Kennt jemand eine Quelle für ein pos. logarithmisches Stereo- bzw. Tandempotentiometer mit 3 Abgriffen? Nur ein Einzelstück, nicht für Serienfertigung. Hintergrund: Die drei Abgriffe sollen zum möglichst exakten Gleichlauf als Spannungsteiler über 2 Dekaden genutzt werden, d. h., die Differenz des Gesamtwiderstandes spielt keine nennenswerte Rolle, nur das Verhältnis der Ausgangsspannungen soll nahe bei 1 sein. (Geschaltete Widerstände oder andere Lösungsansätze will ich hier nicht diskutieren, zumal ich sie kenne.) Falls es so etwas noch irgendwo gibt, wird der Poti-Widerstand wahrscheinlich auch im optimalen Bereich von ca. 10 - 100 kOhm oder nicht zu weit entfernt davon liegen. Es geht nicht um Lautstärke-Einstellung, wofür man es auch verwenden könnte, sondern um die Frequenzeinstellung eines Universal-Filters. In meinem alten Grundig-Verstärker gibt es noch welche mit 2 Abgriffen. Immerhin besser als nichts - aber den schlachte ich dafür nicht.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > n meinem alten Grundig-Verstärker gibt es noch welche mit 2 Abgriffen. > Immerhin besser als nichts - aber den schlachte ich dafür nicht. Das ist das was üblich ist für gehörrichtige Lautstärkeregelung. In besseren Röhrenradios waren Potis mit 2 Abgriffen häufig verbaut, die hatten meist aber 500k-1,3MOhm. Es gibt lineare 10Gang Mehrfachpotis, darauf wird es wohl hinauslaufen.
Eine logarithmische Kennlinie mit einer anderen richtig zu "matchen", dürfte wohl wegen des log nicht gerade einfach bzw. über den ganzen Bereich hinweg praktisch unmöglich sein. Mit linearen Potis geht das.
Volker S. schrieb: > Das ist das was üblich ist für gehörrichtige Lautstärkeregelung. In > besseren Röhrenradios waren Potis mit 2 Abgriffen häufig verbaut, die > hatten meist aber 500k-1,3MOhm. In meinem Grundig SV2000, BJ '80 (also lange nach der Röhrenzeit), sind es 100 kOhm mit 2 Anzapfungen. Werner H. schrieb: > Eine logarithmische Kennlinie mit einer anderen richtig zu "matchen", > dürfte wohl wegen des log nicht gerade einfach bzw. über den ganzen > Bereich hinweg praktisch unmöglich sein. Nichts geht perfekt, aber es lässt sich doch eine ganz erhebliche Verbesserung erreichen: Es geht um Spannungsteiler. Wenn ich an jeder Anzapfung z.B. durch externe Widerstände dafür sorge, dass dort exakt dasselbe Teilerverhältnis entsteht, bleiben nur noch die sehr viel kleineren Kennlinienunterschiede zwischen den Anzapfungen als Fehler. An den z.B. 5 Stellen 0, 25%, 50%, 75% und 100% stimmt es dann sehr genau. (Nahe 0 gibt es eine zusätzliche Problematik, aber bei 0 würde bei mir durch einen Reihenwiderstand -40 dB bzw. 1% sein, die dieses Problem entschärft.) Damit könnte ich auch ein lineares Poti zu weitgehend log biegen. Auch logarithmische Potis bestehen ja nur aus zwei weitgehend linearen Leiterbahnabschnitten. Mit 3 Anzapfungen hätte ich schon 4 Abschnitte, besser also ein original-logarithmisches Poti.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Kennt jemand eine Quelle für ein pos. logarithmisches Stereo- bzw. > Tandempotentiometer mit 3 Abgriffen? Was heisst 3 Abgriffe ? Ein Ende, Mitte, anderes Ende. Oder Ein Ende, 1/4, 1/2, 3/4, anderes Ende ? > Hintergrund: Die drei Abgriffe sollen zum möglichst exakten Gleichlauf > als Spannungsteiler über 2 Dekaden genutzt werden Wie soll das schaltungstechnisch gehen, korrespondierende Abgriffe der Stereopotis miteinander verbinden sicher nicht.
MaWin schrieb: > Ein Ende, 1/4, 1/2, 3/4, anderes Ende ? Ja, natürlich. Enden sind keine Abgriffe. MaWin schrieb: > Wie soll das schaltungstechnisch gehen, korrespondierende Abgriffe der > Stereopotis miteinander verbinden sicher nicht. Nein, natürlich nicht. Dann sind es keine separaten Spannungsteiler mehr. Schaltungstechnisch: Der "brutale" Ansatz: Von den beiden Quellspannungen werden mit 0,1%-Widerständen die 2 x 3 Sollspannungen (bzw. Teilerverhältnisse) an den 2 x 3 Anzapfungen erzeugt und mit Buffer-Verstärkern auf die Anzapfungen gelegt. 8 Widerstände, 6 Buffer. Der einfache Ansatz: Mit 3 relativ hochohmigen Trimmern, parallel zu einem der beiden Potis geschaltet, werden die Spannungen bei den Anzapfungen so justiert, dass sie gleich den Spannungen an den Anzapfungen des anderen Potis sind. Beide Potis bekommen zum Abgleich dieselbe DC-Spannung.
0,1-%-Widerstände an Anzapfungen eines log. Potis? Die log. Potis haben alle eine KOHLE-Bahn (Widerstandspasten-Dicke hängt von Drehwinkel bzw. Länge ab). Präzise log. Drahtpotis gab es ganz früher mal, werden schon lange nicht mehr gebaut. 0,1-%-Widerstände (Metall) und Kohlewiderstände beißen sich.
Werner H. schrieb: > 0,1-%-Widerstände an Anzapfungen eines log. Potis? Nein. Die Spannungen aus einer 0,1%er Teilerkette würden gebuffert auf die Anzapfung geschaltet. (Theoretisch auch ja, wenn die 0,1%er sehr viel niederohmiger als die Potibahnen wären.) Im Falle einer Missverständnisse: Dadurch wird garantiert, dass die Teilungsfaktoren der Potis an den 3 Stellen der Anzapfung exakt definiert sind und statt dass über die ganze Leiterbahn nur noch auf jeweils einem kurzen Stück Schleifbahn der Wert zwischen zwei Anzapfungen interpoliert wird. Werner H. schrieb: > Die log. Potis haben alle eine KOHLE-Bahn (Widerstandspasten-Dicke hängt > von Drehwinkel bzw. Länge ab). Präzise log. Drahtpotis gab es ganz > früher mal, werden schon lange nicht mehr gebaut. Ja... > 0,1-%-Widerstände (Metall) und Kohlewiderstände beißen sich. ... aber was soll das den heißen? Chemisch? Thermospannungen? Lokalelemente?
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Volker S. schrieb: > Laß den Unsinn mit dem Poti und nehm das Teil: > https://www.musikding.de/AS3360-Dual-log-lin-VCA Danke für deine klare Bewertung meines Vorhabens (auch wenn es zunächst nur eine Frage nach einem Poti war). Ich mag diese ultimativen Aufforderung, dieses oder jenes zu tun oder zu lassen (Holen sie sich jetzt den neuen XYZ...). Da kann ich sogar 20% Schreibfehler tolerieren. Ich habe ganz bewusst nach Potis gefragt, nicht nach Systemkonzepten(!). Deshalb habe ich nicht darauf hingewiesen, dass auch mir die Alternativen mit Transkonduktanzverstärkern (NE5517, LM13700) durchaus bekannt sind. Auch mit denen lässt sich eine exponentielle Kennlinie erreichen, entsprechende Versuche habe ich gemacht. Was mir allerdings nicht bekannt war, sind diese AS3360(A). Die finde ich durchaus interessant. Technisch scheinen sie den NE5517 bzw. LM13700 z. T. deutlich überlegen zu sein.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Hintergrund: Die drei Abgriffe sollen zum möglichst exakten Gleichlauf > als Spannungsteiler über 2 Dekaden genutzt werden Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Wenn ich an jeder Anzapfung z.B. durch > externe Widerstände dafür sorge, dass dort exakt dasselbe > Teilerverhältnis entsteht, bleiben nur noch die sehr viel kleineren > Kennlinienunterschiede zwischen den Anzapfungen als Fehler. An den z.B. > 5 Stellen 0, 25%, 50%, 75% und 100% stimmt es dann sehr genau. (Nahe 0 > gibt es eine zusätzliche Problematik, aber bei 0 würde bei mir durch > einen Reihenwiderstand -40 dB bzw. 1% sein, die dieses Problem > entschärft.) > > Damit könnte ich auch ein lineares Poti zu weitgehend log biegen. Auch > logarithmische Potis bestehen ja nur aus zwei weitgehend linearen > Leiterbahnabschnitten. Mit 3 Anzapfungen hätte ich schon 4 Abschnitte, > besser also ein original-logarithmisches Poti. Ein lineares Poti kann man auch auf andere Art log verbiegen, ohne eine Anzapfung zu benötigen. Im Bild mal die bekannte einfache Version mit einem Lastwiderstand (Schaltung oben und rote Kurven) und eine andere aktive Version (Schaltung unten, grüne Kurven), die den brauchbaren Einstellbereich um etwa 1 Dekade erweitert. Wenn man nicht allzu anspruchsvoll ist, kann man damit mit einem linearen Poti 2 Dekaden logarithmisch überstreichen (unterste grüne Kurve).
ArnoR schrieb: > Ein lineares Poti Ja, das ist mir bekannt, aber vielleicht interessant für andere Leser. Danke für die Kurven. Interessant der Unterschied bei einfachen Teilern und TIA-Schaltungen. Gäbe es lineare Potis mit 3 Anzapfungen, sollte das auch schon hohen Ansprüchen bei der Logarithmierung bzw. "Exponentialisierung" genügen. Aber lineare Potis mit Anzapfungen sind selten, wenn es sie überhaupt gibt, und dann mit 3 Anzapfungen... Noch ein Nachtrag zu: Volker S. schrieb: > Laß den Unsinn mit dem Poti und nehm das Teil: > https://www.musikding.de/AS3360-Dual-log-lin-VCA Es gibt noch mehr VCAs, einige von Analog Devices, weitere von THAT (http://www.thatcorp.com/THAT_IC_Selection_Guide.shtml) - mehr Hersteller fallen mir im Moment nicht ein. Ich hätte jedenfalls noch eine längere Liste anfügen können.
Kill it with fire schrieb: > https://www.jukebox-world.de/Elektrik/Potentiometer/Potentiometer-2-x-25-kOhm.html Boah... Es gibt sie tatsächlich! 1. Preis 🏆🥇 im Trüffelschwein-Contest 👍👍! (trotz vielen €)
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Boah... Es gibt sie tatsächlich! 1. Preis Wat?? Für nur 2 Abgriffe 1. Preis? Da trink ich einen Franzbranntwein druff
Oh ja, tatsächlich - habe ich mich verguckt! Gibt 1 👎 für mich sowie 1 🏆 und 1 👍 weniger für dich. Aber der 1. Preis bleibt. 2 Abgriffe sind immerhin besser als einer, und viel besser als gar keiner. Prost!
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