Hallo zusammen, ich restauriere Hobbymäsig alte Röhrenradios, da kommt es regelmäßig vor das Metallteile bis hin zu Schrauben Rost angesetzt haben. Ich habe solche Sachen früher gerne entrostet und lackiert, das Problem ist das solche Sachen (vermutlich) chemisch verzinkt wurden als Korrosionsschutz woraf Farbe nicht dauerhaft hält. Für Schrauben ist Lack natürlich garnichts, da muss eine bessere Lösung her. Verzinkte Teile poliere ich normalerweise sanft auf sodass die Oxydschicht verschwindet. Ist gefährlich weil man natürlich auch das Zink wegrubbeln kann. Ich überlege mir für ein Schrottgerät das "Hochglanz" Restauriert wird (Weil das Chassis komplett verrostet war habe ich es vernickeln lassen) einen Schritt weiter zu gehen. Vernickeln kann man selber, die Elektrolyte sind privat zu bekommen aber teilweise Krebserregend. Nicht so toll, damit kommt das für mich nicht in Frage. Palladium als Oberfläche? Das Elektrolyt ist teuer, dafür meines Wissens nach nicht gefährlich. Habt ihr Ideen wie man da rangehen könnte für private Anwendungen? Alle Teile zum vernickeln bringen wird wohl das Budget sprengen. :-) Gruß, Jan
Beitrag #7139381 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jan K. schrieb: > Verzinkte Teile poliere ich normalerweise sanft auf sodass die > Oxydschicht verschwindet. Ist gefährlich weil man natürlich auch das > Zink wegrubbeln kann. Wenn man es wegrubbeln kann, ist es vermutlich vercadmet. Etwa bis 1965 üblich in der Radiotechnik. Giftig, vor allem in Kombination von säurehaltigen Lebensmitteln, wie Äpfel. Vernickelt wurde selten. Danach wurde chromatisiert. Jan K. schrieb: > Vernickeln kann man selber, die Elektrolyte sind privat zu bekommen aber > teilweise Krebserregend. Nicht so toll, damit kommt das für mich nicht > in Frage. Du sollst doch die Inkridenzien nicht trinken und ablecken! Bei Vorsicht passiert überhaupt nichts. Hast du nie Chemie gehabt?
so einfacher Zinkspray wäre nicht geeignet für deine Anwendung? Unser etwas verrostetes Gartentor (bestand ursprünglich aus verzinkten Profilen) habe ich damit eingesprüht, das "hält" gefühlt schon ewig und rostet nicht mehr
Jan K. schrieb: > Habt ihr Ideen wie man da rangehen könnte Entrosten elektrolytisch in Kalilauge. Dann abspülen, trocknen und mit WD40 putzen und mit Leinöl (Owatrol) oder Bohnerwachs (Marmorpolitur, Ballistol Holzgleitmittel) gegen Korrosion schützen. Ja, alle nicht temperaturfest. Ich hab keine Rohrenradios.
Ich habe alte zinkbeschichtete Blechwannen gesäubert ( Ms-Rotierbürste) und damit gestrichen: https://www.bauhaus.info/metalllacke-heizkoerperlacke/swingcolor-zinkfarbe/p/20701842 laut Sicherheitsdatenblatt ZINKPULVER - ZINKSTAUB (STABILISIERT) Gewichtsanteil : ≥ 25 - < 50 % Sieht wieder besser aus, nicht wie neu, aber als Übertopf für Zimmerpflanzen ganz nett. Wieweit der Zinkanteil rostschützend wirkt weiß ich nicht, das Pulver ist doch ziemlich in Lack eingebettet, nicht gerade mit dem Eisenblech leitfähig verbunden. >Inkridenzien https://de.wiktionary.org/wiki/Ingredienzien Zutat, Inhaltsstoff
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>Wenn man es wegrubbeln kann, ist es vermutlich vercadmet. Nein kann man nicht, bzw. habe ich das noch nicht geschafft. beim Polieren (Mit FFP2 Maske) fangen die Teile an gleichmäßig zu glänzen. >Etwa bis 1965 üblich in der Radiotechnik. >Giftig, vor allem in Kombination von säurehaltigen Lebensmitteln, wie >Äpfel. Im ernst? Die wussten ja damals schon das es giftig ist, die Teile sind ja berührbar. Zink wäre auch billiger gewesen. >Du sollst doch die Inkridenzien nicht trinken und ablecken! >Bei Vorsicht passiert überhaupt nichts. >Hast du nie Chemie gehabt? Ist ein paar Jahre her ;-) Scheinbar sind schon die Dämpfe nicht ungefährlich, die meisten Elektrolyte sind nur für Gewerbetreibende bestellbar. >so einfacher Zinkspray wäre nicht geeignet für deine Anwendung? Unser >etwas verrostetes Gartentor (bestand ursprünglich aus verzinkten >Profilen) habe ich damit eingesprüht, das "hält" gefühlt schon ewig und >rostet nicht mehr Noch nie versucht. >Dann abspülen, trocknen und mit WD40 putzen und mit Leinöl (Owatrol) >oder Bohnerwachs (Marmorpolitur, Ballistol Holzgleitmittel) gegen >Korrosion schützen. Das hält aber nicht sehr lange und sieht sicher nicht schön aus. >Ich habe alte zinkbeschichtete Blechwannen gesäubert ( Ms-Rotierbürste) >und damit gestrichen: Die Schicht ist halt deutlich dicker als eine hauchdünne Chemische Beschichtung. Je nach Teil wird es da problematisch. Gruß, Jan
Jan K. schrieb: > Das hält aber nicht sehr lange und sieht sicher nicht schön aus Na ja, es sieht aus wie damals das Original wobei Flecken dort bleiben wo der Rost die Zinkschicht wegkorrodiert hat, die kommt natürlich nicht wieder. Aber unter Leinöl wird alles gelblich. Wenn es danach trocken steht, hält es lange, beim Auto-Unterboden im Wintersalz sollte man es alle 2 Jahre wiederholen.
Jan K. schrieb: > Hallo zusammen, > > ich restauriere Hobbymäsig alte Röhrenradios, da kommt es regelmäßig vor > das Metallteile bis hin zu Schrauben Rost angesetzt haben. : Nicht alle "alten Röhrenradios" wurden mit Sorgfalt und hochwertigen Materialien gefertigt; viele entstanden in einer Epoche von "Mangelwirtschaft" oder zumindest mit "Sparsamkeit". Entsprechend kannst Du nicht Originalteile durch restaurieren besser machen als sie ursprünglich waren - ausser: Du ersetzt sie durch höherwertige Teile. (wenn z.B. in den Metallegierungen von damals, Verunreinigungen bereits ab Werk drin sind) Also bleibt nur die Umgebungsluft (davon v.a. den Sauerstoff, die suspendierten Säuremoleküle, freie Radikale, usw.) von den Teile zu Isolieren z.B. mittels Fettfilm/Ölfilm... Oder die Umgebung durch reine Stickstoffatmosphäre zu ersetzen, so als zweites Hobby ;-) (wenn Elektronik BE/Baugruppen/Fertiggeräte auf Vorrat produziert und eingelagert werden -z.b. um extralange Ersatzteilverfügbarkeit gewähren zu können- gibt es dazu spezialisierte Firmen welche Lager mit Stickstoffatmosphãre vermieten, als Haupgeschäft)
Jan K. schrieb: >>Wenn man es wegrubbeln kann, ist es vermutlich vercadmet. > > Nein kann man nicht, bzw. habe ich das noch nicht geschafft. beim > Polieren (Mit FFP2 Maske) fangen die Teile an gleichmäßig zu glänzen. Hast du doch selbst geschrieben? >>Etwa bis 1965 üblich in der Radiotechnik. >>Giftig, vor allem in Kombination von säurehaltigen Lebensmitteln, wie >>Äpfel. > > Im ernst? Die wussten ja damals schon das es giftig ist, die Teile sind > ja berührbar. Zink wäre auch billiger gewesen. Zink war nicht billiger. Essen am Arbeitsplatz sollte man auch heute nicht. Berühren konnte man das problemlos. Nur nicht mit den Fingern einen Apfel essen. >>Du sollst doch die Inkridenzien nicht trinken und ablecken! >>Bei Vorsicht passiert überhaupt nichts. >>Hast du nie Chemie gehabt? > > Ist ein paar Jahre her ;-) > Scheinbar sind schon die Dämpfe nicht ungefährlich, die meisten > Elektrolyte sind nur für Gewerbetreibende bestellbar. Lass es lieber. Und vergiss den Aluhut nicht!
>>>Bei Vorsicht passiert überhaupt nichts. >>>Hast du nie Chemie gehabt? >> >> Ist ein paar Jahre her ;-) >> Scheinbar sind schon die Dämpfe nicht ungefährlich, die meisten >> Elektrolyte sind nur für Gewerbetreibende bestellbar. > > Lass es lieber. Und vergiss den Aluhut nicht! Wie gefährlich ist was unter welchen Bedingungen und wie oft macht man es ? Wenn man kein Experte ist, dann finde ich es nicht verkehrt wenn man lieber vorsichtig ist, besonders wenn es ein Hobby ist was ja sorglose Freude bereiten soll Zitat: " Vernickeln, Glanznickel/Halbglanznickel Diese Beschichtung erfolgt galvanisch, ausschließlich aus sau-ren, meist schwefelsauren Elektrolyten. Die Elektrolyttemperatur beträgt in der Regel 60 und 65 °C. Die Stromausbeute beträgt ca. 95 %.Damit bleiben Wasserstoffent-wicklung und Aerosolbildung verfahrensbedingt gering. Der Ni-ckelaerosolgehalt in der Luft am Arbeitsplatz kann allerdings durch Elektrolytbewegungen bzw. das Einblasung von Luft be-einflusst werden. Vernickeln – chemisch – Hierbei arbeitet man außenstromlos in der Regel mit Natriumhy-pophosphit als Reduktionsmittel. Die Elektrolyttemperatur be-trägt ca. 95 °C. Im Gegensatz zum galvanischen Vernickeln kommt es zu verstärkter Wasserstoffentwicklung und Aerosolbil-dung" Stichwort Aerosol Quelle: https://www.uni-greifswald.de/storages/uni-greifswald/1_Universitaet/1.2_Organisation/1.2.4_Leitung_und_Gremien/PDF/Beauftragte/Sicherheitsingenieur/Betriebsanweisungen_fuer_Anlagen_und_Taetigkeiten/Betriebsanweisungen_fuer_Verfahren/Gefahrstoffe_der_Galvanotechnik_und_Oberflaechenverede.pdf
Wenn die Teile Jahrzehnte im winterlich feuchten Dachboden oder gar der offenen Scheune lagert rosten die Teile halt. Ich entroste mit Bürste, Schleifflies, Schrauben wenn's geht gleich neu denn die sind ja oft das Problem. Wenn man dann zukünftig das Gerät in normalen Wohnräumen lagert, rostet das auch nicht gleich wieder weiter, es braucht keinen besonderen Schutz. Verzinkte Schrauben wurden übrigens erst in den 70-80iger Jahren "Standard".
Jan K. schrieb: > Habt ihr Ideen wie man da rangehen könnte für private Anwendungen? Ich würde mal sowas ausprobieren: https://oelluxx24.de/industrieoel/korrosionschutz/anticorit-5-f Das bringt jetzt nicht den Neuzustand zurück, aber in vielen Fällen reicht es den Istzustand zu konservieren.
Aluhut mechanisch vernickelt schrieb: > Wie gefährlich ist was unter welchen Bedingungen und wie oft macht man > es ? Wenn man kein Experte ist, dann finde ich es nicht verkehrt wenn > man lieber vorsichtig ist, besonders wenn es ein Hobby ist was ja > sorglose Freude bereiten soll Hallo, so was macht man im Freien. Dann ist das ganze auch kein Problem. Vorsicht bei unbekannten Prozessen oder Arbeiten ist o. K. und richtig über ängstlich sollte man aber auch nicht sein. Für dein Problem gibt es div. Lösungen. - Bei mir am Ort gibt es eine Galvanik. Die machen zwar nur bestimmte Beschichtungen aber für max. nen 5er in deren Kaffekasse haben die mir schon alles mögliche gemacht. Eloxieren o. hartcoatieren das gleiche nur 20 Km weiter am Arbeitsort. Also einfach eine Galvankik suchen und mal ganz dreist dort fragen ob sie was für dich als Privatkunde machen. Wenn du nur ab und zu was hast ist das die richtige Lösung. - Kleinere Teile verzinke ich selbst und zwar so: https://www.youtube.com/watch?v=cpbcXNubxug Das funktioniert erstaunlich gut (hab nen kleinen Blechstreifen seit ein paar Monaten verzinkt an einem Ast im Freien hängen). Stinkt halt heftig nach Essig aber das lasse ich im Freien vor der Garage vor sich hin blubbern. - Laß dich mal hier beraten: https://www.tifoo.de/ (email mit Bildern hinschicken). Gruß, S. Lurch
Das Rezept zum selber Verzinken ist hochgradig simpel, aber halt ätzend, drum, Handschuhe, Gesichts und Augenschutz sind Pflicht. Eine laugenbeständige Schürze auf jeden Fall sinnvoll. Man nehme nen Liter Wasser, da rein gibt man 100 Gramm NaOH und 10 Gramm Zinkspäne, Staub oder was man sonst so hat. Dann wartet man so lange, bis sich das aufgelöst hat und man kann verzinken. Leider wird das lange nicht so schön, wie von nem Profi.
Schwanzlurch schrieb: > Für dein Problem gibt es > div. Lösungen. Falls Du mich meinst, dann danke aber ich bin nicht Threadstarter und möchte nichts beschichten. Aber ich habe bei meinem Beitrag falsch vom Editor rüberkopiert, de fehlen Zitate: ich hatte nämlich auch den ausdrücklichen Bezug auf Nickel und dessen Bedenken vom Threadstarter zitiert.
Nun, wenn man ein halbwegs potentes LNG hat, ist neu vernickeln auch eine Option. Anleitungen dazu gibt es zuhauf im YT, das geht besser als gedacht. Einzig, dass man vorher dann wirklich bis zur letzten Schraube zerlegen muss, ist misslich. Old-Papa (der das bisher nur 1x gemacht hat)
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Bloss das der Nickel Elekrolyt vergleichsweise teuer ist. Dann die hohe Temperatur von 55° aufwärts. Und so eine Grundplatte von nem Gebissradio ist ja auch vergleichsweise gross. Um das zu beschichten mit dem nötigen Abstand, da wird man schon an die 30 Liter brauchen.
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