Hallo zusammen, ich hab mit ein open-frame Netzteil für ne symmetrische +/-65VDC Versorgungsspannung für nen Class-D Amp gekauft und eben erfolgreich damit den Verstärker getestet. Ich möchte das nun in eine selbstgebaute, hölzerne Lautsprecherbox einbauen - und frage mich, ob und wie ich das Netzteil beim Einbau abschirmen muss. Sollte ich auch den Class-D-Verstärker an sich abschirmen? Ich freu mich auf euere Ratschläge :)
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Abschirmung vorsehen ist sicherlich nicht verkehrt. MW/KW-Radio geht sonst nicht, aber auch mit analogen Quellen könnte es die eine oder andere Überraschung geben. Als anderes Problem dürfte es einen Hitzestau im Holzgeäuse geben. (6-7 W/Km² 2cm dicke)
Die Idee, normales dreiadriges Netzkabel (blau, braun, grün-gelb) als Lautsprecherkabel zu verwenden, kommt mir irgendwie ... unerwartet vor. Ich würd' das nicht machen.
Soundquelle wird ein Gitarren-Effektgerät sein - es handelt sich um ne Gitarrenbox, die ich damit betreiben möchte. Hitzestau sehe ich eher nicht als Problem, da die Box ne große Bassreflexöffnung hat, die gut durchlüftet :D Außerdem wird der Aufbau vermutlich statt mit den maximal möglichen ca. 400W eher mit 30-60W betrieben. Durch Class-D ist der Aufbau an sich ja generell recht sparsam. Im vorherigen Testaufbau hatte ich nen 100W Class-D Amp verbaut, der minimal wärmer als Körpertemperatur wurde. Allerdings lag das verwendete (Laptop-)Netzteil außen - wie sich das Schaltnetzteil verhält, weiß ich also noch nicht. Das Kabel was grade verbaut ist, ist das nächstbeste, was hier grade zum testen rumflog. Das hat nichts mit dem finalen Aufbau zu tun ;)
Micha W. schrieb: > und frage mich, ob und wie ich das Netzteil beim Einbau abschirmen muss. Eigentlich gar nicht. Du hast auf dem Class-D Verstärker einen Lüfter drauf. Du musst du dir um den Störspannungsabstand keine Gedanken mehr machen, es rauscht um rumpelt sowieso, besser als -20dB macht keinen Sinn. Man sollte kurz nachgucken, ob das Netzteil für direkten Anschluss an 230V ist oder einen Eingangsfilter mit Überspannungsschutz und Sicherung benötigt, ob es beim den Betrieb ohne Lüfter volle Leistung bringt, ob es zu Montage auf brennbaren Materialien geeignet ist oder dein Gehäuse UL erfüllt. Ebenso ob das Netzteil am Ausgang noch einen Filter benötigt laut Datenblatt, aber wenn alles so ist wie im Datenblatt beschrieben, dann hast du genug getan. Die Schaltfrequenz des Netzteils liegt eh im unhörbaren Bereich und Interferenzen kann man nicht vorhersehen - wenn sie auftreten muss man halt was tun.
Die Abschirmung sollte beim Netzteil zugleich so sein, dass ein verpuffender Elko nicht die Box innen anzündet. Vor allem Dämmwolle wäre da etwas empfindlich.
Staub brennt auch gut, Staubexplosion wäre dann noch das i-Tüpfelchen oben drauf.
Guter Einwand! Finde ich symmetrische 65V Netzteile denn auch bereits mit geschlossenem Gehäuse irgendwo bezahlbar?
Stelle ein analoges Radio daneben. Wenn dessen Empfang nicht beeinträchtigt wird, kannst du es so lassen. Für eine saubere Aussage müsste man eine Messung mit teurem Equipment machen. Die Möglichkeit hast du wohl nicht.
Gehäuseprofile verwenden: https://www.heavymetal-aluminium.de/produkt-kategorie/aluminium/aluminiumprofile/ Seitenwände aus Lochblechen: https://www.bauhaus.info/lochbleche/c/10002380
Georg schrieb: > Wer hat denn noch sowas? Ich. Im Falle einer Katastrophe kann das nicht schaden. Antenne Düsseldorf gibt es nicht in digital
Dieter schrieb: > Gehäuseprofile verwenden > Seitenwände aus Lochblechen Na ja, da es wohl ein Verstarker werden soll, nimmt man am einfachsten das Gehäuse eines Verstärkers, gibt es ja wohl auf dem Schrott genug.
Dieter schrieb: > Als anderes Problem dürfte es einen Hitzestau im Holzgeäuse geben. Gitarrenverstärker sind meist offen. Der klassische Aufbau ist ein Metallchassis im oberen Teil. Da kann man die beiden Komponenten gut raufschrauben. Der untere Teil ist offen, da kann sich der Lautsprecher gut austoben. Hier mal ein Beispiel: https://www.justmusic.de/en/Guitars-Basses/Electric-Guitar-Amplifiers/Electric-Guitar-Combos/Mesa-Boogie-Mark-Five-25
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich. Im Falle einer Katastrophe kann das nicht schaden. Hatte ich auch mal gedacht, bis ich das ZDF besuchte und sah, wie sehr das alles schon digitalisiert ist. Und analoger terrestrischer Rundfunk wird bald abgeschaltet. Also große Stille nach NEMP.
Micha W. schrieb: > Finde ich symmetrische 65V Netzteile denn auch bereits mit geschlossenem > Gehäuse irgendwo bezahlbar? Nimm doch zwei einzelne Netzteile. Aber acht darau, das diese nicht den Ausgang mit dem Schutzleiter verbunden haben.
Stefan ⛄ F. schrieb: >> Wer hat denn noch sowas? > > Ich. Im Falle einer Katastrophe kann das nicht schaden. Und Du meinst, bei einer Katastrophe bauen die als erstes neue MW-Sender für alte Radios?
Harald W. schrieb: > Micha W. schrieb: > >> Finde ich symmetrische 65V Netzteile denn auch bereits mit geschlossenem >> Gehäuse irgendwo bezahlbar? > > Nimm doch zwei einzelne Netzteile Natürlich nicht. Audio ist Wechselspannung man braucht die Leistung ENTWEDER aus der positiven Rail ODER der negativen, nie von beiden. Es ist unsinnig hierfür 2 Netzteile voller Leistung zu verwenden, von denen das jeweils andere die halbe Zeit im Leerlauf ist. Und wenn du fragst, warum dann nicht 2 mit halber Leistung reichen, hast du nichts von Schaltnetzteilen verstanden. Daher sind die meisten Class-D Verstärker auch BTL Vollbrücken die mit nur einer Versorgung auskommen.
Gunnar F. schrieb: > Und analoger terrestrischer Rundfunk wird bald abgeschaltet. Mag sein, aber noch hat die Landeshauptstadt NRW keinen digitalen lokalen Rundfunk Sender. Antenne Düsseldorf gibt es nur analog. Harald W. schrieb: > Und Du meinst, bei einer Katastrophe bauen die als erstes > neue MW-Sender für alte Radios? Ersten war von MW keine Rede und zweitens habe ich geschrieben, dass "mein" lokaler Radiosender nur analog zu empfangen ist. Vergiss nicht, dass ich in einer deutschen Großstadt wohne, nicht in Serbien. Hier findet Digitalisierung nur in SF-Romanen statt.
MaWin schrieb: > Es ist unsinnig hierfür 2 Netzteile voller Leistung zu verwenden Vorsicht, das sind Schaltnetzteile. Wenn du Pech hast, gehen die zu schnell in die Begrenzung und dann bricht dir die Versorgungsspannung binnen Millisekunden ein.
MaWin schrieb: > Audio ist Wechselspannung man braucht die Leistung ENTWEDER aus der > positiven Rail ODER der negativen, nie von beiden. Single-Supply hab ich bisher eher bei schwächeren Class-D-Amps gefunden (hab auch nen 2x160W Amp zum testen hier mit Single-Supply). Von Wandom gibts einen der etwas mehr leistet, aber allgemein gehts ab ein apaar hundert Watt scheinbar eher mit symmetrischer Versorgung.
Stefan ⛄ F. schrieb: > dann bricht dir die Versorgungsspannung binnen Millisekunden ein. ... und dann geht der verwendere Amp flöten. Bei einseitiger Versorgung macht der das gerne. Hab damit den ersten gehimmelt, weil beim Anschließen des symmetrischen Netzteils noch etwas Spannung auf den Kondensatoren lag. Der Lüfter hatte nen Drehimpuls und danach hatte die Platine nen Kurzen. Ich weiß aber noch nicht, was da genau abgeraucht ist. Evtl. such ich das irgendwann mal. a.. aber bei nemEinkaufspreis von etwa 20 Taler wars mir die Suche bisher nicht wert ohne Schaltplan. Evtl.a kann ich da mal ne Spannung anlegen und mit ner Wärmebildkamera suchen. Das ist aber ein anderes Thema ;)
Dazu kommt noch, dass die übliche Billigware auf Ebay/Amazon/Aliexpress in der Regel dauerhaft sowieso nur halb so viel Last aus hält, als drauf steht. Bei Chinesen sind Leistungsangaben immer als kurzzeitige Spitzenwerte zu verstehen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Bei Chinesen sind Leistungsangaben immer als kurzzeitige > Spitzenwerte zu verstehen. Unter idealen Umständen mit maximaler Kühlung bei der geringsten Umgebungstemperatur und so weiter ....
Stefan ⛄ F. schrieb: > Vorsicht, das sind Schaltnetzteile. Wenn du Pech hast, gehen die zu > schnell in die Begrenzung und dann bricht dir die Versorgungsspannung > binnen Millisekunden ein. Ja, EBEN, davon rede ich die ganze Zeit, schön dass du langsam folgen kannst, daher müsste man beide Netzteile auf maximalen millisekundenlangen Strom auslegen, z.B bei 100W an 4 Ohm auf 2 x 7A bei 29V also 400W Bei bipolarem Schaltnetzteil reichen 200W weil nur entweder plus ODER minus belastet werden. Und bei konventionellen Trafonetzteilen hat man sich meist mit 100VA beschieden, weil die kurzzeitig auch 200W und noch kürzer auch 7A bringen. Micha W. schrieb: > Single-Supply hab ich bisher eher bei schwächeren Class-D-Amps gefunden Ja, da bei BTL die Verluste im Chip doppelt so hoch sind, wird die Nettigkeit den Betrieb mit einem einfachen Netzteil zu ermöglichen bei hohen Leistungen zunehmend unattraktiver, man verlegt das Problem dann als Chipdesigner gerne auf die Netzteilseite, mit der man nichts zu tun hat.
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