Hallo! Ein interessanter Artikel über Feuchtigkeit und deren Folgen (im Speziellen Elektrochemische Migration, eine Form der Korrosion) auf Platinen: https://www.all-electronics.de/elektronik-fertigung/entstehung-und-vermeidung-von-feldausfaellen.html Hintergrund: Notenbook vom Kollege hat Wasser abgekriegt. Wasser ist verdunstet, Fehler war noch da. Also mal das Gerät zerlegt und die weiße Stelle weggeputzt. Ging wieder. Aber warte mal: Salze leiten doch nicht...
Michael D. schrieb: > Aber warte mal: Salze leiten doch > nicht... Nur wenn sie trocken sind. Da Salze aber meist hygroskopisch sind, leiten sie eben doch.
Das erklärt schön, warum Elektronik in kürzester Zeit hin ist wenn sie im Betrieb feucht wird, obwohl man andererseits stromlose Leiterplatten völlig problemlos mit Leitungswasser und Spülmittel oder in der Geschirrspülmaschine reinigen kann. Dieser kleine aber feine Unterschied, bestromt oder nicht, ist nicht jedem gleichermaßen bewusst. Deshalb, wenn etwas nass wird: als erstes Akku raus. Auch wenn man dafür das Gehäuse zerbrechen muss.
Interessanter Artikel. Hier der Link auf Teil 2: https://www.all-electronics.de/elektronik-fertigung/elektrochemische-migration-vermeidung-von-feldausfaellen-teil-ii.html
Daher wäscht man die Platine dann idealerweise in destilliertem Wasser. So haben wir das in der Firma für Laptopreparaturen gemacht. Bei Laptops sieht es nicht gut aus, wenn der Akku nicht schnell entfernt wird :-( Das war dann meist eine teure Reparatur oder Totalschaden
Andreas B. schrieb: >> Aber warte mal: Salze leiten doch nicht... > Nur wenn sie trocken sind. Da Salze aber meist hygroskopisch sind, > leiten sie eben doch. Lokal erhöhte Feuchtigkeit, an die eben keiner denkt, wenn das Wasser schon verdunstet ist. Jetzt die Anschlussfrage: Was passiert, wen man mit Alkohol das Salz lokal wegputzt, statt mit Wasser die gesamte Platine zu spülen? Verteilt man es nur großflächiger? Löst es sich auf? Bringt es überhaupt was mit Alkohol und Pinselchen lokal einen Fleck zu putzen?
KArl Fred M. schrieb: > Bei Laptops sieht es nicht gut aus, wenn der Akku nicht schnell entfernt > wird :-( > Das war dann meist eine teure Reparatur oder Totalschaden Ist zwar kein Laptop, war aber fast noch teuerer: die Controllerplatine eines Studiomischpults. Glas mit Mineralwasser (trotz ausdrücklichen Verbots) im Studio, Gast kippt es um, läuft durch die Ritzen der Fadereinschübe auf die Faderplatinen und auf den darunterliegenden Controller. Der Moderator siehts, wischt die oberflächlichen Tropfen weg und macht weiter, geht ja noch alles. War am Freitag, er sagt aber nix, Montag früh Mischpult tot. Schaden an Controller und Fader AFAIR >2k. Es haben tw. ganze Pins an den ICs gefehlt. Hätte der Typ was gesagt, hätte man mit einem Stecker den Strom abstellen können und nichts wäre passiert.
Michael D. schrieb: > Ein interessanter Artikel über Feuchtigkeit und deren Folgen Ich hatte mal den genau so schädlichen Effekt bei zu grosser Trockenheit: Bei einer Waage eines namhaften schweizer Herstellers, die in einer reinen Stickstoffatmosphäre, ohne jegliche Feuchtigkeit und ohne Sauerstoff, ihren Dienst versah, kam es nach einer Weile zu einem Kurzschluss im Netzteil. Nach dem Auseinanderbauen, zeigte sich großflächig, fast überall zwischen den Leiterbahnen eine dunkle leitende Schicht, die infolge der Kurzschlüsse auch einige Schmorstellen hinterlassen hatte. Mit Schwamm, Wasser und Scheuerpulver war das Problem rasch behoben, aber ich hatte zuvor und auch später so etwas nie gesehen. Auffällig war auch, dass diese Waage zuvor an normaler Luft jahrelang problemlos funktioniert hat, aber ein paar Monate nach der Installation in der Glove-Box trat der Fehler auf. Vermutlich war beim Platinenhersteller etwas schief gegangen, etwa dass nach der Galvanik nicht ausreichend gespült wurde, oder dass Edelmetall in die Spülflüssigkeit verschleppt wurde. In Ermangelung von Sauerstoff in der Atmosphäre könnte ein Metalloxid seinen Sauerstoff abgegeben und sich in das reine Metall verwandelt haben. Leider haben wir damals keine Fotos von der Bescherung gemacht, und obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, haben wir auch nicht analysiert, woraus dieser Metallfilm bestand. Wir waren ja froh, dass die Waage schnell wieder einsatzfähig war.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.