Forum: HF, Funk und Felder Reverberation Kammer


von HF Reverb (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

eine kurze Frage an die Fachwelt:
Was genau macht eine Reverberation Kammer (Modenverwirbelungskammer)

Ich habe hier die DIN 61000-4-21 und die ISO 11452-11 liegen, dort sind 
ja ausführlich diese Testmethode beschrieben, aber ein wichtiges Detail 
fehlt mir dort.

Was genau macht die Kammer aus meiner zB Einspeisetestfrequenz zB 500 
MHz.

Jetzt soll die Kammer im Zusammenspiel mit ihrer Dimension von dieser 
Frequenz angeregt werden bzw. was genau passiert dort.

Habe ich ind er Kammer dann auf einmal mehr Frequenzen als die reinen 
500 MHz, oder geht es nur darum die Polarisation der einzelnen stehenden 
Wellen stets zu verändern, damit wie in den Normen beschrieben im 
statistischen Mittel eben an jedem Punkt in der Kammer einmal das volle 
Feld bei genau meiner Einspeisefrequenz zB 500 MHz 100 V/m anliegen?

Vielen Dank Euch und viele Grüße.

von Löterich (Gast)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> Was genau macht die Kammer aus meiner zB Einspeisetestfrequenz zB 500
> MHz.

vmtl. nur ein Verständnisfehler zum Terminus

>Reverberation

Ob darin H-Feld und B-Feld chaotich verwirbeln, mag sein - tun sie auch 
ohne.

von Löterich (Gast)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> Dimension

Japp. 500 MHz ist untere TV-UHF und leicht to handel.

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Meine Frau hat auch eine Modenverwirbelungskammer (Kleiderschrank).
Scnr...

von HF Reverb (Gast)


Lesenswert?

Also ich lese heraus, dass meine Frage ungut gestellt war, oder ihr 
ebensowenig Ahnung habt wie ich :)

Wie ich nun herausfinden konnte aus alten NBS Dokumenten.

Doe stehnden Wellen, also Minima und Maxima werden durch den Tuenr 
langsam durch die Chamber geschoben, dadurch erhält jeder Punkt einmal 
das volle Feld (rein statistisch) und was möchte man ja haben beim 
Testen.

Aber wie genau verliert die Strahlung dann noch ihre Polarisation, und 
was genau hat es mit der Güte Q auf sich, und welche minmale Pulszeit 
also Pulsmodulationen kann man mit welcher Kammer eigentlich noch 
erreichen?

Ihr sehr man kann noch viel tiefer eindringen ind ie Thematik, 
vielleicht kennt sich ja doch noch jemand damit aus und hat die 
Erfahrung die uns wohl noch fehlt.

Weiterhin Danke fürs lesen.
Viele Grüße.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> Also ich lese heraus, dass meine Frage ungut gestellt war, oder ihr
> ebensowenig Ahnung habt wie ich :)

Na, ich wollt dir schon den Wikipedia Eintrag empfehlen. Hab mir aber 
schon gedacht, woranns hapert. :)

Die Dinger sind doch käuflich zu erwerben. Frag doch mal bei nem 
Hersteller nach.

von wer? Nö! (Gast)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> was genau hat es mit der Güte Q auf sich

Bandbreite und Frequenz.

https://www.youtube.com/watch?v=KyXRG_nnKcw

Intelligenzsimulation - keine Angst, ist nicht strafbar.
siehe Gutenberg.

Leider gibts auch keinen Nürnberger Trichter für Dich aber einen viel 
größeren Trichter - für Deine komischen 500MHz gibts z.B Hornantennen, 
damit hat ein Münchner einen Nobelpreis gewonnen:

https://www.spektrum.de/news/kosmische-hintergrundstrahlung/1295435

https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Penzias

„Die meisten Leute bekommen den Nobelpreis für Dinge, nach denen sie 
gesucht haben. Wir haben ihn für etwas bekommen, das wir loswerden 
wollten.“

gemeint war die störende Hintergrundstrahlung = Beweis Deine Existenz ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Hintergrundstrahlung

von wer? Nö! (Gast)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Na, ich wollt dir schon den Wikipedia Eintrag empfehlen. Hab mir aber
> schon gedacht, woranns hapert. :)

Najö, hat der TE jetzt seine Defizite oder Intelligenz simuliert?

von HF Reverb (Gast)


Lesenswert?

Wir kreisen mit Riesenbahnen um den Kern der Frage herum, aber ich gebe 
nicht auf, irgendwo wird sich sicherlich jemand finden der genau das 
beantworten kann was ich noch vermisse, vielen Dank an die die Dinge 
beantworten nach denen ich so nicht fragte :)

Die 500 MHz waren nur ein konkretes Beispiel, natürlich geht es um Tests 
zwischen 200 Mhz - 6 GHz

Was mich gerade noch umtreibt ist die Frage nach der minimalen Pulsdauer 
die so eine Reverbkammer abkann. Man macht ja Störfestigkeitstest nicht 
nur mit CW Signalen, sondern eben auch mit pulsmodulierten, die Frage 
ist jetzt kann meine Reverbkammer denn überhaupt die minimale Pulsdauer, 
dazu gibt es eine Formel in den vorher schon genannten Normen, nur was 
dort praktisch auszufüllen ist, ist mir noch nicht ganz klar.

Dankeschön.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> minimalen Pulsdauer
> die so eine Reverbkammer abkann.

Was das nu wieder heißen soll....

Ich würd mal sagen, so kurz das es sich nicht lohnt, das in ne Kammer zu 
schicken und zu hoffen das nach X Reflection, noch genügen am Prüfling 
ankommt.

von wer? Nö! (Gast)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> Also ich lese heraus, dass meine Frage ungut gestellt war, oder ihr
> ebensowenig Ahnung habt wie ich :)

Und was hindert Dich diese ungut gestellte Frage zu reformulieren in 
einem neuen Thread, der deswegen nicht gegen die Wand läuft oder willste 
Dir eine Anerkennung verdienen?

OK, ich gratuliere Dir feierlich vor allen Lesern die dies hier lesen:

HF Reverb - der ultimative Widerstandexperte in Beratungsresistenz

von Petra (Gast)


Lesenswert?

Frag mal da nach:
https://rf.seibersdorf-laboratories.at/publications
Die vermessen alle mögliche EMV Kammern und schreiben auch bei den den 
Normen mit. Deshalb solltest Du hier auch weitere Infos bekommen.
Wenn ich mir es richtig gemerkt habe, wird mit den Paddel(s) die 
Eigenresonanz verschoben. Dadurch bkommt man höhere Feldstärken recht 
günstig zusammen. Ich vermute Hersteller wie TDK, Frankonia,... haben da 
sicherlich auch Infomaterial.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Die Kammer ist im Prinzip ein hohlraumresinator.

Die sende/empfangsantenne "schaut" normal in eine Ecke und empfängt 
irgendeine reflection bzw. Sieht der Prüfling irgendeine reflection.

Zusätzlich hast du auch noch unterschiedliche Moden im resonator.

Mit den stirrern kannst du die Moden verändern und auch die reflektionen 
beeinflussen.

Je höher die gute, desto länger bleibt die Welle "am Leben"- sie wird 
also ihr viel Energieverlust reflektiert.

Daher hast du in der reverb chamber eine untere Grenzfrequenz. Ohne 
Moden Ausbildung funktioniert das System nicht.

Polarisation ist zufällig weil die reflektionen auch zufällig sind.

73

von HF Reverb (Gast)


Lesenswert?

Danke für die nützlichen Antworten.

in den Normen sind noch die zulässigen minimalen Pulsdauern genannt mit 
Formel, daher die Frage, aber bisher kennt sich damit wohl niemand hier 
genauer aus.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Danke weiterhin für diejenigen, die hilfreiche Antworten geben und viele 
Grüße.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Ich kenne den Begriff "Reverb" als akustischen Nachhall. Da werden 
Verben zurückgeworfen. Ist also hier in übertragenem Sinn gemeint.

In Mikrowellenherden benutzt man auch eine Art Lüfterrad zur 
"Verwirbelung" der Mikrowellen, damit sie das Gargut gleichmäßiger 
erhitzen. Sonst würden stehende Wellen eine unterschiedliche 
Leistungsverteilung bewirken.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> in den Normen sind noch die zulässigen minimalen Pulsdauern genannt mit
> Formel, daher die Frage, aber bisher kennt sich damit wohl niemand hier
> genauer aus.

Du hast auch keine spezifische Frage gestellt...

Wie ich oben beschrieben habe, geht's bei der Güte auch darum, wie 
schnell die HF Energie "verpufft".

Je besser der Resonator, desto länger der "Nachhall".

Ich nehme an, du spielst auf den Anhang A an... da gehts genau um das.

Wenn die Zeitkonstante der Kammer limitiert dir die minimale Pulslänge.
Daher schreiben die dort auch, dass du dann Absorber reintun sollst, 
dammit sich das wieder ausgeht.

73

von HF Reverb (Gast)


Lesenswert?

Danke Hans.

Ja genau darumgeht es. Güte verringern durch absorber ist dort eine 
genannte Möglichkeit die Nachhallzeit zu verlängern, das stimmt.

Aber jetzt ganz konkret gibt es im Urdokument von 1946 der NBS in den 
USa schon die Formel für maximale Pulsweite. Dann gibt es die DIN und 
ISO und die MIL die alle ein wenig leicht abgeänderte Formeln haben, 
einmal über die Güte einmal über maximale Pulsdauer, ich glaube das sind 
einfach unterschiedliche Darstellungen derselben Grundformel.
Wie auch immer, um es nicht komplizierter zu beschrieben :)

Jetzt sollte man doch anhand der Kabinengröße und des loading Faktors 
darauf zurückrechnen können, wie lange die minimale Pulsweite sein darf.
Konkret kann ich eine Pulsmodulation also in einer Kammer noch ein 
erzeugen oder nicht. Meine pi mal Daumen Berechnungen sagen zB dass die 
minimale Pulsdauer in meiner Kammer bei 6 GHz größer 600 µs liegen 
sollte (genaue Zahlen habe ich leider aktuell nicht am PC, die sind 
woanders) ich muss aber bei 6 GHz eine PM von <600 µs fahren, das sind 
jetzt theoretische Zahlen, daher kommt meine Frae, da ich denke dass die 
Kammer dazu garnicht geeignet ist, ich das aber jetzt praktisch nicht 
messen oder belegen könnte.

Danke weiterhin.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

HF Reverb schrieb:
> Nachhallzeit zu verlängern

Um den Nachhall zu verkürzen....
Weniger Güte -> schnelleres Abklingen weil mehr bedämpft.


Naja, eigentlich kenne ich die reverb chamber nur von emv messen. Da ist 
dir der Nachhall eigentlich egal bzw sogar erwünscht weil die RX Antenne 
in der Ecke so sicher die gesate abgestrahlte Leistung sieht.

Für die Immunity misst du ohnehin die Feldstärke ein. Daher stören ggf. 
notwendige Absorber nicht wirklich.

Aus deinem Post schließe ich aber, das du da eine Funkstrecke 
betreiben/charakterisieren willst. Da halte ich eine reverb chamber für 
das falsche "Messmittel".

Abhängig davon was du machen willst ginge ggf. eine GTEM - optimal wäre 
eine FAR bzw FSOATS.

Eine normale OATS oder SAC würden Prinzip bedingt eine Mehrwege 
Verbindung über die Reflektion an der Groundplane ergeben...

73

von HF-Werkler (Gast)


Lesenswert?

@HF Reverb
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es dir um die Compliance der 
Reverberation Chamber bei der Immunität mit gepulsten Signalen (z.B. am 
obersten Messbereichsende bei 6GHz). Ist das richtig?

Ja, mit Absorber kann man die Kammer von der Güte soweit reduzieren, 
dass der "Nachhall" weniger die gepulste Modulation frisst (überlagerung 
duch Resonanzen/Reflexionen). Um das aber genauer zu betrachen, sollte 
man ausser der Kammerabmessungen und den Stirrern auch den Einfluss des 
Prüflings einbeziehen. Je nach Stirrerposition und Position der Absorber 
und Referenzmessantenne in der Kammer könnte die Reverb-überlagerung der 
Modulation vermutlich auch Orts- und Zeitabhängig (durch die Stirrer) 
schwanken. Das zu modellieren, stelle ich mir schwierig vor. Daher 
vielleicht die Unterschiede in den Formeln zur Abschätzung der Effekte.

Letztlich ist es eine Balance zwischen der erforderlichen geringen Güte 
wegen eines schnell gepulsten Störsignals und der gewünschten hohen Güte 
zum Erreichen einer möglichst geringen Einspeiseleistung.

Ich denke auch, das bei schnell gepulsten Signalen eine FAC oder SAC 
durch die vorhandenen Absorber kontrolliertere Bedingungen liefert. Es 
gibt aber Gründe für den Einsatz von Modenverwirbelungskammern (z.B. 
Dauer des Tests, geringere Einspeiseleistung, Abmessungen der 
Prüflings). Die Hersteller der Kammern sollten hier aber Hilfestellung 
leisten können.

Was hält dich davon ab, so etwas mal zu messen oder zu simulieren?

Was sind deine Zielvorgaben hierbei, dass du die 
Modenverwirbelungskammer betrachtest?

von HF Reverb (Gast)


Lesenswert?

Super, genau darum gings.

Sorry ich bin wegen Corona jetzt länger nicht zum Lesen gekommen.

Ja genau also zum einen geht es um Immunity-Tests, wir strahlen also 
aktiv auf unseren Prüfling ein.
Und ja es geht um compliance im Sinne, dass ich einfach gerne verstehen 
würde ob die Sache mit der Pulsmodulation auch richtig verstanden wurde 
in der Kammer.

Logischerweise werden je nach Norm auch die Beladungszustände der Kammer 
charakterisiert, aber wie es mit der Pulsmodulation aussieht verstehe 
ich onch icht ganz, da laut meinen einfachsten :) excelberechnungen eben 
Mindestpulsdauern herauskommen, die nicht funktionieren bei 6 GHz.

Danke und viele Grüße.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.