Hi zusammen! Ich heiße Justus und muss mich mich als Anfänger mit Vorkenntnissen einstufen. Vor 2 Jahrzehnten hatte ich ein Intermezzo mit einem Baukasten, vor 2 Jahren (Lockdown) habe ich mein Interesse reaktiviert. Ich hatte bisher ein Netzteil (gwinstek 4323) und habe mir anstelle eines Urlaubs dieses Jahr ein Oszilloskop gekauft. Da ich jetzt Signale anschauen kann ergeben sich natürlich Fragen über Fragen. Der Thread hier geht um das Rauschen bzw Störungen vom Netzteil. Ihr kennt bestimmt das Problem wenn man einmal im Kopf wuschig ist... Also in den Screenshots habe ich ein paar Messungen. Mir fiel auf, dass ich bei eingeschaltetem Netzteil auf einmal mehr Rauchen auf dem Schirm sehe und habe angefangen zu recherchieren und zu probieren. Bei den ersten habe ich die Tastspitze einfach neben dem Power Kabel liegen. Mit dem gnd Clip hab ich die Spitze kurz geschlossen. Das ist das so etwas wie eine Antenne, ohne ist aber 50 Hz extrem dominant. Ich habe bei meiner Suche bis jetzt als Ursachen für Störungen beschrieben gefunden: 1) Man sieht gar nicht das Netzteil sondern Störungen aus der Umgebung des Raumes. Wenn das so wäre, dürfte aber der Pegel sich nicht unterscheiden je nachdem ob power Kabel eingesteckt sind, bzw ob das Netzteil aus oder eingeschaltet ist. Richtig? 2) Das Netzteil hat Ripple. Ripple müsste ich als Schwankung der Ausgangsspannung mit dem Takt sehen wenn sich ein Angangselko entlädt und auflädt oder? 3) Es gibt Probleme mit getakteten Störungen auf dem Schutzleiter und man misst mit dem Scope eher einen Spannungsabfall seiner eigenen Zuleitung. (oder so ähnlich ich glaube da habe ich nicht alles zu 100% begriffen) Lässt sich das irgendwie testen? Für mich schließe ich so was eher aus, ich habe ja den Tastkopf bei den ersten Screenshots gar nicht angeschlossen. Wenn das aber in diese Richtung geht bitte ich noch um Erklärung und ob man da was gegen tun kann. Ich hab alles in einer Mehrfachsteckdose. 4) Das Netzteil schickt über den Ausgang Rauschen von seiner eigenen Elektronik huckepack aus dem Ausgang raus. Irgendwie kommt mir das so vor. 5) Gibit es sonst noch Ursachen??? Ich hab mir noch einen Adapter von Banane auf BNC bestellt. Damit soll man das wirkliche Rauschen messen können. Tastkopf mit dem Pummeladapter dann direkt an NBC anschließen. Darauf bin ich noch gespannt. Also kann mir jemand behilflich sein bei der Erklärung a) was da vor sich geht, b) ob das unvermeidbar ist oder ob ich weniger Störpegel bekommen kann. Wenn man einen Kondensator an der Schaltung hat sollter doch Rauschen kurzschließen. Sehen tue ich das nicht, aber kann ja auch messblindheit sein c) ob ich aus dem zusätzlichen Rauschen einmal Probleme bekommen könnte wenn ein Verstärker dieses doch zusätzlich als Störung oben drauf bekommt. Ich danke euch
Schau mal wer das noch so findet und was dazu erklärt wird: https://www.youtube.com/watch?v=UxEG-gMXnoQ
Shaw's Pete schrieb: > Gibit es sonst noch Ursachen??? Irgendwelche EMV. Und deren Wechselwirkung mit dem Messgerät. > b) ob das unvermeidbar ist Ja. Du musst immer damit rechnen, dass du Artefakte siehst. Und du musst Störungen ignorieren lernen. Was z.B. im Bild daneben_output_ein.png auf der rechten Bildhälfte zu sehen ist, nennt sich Aliasing und passiert, wenn ein hochfrequentes Signal zu langsam abgetastet wird. Es bringt dir aber gar nichts, wenn du dieses Signal "richtig" darstellst, weil dich ja ein völlig anderer Zeitbereich/Frequenzbereich interessiert. Es ist, wie wenn du an einem Multimeter, bei dem die Anzeige dauernd zwischen 1,56 und 1,57 schwankt dann einfach den Mittelwert oder einen der beiden anderen Werte als "Messwert" nimmst. Wohl wissend, dass da noch mehr sein muss...
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Erster Fehler: die gelbe Messung gehört schono optisch nicht rein. Die war aus einer anderen Reihe. Bitte ignorieren.
Ich bemerke, dass ich mich anmelden sollte - die Totzeit beim posten (Spamfilter?) ist ja doch blöde. Dann vielen Dank für eure Antworten! Es scheint ja dann doch so, dass obwohl ich 20 MHz als Bandbreite habe, noch eine Menge der externen Störungen zur Messung kommen. Vielleicht müsste ich mal über einen Aluhut nachdenken... Und Lothar M.: ja, vieeel zu lernen ich noch habe. Dass ich mich mutig als Anfänger mit Vorkenntnissen bezeichnet habe scheint richtig, denn irgendwie bin ich ja weit von einem Gesamtüberblick entfernt. Heißt auf Deutsch dass ich mich garantiert irgendwann von einem Phantom ins Bockshorn jagen lassen werde, weil ich mir etwas zusammen interpretiere was eigentlich gar nichts zur Sache tut. Das sind ja frustrierende Aussichten ;-))
"Wer misst, misst Mist" - abgedroschen, aber wahr. Du wirst mit dem Oszilloskop immer wieder verwirrende Artefakte sehen, die für die Messung irrelevant sind.
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Mark S. schrieb: > "Wer misst, misst Mist" - abgedroschen, aber wahr. Du wirst mit dem > Oszilloskop immer wieder verwirrende Artefakte sehen, die für die > Messung irrelevant sind. Ich besitze auch so ein Siglent DSO mit 2GS/s - aber manchmal denke ich, für gewisse Messungen wär ich mit einem alten, analogen Hameg besser bedient gewesen. Aber ich fange ja auch erst an mit der Elektronik...
Mark S. schrieb: > "Wer misst, misst Mist" Eigentlich geht der Spruch so:"Wer mit Mist misst, misst Mist"
Gerti schrieb: > Ich besitze auch so ein Siglent DSO mit 2GS/s - aber manchmal denke ich, > für gewisse Messungen wär ich mit einem alten, analogen Hameg besser > bedient gewesen. Es hilft schon, wenn man die Messbandbreite herabschalten kann auf 20MHz. Ansonsten wirst Du im Laufe der Zeit die zahlreichen features eines DSO im Vergleich zum Analogen Scope schätzen lernen. Nach jahrzehntelanger Benutzung habe ich mein Hameg Analog Scope einer Schule geschenkt - und dort steht es vermutlich auch nur in irgendeiner entlegenen Ecke herum.
Grüß Euch! mein ursprüngliches Thema hat mich noch nicht losgelassen. Ich habe in den letzten Wochen einiges gebastelt, aber auch weiter gelesen und studiert... hat aber noch nicht gereicht um alleine klar zu kommen. Vielleicht lässt der Thread ja noch Erkenntnisse zu. Ich habe bei der Suche das Video gefunden, was mir auch recht plausibel erscheint beim ansehen. Zu verallgemeinern ist aber dann immer noch ne andere Sache. https://www.youtube.com/watch?v=VkdtESI6C74 Darin erklärt der Autor Die überraschende Erkenntnis für mich ist, dass die kurzgeschlossene Tastspitze an nur einem einzigen Terminal bei dem erklärten common mode noise ausreicht um Störungen zu bekommen. Bei den angehängten Screenshots habe ich genau das gemacht. Einfach am Netzteil, keine Last. Könnte es sein, dass das gpp4323 eine Menge common mode noise erzeugt? Kann ich kaum glauben, weil das im oben gelinkten Testvideo nicht erwähnt wird. Dass ich mit der Kurzschluss-Schleife einen Radiosender sehe, halte ich für unwahrscheinlich, weil ohne Kontakt zum Netzteil oder dem alten Linearnetzteil jeweils Unterschiede da sind.... Kann ich da noch etwas untersuchen? https://digilent.com/blog/scope-noise-due-to-ground-issues-part-one/ Dieses Video fand ich auch. Wenn ich es recht verstehe ist das Hauptproblem, dass die gnd Potentiale leicht unterschiedlich sind. Ich habe alle Geräte in einer Mehrfachsteckdose - da kann man doch gar nicht dichter zusammen anschließen. Auffällig ist wenn ich das Linearnetzteil einschalte sehe ich kurz große Störungen am Scope auch wenn gar nichts angeschlossen ist...liegt das an einem Einschaltstrom? Warum aber sehe ich dann in den Screenshots nicht auch gnd Störungen beim Linearen? Es macht mich wahnsinnig. Ich hoffe sehr, ihr könnt euch noch mal motivieren mir zu helfen. Das macht mich jetzt doch gaga
Lesenswertes Paper, berührt u.A. auch dein Problem, weil es doch zeigt, wo die Fallstricke liegen: Linear Technology Application Note 70 - A Monolithic Switching Regulator with 100μV Output Noise. Appendix B geht speziell auf die Messtechnik ein.
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