Hallo, ich recycle spasseshalber diverse Funklautsprechersysteme (FM 863-865 MHz), beglücke meine Enkel damit und bitte an dieser Stelle um Nachhilfe. Der Schaltplan verdeutlicht den NF-Signalweg nach dem Empfangsbaustein. Mittels Lötbrücke wird der jeweilige Stereokanal festgelegt. Vor dem Transistor gibt es einen Hochpass (?) und danach noch ein LC-Glied, bevor das Signal über einen "Bass-Boost" Schalter an den Lautstärkeregler gelangt. Meine Fragen nun, was und warum wird da signalmäßig gefiltert. Vielleicht hat ja auch jemand noch eine Ahnung davon, welche Werte die (SMD)-Kondensatoren im Hochpass haben könnten. Ich möchte diesen Schaltungszweig stereomäßig auf Platine bringen. Die Auskoppplung beider Kanäle zur Weiterverarbeitung funktioniert zwar auch. Aber mangels geeigneter Meßinstrumente kann ich das Ausgangssignal nicht analysieren und dank altersbedingter Hörschwäche auch keinen Unterschied hören. Ich danke Euch im Voraus, Gruß Sloopy
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Man möchte den 19kHz Pilotton sperren und baut deswegen den Parallelschwingkreis in den NF Weg. Für das 38kHz Multiplexsignal reicht der Tiefpass vor dem Transistor. Dabei ist C30 gross im Vergleich zu den beiden C gegen Masse.
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Matthias S. schrieb: > Man möchte den 19kHz Pilotton sperren und baut deswegen den > Parallelschwingkreis in den NF Weg. Für das 38kHz Multiplexsignal reicht > der Tiefpass vor dem Transistor. Dabei ist C30 gross im Vergleich zu den > beiden C gegen Masse. Also ich fürchte, dass es nicht so einfach ist. Der Designer mag es zwar so gemeint haben, aber wenn die Schaltung korrekt herausgezeichnet ist, ist das Verhalten "nicht im Sinne des Erfinders". Selbst wenn ich eine Quellimpedanz von 30 Ohm am Emitter des Transistors annehme (rot), gibt es immer noch einen erheblichen Peak bei ~11 kHz, bei der typischen Ausgangsimpedanz von 10 Ohm (grün) wird es extrem, und Frequenzen über 19 kHz werden z. T. nur 10 dB gedämpft. R1 (15 kOhm) ändern daran nichts.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Also ich fürchte, dass es nicht so einfach ist. Ich habe da auch nichts simuliert, sondern einfach aus der Schaltung gefolgert. Eine andere Erklärung für den Schwingkreis habe ich nicht und ich weiss, das diese Funklautsprecher auf normalen Stereobausteinen beruhen. Wobei es ja sogar sein kann, das die Höhenanhebung zum Teil gewollt ist. Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > und > Frequenzen über 19 kHz werden z. T. nur 10 dB gedämpft Wir haben ja noch den Tiefpass am Eingang. Der wird wohl zum Teil für die Deemphasis vernatwortlich sein, aber geht sicher auch auf die über 19kHz. Wobei die beim klassischen Stereo Multiplex ja abgeschnitten werden.
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Moin, Rainer L. schrieb: > diverse Funklautsprechersysteme Matthias S. schrieb: > Man möchte den 19kHz Pilotton sperren Hmm - und ist's irgendwie sicher, dass diese Funklautsprechersysteme auch genauso arbeiten wie "amtliches" UKW-Stereo? Gruss WK
Matthias S. schrieb: > Wobei es ja sogar sein kann, das die Höhenanhebung zum Teil > gewollt ist. Das hatte ich auch spontan gedacht. Preemphasis - aber nein, wenn schon, muss es ja Deemphasis sein. > Wir haben ja noch den Tiefpass am Eingang. Der wird wohl zum Teil für > die Deemphasis verantwortlich sein ... und der erforderliche R ist nur nicht gezeichnet. Dafür gleich 2 Cs. Ja, plausibel. Aber die Höhenanhebung ist dann entweder ein ganz dummer Fehler im Design, oder die Schaltung ist falsch gezeichnet bzw. falsch dimensioniert.
Dergute W. schrieb: > Hmm - und ist's irgendwie sicher, dass diese Funklautsprechersysteme > auch genauso arbeiten wie "amtliches" UKW-Stereo? Sind jedenfalls die gleichen Chips drin. Ich habe hier insgesamt 2 Paare dieser 865Mhz Lautsprecher und in allen sind die gleichen Stereodekoder drin, alle von Rohm. (BAxxxx). Im Sender ist auch so ein Koder drin, auch von Rohm, aber ich habe die Bezeichnung nicht im Kopf. Sah alles sehr nach Standard aus.
Moin, Hm - ich frug deshalb, weil ich eben den Schaltungsauszug, wenn denn fuer "UKW-Stereo" gedacht, so rein von der Schaltungstechnik her, eher aus den ~1970er Jahren stammend verortet haette, so ganz kurz nach flaechendeckender Einfuehrung von npn-Transistoren ;-) Da waere es wohl leichter gewesen, evtl. irgend eine eigene pre/deemphase oder gar Stereo-Multiplex in sowas einzubauen, wie wenn man wie heute irgendwelche fertigen ICs fuer FM-Radios hernimmt. Aber dass irgendwer beim Schaltungsdesign es nicht so genau mit den Abschlussimpedanzen eines Filters nimmt, kann schon mal vorkommen. Sollte halt bei Tests im Labor auffallen... Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Da waere es wohl leichter gewesen, evtl. irgend eine eigene > pre/deemphase oder gar Stereo-Multiplex in sowas einzubauen, wie wenn > man wie heute irgendwelche fertigen ICs fuer FM-Radios hernimmt. Das ist wahr, ich wundere mich auch über die 'alte' Technik, die der TE in so einer Box gefunden hat. So eine Schaltung ist, wimre, nicht in einer der hiesigen Exemplare zu finden, da gibt den FM Chip, einen Stereodekoder und dann eine integrierte Endstufe.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > im Design, oder die Schaltung ist falsch gezeichnet Hierzu noch ein Bildausschnitt der Platine (es handelt sich hier um den FM2000 bzw. FM3000 von VIVANCO), wobei C32 in meiner Zeichnung vergessen wurde.
Rainer L. schrieb: > wobei C32 in meiner Zeichnung vergessen > wurde. Ah, gar nicht so uninteressant. Da haben wir dann noch einen Tiefpass, der auf dem Frequenzgang rumtrampelt. Damit dürfte sich die Simu von DZdZ wieder etwas ändern.
Soweit ich erkennen kann, sind Schaltplan und die Dimensionierung korrekt. C52, hat größerer Kapazität (X7R?) und ist für niedrigere Frequenzen (Audio) zuständig und könnte für die Deemphasis sein, C31, ein NP0(= C0G) mit kleiner Kapazität zum Abblocken der ganz hohen Trägerfrequenzen. Den Sinn von C32 sehe ich nicht - egal. Die bedrahteten C34 und C35, offensichtlich Folie, sind für das Resonanzverhalten zuständig und deren Werte sind sicherlich richtig abgelesen. Ja dann... Was hat sich der Designer dabei gedacht? Oder was nicht???
Rainer L. schrieb: > FM2000 bzw. FM3000 von VIVANCO Kann es sein, das die Dinger FMS2000 bzw. FMS3000 heissen? In der Anleitung zum FMS2000 steht ein Frequenzgang von lediglich 65-12000 Hz, ist also weit entfernt vom Pilotton. Da wird also grosszügig abgeschnitten.
Matthias S. schrieb: > Kann es sein, das die Dinger FMS2000 bzw. FMS3000 heissen? In der > Anleitung zum FMS2000 steht ein Frequenzgang von lediglich 65-12000 Hz, > ist also weit entfernt vom Pilotton. Da wird also grosszügig > abgeschnitten. Vermutlich weil das Zeug saumässig rauscht ;)
Beitrag #7136221 wurde von einem Moderator gelöscht.
Grit Y. schrieb im Beitrag #7136221:
> Kumpel, ich verschenke gerade Hirnmasse, willste was ab haben davon?
Danke, wird nicht viel davon zu gebrauchen sein....
Georg A. schrieb: > Vermutlich weil das Zeug saumässig rauscht Nur bei Sendepausen von über ca. 45 sec. Aber dann wird das Signal vor dem Lautstärkeregler mittels Transistor auch auf Masse geschaltet. Ansonsten sorgt die AFC für einen stabilen Empfang.
Vivanco nutzt zum Teil einen anderen Pilotton als den Standard 19kHz! Ich meine, der liegt sogar höher. Ich hab selber früher mal mit der 863MHz FM Technik herumgebastelt. Da ist mir oft aufgefallen, dass viele Fremdsignale in Mono empfangen wurden. Erst nachdem ich im Empfänger am MPX Poti gedreht hatte, waren auch die Fremdsignale in Stereo. Darauf hin hab ich einen Umschalter eingebaut, sodass ich zwischen beiden MPX Frequenzen umschalten kann.
Die Rohm Sendechips, die in meinen Drahtlos Boxen (bzw. im Sender) verwendet werden, sind der BH1415f bzw der BH1417. Beide arbeiten nach dem Standardverfahren mit 38kHz Multiplex und 19kHz Pilotton.
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