bundestag (https://www.bundestag.de) habe ich nichts gefunden. Auch nicht beim zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (http://www.bmwk.de/).
Ben B. schrieb: > Es macht aber auch keinen Sinn, einen 10kW Wechselrichter > zu bezahlen, der effektiv nur 7kW leistet. > > Oder kaufst Du Dir gerne ein Auto mit 300PS, > welches auf 210PS gedrosselt ist? Is ja garnicht richtig. Es durften immer 100% produziert werden, solange 30% im Haus verblieben (Akku, Heizung, Wallbox,...). Auch darf man 100% einspeisen, wenn man dem VNB die Möglichkeit einräumt, die Anlage via Rundsteuerempfänger etc. fernsteuern zu können (100/60/30/0%).
Sven L. schrieb: > Auch darf man 100% einspeisen, wenn man dem VNB die Möglichkeit > einräumt, die Anlage via Rundsteuerempfänger etc. fernsteuern zu können > (100/60/30/0%). Warum so umständlich? Der Wechselrichter misst doch sowieso die Frequenz, also könnte er das auch selber. Und wieso verkauft man eigentlich keine Regelleistung? Von der Technik her müsste das doch optimal funktionieren? Fragt man sich als Mieter ohne Balkon...
Bauform B. schrieb: > Warum so umständlich? Der Wechselrichter misst doch sowieso die > Frequenz, also könnte er das auch selber. Als das mit der PV losging, waren Wechselrichter reine Umrichter, die halt aus DC AC gemacht haben und nur wenige Grenzwerte kannten. Das Netz war hierarchisch aufgebaut, es wurde von oben nach unten verteilt. In der Verteilnetzebene Energie einzuspeisen war eher die Ausnahme. Ob so ein Wechselrichter am Netz war oder nicht, hat man im Netz nicht wirklich gemerkt. Irgendwann wurden es mehr und man sah sich vor dem 50.2 Hz Problem, weil die Anlagen hart abschalteten, weil eben jeder WR, der nach Norm gebaut war, bei 50.2 Hz hart abschalten musste! Mittlerweile wird in jeder Netzebene eingespeist und an einem Ortsnetztrafo hängen sehr viele EZA, verschiedenester Größen und Hersteller, mit und ohne Speicher. Technologieen wie Q(U)-Regelung oder Q(P)-Regelungen sind noch recht neu. Und wieso verkauft man > eigentlich keine Regelleistung? Von der Technik her müsste das doch > optimal funktionieren? Größere Anlagen hängen an der Direktvermarktung. Trotzdem stellt sich die Frage, wer im Sommer zur Mittagszeit Strom braucht. Jeder normale Mensch ist beim arbeiten und hat sein E-Auto nicht daheim steht. Wer will den Strom dann? Als Netzbetreiber hat man heutzutage regelmäßig die Arschkarte. Letztes Jahre haben viele Leute eine Wallbox errichtet oder zwei, weil es dafür Geld gab. Nur ein Bruchteil davon hat tatsächlich ein E-Auto. Wie man heut zu Tage ein Netz ordentlich planen und auslegen soll, bei immer neuen Ideen von Energieexperten aus der Regierung.... Man vergisst, das es in der Nacht dunkel ist und das PV-Anlagen im Winter nicht das bringen, was sie im Sommer bringen. Wenn man den Überschuss aus dem Sommer für den Winter hätte, wären einem der Energiepreis völlig egal. In den Köpfen nicht technich denkender Menschen wird ein völlig falsches Bild erzeugt.
Bauform B. schrieb: > wieso verkauft man eigentlich keine Regelleistung? vermutlich weil die Grundkosten für Regelleistung verkaufen höher sind als die Einnahme durch eine Balkonanlage :-) Das lohnt sich erst bei größeren Anlagen, und dafür gibts auch Angebote. Noch mehr lohnt sich das, wenn auch noch große Verbraucher fernsteuerbar sind.
> Is ja garnicht richtig. [..]
Mir ist schon klar, daß mit den 70% die reine Einspeiseleistung gemeint
war. Aber erstens - wer, der ein größeres Speichersystem betreibt,
interessiert sich für die Einspeisung von irgendwelchem Strom? Und
welche privathaushaltstypische Wechselrichter verfügt über die
Möglichkeit der Fernsteuerung durch den Netzbetreiber was die Abregelung
angeht? Vielleicht 'ne handvoll, aber üblich ist sowas erst bei großen
Anlagen ab etwa 20..30kW pro Wechselrichter, vor allem wenn mehrere
dieser "Dächer" betrieben werden und dadurch ggf. die 400V-Leitung in
der Straße an ihre Grenzen kommt.
Regelleistung verkaufen... Es gibt für Großabnehmer, die ihre großen
Verbraucher für 1..2 Stunden ungeplant abschalten können, verbilligten
Industriestrom. Das nutzen z.B. große Kühlhäuser, die ihre
Kältemaschinen zu Spitzlastzeiten abschalten und dadurch zur Abflachung
der Spitze beitragen.
Aber man könnte sich auch ein größeres Akkuspeicherkraftwerk hinstellen
(gibts inzwischen mit 20..30 Megawatt ohne daß es zu groß wird, teuer
genug werden auch deutlich kleinere Ausführungen) und dann könnte man
"privat" die Regelleistung dieses Kraftwerks verkaufen. Die bessere
Möglichkeit weil bei gegenwärtiger Akku-Technologie mit viel mehr Bumms
und Kapazität wären Pumpspeicherkraftwerke, aber das sind große
Industrieanlagen, die man sich nicht mehr privat irgendwo hinstellen
könnte.
Sven L. schrieb:
>Wenn man den Überschuss aus dem Sommer für den Winter hätte,
Wenn unsere Politiker in den letzten 30 Jahren nicht geschlafen hätten,
hätte jeder einen Elektrolyseur der im Sommer seinen Wasserstofftank
auffüllt. So beschäftigen sich nur eine Handvoll Garagenfirmen damit und
von der Serienproduktion sind wir weit entfernt. Für Regelenergie unter
einem Megawatt dürfte sich kaum jemand interessieren.
Bei uns in Marbach wird gerade eine Netzstabilisierungsanlag mit
Gasturbine neu gebaut: 0,3 Gigawatt (und selbst das ist noch ziemlich
mikrig was dagegen in Neckarwestheim abgeschaltet wird)
:
Bearbeitet durch User
Ihr mit eurem Wasserstoff immer. Seht doch endlich mal ein, daß dies eine Sackgassentechnologie ist. Das Zeug lässt sich einfach nicht gut speichern und die Energiedichte bezogen aufs Speichervolumen ist extrem mies. Niemand hat die Möglichkeit, sich genug Wasserstoff herzustellen und zu speichern, um den Winter über durchzuheizen. Zweitens ist die Wasserstoffproduktion aus Strom nur sinnvoll, wo ein großer Überschuss besteht, der nicht besser genutzt werden kann. Also ganz sicher nicht an meiner eigenen Steckdose. Da Strom für die Erzeugung von Wasserstoff herauszuziehen, um den im Winter verbrennen zu können, ist der so ziemlich größte Blödsinn, den ich jemals gehört habe. Durch die ganzen Umwandlungs- und Abgasverluste komme ich damit deutlich schlechter weg, als wenn ich mit einem einfachen Heizlüfter heizen würde. Seid ihr echt alle zu blöde um das zu begreifen? Heizen mit Strom macht nur mit einer Wärmepumpe Sinn - und das auch nur wenn das Gerät 20..30 Jahre durchhält, denn sonst versetzen die Reparaturkosten den schönen Träumen den Todesstoß.
Ben B. schrieb: > Mir ist schon klar, daß mit den 70% die reine Einspeiseleistung gemeint > war. Aber erstens - wer, der ein größeres Speichersystem betreibt, > interessiert sich für die Einspeisung von irgendwelchem Strom? Auch hier ist es so, das im Sommer der Speicher recht schnell voll ist. Die WR Hersteller haben reagiert und Lade- Endladesperrzeiten eingeführt, so das man seine 30% dann nutzt, wenn die Anlage 100% liefert. > Und welche privathaushaltstypische Wechselrichter verfügt über die > Möglichkeit der Fernsteuerung durch den Netzbetreiber was die Abregelung > angeht? Jeder Fronius Wechselrichter mit Datamanager kann das von Haus aus. Den Rundsteuerempfänger (Ton/Funk/Mobilfunk) muss man sich halt beim VNB bestellen. Bei anderen WR Herstellern braucht man ggf. Zusatzhardware. > Vielleicht 'ne handvoll, aber üblich ist sowas erst bei großen > Anlagen ab etwa 20..30kW pro Wechselrichter Ab einer bestimmten Anlagengröße ist die Fernsteuerbarkeit Pflicht. Werden die Anlangen noch größer will der VNB aktuelle Werte vom Netzverknüfungspunkt und wird es noch größer kommt Fernwirktechnik zum Einsatz. >, vor allem wenn mehrere > dieser "Dächer" betrieben werden und dadurch ggf. die 400V-Leitung in > der Straße an ihre Grenzen kommt. Darum wird die Wirkleistung am NVP teilweise auch in der Anschlusszusage beschränkt und es gibt Dinge wie PAVE-Überwachung / Regelung. > > Regelleistung verkaufen... Es gibt für Großabnehmer, die ihre großen > Verbraucher für 1..2 Stunden ungeplant abschalten können, verbilligten > Industriestrom. Das nutzen z.B. große Kühlhäuser, die ihre > Kältemaschinen zu Spitzlastzeiten abschalten und dadurch zur Abflachung > der Spitze beitragen. Sowas gibt es, bringt nur nicht viel, wenn im Dorfnetz der Umspanner die Energie nicht mehr wegbekommt, was bei der momentanen Ausbaupolitik gut und gerne passieren kann. > > Aber man könnte sich auch ein größeres Akkuspeicherkraftwerk hinstellen > (gibts inzwischen mit 20..30 Megawatt ohne daß es zu groß wird, teuer > genug werden auch deutlich kleinere Ausführungen) und dann könnte man > "privat" die Regelleistung dieses Kraftwerks verkaufen. technisch können, tut man viel, vorallem wenn man das Ganze stratekisch an einem passendem Ort tut. Die Bürokratie ist oft das Hindernis. Ich kenne jemandem mit einer große PV, der würde seinem Bruder ca. 5km weiter gerne den Strom verkaufen. Wenn er das tut, ist er nicht billiger als wenn der Bruder den Strom sonstwo kauft, weil da so viel Bürokratie dazwischen ist. Einfach eine Durchleitung auf 5km 20kV geht nicht.
Na Strom irgendwo durchs fremde Mittelspannungsnetz transportieren ist klar, daß der Netzbetreiber das nicht möchte. Bzw. nicht ohne daß Du einen mehrer oder weniger teueren Deal mit ihm aushandelst. Ich weiß aber nicht, ob direkter privater Stromverkauf überhaupt erlaubt ist oder ob man dafür als eine Art EVU auftreten und lizensiert sein muss. Wenn ja wird's schon schwierig, auch nur seinem Nachbarn Strom zu verkaufen. Nach dem was ich weiß, sind Überlastungen in den Mittelspannungsnetzen recht selten. Die Probleme tauchen vor allem im 400V Niederspannungsnetz und im 110kV Hochspannungsnetz auf. Das 400V-Netz zu überlasten ist kein so großes Problem wenn man ein größeres Dach hat und nur ein relativ dünnes Kabel in der Straße liegt. Die 110kV-Netzebene hat das Problem, daß jeder größere Solar- und Windpark in diese Netzebene einspeisen will und erwartet, daß der Strom transportiert werden kann. Nur wenige richtig große (onshore) Windparks leisten sich eine Anbindung an das 380kV Höchstspannungsnetz.
Ben B. schrieb: > Na Strom irgendwo durchs fremde Mittelspannungsnetz transportieren ist > klar, daß der Netzbetreiber das nicht möchte. Bzw. nicht ohne daß Du > einen mehrer oder weniger teueren Deal mit ihm aushandelst. Das ist das Problem, Energie regional erzeugen und verbrauchen - Stichwort Nachhaltigkeit. Oder ein Mieter der keine möglichkeit hat eine EZA zu installieren, mietet / kauft sich in einem Solarpark ein und nutzt den Strom daheim. Sowas wäre halt toll! > > Ich weiß aber nicht, ob direkter privater Stromverkauf überhaupt erlaubt > ist oder ob man dafür als eine Art EVU auftreten und lizensiert sein > muss. Wenn ja wird's schon schwierig, auch nur seinem Nachbarn Strom zu > verkaufen. Mittlerweile spricht man von Marktakteuren und Marktrollen. Da gibt es Rollen für Erzeuger, für VNB, für MBS usw. alles nicht einfach. Mit Reispach 2.0 muss der Erzeuger mit einer bestimmten Rolle bspw. Fahrpläne liefern, wieviel er vorhat zu Produzierenn. > > Nach dem was ich weiß, sind Überlastungen in den Mittelspannungsnetzen > recht selten. Der Netzausbau im MS Netz sieht auch 300mm² bis 1000mm² vor. > Die Probleme tauchen vor allem im 400V Niederspannungsnetz Hier vorallem in die Jahre gekommene Umspannstationen. > und im 110kV Hochspannungsnetz auf. im 100kV Netz wird gerade auch ordentlich modernisiert. > Das 400V-Netz zu überlasten ist kein > so großes Problem wenn man ein größeres Dach hat und nur ein relativ > dünnes Kabel in der Straße liegt. Wenn man sieht was früher so verbaut hat... Aber wem will man einen Vorwurf machen, das hat die letzten 50 Jahre oder länger gehalten. Wer hat vor 50 Jahren etwas von E-Mobility gesprochen. Supercharger mit 250kW usw... > Die 110kV-Netzebene hat das Problem, > daß jeder größere Solar- und Windpark in diese Netzebene einspeisen will > und erwartet, daß der Strom transportiert werden kann. Nur wenige > richtig große (onshore) Windparks leisten sich eine Anbindung an das > 380kV Höchstspannungsnetz. Die Parks in denen ich war, die hatten eine Übergabestation auf 20kV. am 110kV Netz hängt bei uns noch die Bahn, die Ihr Bahnstromwerk betreibt. Das wahr wohl günstiger, als eine eigene Bahnstromtrasse. Das sind alles Probleme, die wird man nicht durch mit den Füßen stampfen oder durch ein Gesetz gelöst bekommen.
Thomas R. schrieb: > Im Photovoltaikforum wird sehr genau erklärt warum deine Lösung > unwirtschaftlich ist. Für den kleinen Mittagspeak wird ein unnötig > teurer WR benötigt, der den Rest des Tages wenig zu tun hat. Ach ne, da wird genauso viel gelabert wie hier und jeder kann sich seine Meinung raussuchen wie er will. Wirtschaftlichkeit ist auch nicht das einzige Kriterium wenn man sich eine PV Anlage aufs Dach baut. Viele im Photovoltaikforum würden mich sicher für verrückt erklären, aber ich habe für mich entschieden die Wechselrichter großzügiger zu dimensionieren. Dann habe ich auch welche mit Trafo verbaut weil ich keine Netzspannung auf dem Dach haben will und die Strangspannung ist auch nur max. 250V hoch und nicht 600-800V wie heute üblich. Klar dass das ein wenig Wirkungsgrad kostet, aber das ist nicht mein Hauptkriterium. Immer noch besser als den Mittagspeak komplett zu verschenken.
Ben B. schrieb: > und das auch nur wenn das Gerät 20..30 Jahre durchhält weißnich. Bekannter hat sich so eine klima zum heizen (und wenns notwendig ist, kühlen) einbauen lassen, die Kosten waren nach 3 Jahren drin. Das war nur dumm Luft - Luft. Sven L. schrieb: > die letzten 50 Jahre oder länger gehalten Hier (Tirol) werden im großen Maßstab neue 400V-Leitungen auf wenigstens armdick eingebuddelt und Trafostationen leistungsverdoppelt. Das hätte ich der trotteligen Landesregierung nie zugetraut, die sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat des Versorgers stellen (teilweise in Personalunion). Mittelspannung und Hochspannung ist eh schon stark genug wegen dem Stromtransit.
Nach meinem Gefühl ist man in AT und SZ viel weiter was bspw. Erdkabel angeht. Hier gibt es Wohngebiete, da hängen 5 Reihenhäuser (EFH) an einem Dachständer. Hatte man damals so gebaut.
Tirol? Starkes Hoch- und Höchstspannungsnetz? Wo hast Du das denn her, bei euch läuft doch das meiste noch über die guten alten 220kV oder habt ihr euren 380kV-Ring inzwischen geschlossen? Die Mittelspannung wird auch nicht wesentlich zum Stromtransport benutzt, das ist mehr ein Verteilnetz, welches von den erneuerbaren Energien eher zum Abtransport ihrer Energie "missbraucht" wird. Die Transportnetze sind die reinen Höchstspannungsnetze wie die alten 220kV und heute in Westeuropa üblichen 380kV. Und so schlecht finde ich eine Luft/Luft-Klima bzw. Wärmepumpe gar nicht. Sie macht genau das was sie soll, ohne den Umweg über warmes Wasser. Einziger Nachteil ist, daß sie keinen Speicher heizen kann. > Die Parks in denen ich war, die hatten eine Übergabestation auf 20kV. So bis etwa 10MW bleibt der Solarstrom in der Mittelspannung. Wenn mehr dranhängt oder ein größerer Park mit mehreren Teilflächen, gibts irgendwo eine 20kV/110kV Umspannstation, die von allen Teilflächen gemeinsam genutzt wird. > am 110kV Netz hängt bei uns noch die Bahn, > die Ihr Bahnstromwerk betreibt. > Das wahr wohl günstiger, als eine eigene Bahnstromtrasse. Naja zu DDR-Zeiten war das im Nordosten üblich. Da hat man das 110kV Bahnstromnetz mit seinen zentralen Kraftwerken nur im Süden "mitgebaut". Im Nordosten hat man überall Hallen mit rotierenden Synchron/Synchron-Umformern eingesetzt. Jeder Maschinensatz hatte 8MW Dauerleistung und in einer dieser Hallen konnten bis zu vier Stück davon aufgestellt werden. Die Bundesbahn hat diese Anlagen bis vor wenigen Jahren noch weiterbetrieben, das 110kV Bahnstromnetz wurde im Zuge des Baus der Schnellfahrstrecke Berlin-Hannover bis in den Berliner Raum erweitert. Danach kamen dank moderner Leistungselektronik dezentrale Bahnstrom-Umrichterwerke auf, die meistens 15MW aus dem 110kV-Drehstromnetz aufnehmen und direkt in die Oberleitung speisen. Seit dem findet kein nennenswerter Ausbau des 110kV Bahnstromnetzes mehr statt, die Bahn ersetzte einfach alle rotierenden Umformer durch diese kleinen statischen Umrichterwerke, die weiterhin aus 110kV Drehstrom gespeist werden.
Ben B. schrieb: > Ich weiß aber nicht, ob direkter privater Stromverkauf überhaupt erlaubt > ist oder ob man dafür als eine Art EVU auftreten und lizensiert sein > muss. Und das noch unabhängig von der Menge des verkauften Stroms oder von der zur Verfügung stehenden Leistung. Im Prinzip ist es auch egal, ob du den Strom selbst erzeugst oder woanders einkaufst. Nicht nur mit PV ab 0,001 kVA sondern schon als normaler Vermieter bist du erlaubnispflichtig wenn du bei deinen Mietern einen Zwischenzähler abrechnen möchtest weil du lt. Einschätzung von Brüssel als Versorger einen Endverbraucher belieferst. Das geht keineswegs wie früher über eine Nebenkostenabrechnung weil Stromverkauf lt. Finanzamt auf jeden Fall eine geweberliche Tätigkeit darstellt. Die möchte angemeldet werden, "infiziert" darüber hinaus auch noch alle andere Mieteinnahmen welche dann zur Gewerbesteuer fällig werden und haben daneben noch die üblichen gewerblichen Folgen wie etwa eine IHK Zwangsmitgliedschaft. Hier sind die zuständigen Formulare vom Zoll: https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verbrauchsteuern/Strom/Verfahren-Erteilung-einer-Erlaubnis/Antragstellung/antragstellung_node.html Formular 1410 um überhaupt mal irgendeine Stromrechnung schreiben zu dürfen Anhang 1410a als Betriebserklärung woher der Strom kommt Zusatzblatt 1410az mit Anlagenbeschreibung bei Eigenerzeugung Abgesehen von den jüngst benötigten Zertifikaten bei Anlagen ab 135kVA ist ein Hausbesitzer immer der A wenn er für seine Mieter was tun möchte. So sorgen die Politiker zuverlässig dafür dass das mit der Energiewende nie was wird. Immerhin gabs beim Zoll bis vor kurzem noch grünen, grauen und schwarzen Strom was zwischenzeitlich wohl als kompletter Blödsinn da nicht nachvollziehbar ersatzlos abgeschafft wurde.
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Bearbeitet durch User
Helge schrieb: > Hier (Tirol) werden im großen Maßstab neue 400V-Leitungen auf wenigstens > armdick eingebuddelt und Trafostationen leistungsverdoppelt. Das hätte > ich der trotteligen Landesregierung nie zugetraut, die sowohl Vorstand > als auch Aufsichtsrat des Versorgers stellen (teilweise in > Personalunion). Mittelspannung und Hochspannung ist eh schon stark genug > wegen dem Stromtransit. Österreich bastelt auch schon ewig am Netzausbau in der 380KV Ebene.
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