Bisher war der Begriff Usenet für mich immer mit Filesharing assoziiert, ich habe mich aber durch Verweise auf Newsgroups wie de.sci.electronics etwas eingelesen und verstehe es so, dass das ein ganz eigenes System neben dem von uns bekannten World Wide Web (von den meisten fälschlich einfach nur als „Internet“ bezeichnet) ist, verständlicherweise nimmt die Verbreitung des Usenets immer weiter ab. Trotzdem hat das Usenet mein Interesse geweckt und ich würde gerne etwas durch solche Newsgroups stöbern. Lohnt sich dies überhaupt noch? Was ist der günstigste Zugang? (Ich habe gesehen, manche Anbieter staffeln das Ganze nach Datenvolumen, da wird ja das kleinste Paket wohl reichen, um Newsgroups zu lesen?) Gibt es Empfehlungen für technische Newsgroups, abgesehen von de.sci.electronics?
Richard schrieb: > Lohnt sich dies überhaupt noch? Nein. Hab vor einem Monat wieder reingeschaut - nichts Neues unter der dortigen Sonne, eher mager. Link zu Deiner group - das geht auch ohne Usenet: https://groups.google.com/g/de.sci.electronics Falls Du unbedingt ins Usenet willst, es gibt nach wie vor freie Testangebote, zeitlich oder dateigrößenlimitiert.
Filmer schrieb: > Falls Du unbedingt ins Usenet willst, es gibt nach wie vor freie > Testangebote, zeitlich oder dateigrößenlimitiert. D.h. Du darfst frei herumstöbern bis Du merkst, daß Dir das nichts bringt.
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Richard schrieb: > abgesehen von > de.sci.electronics? de.sci.ing.elektrotechnik maus.technik.elektronik maus.technik.elektronik.dsp+mc z-netz.alt.elektronik u.v.a. suchen, suchen, suchen - es gibt tatsächlich alles. falls was Bestimmtes suchst, schreibs und wir geben Dir noch Futter bis zum Abwinken.
Richard schrieb: > Was ist der günstigste Zugang? Das Usenet mitsamt Archiv gibts bei groups.google.com. Ob du das als billig oder teuer siehst hängt davon ab, wie du zu Googles Neugierde stehst.
Richard schrieb: > Was ist der günstigste Zugang? Für non-binary Gruppen gibt es kostenlose Zugangsanbieter, z.B. news.solani.org, open-news-network.org oder eternal-september.org. Zuviel sollte man sich allerdings nicht mehr vom de-Usenet erwarten, die allermeisten Gruppen sind entweder tot oder von Trollen gekapert. D.s.e gehört zur letzteren Sorte.
Für sinnvolle Usenet-Nutzung ist es >15 Jahre zu spät. Mit Usenet-News ließ sich kein Geld verdienen, deshalb wurden andere Angebote geschaffen, wo bessere Monetarisierungsmöglichkeiten bestehen und die Nutzerinteraktion umfangreicher beeinflusst werden kann. Hinzu kommt, dass Usenet-News prinzipiell "offline-fähig" war, was u.a. den Effekt brachte, dass veröffentlichte News mit Verzögerung zu anderen Servern verteilt wurden. Das wiederum stellte gewisse Anforderungen an das Kommunikationsverhalten der Nutzer. Wer Usenet-Feeling aber immer noch liebt, baut sich einen NNTP-Gateway für seine Lieblingsforen. Nur nicht weitersagen, denn die Forenbetreiber sehen sowas nicht gern, weil man da i.d.R. Werbung und "redaktionelle Inhalte" rausfiltert.
Usenet? In Vor-DSL-Zeiten hatte das einen Sinn, wenn auch damals schon die deutschen Newsgruppen praktisch unbrauchbar waren, da 95% der Bandbreite mit Streitereien um Netiquette draufgingen. Das ist also nicht 15, sondern eher über 20 Jahre her.
Richard schrieb: > Lohnt sich dies überhaupt noch? > Was ist der günstigste Zugang Kostenlos. Usenet hat viele Vorteile gegenüber WebForen: Du kannst deinen eigenen Reader verwenden, der stellt es so dar wie du willst von Beitragsreihenfolge (gefiltert, sortiert, hervorgehoben), Schriftart etc. her und die übertragen nur wenig Daten, und du kannst offline lesen und schreiben, vernünftig drucken und lokal darin suchen mit allen Fähigkeiten des Newsreaders. Es ist werbefrei und meist unmoderiert also unzensiert und stammt nicht von einem Anbieter, sondern ist distributed, es wäre egal ob ein Betreiber keine Lust mehr hat (die von mir benutzten Auto-WebForen sterben wenn der Betreiber keinen Bock mehr hat), und es ist durch Google indexiert. Die Welt könnte so schön sein. Leider hat es auch Nachteile: kostenlose Zugänge erlauben keine binarys und damit keine Bilder. Man muss Bilder und Attachments extern unterbringen. Das kann ein NewsReader zwar automatisieren, aber oft sind die Bilder dann weg, wenn man den Beitrag später liest. In der Anfangszeit des Internets hat das Usenet gut funktioniert, vernünftige Leute posteten vernünftige Beiträge, Zugang zum Internet hatten meist nur technisch orientierte Leute. Je verbreiteter der Internetzugang wurde, um so mehr wurden die unmoderierten UseNetGroups von Trollen und Querulanten zugemüllt, bis heute zur vollständigen Unbrauchbarkeit. Und da alles werbefrei war, hatte auch keiner Geld um dagegen durch Moderation aufzuräumen. Das Usenet traf also dasselbe Schicksal wie danach das frühe WebForum bei Heise, und heute die Plage bei mikrocontroller.net. Es ist immer dieselbe Art von psychisch kranken Leuten. Trolle zerstören. Jedes WebForum sollte aber eine Newsreader-Schnittstelle haben, denn eigene NewsReader haben so viele Vorteile. Es ist unglaublich, was durch die WebDarstellung verloren gegangen ist.
Hallo, DerEgon schrieb: > Usenet? In Vor-DSL-Zeiten hatte das einen Sinn, wenn auch damals schon > die deutschen Newsgruppen praktisch unbrauchbar waren, da 95% der > Bandbreite mit Streitereien um Netiquette draufgingen. Ich war damals nur in mehreren .amiga. Groups present. Normalerwesie waren diese Gruppen strikt moderiert und Diskussionen zur Netiquette gab es so eigentlich garnicht, man flog raus und fertig. Habe gerade mal ziemlich mühsam Threads zwischen 1998 und 2001 in de.comp.sys.amiga.tech gesucht. Waren oft sehr kurze Threads, die einfach ein Problem lösten. > Das ist also nicht 15, sondern eher über 20 Jahre her. Ist es, irgendwie scheint im Google-Archiv die Suche auch nur... naja... zu sein. Was mir aber auffiel: man kann sich jetzt die Mailadressen der Poster wieder komplett anzeigen lassen, die hatte Google nach übernahme des Newsgroups-Archivs damal komplett unlesbar gemacht. Fand ich damals ziemlich sinnlos, gerade die Möglichkeit, jemaden zu einem Problem direkt anschreiben zu können, war sehr praktisch. Naja, inzwischen dürfte ein große Teil der Mailadressen da sowieso nicht mehr existieren, meine auch nicht. Gruß aus Berlin Michael
Das deutsche usenet ist schon vor 20 jahren an einer überdosierung an froschpillen gestorben. Absolut grässliche leute tummeln sich da.
Sönke P. schrieb: > Mit Usenet-News ließ sich kein Geld verdienen, deshalb wurden andere > Angebote geschaffen Sönke P. schrieb: > Nur nicht weitersagen, denn die Forenbetreiber sehen sowas nicht gern Boah! Mein Alu-Hut glüht schon! Da ich über Mailboxen, Datex-P, Fidonet, UUCP, Usenet, Compuserve, Gopher, WWW, AOL etc. die Entwicklungen selbst miterlebt habe, gelte ich wohl als Zeitzeuge und kann Dir versichern, es gab keinen Masterplan. Das Newsnet war schon am sterben, zu den Zeiten als WWW mit CGI-Scripts interessant wurde. Schon damals waren bestimmte Regulars schlimmer als Sektenführer. AOL gab dem System dann den Rest. Die smarten Leute sind weiter gezogen und haben sich den interessanten Dingen gewidmet. Die Prinzipienreiter sind geblieben.
Richard schrieb: > Was ist der günstigste Zugang? Günstig (10€/Jahr) und nicht kommerziell : https://news.individual.net/ Google Groups kann man zum Lesen durchaus Nutzen, zum schreiben eher weniger, da sehr viele Newsmaster Nachrichten von da blockieren, wegen der vielen "Forentrolle" :)
Kann mir das jemand erklären mit den froschpillen die im usenet verhökert wurden? Ich habe nie begriffen wofür das gut sein soll.
Das beste früher und heute: Man kann lokal Beiträge von speziellen Benutzern filtern
Hat das beim Filesharing auch die beste Zeit schon gesehen oder ist es hier anders? Hatte erst vor Kurzem noch so viel positives gehört 🤔
Richard schrieb: > Lohnt sich dies überhaupt noch? Für den, der eine passende Newsgroup gefunden hat, auf jeden Fall (ich habe 8 Newsgroups abonniert). Die Themen sind ja sehr eng gefaßt, z.B. nur eine Programmiersprache. Da gibts kein Gezeter "C ist Mist, C++ ist viel besser". Dafür heißt es "Gnu-C ist Mist, Misra-C ist besser". Dabei läßt sich mMn eher etwas lernen. Usenet ist schmalbandig, mc.net eher breitbandig. Dafür gibts im Usenet tausende verschiedene Gruppen, nicht nur 17 wie hier. Und ich habe noch nie dafür bezahlen müssen. Eternal-september und aeoi.org sind bis heute kostenlos. GoogleGroups wurde ja schon erwähnt und ist ein bißchen verrufen wegen zuviel Spam. Ein auf News spezialisierter Newsreader statt des Browsers ist aber empfehlenswert. Gruß Klaus (der soundsovielte)
Usenet war vor über 20 Jahren eine tolle Sache und in der Usability jedem heutigen Webforum überlegen. Dezentrale Serverstruktur mit kostenlosem Zugang (wenn man Internetzugang schon hatte), richtige Threadstruktur (sehr wichtig) was es bei heutigen Webforen nur noch ganz selten und dann nur eingeschränkt gibt, alles leicht zu finden nicht wie bei 100000 Webforen zum selben Thema, freie Wahl des Newsreaders von einer puristischen Textanwendung bis zum aufgeblasenem Grafikmonster eben wie es der einzelne Nutzer wollte, Verweise zwischen einzelnen Newsgroups möglich. Jedes Posting mit einer eindeutigen ID identifiziert und somit wieder auffindbar wenn man die ID hatte. Wird von groups.google.com heutzutage leider nicht mehr angezeigt und man kann nicht mehr danach suchen. Aber Filesharing war eigentlich immer ein Nischenthema. Binärdateien waren in den meisten Newsgroups nicht erwünscht. Viele Newsserver haben das komplett unterbunden. Server, die Filesharing erlaubt haben waren meines Wissens nur kostenpflichtig nutzbar. Aber heute ist Usenet einfacht tot. Der Zugang ist auch nur noch kostenpflichtig erhältlich. Eigentlich sehr schade. Ich weiß allerdings nicht warum es dazu kommen musste. groups.google.com wird eigentlich nur noch als Archiv genutzt, seit es dejanews ja nicht mehr gibt.
MaWin schrieb: > Trolle zerstören. Eher diejenigen, die die Trolle füttern. Weil das mindestens zehnmal so viele sind. Just my 2 cents
Michael U. schrieb: > Normalerwesie waren diese Gruppen strikt moderiert und Diskussionen zur > Netiquette gab es so eigentlich garnicht, man flog raus und fertig. Es gab unmoderierte und moderierte Gruppen. Aber jemand, der sich nicht an die Netiquette halten wollte, wie z.B. nicht richtig quoten wollte oder seine Shift-Taste nicht benutzen wollte, dauernd geplenkt hat usw wurde von allen anderen einstimmig dermaßen niedergemacht, nach dag° verwiesen usw dass er es entweder ganz schnell gelernt hat oder freiwillig verschwunden ist. In manchen Newsgroups wurden solche Leute auch konsequent ignoriert. Bei moderierten Gruppen sind solche Leute nach der 2. Verwarnung einfach rausgeflogen. Also keine 200 Trollpostings wegen sowas wie hier im Forum. Auch hat man es besser nicht gewagt, eine Frage zu stellen wobei ersichtlich war dass man sich noch nie im Leben selber mit der Thematik befasst hat. Wegen all dem war das Niveau der Postings allgemein sehr hoch. Es gab aber auch vereinzelte Newsgroups, die einfach das Negativbeispiel waren. So z.B. die Amateurfunk-Gruppen wo die meisten ihren Newsreader nicht bedienen konnten.
Gerd schrieb: > Es gab aber auch vereinzelte Newsgroups, die einfach das > Negativbeispiel waren. So z.B. die Amateurfunk-Gruppen wo die meisten > ihren Newsreader nicht bedienen konnten. hi hi, Erinnerungen werden wach. Die konnten nicht nur ihren Newsreader nicht bedienen, bei denen hat vieles im Oberstübchen nicht gestimmt. Die Gruppen wurden ja auch mal aufgeteilt und umbenannt, wegen Unbenutzbarkeit durch Trolling, Beleidigungen und Bedrohungen. Später fanden sich viele dieser Leute in Webforen, die es heute auch nicht mehr gibt. Viele Probleme hat dann auch die Biologie auf natürlichem Wege gelöst. Ja lang, lang ist es her.
Usenet? 2022? Nur noch Filesharing. Für alles andere sind 25 Jahre zuviel vergangen. Wer mal herzlich lachen möchte, sucht sich Diskussionen z.B. in de.comp.security.firewall, de.comp.security.misc u.ä. an denen "Johannes Sackmann" beteiligt war ;)
Gerd schrieb: > dag° Eine ähnliche "Funktion" wäre auch hier im Forum herzallerliebst :) (Ja ja, schon klar, F'Up2 geht in einem Webforum nicht wirklich.) HAM schrieb: > Die konnten nicht nur ihren Newsreader nicht bedienen Nicht nur die Amateurfunker. Gefühlt jeder dritte hat die Welt mit "Outlook Express" gequält.
Gerd schrieb: > Es gab aber auch vereinzelte Newsgroups, die einfach das > Negativbeispiel waren. So z.B. die Amateurfunk-Gruppen wo die meisten > ihren Newsreader nicht bedienen konnten. Solche Leute wie Wolfgang Kind, Peter Voelpel und deren Gefolge waren so extrem, das kann man gar nicht beschreiben. Die haben nicht wenige Jugendliche vom Amateurfunk mit ihrer Arroganz abgeschreckt. Usenet war damals eben das vorherrschende Medium wo man sich erst mal zu einem Thema informiert hat. Mir tun diejenigen schon leid, die irgendwann deren Rufzeichen zugeteilt bekommen. Denn solchen Rufzeichen wird wohl noch sehr lange ein gewisser Ruf anhaften, an den man nicht erinnert werden möchte.
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