Hi, Ich wollte mal in die Runde fragen, ob ihr GPIB verwendet? Es gab ja 2011 schon mal eine Umfrage, da waren die Meinungen geteilt, aber eher pro GPIB. Heute gibt es ja Realtime Ethernet und LXI, und USB ist sowieso allgegenwärtig. LXI schaut im Prinzip gut aus. Funktioniert das in einem inhomogen Messaufbau mit unterschiedlichen Herstellern? Wie schaut es in der Produktion aus (Automatisierung)? Schaut ihr beim Messgeräteneukauf noch auf GPIB? Schönen Gruss, Udo
Udo K. schrieb: > Wie schaut es in der Produktion aus (Automatisierung)? Bei uns in der Firma wird im Prüffeld noch sehr viel mit GPIB gesteuert / ausgelesen.
Für mich ist GPIB eher Geschichte. Anfang der 80er wurden die Antennenverstärker noch mit weitgehend selbstgebauten Abgleichplätzen abgestimmt. Ein als Oszilloskop umgebauter Röhren-TV ist mir noch in Erinnerung, die Toleranzkurve mit Filzstift auf die Mattscheibe gemalt. Da wurden nur die Messgeräte morgens über GPIB konfiguriert, irgendein Commodore-Computer mit GPIB CBM40xx oder CBM80xx. Ich habe mal einen R&S SMS wobbeln lassen und das Messergebnis irgendwie aufgenommen. Oder auch einen HP VNA S-Parameter aufnehmen lassen, das konnte der ohne Steuerrechner. Auch der Plotter 7470 hatte weder serielle noch parallele Schnittstelle, sondern GPIB, auch direkt aus dem HP-Gerät. Lange her. Vielleicht lasse ich mal meinen HP-Spektrumanalyzer ca. 1983 über GPIB ausdrucken. Ein Raspberry mit Python-Programm sollte das erledigen können, damals war es noch Basic unter DOS.
Zu Hause habe ich es noch (weil es genügend Geräte damit gibt), in der Firma haben die Geräte es größtenteils, aber das wird nicht benutzt. Der einzige Vorteil, den es heutzutage halt nach wie vor hat ist ein deterministisches Zeitverhalten. Das haben weder Ethernet noch USB.
Ich hab für Notfälle noch nen PROLOGIX rumliegen, aber schon lange nicht mehr benutzt. Die starren vielpoligen Kabel, womit man schnell mal ganze Gerätetürme vom Tisch reißt, benutze ich schon lange nicht mehr. Der PROLOGIX wird direkt ins Gerät gesteckt und dann per USB zum PC. Moderne Meßgeräte laufen nur noch über Ethernet oder USB.
Udo K. schrieb: > Ich wollte mal in die Runde fragen, ob ihr GPIB verwendet? Ja!! Bei mir sind 20 Geräte mit IECbus vernetzt und werden über ein Basicprogramm gesteuert, welches ich geschrieben habe. Ralph Berres
Christoph db1uq K. schrieb: > > Vielleicht lasse ich mal meinen HP-Spektrumanalyzer > ca. 1983 über GPIB ausdrucken. Ein Raspberry mit Python-Programm sollte > das erledigen können, damals war es noch Basic unter DOS. Hier ein Beispiel eines Screenshot über GPIB von einem HP8569B aus dieser Zeit (Anfang 1980er). Mit dem KE5fX GPIB Toolkit kein Problem, nett ist dass man damit auch mehrere Kurven übereinander legen kann (so wie im Beispiel). BTW, den "digitalen" Teil im HP8569B erledigt ein 6502 mit 8 KByte Firmware.
Dieter schrieb: > Mit dem KE5fX GPIB Toolkit > kein Problem Womit betreibst du den hardwareseitig? Wollte ich mir auch schon immer mal ansehen.
Jörg W. schrieb: > > Womit betreibst du den hardwareseitig? Wollte ich mir auch schon immer > mal ansehen. Ich habe eine NI PCI-GPIB Karte im Rechner. Der Adapter von Prologix wird auch unterstützt, den habe ich aber nicht. Wenn man etwas programmieren kann ist es sicher möglich auch andere GPIB Interfaces zu unterstützen, das liegt ja alles im Source Code vor.
Ich hab mehrere E6331A HP(Agilent)-Netzteile auf "Adresse5" am GPIB laufen. der neumodische Kram läuft über Ethernet (oder USB) und ist manchmal nicht erreichbar. hängt die VISA-Schnittstelle zwischen. Mitm GPIB gab es noch nie Probleme. Ich hab jetzt testweise die Netzteile mal an der seriellen Schnittstelle dran, um die "achsoteure" GPIB-Karte zu sparen. Naja - geht. der eine oder andere Befehl ist leider nur im GPIB- oder halt im seriellen Mode erlaubt. Muss ich dann an den Prüfplätzen im Vorfeld abfragen, worüber die Geräte gesteuert werden. Ist ja kein Problem, war halt n einmaliger Eingriff ins Prüfprogramm (VEE) nötig. [OT] Apropos: kennt sich jemand mit Agilent-VEE aus und hat Lust, sich da auszutauschen? Ich mach das jetzt schon 15Jahre am Stück, kann aber niemanden fragen. Google findet kaum was. Vielleicht will mich ja jemand fragen ;) [/OT]
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Danke an alle für das Feedback. Mit Agilent-VEE kenne ich mich leider nicht aus, da kann ich nicht mitdiskutieren. Ich bin froh, wenn ich meine primitiven GPIB Skripte hinbekomme :-) Gruss, Udo
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Mahlzeit zusammen, habe mir gerade ein wirtschaftlich völlig unnötiges (weil kann man kaufen) USB-HPIB-Interface entwickelt. Im IEEE-488-Standard sind die State-Machines des HPIB-Interfaces detailliert beschrieben. Diese habe ich in einem FPGA-Implementiert, welcher zwischen der HPIB-Schnittstelle und dem Mikrocontroller mit USB hängt. Hat mega Spaß gemacht. Mein gegenwärtiges Next-Stage-Projekt ist basierend auf dem neuen USB-HPIB-Interface ein HPIB-Festplatten bzw. -Diskettenlaufwerks Emulator. Die emulierte Festplatte bzw. Diskette ist am Ende ein Image auf meinem Linux-Rechner. Die emulierten Festplatten/Diskettenlaufwerke kann man zum einen an sein altes Test-Gear anschließen oder an die vintage Basic HP9000/S200 Rechner. HPIB hat gegenüber LXI den Vorteil, dass man mehrere Geräte gleichzeitig triggern kann. Auch die Service-Request-Abfrage ist auch recht einfach. Darüber hinaus finde ich, dass der Programm-Code deutlich einfacher ist. Schöne Grüße, Der Schmied
8510B schrieb: > > Mein gegenwärtiges Next-Stage-Projekt ist basierend auf dem neuen > USB-HPIB-Interface ein HPIB-Festplatten bzw. -Diskettenlaufwerks > Emulator. Die emulierte Festplatte bzw. Diskette ist am Ende ein Image > auf meinem Linux-Rechner. So ähnlich wie das hier? https://www.hp9845.net/9845/projects/hpdrive/ Oder mit Mikrocontroller: http://www.dalton.ax/hpdisk/
Jupp, genau in die Richtung. Durch den FPGA schafft das Teil dann auch 125 kByte/Sec, so dass das Betriebssystem-Laden (HP Basic 6.2) eines HP9836C ca. 10 sec. dauert. Das Image ist dann nicht in der SD-Karte (auch ein cooler Ansatz) sondern ist eine Datei auf dem Linux-Host. Man kann auch mehrere Units und Volumes parallel emulieren (z.B. zwei Laufwerke in einem Gerät), in dem Fall gebe ich zwei Image-Files an. Der Schmied
Haben wir vor 20 bis 40 Jahren in der Firma benutzt. Inzwischen ist das gesamte Messequipment neu und nur noch mit Ethernet ausgestattet. Vorteil: Man kann vom Büro, von zu Hause oder Unterwegs mal schnell ne Anlagenmessung vornehmen! Nachteil: Man kann von zu Hause oder Unterwegs mal schnell ne Anlagenmessung vornehmen!
Vorteil: Man kann von zu Hause oder Unterwegs mal schnell ne Anlagenmessung vornehmen und wenn man was am Messaufbau ändern muss darf man schnell mal in die Firma fahren.
ungläubiger schrieb: > und wenn man was am Messaufbau ändern > muss darf man schnell mal in die Firma fahren. Das kam nur vor wenn man bei den Messungen Mängel festgestellt hat. Dann musste man ohnehin an die Anlagen und irgendwas reparieren.
ungläubiger schrieb: > Vorteil: Man kann von zu Hause oder Unterwegs mal schnell ne > Anlagenmessung vornehmen und wenn man was am Messaufbau ändern > muss darf man schnell mal in die Firma fahren. Nennt sich dann Autokonfiguration. Ins Auto setzen und hinfahren ;)
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