Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Abwärtswandler als Konstantstromquelle fuer LEDs


von Maximilian G. (chainex)



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Hallo zusammen,

ich wollte meine ersten Gehversuche mit Auf/Abwärtswandlern machen und 
habe versucht eine Konstantstromquelle zu realisieren.
Ich weiß, dass es bereits solch einen Artikel hier im Forum gibt, wollte 
jedoch zum einen nicht so weit vom referenzdesign abweichen, noch eine 
PWM Steuerung machen.

Nun steh ich in meiner selbst gegrabenen Grube und versuche 
herauszufinden warum die Schaltung nicht so funktioniert wie ich will.

Mir würde es sehr helfen, wenn mir jemand erklären könnte, warum das was 
ich da fabriziert habe nicht funktioniert.

Zum Funktionsprinzip: Der Step-Down-Wandler wandelt die 12V in eine 
Ausgansspannung welche ein (semi-)genauen Strom durch einen 1Ohm 
Widerstand fließen lässt.
Eingestellt wird dieser Strom indem der Regler Ein bzw. Ausgeschaltet 
wird.
Das Ein und Ausschalten geschieht indem der OPV die Soll mit der 
Ist-Spannung vergleicht und den Regler Ein bzw. Ausgeschaltet.

Das Fehlerbild ist wie folgt:
Der Ausgangsstrom folgt dem eingestellten bis ca 150mA, danach bleibt 
der Ausgangsstrom bei max 150mA während die Referenz bis auf 800mA geht.

PS: "Referenz" ist natürlich etwas hoch gegriffen. in Zukunft soll da 
eventuell ne Z-Diode her. Aber Genauigkeit ist hier nicht das Ziel.

EDIT:
Bei den Oszi Bildern ist Gelb = PIN 2 des ICs, Blau = Istwert, Pink = 
Sollwert

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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1N4007 ist VIEL zu lahm dafür!

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Hallo, hier ein anderer Vorschlag. R1 musst Du noch anpassen. Wenn Du 
die LEDs noch dimmen willst, würde ich eine Konstantspannung mit 
Vorwiderstand nehmen und mit einem MOSFET schalten oder keine getaktete 
KSQ nehmen.
Gruß Carsten

von Chainex (Gast)


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H. H. schrieb:
> 1N4007 ist VIEL zu lahm dafür!

Die 1N4007 wurde nun durch eine 1N5817 ersetzt. So komme ich jetzt 
immerhin auf 200mA. Die Spannungsverläufe habe ich mir jetzt noch nicht 
angesehen.

Carsten-Peter C. schrieb:
> Hallo, hier ein anderer Vorschlag. R1 musst Du noch anpassen. Wenn Du
> die LEDs noch dimmen willst,

Das war die ursprüngliche Idee, leider hatte ich keinen passenden 
Leistungswiderstand und dachte der Spannungsfall wird mit 1,25V zu groß.

Carsten-Peter C. schrieb:
> würde ich eine Konstantspannung mit
> Vorwiderstand nehmen und mit einem MOSFET schalten oder keine getaktete
> KSQ nehmen.

Also auf 7V Abwärtswandeln und einen Widerstand für 700mA 0,55V 
(7V-(3x2,15V)) auslegen? Das wäre dann klassisch LED mit Vorwiderstand, 
hab ich das richtig verstanden?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Wenn du das schon mit dem Uraltteil MC34063 machen willst, dann schau 
dir den Artikel Konstantstromquelle fuer Power LED im hiesigen Wiki 
an. Die Stromeinstellung macht da der Widerstand für die 
Strombegrenzung. Das hat den Vorteil, daß nur 0.3V statt 1.25V an ihm 
abfallen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Axel S. schrieb:
> Die Stromeinstellung macht da der Widerstand für die
> Strombegrenzung.
ACK

Übrigens muss L eine richtige Speicherdrossel sein und sie muss den 
Strom vertragen.

von MaWin (Gast)


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Maximilian G. schrieb:
> warum die Schaltung nicht so funktioniert wie ich will.

Du nimmst dem MC34063 jede Möglichkeit zu Regeln durch deinen 
vorgeschalteten Komparator.

Der MC34063 schaltet mit deinen 470pF für 28us ein und für 1.8us aus. 
Wegen der langen EIN Zeit an hoher Spannung (im Vergleich zur 
Ausgangsspannung) steigt der Strom in der Spule, fällt aber nicht mehr 
auf 0. Irgendwann ist der Strom 1.5A hoch, so dass die 0.22R an Rsc die 
EIN Zeit verkürzen, aber nicht auf 0, sondern so auf 1/10tel.

Wenn dein Komparator den Feedback-Eingang hochreisst, stoppt der MC34063 
bis der Komparator wieder unter die Schaltschwelle kommt. Wegen der 
dicken 550uF taktet er eher in Bursts.

Damit ein MC34063 ordentlich funktioniert, braucht es genaue 
Bauteilanpassung.

http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/smps/abw_smps.html

Erst mal, bei 12V-0.33V rein und ca. 7.15V raus müsste das 
Impuls-Pausen-verhältnis ca. 12:7 sein. Dann möchte der MC34063 um 
sauber zu regeln, dass der Strom pro Impuls ganz auf 0 fällt 
(diskontinuierlich). Der Spitzenstrom geht damit bis 1.5A, deine 0.22 
Ohm sind richtig, aber bei 50kHz hätte die Spule nur 39uH. Deine 470pF 
führen zu 50kHz, aber wie bekommt man die ein/aus Zeit auf 12:7 statt 
16:1 ? Da sie zwischen 0.4 und 1.2V schwankt und du feste 12V am Eingang 
hast mit einem Widerstand von VCC an Ct von ca. 180k. Achtung, der 
simple Widerstand hat auch einen Nachteil in dem er weiter lädt selbst 
wenn der Oszillator durch feedback angehalten wird, daher die slope 
compensation Schaltung mit dem Transistor in manchen Applikationen.

Nun bleibt der MC34063 so lange aus, wie die der Strom durch den Shunt 
die Spannung am Shunt über der Komparatorspannung hält und das hängt vom 
Ausgangselko ab. Deiner ist viel zu gross, wenn man nicht langsame 
burst-pulse Will. Er sollte vom letzten Puls über die Schaltschwelle 
geladen werden und dann die 7us Ausschaltzeit etwas verlängern, auf 8 
bis 9 us, um sauber zu regeln.

Die Energie in der Spule beträgt 0.5 x 39uH x 1.5A ^ 2 = 44uJ. Ein 550uF 
Elko (14000uJ bei 7.15V) wird damit um nur 0.01V aufgeladen. Kaum 
relevant. Nimm 47uF oder 10uF damit sich auch was tut, aber achte auf 
hohe Ripplestrombelastbarkeit.

Wenn du alle Bauteile richtig austariert hast (ich hab z.B. den 
erheblichen Spannungsabfall von 1.5V im Schalttransistor des MC34063 
ignoriert), lädt der MC34063 die Spule von 0 bis 1.5A in 12us, schaltet 
ab, lädt den Ausgangselko mit diesem Impuls so dass der Komparator von 
AUS nach EIN schaltet und hält den Oszillator an bis die Spule entladen 
ist, ob das nun 7 oder 9 us dauert, dann sinkt die Spannung am Elko bis 
der LED Strom sinkt und dann schaltet der Komparator ab und der nächste 
Impuls beginnt. Du merkst, dass für dieses schnelle Schalten ein LM358 
zu langsam ist, du brauchst einen schnelleren Komparator. Oder: ich 
würde ihn weglassen, den shunt von 1 Ohm auf 1.5 Ohm vergrössern und 
direkt an fb legen.

Bleibt noch die Variante, den MC34063 in kontinuierlichen Betrieb zu 
zwingen durch eine grössere Spule, deine 400uH. Dann muss man den 
Spitzenstrom verringern, deine 0.22 Ohm werden eher 0.33 Ohm. Wenn die 
Regelung wie oben beschrieben pro Impuls erfolgt, regelt er dann auch 
kontinuierlich richtig.

Da es dir beim Basteln nicht auf Anhieb gelingt, den 180k so anzupassen, 
dass der MC34063 kontinuierlich durchläuft, gibt es Irritation weil er 
den abgeschalteten Oszillator weiter lädt. Lass dich nicht verwirren, es 
funktioniert erst wenn er bei 50kHz bleibt und nicht auf 25 oder gar 
5kHz zurückfällt.

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Chainex schrieb:
> Das wäre dann klassisch LED mit Vorwiderstand,
> hab ich das richtig verstanden?

Hallo, ich habe viel ausprobiert. Auch andere Regler wie der HV9961 oder 
LM2576 sowie fertige KSQ konnten mich nicht wirklich überzeugen. Wenn Du 
nur wenig abdimmen willst funktionieren sie alle ganz gut, aber über den 
ganzen Bereich eher nicht. Das sind meine Erfahrungen, andere mögen da 
mehr Glück haben. Vielleicht ist mein Treiber was für Dich.
http://carstenpetercarstensen.homepage.t-online.de/dimmer.html
 Wenn der im warmen Zustand eingestellt wird, ist der Strom recht stabil 
und lässt sich super dimmen. Als NT nutze ich ein einstellbares 
Hutschienennetzteil. Die bekommt man manchmal bei eBay für kleines Geld.
Viel Erfolg.  Gruß Carsten

von Maximilian G. (chainex)


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Soo ich habe versucht aus dem Feedback eine V2 zu basteln.

Könnte das so funktionieren oder gibt es noch  Denkfehler? :)

von MaWin (Gast)


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Maximilian G. schrieb:
> Könnte das so funktionieren

Nein, nein, nein.

> oder gibt es noch  Denkfehler? :)

Jede Menge.

Der IRF9Z34 ist ein PMOSFET.

Du versuchst mit ihm wohl das Problem zu lösen, dass ein NMOSFET an der 
Stelle das PWM Signal invertieren würde, das geht so aber nicht.

10k als pull up macht den Umschaltvorgang auch viel zu langsam.

Die Schaltung geht also gar nicht.

von Chainex (Gast)


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MaWin schrieb:
> 10k als pull up macht den Umschaltvorgang auch viel zu langsam.

Das wäre ja noch vergleichsweise einfach zu lösen oder? Kleinerer 
Pull-Up? Als Rechengrundlage dann die Betriebsfrequenz des ICs und die 
Kapazität des Mosfet?

MaWin schrieb:
> Du versuchst mit ihm wohl das Problem zu lösen, dass ein NMOSFET an der
> Stelle das PWM Signal invertieren würde, das geht so aber nicht.

Warum funktioniert das nicht? Wäre ein Transistor statt des Mosfets 
besser?

Würde wenigstens mein "Feedback" über das Poti so funktionieren wie ich 
mir das vorstelle oder bin ich da auch noch aufm Holzweg?

von MaWin (Gast)


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Chainex schrieb:
> Würde wenigstens mein "Feedback" über das Poti so funktionieren wie ich
> mir das vorstelle

Bin ich ehrlich gesagt überfragt, ich weiss nicht, wie niederohmig der 
CS Eingang des MC34063 ist, ob der mit 10k Quellimpedanz noch 
funktioniert wie vorgesehen, denn eigentlich hat der um 1 Ohm. Ich frage 
mich eher, wozu man ein Poti haben will, 700mA kann man (wegen 
Schwankung der Ucs) auch durch einen ausgemessenen Festwiderstand 
erreichen.

von Chainex (Gast)


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Mir ging es darum den Strom während des Betriebs von 150-700mA 
einzustellen.

Im Datenblatt des MC34063 stand:
I_pk_switch = 2I_out(max);
R_sc = 0.3/Ipk(switch);

d.h. für mich bei:
I_out(max) = 700mA
I_pk_switch = 1,4A
R_sc = 0,214Ohm; @700mA

und bei:
I_out(max) = 150mA
I_pk_switch = 0,3A
R_sc = 1Ohm; @150mA

Soviel zum Shunt, die paralellen 10k habe ich genommen um die Spannung 
vom Shunt abzugreifen.
-> Ah jetzt verstehe ich erst was du meinst. Wenn der I_pk-Eingang zu 
niederohmig ist kann nicht der für die Referenz benötigte Strom durch 
den 10k Poti fließen bzw es fällt Spannung über eben diesen ab.

von MaWin (Gast)


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Chainex schrieb:
> Mir ging es darum den Strom während des Betriebs von 150-700mA
> einzustellen.

Heisst 1.5V oder 1.1W Verlust bei 700mA.

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