Hallo, ich wollte mal einen Datenschutzskandal erzählen (ist aber schon älter): Ich habe vor ~20 Jahren meinen Arbeitgeber gewechselt und vom alten Arbeitgeber eine Abfindung erhalten. In der Steuererklärung konnte das Finanzamt das wohl nicht zuordnen und ist damit an meinen neuen Arbeitgeber herangetreten. Aus meiner Sicht eine eindeutige Verletzung meines Datenschutzrechtes (habe damals aber nichts unternommen). Wie seht Ihr das? Markus
Markus schrieb: > Wie seht Ihr das? Damals gabs noch keine gesetzliches Grundlage für Datenschutz wie heute, die DGSVO ist erst seit 05/18 anzuwenden https://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz-Grundverordnung Ausserdem solltest Du doch froh sein, wenn das Finanzamt deine Gehaltszahlen direkt von der Quelle holt und nicht jedesmal dich kontaktiert. Schliesslich führt ja auch der Arbeitgeber den Steueranteil deines gehalt direkt an das FA und wiederum nicht du. Und natürlich hat deas Finanzamt das Recht deine Arbeitgeber zu kontaktieren, auch wenn das einem Möchtegernsteuerhinterzieher nicht passt. Ebenfalls ist das Geldwäschegesetz zu beachten, das dürfte auch etwas älter als der Datenschutz sein.
Alt-Zopf-Entsorger schrieb: > Und natürlich hat deas Finanzamt das Recht deine Arbeitgeber zu > kontaktieren, > auch wenn das einem Möchtegernsteuerhinterzieher nicht passt. Kontaktieren =/= persönliche Daten teilen
Johannes O. schrieb: > Alt-Zopf-Entsorger schrieb: >> Und natürlich hat deas Finanzamt das Recht deine Arbeitgeber zu >> kontaktieren, >> auch wenn das einem Möchtegernsteuerhinterzieher nicht passt. > > Kontaktieren =/= persönliche Daten teilen Das Finanzamt darf auch die zur Steuererhebung nötigen (persönlichen) Daten erfregen und verarbeiten. Also bspw. religionszugehörigkeit, Familienstand, Gehalt und was sonst so auf der Lohnsteuerkarte steht resp. stand.
Alt-Zopf-Entsorger schrieb: > Das Finanzamt darf auch die zur Steuererhebung nötigen (persönlichen) > Daten erfregen und verarbeiten. Also bspw. religionszugehörigkeit, > Familienstand, Gehalt und was sonst so auf der Lohnsteuerkarte steht > resp. stand. Ja, natürlich. Das ist/war ja nicht das Problem. Problematisch war, daß vom Finanzamt an meinen neuen Arbeitgeber Informationen über die Abfindungszahlung des alten Arbeitgebers gegangen sind.
Markus schrieb: > Problematisch war, daß > vom Finanzamt an meinen neuen Arbeitgeber Informationen über die > Abfindungszahlung des alten Arbeitgebers gegangen sind. 1.) Wenns sich gelohnt hat, weiß dein neuer Boss gleich was er zahlen muss wenn er dich feuert. ;) 2.) Bist du selbst schuld. Mach saubere Angaben, trage die Daten in die richtigen Felder ein, und lege Beweise (Gehaltsabrechnung etc.) dabei. Dann würde eine Klage sogar Erfolg haben. Damals und heute erst recht. 3.) Wegen deiner Schlampigen Arbeit haben die halt einen Fehler weiterverarbeitet, den DU gemacht hast. Sonst hätten sie dein ALTEN Arbeitgeber gefragt. !!! Ach und mit Datenschutz hat das selbst heute wenig zu tun. Grund : Pkt. 2 + 3. Wenn ich den sage woher die Kohle kommt, dürfen die NUR die QUELLE fragen und keine Quelle NACH den Zeitpunkt. Aber dazu müssen sie die Quelle halt wissen. Und dabei geht es um JEDE Quelle wo Kohle herkommt. s.o. Geldwäschegesetz.
Markus schrieb: > Problematisch war, daß > vom Finanzamt an meinen neuen Arbeitgeber Informationen über die > Abfindungszahlung des alten Arbeitgebers gegangen sind. Ja und? Meines Wissens ist es nicht verboten, das die Firmen untereinander wissen was den Mitarbeitern so gezahlt wird. Es ist halt ein Unterschied ob "Personenenbezogene Daten" (Datenschutz) oder "Personaldaten. https://de.wikipedia.org/wiki/Personenbezogene_Daten Um mal ein hendsärmliges Beispiel zu nennen, die Länge deines Schniedelwutzes oder deiner bevorzugten Praxis in der Religionsausübung sind personenbeziehbare Daten bei denen eine besondere Sorgfaltspflicht beim Umgang erforderlich ist und bei deren (auch unbeabsichtigt,fahrlässigen) Weitergabe empfindlihe Strafen drohen. Angaben zur ausgefüllten Position wie eben Gehalt zählen dagegen nicht zu den besonders schützenwerten Personenbeziehbaren Daten. Es mag nicht besonders geschickt gewesen sein, das über diesen Weg Informationen ohne deine Einwilligung geflossen sind, aber ein Gerichtswürdiger Skandal war es (insbesonders damals vor 20 Jahren) nicht. Die Unternehmen hätten sich auch direkt austauschen können. Man könnte in diesem Zusammenhang auch die Forderung nach Offenlegung aller Gehälter/Zahlungen wie bspw. in Schweden seit Jahrzehnten üblich verweisen. Compliance-regeln insbesonders die zur Transparenz von Geschäftsvorgängen wären auch ein Punkt der hier mit reinspielt.
Markus schrieb: > Ja, natürlich. Das ist/war ja nicht das Problem. Problematisch war, daß > vom Finanzamt an meinen neuen Arbeitgeber Informationen über die > Abfindungszahlung des alten Arbeitgebers gegangen sind. Die Geschichte in dieser Form glaube ich dir nicht. Es gibt keinen Grund für das FA sich mit deinem neuen Arbeitgeber wegen einer Zahlung des alten Arbeitgebers in Verbindung zu setzen. Welche Erkenntnisse sollte das FA daraus gewinnen? Entweder du unterschlägst hier wichtige Details, oder die Geschichte ist frei erfunden.
Phasenschieber S. schrieb: > Die Geschichte in dieser Form glaube ich dir nicht. > Es gibt keinen Grund für das FA sich mit deinem neuen Arbeitgeber wegen > einer Zahlung des alten Arbeitgebers in Verbindung zu setzen. Doch. Es gibt einen. Er hat seine Papiere so mies ausgefüllt das das FA da kein Durchblick hatte und den falschen aber für sie lt. Unterlagen richtigen genommen haben. Zu seiner Entschuldigung muss ich sagen, das ich damals mir Hilfe bei einer Software geholt habe, wo mir das sauber erklärt wurde was ich wo eintippen sollte. (War die von WISO). Dann habe ich die Papier artig dahin getragen und Kleinigkeiten gleich geklärt. Ergebnis : Meine fette Kohle die ich zu viel an Steuern bezahlt hatte war nach weniger als 4 Wochen auf den Konto. Wenn man den Deutschen 2 Kg Papier pro Vorgang gibt und die ordentlich sortiert sind sie glücklich und man bekommt schnell was man will. Aussage gilt für JEDE Behörde.
Phasenschieber S. schrieb: > Die Geschichte in dieser Form glaube ich dir nicht. Glaube, was Du willst. Die Geschichte ist genau so passiert. Der neue Arbeitgeber kam dann mit der Anfrage vom Arbeitsamt auf mich zu und wollte wissen, ob ich mit diese Zahlung zuordnen kann.
Markus schrieb: > kam dann mit der Anfrage vom Arbeitsamt... Jetzt ist es auf einmal das Arbeitsamt...bisher war es das Finanzamt.
Phasenschieber S. schrieb: > Jetzt ist es auf einmal das Arbeitsamt...bisher war es das Finanzamt. Stimmt. Das war ein Flüchtigkeitsfehler von mir. Muss natürlich finanzamt heissen.
Was ist interessant an einer Geschichte die angeblich vor 20 Jahren passiert ist? Hast du ein Mitteilungsbedürfnis? Oder reagierst du immer "leicht" verzögert?
... und was ist denn eigentlich das eigentliche Problem? Ist dir durch diese Anfrage ein Nachteil entstanden?
Markus schrieb: > Der neue > Arbeitgeber kam dann mit der Anfrage [...] auf mich zu und > wollte wissen, ob ich mit diese Zahlung zuordnen kann. Gegebenfalls muss er das auch, weil sich eben die abzuführende Lohnsteuer (und sozialbeiträge) nach dem im Jahr (also auch vom vorhergehenden Arbeitgeber) Gezahlten richtet und gegebenfalls noch eine "Fünftel-regelung" hineinspielt. "Anrufungsauskunft" wäre hier auch noch ein Stichwort: https://www.cmshs-bloggt.de/arbeitsrecht/abfindung-und-lohnsteuer-gefahren-fuer-arbeitgeber/ der 'neue' Arbeitgeber hat quasi das recht beim Finanzamt zu erfragen welcher Steuersatz für Dich gilt und erfährt so was du vorher versteuert hast, auch die Abfindung. Da mal dit Tabelle für 2011: https://www.steuertipps.de/download/downloads/Lohnsteuertabelle-2011.pdf Und dann wäre noch der Unterschied zwischen Lohnbuchhaltung, Arbeitgeber und Belegschaft. Was die Lohnbuchhaltung über Dich weiss, ist nicht dasselbe was dein Kollege über Dich und deine Vergangenheit weiss. Selbst Cheffe hat da Lücken.
Markus schrieb: > Hallo, > ich wollte mal einen Datenschutzskandal Wo ist der Skandal? > Ich habe vor ~20 Jahren meinen Arbeitgeber gewechselt und vom alten > Arbeitgeber eine Abfindung erhalten. > In der Steuererklärung konnte das Finanzamt das wohl nicht zuordnen Dann hast du oder der alte AG die nicht deutlich genug richtig deklariert. > ist damit an meinen neuen Arbeitgeber herangetreten. Freu dich doch, das da ein Mensch bei einer Behörde denkt und erst einmal das naheliegende untersucht. > Aus meiner Sicht eine eindeutige Verletzung meines Datenschutzrechtes Na freu dich doch dass sie die Unstimmigkeit nicht den Untersuchungsbehörden zu Drogen-, Waffen- oder Menschenhandel übergeben haben. Die hätten sicher zuerst bei dir gefragt, nur halt mit einem anderem Türklopfer. > (habe damals aber nichts unternommen). Deshalb war es kein Skandal. > Wie seht Ihr das? Ganz ruhig bleiben. Erst nachdenken.
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Musik og F. schrieb: > Wo ist der Skandal? Ich halte es für zumindestens bedenklich, dass das FA mit meinen Gehaltsdaten "hausieren" geht. Es geht meinen neuen (aktuellen) Arbeitgeber nichts an, was ich mal woanders verdient habe. Aus meiner Sicht habe ich ich alleine zu entscheiden, ob der Arbeitgeber diese Information bekommt oder nicht. Immerhin könnte diese Info auch Teil einer Gehaltsverhandlung sein (bzw. gewesen sein). Markus
Markus schrieb: > Ich halte es für zumindestens bedenklich, dass das FA mit meinen > Gehaltsdaten "hausieren" geht. Es geht meinen neuen (aktuellen) > Arbeitgeber nichts an, was ich mal woanders verdient habe. Aus meiner > Sicht habe ich ich alleine zu entscheiden, ob der Arbeitgeber diese > Information bekommt oder nicht. Immerhin könnte diese Info auch Teil > einer Gehaltsverhandlung sein (bzw. gewesen sein). Und das alles fällt dir 20 Jahre später ein? Steuererklärung sauber ausfüllen - und du hättest kein "Problem" gehabt... Und - hattest du Konsequenzen erlebt- damals bis heute?
pp schrieb: > Und das alles fällt dir 20 Jahre später ein? Ja, ist z.Zt. etwas lw im Job (Lieferkettenproblem und so...). > Steuererklärung sauber ausfüllen - und du hättest kein "Problem" > gehabt... Ja, da gebe ich Dir Recht. > Und - hattest du Konsequenzen erlebt- damals bis heute? Nein.
Also fassen wir zusammen:Markus schrieb: > Und das alles fällt dir 20 Jahre später ein? -->Festzuhalten bleibt: Gutes Gedächtnis Markus schrieb: >> Steuererklärung sauber ausfüllen - und du hättest kein "Problem" >> gehabt... > Ja, da gebe ich Dir Recht. -->"Skandal" selbst verursacht (aber die anderen müssen doch Schuld sein) Markus schrieb: >> Und - hattest du Konsequenzen erlebt- damals bis heute? > Nein. -->Hätte,hätte Fahradkette - nix passiert - so what? Tut mir ja leid für dich, wenn du Langeweile im Job hast - aber da gibt es noch so viele Dinge die liegengeblieben sind - kümmer dich!
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