Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zeiterfassung minutengenau?


von Alois Dehner (Gast)


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Hallo,

mich würde mal interessieren, welche Art von Zeiterfassungen es gibt. 
Ich habe bisher nur bei Firmen gearbeitet, wo minutengenau abgerechnet 
wurde. Ich hatte mich bei einer Firma beworben, wo die Zeitabrechnung im 
5-Minuten-Raster gemacht wird. Heißt, 7:01 Uhr gekommen, wird 7:05 
verwendet. Wird 16:24 gegangen, wird 16:20 verwendet. Man wird also pro 
Tag um bis zu 8 Minuten "betrogen". Das summiert sich im Laufe der Zeit 
auf. Wenn man im Mittel von 4 Minuten ausgeht und 220 Arbeitstage pro 
Jahr hat, dann sind das über 14 Stunden. Also knapp 2 Arbeitstage, die 
man pro Jahr verschenkt.

Ich hatte früher mal einige Jahre Vertrauensarbeitszeit, da war mir erst 
später bewußt, wie viel Geld ich durch unbezahlte Überstunden verschenkt 
habe. Sowas würde ich heutzutage keinesfalls mehr machen. Wenn man jung 
und unerfahren ist, denkt man nicht über alles nach.

Nun habe ich von einer Firma gehört, die im 15 Minuten-Raster die 
Zeiterfassung macht. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich tue mich da 
schwer damit, sowas zu glauben. Gibt es sowas tatsächlich? Ich finde das 
mit dem 5 Minuten-Raster schon Abzocke...

von Chris (Gast)


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In groesseren Firmen mit Gleitzeit sind 15minuten Standard, weiters 
ziehen diese 15-20 Minuten Arbeitszeit automatisch fuer Kaffepause ab. 
Ohne Gleitzeit wird auch teilweise 20/30 minuten verwendet. Arbeitszeit 
wird auf Stunden runtergerundet (Monat).

von Martin S. (sirnails)


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Das ist ja krank. Ist das überhaupt legal?

Minutengenaue Abrechnung ist ein Muss!

von Susi Sorglos (Gast)


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Zu Fragen der Zeiterfassung und an welchem ORT sollte Dein Betriebsrat 
mehr wissen. Siehe auch 
https://www.betriebsrat.com/arbeitszeiterfassung

Beitrag #7152350 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Martin S. (sirnails)


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Martin S. schrieb:
> Ist das überhaupt legal?

Ok, ist es nicht. Hätte mich auch schwer gewundert:

Die Arbeitszeit muss exakt erfasst und abgerechnet werden

In einigen Betrieben ist es üblich, für eine vereinfachte Abrechnung die 
Arbeitszeit zu runden. Nicht immer fällt diese Rundung positiv für den 
Arbeitnehmer aus. So werden beispielsweise Uhrzeiten prinzipiell auf 
eine Viertelstunde abgerundet. Wer dann etwa um 8:32 seinen Dienst 
antritt und um 16:43 beendet, dem rechnet das System lediglich die Zeit 
zwischen Viertel vor Neun und Halb Fünf an. Der Betroffene arbeitet 
somit an einem einzigen Tag fast eine halbe Stunde umsonst. Innerhalb 
einer Woche kann sich die unbezahlte Arbeit bei einem solchen Verfahren 
leicht auf zwei Stunden oder mehr addieren. Das Modell hat jedoch einen 
entscheidenden Nachteil: Es ist nämlich rechtlich nicht zulässig, denn 
eine Firma darf die erfasste Arbeitszeit nur dann verkürzen, wenn ihr 
Mitarbeiter nachweislich nicht tätig war. Eine willkürliche Rundung 
wurde von Gerichten für unzulässig erklärt.

https://www.nettolohn.de/magazin/beruf-karriere/gestohlene-arbeitszeit.html

von Crazy Harry (crazy_h)


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Gibt auch Firmen die genauer sind und mit Industrieminuten arbeiten, 
d.h. 1h = 100min

von Niemand (Gast)


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So ein Schmarrn sich über die 5-Minunten-Regel aufzuregen, dann wartet 
man halt vor dem Ausloggen diese weiteren 4 Minuten oder macht mal eine 
oder mehr  Pausen zwischendrin ....
Aber dann muß natürlich die eigene Uhr synchron mit der der Fa. laufen!

Crazy H. schrieb:
> Gibt auch Firmen die genauer sind und mit Industrieminuten arbeiten,
> d.h. 1h = 100min

Troll-Beitrag oder nicht überlegt, dann komm ich dort bei 8 Std am Tag 
auf satte 800 min , macht umgerechnet in Std. dann wieder 13,33 Std. ?

von Clemens S. (zoggl)


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Niemand schrieb:
> Troll-Beitrag oder nicht überlegt, dann komm ich dort bei 8 Std am Tag
> auf satte 800 min , macht umgerechnet in Std. dann wieder 13,33 Std. ?

Du bist genau die Art von Arbeitskollege, die niemand mag oder braucht.

Vollkommene Ahnungslosigkeit, aber ein Klugscheißer, der nur ans Pause 
machen denkt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Industrieminute

Sg

von ich (Gast)


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Niemand schrieb:
> dann wartet man halt vor dem Ausloggen diese weiteren 4 Minute

Da wäre ich vorsichtig. Kann der Arbeitgeber als Arbeitszeitbetrug 
auffassen und in einer Abmahnung enden.. (bei uns so schon passiert).
Auch so Spielereien, wo man einstempeln muss (Stechuhr am eigenen Büro 
und nicht am Firmeneingang), oder wann (nach dem Umziehen) sind bei uns 
sehr genau geregelt und wird auch entsprechend durchgesetzt.

Wir haben 3-Minuten Rundung, dadurch kann die Arbeitszeit in 0,05h 
Schritten aufgezeichnet werden und wir haben dannz.B. Regelarbeitszeit 
von 7,75h ( 7 Stunden und 45Minuten).

von Hanno F. (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Gibt auch Firmen die genauer sind und mit Industrieminuten
> arbeiten, d.h. 1h = 100min

Wer kommt denn auf so einen Schwachsinn.

von Martin S. (sirnails)


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ich schrieb:
> Wir haben 3-Minuten Rundung, dadurch kann die Arbeitszeit in 0,05h
> Schritten aufgezeichnet werden und wir haben dannz.B. Regelarbeitszeit
> von 7,75h ( 7 Stunden und 45Minuten).

Was nach obigem Artikel auch nicht erlaubt ist.

Rundung ist ist nur eine faule Ausrede des AG, weil er zu unfähig ist, 
eine Zeiterfassung einzusetzen, die Gleitkommazahlen kennt. Oder anders 
gesagt: Um den komplett veralteten Dreck weiter einsetzen zu können, und 
ja keinen Euro "unnötig" zu investieren.

Unsere Zeiterfassung arbeitet minutengenau, ist an's SAP angebunden, und 
rechnet im Kommabereich ab. Für bessere Lesbarkeit wird die Zeit auf dem 
Stundenzettel dann in hh:mm angegeben.

Ich persönlich würde mich auf so etwas ausruhen, wenn es nicht allzusehr 
zu meinem Nachteil ist, mir was neues suchen, sagen, dass ich morgen 
anfangen könnte, und dann beim aktuellen AG fristlos wegen 
Arbeitszeitbetrug kündigen. Soweit, wie ich das im Zuge der Recherche zu 
diesem Thread habe lesen können, kann auch ein AN in diesem Fall 
fristlos kündigen.

von Mario (sodalit)


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Finde ich auch eine Frechheit. Sorgt sicherlich auch nicht für ein 
übermäßiges Engagement von Seiten der AN, wenn der AG einen schon mal 
vom Prinzip her bescheißt, sobald man das Firmengebäude betritt.

Bei uns wird bei Kommen und Gehen jeweils die aktuelle Minute verwendet. 
Da rundet sich auf Dauer alles weg.

Prinzipiell wäre ein 3- oder 5-Minuten-Raster auch akzeptabel (für 
mich), sofern kaufmännisch gerundet wird und nicht nur zugunsten des 
AGs.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Hanno F. schrieb:
> Crazy H. schrieb:
>> Gibt auch Firmen die genauer sind und mit Industrieminuten
>> arbeiten, d.h. 1h = 100min
>
> Wer kommt denn auf so einen Schwachsinn.

Nenns halt Zentistunde. Namen sind Schall und Rauch.

Früher (TM) konnten intelligente Personen auch mit Grad, Neugrad und Rad 
umgehen ohen das als "Schwachsinn" zu bezeichnen.

von Patrick H. (hoppi123)


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Bei uns wird auf 3-Minuten genau gerundet.
Es wird dabei immer abgerundet.

--> beim Einstempeln vorteil für den AN und beim Ausstempeln vorteil für 
den AG.

Damit kann man leben

von A. S. (Gast)


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Ich kenne das auch nur, dass immer in die gleiche Richtung gerundet 
wird. Egal ob auf oder ab.

Alles andere ist ja Blödsinn und wäre allenfalls im Minutenraster 
akzeptabel.

Beitrag #7152504 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ich wieder mal (Gast)


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Ich kenne das nur minutengenau!

Bei einer Firma gab es Wegezeit zwischen Stempeln und Arbeitsplatz von 6 
Minuten/Tag, wurde mal vor X Jahren mit Genehmigung des Betriebsrates in 
schwierigen Zeiten eingeführt.

Die Pausen werden dann gemäß Arbeitsschutzgesetz abgezogen.

von Bj (Gast)


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Diejenigen, die sich über 4 Minuten aufregen sollten mal fairerweise 
ihre nicht-produktive Zeit pro Tag erfassen. Wahrscheinlich bringen 
viele mehr Zeit in der Kaffeeküche, beim Rauchen oder auf dem Pott zu, 
als hier vermeintlich zu Gunsten des AG abgerundet wird.

von Jan H. (j_hansen)


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Ich wieder mal schrieb:
> Bei einer Firma gab es Wegezeit zwischen Stempeln und Arbeitsplatz von 6
> Minuten/Tag, wurde mal vor X Jahren mit Genehmigung des Betriebsrates in
> schwierigen Zeiten eingeführt.

Also eine 1,5%-Gehaltskürzung - oder mehr bei Teilzeit. Das motiviert 
die guten Leute bestimmt ungemein.

von A. S. (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Also eine 1,5%-Gehaltskürzung - oder mehr bei Teilzeit.

Nein. Wegzeiten sind keine Arbeitszeiten für gewöhnliche AN, sondern nur 
für Zocker.

von Shorty (Gast)


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Bj schrieb:
> Wahrscheinlich bringen
> viele mehr Zeit in der Kaffeeküche, beim Rauchen oder auf dem Pott zu,
> als hier vermeintlich zu Gunsten des AG abgerundet wird.

Die Zeit in der Kaffeeküche ist in der Regel sehr produktiv, wer so 
daherredet wie du scheint ein echte Produktivitätsproblem zu haben.

von Shorty (Gast)


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Achja: Ich kenne sonst auch nur minutengenaue Abrechnung oder so etwas 
wie ein 3-Minuten-Raster, wo dann halst konsequent nur in eine Richtung 
gerundet wird.

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


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Bei mir in der ehem Studi Bude wurde auch 5 Minuten genau gezählt. Aber 
nicht so wie du erzählst dass man betrogen wird, sondern immer zu 
Ungunsten der Firma. 8:04 KOMMEN wird als 8:00 gebucht. 17:01 GEHEN wird 
als 17:05 gebucht. Das Zeiterfassungssystem war ein universelles, daher 
dachte ich das wäre Standard.

Beitrag #7152673 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7152769 wurde von einem Moderator gelöscht.
von tnzs (Gast)


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Minutengenau.

von F104G (Gast)


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Bei uns:
Gestempelt : Gebucht
      7:01 = 7:05
      6:59 = 6:55

Aber mal im Ernst, es ist doch egal. Wie oft holt man sich einen Kaffee 
oder quatscht mal kurz auf dem Gang.....

Wir sind halt eine verwöhnte Wohlfühlgesellschaft.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich war mal bei einer Firma, da wurde ebenfalls zu Ungunsten der 
Beschäftigten auf die Zehntelstunde gerundet. Man konnte sich mit dem 6 
Minuten-Takt arrangieren.

Nach ein paar Jahren wurde vorübergehend die Vertrauensarbeitszeit 
eingeführt. Durch diese "Erfahrung" weiß ich eine einfache Regel: keine 
Firma ohne Stempeluhr.

Alois Dehner schrieb:
> Nun habe ich von einer Firma gehört, die im 15 Minuten-Raster die
> Zeiterfassung macht.
Immer noch besser, sich an einem virtuellen Viertelstundentakt zu 
orientieren, als beim Gleitzeitausgleich auf die Gnade des Chefs zu 
"vertrauen".

> Ob das stimmt, weiß ich nicht.
Wenn du das gehört hast, dann wars ja nicht so arg weit weg. Du hättest 
ja einfach mal nachfragen können.

Shorty schrieb:
> Die Zeit in der Kaffeeküche ist in der Regel sehr produktiv
Ja, so eine Kaffeküche ist gleich nebenan. Und ich kann immer gut hören, 
was da produziert wird. Von Montag bis Mittwoch mittags wird erzählt, 
was man letzes Wochenende gemacht hat. Und ab Mittwoch nachmittags wird 
dann erzählt, was kommendes Wochenende dran ist.

Aber für die Raucherecke muss man ausstempeln. Blöd auch, wenn man die 
falsche Sucht hat...

> in der Regel sehr produktiv
Und wenn ich heute sage: "Ich mache morgen Homeoffice. Muss unbedingt 
noch Rasenmähen!" dann guckt mich mein Chef immer ein wenig eigenartig 
an. Was hat der denn?

von Dave (Gast)


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Mir fehlt echt jedes Verständnis für diese Raster...

Wenn wir jetzt in den 60ern wären und jemand das manuell zusammenrechnen 
würde oder die letzte Stelle nicht mehr auf die Lochkarte passt: OK
Aber alles andere außer eine minuten- oder besser sekundengenaue 
Abrechnung führt doch nur zu Unmut oder zu Situationen in denen die 
Mitarbeiter auf vor der Stempeluhr auf den Minutenwechsel warten.

von Senf D. (senfdazugeber)


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F104G schrieb:
> Bei uns:
> Gestempelt : Gebucht
>       7:01 = 7:05
>       6:59 = 6:55
>
> Aber mal im Ernst, es ist doch egal. Wie oft holt man sich einen Kaffee
> oder quatscht mal kurz auf dem Gang.....
>
> Wir sind halt eine verwöhnte Wohlfühlgesellschaft.

Es ist aber trotzdem Beschiss vom Arbeitgeber, der nicht gerade 
motivierend wirkt. Da geht's mir schon allein ums Prinzip.

von Shorty (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Die Zeit in der Kaffeeküche ist in der Regel sehr produktiv
> Ja, so eine Kaffeküche ist gleich nebenan. Und ich kann immer gut hören,
> was da produziert wird. Von Montag bis Mittwoch mittags wird erzählt,
> was man letzes Wochenende gemacht hat. Und ab Mittwoch nachmittags wird
> dann erzählt, was kommendes Wochenende dran ist.

Nun, diese Gespräche kenne ich auch und dazu muss ich nicht neben der 
Kaffeeküche sitzen, die Kaffeeküchen sind bei uns im Konzern in der 
Regel abgetrennt von der Legebatterie.

Aber das meinte ich nicht. Ich meinte die Situationen, wo man mit einem 
Problem zur Kaffeeküche geht und mit der Lösung zurückkommt.

Kennst du das nicht, oder gehst du nie in die Kaffeeküche, sondern sitzt 
nur daneben?

F104G schrieb:
> Wir sind halt eine verwöhnte Wohlfühlgesellschaft.

Beim ÖRR vielleicht, aber ansonsten kann ich dir hier nicht folgen.

Senf D. schrieb:
> Es ist aber trotzdem Beschiss vom Arbeitgeber, der nicht gerade
> motivierend wirkt. Da geht's mir schon allein ums Prinzip.

Ja, das dürfte mehr kosten, als es vermeintlich einspart.

von Percy N. (vox_bovi)


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Senf D. schrieb:
> F104G schrieb:
>
>> Bei uns:
>> Gestempelt : Gebucht
>> 7:01 = 7:05
>> 6:59 = 6:55
>> Aber mal im Ernst, es ist doch egal. Wie oft holt man sich einen Kaffee
>> oder quatscht mal kurz auf dem Gang.....
>> Wir sind halt eine verwöhnte Wohlfühlgesellschaft.
>
> Es ist aber trotzdem Beschiss vom Arbeitgeber, der nicht gerade
> motivierend wirkt. Da geht's mir schon allein ums Prinzip.

Wenn ich das richtig verstehe, dann gleicht sich das dadurch aus, dass 
immer zu xx:x5 gerundet wird,  also je nachdem auf oder ab. Ärgerlich 
dabei ist lediglich, dass hierdurch die Auflösung auf 10 Minuten gesetzt 
wird. Ohne Weiteres ergibt sich hieraus aber noch kein Vorteil für den 
Arbeitgeber.

Interessant wäre zu wissen, was um 07:00 gebucht wird.

von Niko (Gast)


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Bei meiner Firma finde ich es nervig, daß wenn man 1 Minute über die 9h 
kommt, gleich 15 Minuten Pause abgezogen werden (nicht nur die Zeit, die 
man über die 9h geschossen ist).

Selbes auch Freitags, wenn man etwas über die 6h kommt. 1 Minute länger 
gearbeitet und die 30 Minuten Mittagspause wird abgezogen, auch wenn man 
sie nicht gemacht hat. Das ist ärgerlich.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Niko (Gast)
> 08.08.2022 18:04

> Das ist ärgerlich.

Warum last ihr euch das bieten ?

Mit euch kann man es ja machen.

von Shorty (Gast)


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Niko schrieb:
> Selbes auch Freitags, wenn man etwas über die 6h kommt. 1 Minute länger
> gearbeitet und die 30 Minuten Mittagspause wird abgezogen, auch wenn man
> sie nicht gemacht hat. Das ist ärgerlich.

Wirf mal einen Blick in das Arbeitszeitgesetz, da steht z.B. dass du 
nach 6h mind. 30 Minuten Pause machen musst. Wenn du mehr als 6 
Stunden ohne Pause arbeitest, dann riskierst du bestenfalls eine 
Abmahnung.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Niko schrieb:
>
>> Selbes auch Freitags, wenn man etwas über die 6h kommt. 1 Minute länger
>> gearbeitet und die 30 Minuten Mittagspause wird abgezogen, auch wenn man
>> sie nicht gemacht hat. Das ist ärgerlich.
>
> Wirf mal einen Blick in das Arbeitszeitgesetz, da steht z.B. dass du
> nach 6h mind. 30 Minuten Pause machen musst.
Nicht ganz. Dort steht, dass bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs 
Stunden die Arbeit für mindestens 30 Minuten zu unterbrechen ist. 
Arbeitsleistungen in den Pflichtpausen darf der Arbeitgeber nicht 
entgegennehmen oder vergüten.
> Wenn du mehr als 6 Stunden
> ohne Pause arbeitest, dann riskierst du bestenfalls eine Abmahnung.
Dies zuätzlich zum Vrrlust des Vergütungsanspruchs.

von Niemand (Gast)


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Shorty schrieb:
> Wirf mal einen Blick in das Arbeitszeitgesetz, da steht z.B. dass du
> nach 6h mind. 30 Minuten Pause machen musst. Wenn du mehr als 6
> Stunden ohne Pause arbeitest, dann riskierst du bestenfalls eine
> Abmahnung.

https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__4.html
Arbeitszeitgesetz (ArbZG) -  § 4 Ruhepausen
"Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mind. 30 
Min. bei einer Arbeitszeit (AZ) von mehr als 6 bis zu 9 Std. u. 45 Min. 
bei einer AZ von mehr als 9 Std. insgesamt zu unterbrechen. ...
Länger als 6 Std. hintereinander dürfen AN nicht ohne Ruhepause 
beschäftigt werden."

Wo steht da was von einer Abmahnung? Das sind die Auflagen für den AG.

Beitrag #7153082 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Horst V. (hoschti)


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Wenn der AG es fair umsetzt, wird nach sechs Stunden die Uhr einfach für 
mindestens eine halbe Stunde sngehalten/eingefroren und läuft dann 
weiter. So wird das auch bei uns gemacht (SAP). Heist im Klartext: 6:03 
Stunden erfasst ergibt genau 6 Arbeitsstunden. 6:35 erfasst führt zu 
6:05 Arbeitsstunden.
Dem Gesetz ist genüge getan und keiner wird betrogen.

von Niemand (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Arbeitsleistungen in den Pflichtpausen darf der Arbeitgeber nicht
> entgegennehmen oder vergüten.
Das Arbeitszeit-Gesetz dient dem Schutz des AN, der AG macht dann aber 
in seiner BVO eine Kehrtwendung, um der Gefahr ggn. ihn  selber 
vorzubeugen, dem AN die Verantwortung für sein Tun zu übergeben.
Arbeitsprozesse werden aber vom AG eingerichtet u. sind von diesem zu 
steuern, was ihn meist recht herzlich wenig interessiert.
Wann die Pause zu machen ist steht auch nicht im AZ-Gesetz, nur der 
zeitl. Rahmen dazu.
Im Innendienst lässt sich das meist recht einfach umsetzen, wenn man 
nicht gerade Termine im Haus mit fremden Kunden hat, wo es nicht um 
Gespräche oder schwierige Verhandlungen geht.

von Manfred (Gast)


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Niemand schrieb:
> Crazy H. schrieb:
>> Gibt auch Firmen die genauer sind und mit Industrieminuten arbeiten,
>> d.h. 1h = 100min
> Troll-Beitrag oder nicht überlegt, dann komm ich dort bei 8 Std am Tag
> auf satte 800 min , macht umgerechnet in Std. dann wieder 13,33 Std. ?

Nicht überlegt oder das Dezimalsystem nicht verstanden. War bei uns auch 
so, jeden Monat gibt es ein Stundenjournal und da stehen zum Beispiel 
7,68 Stunden. Dann muß man halt rechnen, 60x0,68=41 Minuten.

Korrekt geschrieben zeigen dann Komma oder Doppelpunkt die Notation:
1
7,68 = 7:41

Horst V. schrieb:
> Wenn der AG es fair umsetzt, wird nach sechs Stunden die Uhr einfach für
> mindestens eine halbe Stunde sngehalten/eingefroren und läuft dann
> weiter.

Kenne ich ähnlich, der Betrieb hat trotz Gleitzeit festgelegte 
Pausenzeiten 09:00..09:15 und 12:00..12:30. Bucht man um 09:05 Beginn, 
zählt der erst ab 09:15. Geht man um 12:35, hat man eben 30 Min Pause 
gehabt. Ist eine klare Regelung, über die sich niemand beklagt hat.

von Niemand (Gast)


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Manfred schrieb:
> Nicht überlegt oder das Dezimalsystem nicht verstanden.

Mein Fokus lag bei dem Problem der Zeiterfassung mit den echten 
einfachen Minuten, aber wenn da Einer was mit 1h = 100 min. hinschreibt, 
habe ich halt vorgerechnet was dabei so rauskommt nach 
Otto-Normal-Verbraucher.
Mit son nem Um-Rechnungs-Kurs, der sowieso nur intern in der Industrie 
verwendet wird, wo eine Minute nur 36 sec. hat, um auf Projekte 
einfacher zu buchen, wird hier 98% der Leute nie u. nicht tangieren.
Die Std. zählten bei uns früher nur nebensächlich, denn wichtiger war 
was am Tag geschafft wurde, und das heute noch viel mehr.
Aber die Einzel-Leistungs-Erbringung ist wohl bei den Meisten hier nur 
ein unbekannter Begriff?

Manfred schrieb:

> Nicht überlegt oder das Dezimalsystem nicht verstanden. War bei uns auch
> so, jeden Monat gibt es ein Stundenjournal und da stehen zum Beispiel
> 7,68 Stunden. Dann muß man halt rechnen, 60x0,68=41 Minuten.
>
> Korrekt geschrieben zeigen dann Komma oder Doppelpunkt die
> Notation:17,68 = 7:41
Wer nach Leistung bezahlt wird, also fertige u. erbrachte, was wohl hier 
fast niemand zu kennen scheint, der legt seine Prioritäten ganz wo 
anders hin.
Denn da kannst du so lange rumbasteln wie du willst und Min. schreiben, 
die dann bei der Ab-Rechnung niemanden interessieren, oder nur ein müdes 
Lächeln beim Drüberschauen des Hr. Aufmaß-Prüfer erzeugen.

> Horst V. schrieb:
>> Wenn der AG es fair umsetzt, wird nach sechs Stunden die Uhr einfach für
>> mindestens eine halbe Stunde sngehalten/eingefroren und läuft dann
>> weiter.
>
> Kenne ich ähnlich, der Betrieb hat trotz Gleitzeit festgelegte
> Pausenzeiten 09:00..09:15 und 12:00..12:30. Bucht man um 09:05 Beginn,
> zählt der erst ab 09:15. Geht man um 12:35, hat man eben 30 Min Pause
> gehabt. Ist eine klare Regelung, über die sich niemand beklagt hat.
Da würde es auch nichts bringen sich zu beklagen, sondern sich 
anzupassen, u. damit wird die Sache dann eher ein Hemmschuh für Leistung 
in der Zeit.
Mach sowas mal draußen im techn. Außendienst oder auf ner Baustelle, die 
Kollegen zeigen dir nen Vogel.

von Hans (Gast)


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Nach 6 Stunden Arbeitszeit kann man nicht immer automatisch die Arbeit 
unterbrechen. Wenn Kunden zu einer längeren Besprechung da sind, kann 
ich nicht einfach sagen, so ich mache nun 15 Minuten Pause. Das Problem 
habe ich vor allem, wenn am späten Nachmittag jemand externes da ist und 
es kein Ende gibt. Da muß man die Geh-Zeit rückwärtig stempeln, um die 
10h Regelung nicht zu verletzen.

Das mit den maximal 10h am Tag wurde uns vom neuen Chef eingeprägt, daß 
wir keinesfalls drüber dürfen und zur Not bei Außendiensttätigkeit auch 
kurz vor dem Ziel ein Hotelzimmer nehmen müssen, sonst gibt es eine 
Abmahnung. 3 Wochen später war eine Messe angesagt und man wurde 
angewiesen, daß mehr als 11 h gearbeitet werden mußte, damit der 
Messestand fertig ist. Die Ruhepause zwischen 2 Arbeitstagen war dann 
auch auf einmal egal... Solange nichts passiert, kräht kein Hahn danach. 
Aber wenn was passieren würde, ist der Chef dran.

von Udo S. (urschmitt)


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Shorty schrieb:
> Aber das meinte ich nicht. Ich meinte die Situationen, wo man mit einem
> Problem zur Kaffeeküche geht und mit der Lösung zurückkommt.

Gibt es auch, aber genauso oft gibt es das das Kollegen dann ihr Problem 
lautstark diskutieren und du selber und andere in keiner Weise 
abschalten können.
Dabei ist das Abschalten für 5 oder 10min oft genug genau das was einem 
danach zu guten Ideen kommen lässt. Zumindest bei mir.

von Udo S. (urschmitt)


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Hans schrieb:
> und man wurde
> angewiesen, daß mehr als 11 h gearbeitet werden mußte,

War das schriftlich oder mündlich!

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

Erstens könnte man das System leicht zu seinen Vorteil ausnutzen und 
zweitens muss man schon in der überwachten Produktion im Akkord arbeiten 
das man (wohl jeder der es irgendwie kann - hier im Forum wohl weit über 
95%) nicht selbst dafür sorgt das bei einen 8,x Stunden Arbeitstag nicht 
real irgendwas zwischen 6h und 7h45Min gearbeitet wird.
In jeden einigermaßen nicht streng überwachten Job der nur ein wenig auf 
Kreativität und nicht simpel "abzählbaren" Ergebnissen basiert ist das 
möglich und wird praktiziert.
Fahrzeuge gegen Geld wird in diesen Forum wohl niemand bewegen und 
irgendwas in Akkord produzieren auch nicht.
Nur die welche sowieso am wenigsten verdienen und dabei am härtesten 
Körperlich arbeiten, arbeiten von 8,x Stunden auch wirklich 8,x Stunden 
- soviel zur Gerechtigkeit (Und nein alle anderen sollen nicht jetzt 
auch jede Minute arbeiten sondern...)
Wer nicht in solchen Jobs festhängt und behauptet das er jede Minute 
Arbeitet (je "höherwertiger" und kreativer der Job umso schwieriger ist 
es sowieso fest zu legen was genau Arbeiten ist) arbeitet lügt.

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

Lothar M. schrieb:
> Ja, so eine Kaffeküche ist gleich nebenan. Und ich kann immer gut hören,
> was da produziert wird. Von Montag bis Mittwoch mittags wird erzählt,
> was man letzes Wochenende gemacht hat. Und ab Mittwoch nachmittags wird
> dann erzählt, was kommendes Wochenende dran ist.

Das Büro ist zwar nicht meine Welt aber auch in Werkstätten und erst 
recht im "Handwerkeraußendienst"  gibt es das - und es muss einfach so 
sein, und das meine ich jetzt ernst und ohne jede Ironie.

Jeder AG der das nicht zulässt (was sowieso schwer umzusetzen ist) ist 
ein dummer Arbeitgeber - weil solche bezahlten "Pausen" für zufriedene 
und Leistungsbreite AN sorgen, die dann auch nicht streng nach Dienst 
(sowohl Aufgabenbereich als auch die Minutengenaue Arbeitszeit) 
Arbeiten.
Viele AG haben das verstanden, bei weiten aber leider noch nicht alle.

von Percy N. (vox_bovi)


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Hans schrieb:
> Solange nichts passiert, kräht kein Hahn danach. Aber wenn was passieren
> würde, ist der Chef dran.

Das Blöde ist, dass auch so genug passiert, was Du erst in einigen 
Jahren benerken wirst, ohne es zuordnen zu können.

von Juniormanager (Gast)


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Wo genau ist das Problem? Meine Untergebenen müssen eh täglich 
mindestens 2 unbezahlte Überstunden machen.

von Purzel H. (hacky)


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> Wo genau ist das Problem? Meine Untergebenen müssen eh täglich
mindestens 2 unbezahlte Überstunden machen.

Das waeren dann je eine Stunde auf Instagram und eine auf Facebook 
stoebern, und waere noch eine Stunde P*rn inklusive, die braucht's 
sowieso ..

: Bearbeitet durch User
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