Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hin und wieder 18650-Zellen per Punktschweißen über Nickelstreifen verbinden


von Kai (Gast)


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Hallo,
ich möchte gelegentlich 18650-Zellen per Punktschweißen über 
Nickelstreifen miteinander verbinden.
Gibt es einfache Möglichkeiten, wie man das zu Hause selber machen kann?
(die Nickelstreifen sind etwa 8mm breit und 0,12mm dick)

Bei Ebay und Konsorten findet man folgende Angebote:

a)
12V DIY Batterie Energiespeicher Punktschweißgerät Leiterplatte Set für 
18650
https://www.ebay.de/itm/304570601261

b)
Batterie Punktschweißgerät Punktschweißstift Handgehalten 18650-Akku 
Schweißen
https://www.ebay.de/itm/374207358872


Der Nachteil bei a) wäre für mich, dass ich keine 12V-Autobatterie zur 
Verfügung habe und dafür auch keine anschaffen möchte.

Bei b) verstehe ich das Funktionsprinzip nicht, sind dort dicke 
Kondensatoren in dem blauen Gehäuse untergebracht oder wo kommt der 
Strom her?


Gibt es ansonsten noch andere Möglichkeiten, wie man das für Hobbyzwecke 
einfach und effektiv bewerkstelligen kann?
Bastelkiste, Elkos, Mosfets, Trafos, uC usw. sind vorhanden.

von Stefan F. (Gast)


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Kai schrieb:
> https://www.ebay.de/itm/374207358872

Da wird wohl ein Akku drin sein.

Interessant finde ich das:
"Messingstangen werden durch starke Säure gereinigt und geschützt"
Steht da auch so auf englisch. Und "Germany". Aber bei den Infos zum 
Verkäufer steht "Hongkong", ohne Name ohne Adresse.

Das Foto von dem Shop ist aber schön, sieht wie ein Welness-Hotel aus. 
Die kompetenten Mitarbeiter planschen alle im Pool mit aufblasbarem 
Plastik Spielzeug oder flirten miteinander.

Sämtliche Links im Kasten "Help & Info" sind tot.

Insgesamt sieht das für mich nicht vertrauenswürdig aus.

von opa-II (Gast)


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Ich hab mir vor Jahren mit einen Mikrowellentrafo sowas gebaut
https://www.ebay.at/itm/313870082919?hash=item49141d6367:g:8UgAAOSwLuBiBMqU
ist ein bisserl aufwendiger - geht aber gut !

von H. H. (Gast)


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Kai schrieb:
> ich möchte gelegentlich 18650-Zellen per Punktschweißen über
> Nickelstreifen miteinander verbinden.
> Gibt es einfache Möglichkeiten, wie man das zu Hause selber machen kann?
> (die Nickelstreifen sind etwa 8mm breit und 0,12mm dick)

Das sind Stahlstreifen, vernickelt. Fachbegriff ist Hiluminband.

von Kai (Gast)


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Danke für die Antworten!

opa-II schrieb:
> Ich hab mir vor Jahren mit einen Mikrowellentrafo sowas gebaut
> https://www.ebay.at/itm/313870082919?hash=item49141d6367:g:8UgAAOSwLuBiBMqU
> ist ein bisserl aufwendiger - geht aber gut !

Auf den ersten Blick etwas überdimensioniert für meine Zwecke, aber 
cooles Projekt. Auch cooler Fußschalter :)
Wie funktioniert das mit den beiden Trafos, versorgt der kleinere die 
Schaltung mit Strom und der größere (Mikrowellen-)Trafo liefert den 
benötigten Strom fürs Schweißen?


Stefan ⛄ F. schrieb:
>> https://www.ebay.de/itm/374207358872
>
> Da wird wohl ein Akku drin sein.

Vom Prinzip her wird es wohl so eins sein, das 12V-Kabel in der Mitte 
versorgt die Trigger-Elektronik, der Schweiß-Strom wird extern 
zugeführt.
"Self-balancing Spot Welding Pen"
https://www.youtube.com/watch?v=Uqo8kCGixVo


H. H. schrieb:
> Das sind Stahlstreifen, vernickelt. Fachbegriff ist Hiluminband.

Danke für das Fachwort!

von Jobst Q. (joquis)


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Wenn ich es für mich nötig wäre, würde ich das mal versuchen:
https://www.youtube.com/watch?v=PHCFM5Gu5cU

Der benötigte große Strom wird direkt an der Schweißstelle erzeugt. 
Keine langen und dicke Kabel, die nur Leistung verbraten. Aber ein 
passendes Gehäuse würde ich mir schon leisten und einen Taster, der auf 
Andruck reagiert.

von Stefan F. (Gast)


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Kai schrieb:
> Vom Prinzip her wird es wohl so eins sein, das 12V-Kabel in der Mitte
> versorgt die Trigger-Elektronik, der Schweiß-Strom wird extern
> zugeführt.

Ach soooooooo
Blöd dass davon nichts in der Artikelbeschreibung steht. Das Video ist 
hilfreich.

von Peter R. (pnu)


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Meine Meinungen.

Akku 12V hat das Problem der Sicherheit: Bei den meisten vermisse ich 
eine Hochstrom-Sicherung. Was passiert, wenn einer der Mosfets 
durchschlägt und dann den Kurzschluss des Akku verursacht?  Und einen 
Bleiakku mit Schwefelsäure hab ich nicht gern in der Wohnung.

Die kleinen Pointwelder mit eingebautem Li-Akku... Auch da kann 
"Durchschlagen" eines der Mosfets passieren. Da wird dann auch der Lion 
Akku kurzgeschlossen.
Hässlich ist da der Zustand bei erschöpften Akkus: Die dann zu geringe 
Betriebsspannung öffnet die Mosfets nicht richtig, die dann auf diese 
Weise überlastet werden.

Der Fall mit dem Mikrowellentrafo hat das Problem mit der Netzspannung. 
Mit VDE-gemäßem Gehäuse für Trafo und Steuerung wird das ein erheblicher 
Aufwand, obwohl die Triac-Elektronik einladend billig ist. Und ein 
Not-Aus-Schalter für das Durchschlagen des Triac kostet nicht die Welt.


Die Lösung mit Kondensatorentladung als Energiequelle ist zwar in 
richtung Sicherheit die beste, und man kann durch die Ladespannung die 
Energie sehr gut dosieren. Nur ist halt der Aufwand für das Material 
(die Kondensatoren) recht hoch.

Das mit dem 5€ -Welder ist doch nur ein youtube-typisches Spielzeug.

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Kai schrieb:
> Gibt es einfache Möglichkeiten, wie man das zu Hause selber machen kann?

Punktlöten, aber nicht sekundenlanges Brutzeln.

von Lutz V. (lutz_vieweg)


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Wenn man einen Lötkolben mit ausreichend Leistung und Wärmekapazität in 
der Spitze hat (und damit umgehen kann), dann dürfte "Löten" für den 
Heimbedarf der bessere Ansatz sein, zumal gelötete Verbindungen 
mechanisch besser halten und auch geringere Übergangswiderstände haben 
sollten.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich für das Anlöten von 
Hiluminband an 26650er Zellen 3 mal eine Sekunde Lötzeit pro Kontakt 
benötige: 1s für das Verzinnen des Hiluminbands, 1s für das Verzinnen 
des Kontakts an der 26650er Rundzelle, und 1s für das Zusammenlöten der 
beiden verzinnten Stellen.

(Ich verwende für sowas eine PACE ADS 200 Lötstation mit einem "PACE 
1131-0055-P1 Ultra Soldering Tip 6.35mm Chisel")

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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m.n. schrieb:
> Punktlöten, aber nicht sekundenlanges Brutzeln.
geht auch ohne Löten oder gar Punktschweißen - aber okay, lieber ein 
bißchen riskant :-)

von Peter R. (pnu)


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"Hin und wieder"  lötet man halt

Es gibt auch bei Ali passende Plastik-Batteriefächer, für 18650 passend. 
Dann gehts ohne Lötung an der Zelle.

von H. H. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Es gibt auch bei Ali passende Plastik-Batteriefächer, für 18650 passend.

Sind aber nur für kleine Ströme tauglich!

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Peter R. schrieb:
> "Hin und wieder"  lötet man halt
>
> Es gibt auch bei Ali passende Plastik-Batteriefächer, für 18650 passend.
> Dann gehts ohne Lötung an der Zelle.
löten ja, aber nicht unbedingt bei Li-ion-Batterien.
Nickelstreifen ist auch Unsinn - man nimmt Kupferstreifen und flanscht 
die fest mit Sekundenkleber ... das sollte reichen - Problem gelöst.

von m.n. (Gast)


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Robert K. schrieb:
> aber okay, lieber ein
> bißchen riskant :-)

Du kennst wohl nur die Zink-Kohle Batterie, wo der Becher eine Elektrode 
war.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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m.n. schrieb:
> Du kennst wohl nur die Zink-Kohle Batterie, wo der Becher eine Elektrode
> war.
warum Überhitzung der Batterie riskieren, wenn es auch ohne Hitze geht 
... nichts ist alternativlos :-)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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opa-II schrieb:
> Ich hab mir vor Jahren mit einen Mikrowellentrafo sowas gebaut
> https://www.ebay.at/itm/313870082919?hash=item49141d6367:g:8UgAAOSwLuBiBMqU
> ist ein bisserl aufwendiger - geht aber gut !

Ah, Mikrowellentrafos, die Todesfalle für Maker. Besonders beliebt zum 
Ableben unter denjenigen die damit Lichtenberg Figuren in Holz brennen 
wollen

"625 Death Due to Fractal Wood Burning: An Emerging Public Health 
Problem"
https://academic.oup.com/jbcr/article-abstract/41/Supplement_1/S158/5776139

"An unusual case of high-voltage electrical injury involving fractal 
wood burning"
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/emp2.12330

Also ich würde davon abraten einen Mikrowellentrafo für irgendwas zu 
verwenden. Egal ob Lichtenberg Figuren oder Punktschweißen.

von Jobst Q. (joquis)


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Peter R. schrieb:
> Das mit dem 5€ -Welder ist doch nur ein youtube-typisches Spielzeug.

Aber es funktioniert. Und es ist ein gutes Funktionsprinzip, um den 
hohen Strom an die benötigte Stelle zu bekommen, ohne unnötig Leistung 
zu verbraten.

Die Optik und Handhabung lässt sich natürlich noch professionalisieren.

von Falk B. (falk)


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Hannes J. schrieb:
> Also ich würde davon abraten einen Mikrowellentrafo für irgendwas zu
> verwenden. Egal ob Lichtenberg Figuren oder Punktschweißen.

Unfähige bringen sich mit allem Möglichem UM! Fürs Punktschweißen wird 
die HV-Wicklung des Mikrowellentrafos ENTFERNT und durch 1-5 Windungen 
sehr dickes Kupferkabel oder gar massive Kupferrundstäbe ersetzt. Die 
Pimärwicklung bleibt wie sie ist und isoliert die Netzspannung. Klar 
kann man den Umbau versemmeln und die Primärwicklung anritzen, aber das 
ist ne GANZ andere Liga als die HV-Wicklung, mit der die Leute auf Holz 
rumbrennen!

Wer keinen Mikrowellentrafo umbauen will/kann, nimmt einen 100-200W 
Ringkerntrafo. Da muss keine Wicklung entfernt werden, nur die 
Sekundärwicklung isoliert abkleben und eine zusätzliche Sekundärwicklung 
aus FETTEM Kupferkabel drauflegen. Primärseitig mittels 
Trafoschaltrelais und einstellbarem Monoflop schalten, das 
verhindert daß die Sicherung kommt, fertig. Einfach, preiswert und 
SICHER!

von Falk B. (falk)


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An Batterien rumlöten ist Unfug und gefährlich! Das ist mehr Kleben als 
Löten. Entweder schweißen oder fertig geschweißte Akkus kaufen. Wir 
leben nicht in Sibirien und sind auch nicht eingeschneit.

von Falk B. (falk)


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Jobst Q. schrieb:
> Wenn ich es für mich nötig wäre, würde ich das mal versuchen:
> https://www.youtube.com/watch?v=PHCFM5Gu5cU
>
> Der benötigte große Strom wird direkt an der Schweißstelle erzeugt.
> Keine langen und dicke Kabel, die nur Leistung verbraten. Aber ein
> passendes Gehäuse würde ich mir schon leisten und einen Taster, der auf
> Andruck reagiert.

Hey, das ist ja mal ein gescheites Video ohne Bullshit! Clever! Halt 
echt russisches Design! Gefällt mir! Und sogar mit Sicherung!

von m.n. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> An Batterien rumlöten ist Unfug und gefährlich! Das ist mehr Kleben als
> Löten.

Alles klar. Du kannst also auch das nicht.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Den gibts auch noch, hab ich mir schon überlegt zu kaufen.
https://www.ebay.de/itm/284767869656

von Falk B. (falk)


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m.n. schrieb:
>> An Batterien rumlöten ist Unfug und gefährlich! Das ist mehr Kleben als
>> Löten.
>
> Alles klar. Du kannst also auch das nicht.

Sagt der Oberschwätzer des Forums. Mann, bin ich jetzt ERSCHÜTTERT! ;-)

von Bernhard F. (1atmel2)


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Hallo Kai,
solltest du im PLZ 84... wohnen, könnte ich dir ein Schweissgerät mit 
LiPO Akku gelegentlich leihen.
Gruss Bernhard

von opa-II (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Ah, Mikrowellentrafos, die Todesfalle für Maker. Besonders beliebt zum
> Ableben unter denjenigen die damit Lichtenberg Figuren in Holz brennen
> wollen

Man sollte halt schon vom Fach sein wenn man sowas macht - siehe 
https://www.youtube.com/watch?v=OvCIkVMK42E

von Kai (Gast)


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Falk B. schrieb:
> An Batterien rumlöten ist Unfug und gefährlich! Das ist mehr Kleben als
> Löten. Entweder schweißen oder fertig geschweißte Akkus kaufen. Wir
> leben nicht in Sibirien und sind auch nicht eingeschneit.

Hier gibt es auch ein Video zum Thema Löten vs Schweißen an LiPos:
Punktschweißen vs. Löten
https://www.youtube.com/watch?v=UpqtZHHt684

Und noch das hier:
Kapazitätsverlust durch Löten? (18650 Powerwall)
https://www.youtube.com/watch?v=M6rXXTwImfc


Bernhard F. schrieb:
> solltest du im PLZ 84... wohnen, könnte ich dir ein Schweissgerät mit
> LiPO Akku gelegentlich leihen.

Vielen Dank für das Angebot, Bernhard! Leider wohne ich ein paar hundert 
km weiter nördlich.
Wie ist dein Gerät denn aufgebaut? Vielleicht kann ich es nachbauen.


Crazy H. schrieb:
> Den gibts auch noch, hab ich mir schon überlegt zu kaufen.
> https://www.ebay.de/itm/284767869656

Vom Innenleben der Schaltung her ist es vermutlich dieses PCB oder ein 
sehr ähnliches.
https://www.ebay.de/itm/304570601261
Wenn es wie beschrieben funktioniert, ist es auf jeden Fall cool.

von m.n. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> An Batterien rumlöten ist Unfug und gefährlich! Das ist mehr Kleben als
> Löten. Entweder schweißen oder fertig geschweißte Akkus kaufen. Wir
> leben nicht in Sibirien und sind auch nicht eingeschneit.

Und wenn der Löwe dann heiser ist, muß er zugeben, daß er weder Ahnung 
noch passendes Werkzeug hat:
Beitrag "Re: [V]2500x Lf21844ntr Treiber"

von Kai (Gast)


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Habe mir jetzt mal den hier in der 100A-Version geholt.
NY-D01 100A/40A Spot Welding Machine Control Boards Part Controller 
Welder H6D6
https://www.ebay.de/itm/195257444786

Gebe hier Bescheid, wenn es eingetroffen und aufgebaut ist.


Jetzt fehlen allerdings noch die Elektroden. Kann man dafür Kupfernägel 
verwenden oder was benutzt man üblicherweise?

von Falk B. (falk)


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Kai schrieb:
> Hier gibt es auch ein Video zum Thema Löten vs Schweißen an LiPos:
> Punktschweißen vs. Löten
> https://www.youtube.com/watch?v=UpqtZHHt684

Naja. Viel Halbwahrheiten. Die schlimmste: Der Draht wirkt als 
Sicherung. Das ist schlicht UNSINN! Denn dieser Draht hat mal sicher 
KEINE DEFINIERTEN Sicherungeigenschaften! Schon gar nicht, wenn der so 
kurz ist und an einem dicken Draht angelötet ist, da wird der verdammt 
gut gekühlt!

Die Aussage, Löten und hohe Temperatur sind kein Problem, halte ich für 
bedenklich. Vor allem bei vollen Zellen! Und ja,es wird genug Experten 
geben, die volle Zellen löten!

von Bernhard F. (1atmel2)


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Gerät ist gekauft bei Alibaba für ca 40 Euro und man kann es auch als 
Powerbank nutzen.

von Kai (Gast)


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Bernhard F. schrieb:
> Gerät ist gekauft bei Alibaba für ca 40 Euro und man kann es auch als
> Powerbank nutzen.

Welches hast du denn geholt?

Ich habe jetzt das hier bestellt
https://www.ebay.de/itm/195257444786
und hoffe, dass man damit vielleicht auch (sehr) dünne Stahlbleche 
verbinden kann.

von m.n. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Vor allem bei vollen Zellen! Und ja,es wird genug Experten
> geben, die volle Zellen löten!

Der Löwe brüllt wieder ;-)
Geschenk für künftige Argumentation: !!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Kai schrieb:
> Ich habe jetzt das hier bestellt
> https://www.ebay.de/itm/195257444786

Billiges Chinagedöns als universelle Lösung?
Für gelegentliche Anwendungen kann man sich auch Zellen mit Lötfahnen 
besorgen.

von Kai (Gast)


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m.n. schrieb:
> Kai schrieb:
>> Ich habe jetzt das hier bestellt
>> https://www.ebay.de/itm/195257444786
>
> Billiges Chinagedöns als universelle Lösung?

Sagen wir mal so, habe hier einen passend großen Trafo zum Umwickeln 
gefunden und das Chinateil funktioniert, wie Youtube zeigt. Also wirds 
getestet :)

von Marc X. (marc_x)


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Falk B. schrieb:
> Naja. Viel Halbwahrheiten. Die schlimmste: Der Draht wirkt als
> Sicherung. Das ist schlicht UNSINN! Denn dieser Draht hat mal sicher
> KEINE DEFINIERTEN Sicherungeigenschaften! Schon gar nicht, wenn der so
> kurz ist und an einem dicken Draht angelötet ist, da wird der verdammt
> gut gekühlt!

Wenn dann muss das so aussehen ;)

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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m.n. schrieb:
> Billiges Chinagedöns als universelle Lösung?
Man hätte es auch anders lösen können, aber jeder wie er mag

m.n. schrieb:
> Für gelegentliche Anwendungen kann man sich auch Zellen mit Lötfahnen
> besorgen.
eine Möglichkeit

von Brian (Gast)


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Ich beschäftige mich aktuell auch mit dem Thema, weil ich öfter mal 
18650 Zellen verlöte und Punktschweißen inzwischen doch etwas eleganter 
fände.

Mir ist mit einer der typischen China-PCBs nach etwa 10 Versuchen 
kürzlich genau das passiert, was ich als größte Schwachstelle sehe: 
Einer der 5 FETs ist durchlegiert und hat die Eingangsspannung dauerhaft 
durchgereicht, der Nickelstreifen ist dann entsprechend in Rauch 
aufgegangen. Glücklicherweise war das nicht am Akku sondern noch ein 
Testlauf, der mich aber von dieser Lösung recht schnell wieder Abstand 
nehmen lässt.

Jobst Q. schrieb:
> Aber es funktioniert. Und es ist ein gutes Funktionsprinzip, um den
> hohen Strom an die benötigte Stelle zu bekommen, ohne unnötig Leistung
> zu verbraten.

Ich habe diese ZVS Schaltung testweise mal aufgebaut, mit umgewickeltem 
Übertrager aus einem alten PC-Netzteil und 2N0608 als 
Schalttransistoren, die ich noch rumfliegen hatte. Das Prinzip 
funktioniert (und es bleibt primärseitig auch alles recht kühl), aber 
ich bekomme da einfach nicht genug Strom am Ausgang, um wirklich was zu 
verschweißen, das fängt maximal ein bisschen an zu glühen.
Habe ein wenig mit den Primärwicklungen und -Kondensatoren 
experimentiert, aber ich denke der Kollege bei Youtube hat das Teil 
schon stark optimiert, dass es die gezeigte Leistung überhaupt bringt; 
und wenn man genau hinsieht ist es schon eher ein Anglühen als ein 
sauberes Punktschweißen.
Bei 12V am Eingang gibt es übrigens durch die Induktivitäten beim 
Einschwingen der Schaltung Spannungen im Bereich 50-60V über der 
DS-Strecke der FETs, welche nicht dazu einladen, die Eingangsspannung zu 
erhöhen (im Video ist ja von bis zu 24V die Rede).

von Kai (Gast)


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Brian schrieb:
> der Nickelstreifen ist dann entsprechend in Rauch
> aufgegangen. Glücklicherweise war das nicht am Akku sondern noch ein
> Testlauf, der mich aber von dieser Lösung recht schnell wieder Abstand
> nehmen lässt.

Krass!

Brian schrieb:
> Ich habe diese ZVS Schaltung testweise mal aufgebaut, mit umgewickeltem
> Übertrager aus einem alten PC-Netzteil und 2N0608 als
> Schalttransistoren, die ich noch rumfliegen hatte.

Kannst du mal das passende Youtube-Video verlinken, wo Aufbau und 
Einsatz gezeigt werden?


Bei mir ist mittlerweile das
NY-D01 100A Spot Welding Machine Control Board
https://www.ebay.de/itm/195257444786
angekommen.
Habe es auch schon provisorisch mit einem umgewickelten Halogentrafo 
aufgebaut. Allerdings funktioniert es noch nicht richtig, weil meine 
Verkabelung auf der Primärseite des Trafos zu dünn ist (also Querschnitt 
zu klein, wird im Betrieb sehr heiß).
Die sekundärseitige Bewicklung ist ziemlich fett, allerdings bringt sie 
nur 4V AC zum Punktschweißen, eventuell müssen noch ein paar extra 
Windungen drauf für etwas mehr Spannung zum Strom.

von Peter R. (pnu)


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Ein wesentlicher Faktor ist der Stromweg beim Schweißen.

mieser Fall: Oxid/Verschmutzung auf Ni-Streifen ergibt nur Kontakt an 
den Elektroden.
Stromweg :  Kupfer-Nickel-Kupfer

Dann entsteht zwar große Hitze an den Kontaktpunkten, aber zum 
Verschweißen Ni-18650 kommt es nur "sekundär" weil halt die Hitzebildung 
eigentlich nur am Übergang Cu-Ni entsteht

idealer Fall: Kontakt zwischen Ni und 18650 ist wegen sauberer 
Oberfläche und ausreichendem Kontaktdruck so gut, dass ein Großteil des 
Stroms über das 18650-Blech fließt. Dann wird  auch der Übergang 
Ni-18650 direkt erwärmt.

häufige Hilfe: der Nickelstreifen ist geschlitzt und die Kontaktpunkte 
an den Enden.
Dann ist der Stromweg Elektrode-Ni-18650-Ni-Elektrode deutlich kürzer 
als der Elektrode-Ni-Elektrode, da der einen Umweg  wegen des Schlitzes 
macht.

Man findet in den Angebote auch solche fertig geschlitzte Formen.

Möglicherweise ist das auch der Vorteil des sog. Silomin-Materials: das 
ist Eisen, mit Nickel überzogen.

von Peter R. (pnu)


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Bei den Weldern mit netzseitigem Schalten, so lose, auf dem Basteltisch 
geht ja anscheinend recht gut.  Das Problem besteht in 
VDE-entsprechendem Aufbau in einem Gehäuse das den schweren Trafo 
aushält.

von MaWin (Gast)


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Kai schrieb:
> Welding Machine Control Board
> https://www.ebay.de/itm/195257444786
> angekommen.
> Habe es auch schon provisorisch mit einem umgewickelten Halogentrafo
> aufgebaut. Allerdings funktioniert es noch nicht

Meiner Meinung nach funktioniert das mit einem Halogentrafo gar nicht, 
das Ding will einen Schweisstrafo, aka strombegrenzten Streufeldtrafo 
wie in der Mikrowelle, statt 2000 Windungen halt nur 2 Windungen 
sekundär.

Sonst gibt das doch nur einen satten Kurzschluss.

von Brian (Gast)


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Kai schrieb:
> Kannst du mal das passende Youtube-Video verlinken, wo Aufbau und
> Einsatz gezeigt werden?

Das Video war oben schon mal verlinkt: 
https://www.youtube.com/watch?v=PHCFM5Gu5cU bei Minute 1:45 wird der 
Schaltplan gezeigt. Die Schaltung selbst findet man unter den 
Suchbegriffen "ZVS/Mazilli/Royer Driver", sie wird unter anderem oft für 
diese DIY-Induktionsöfen verwendet.
Aber wie gesagt, für mich ist das nicht das gelbe vom Ei für diesen 
Einsatzzweck - eventuell bekommt man mit höherer Eingangsspannung mehr 
Leistung raus, aber dann werden die Ansprüche an die Bauteile (speziell 
die FETs) entsprechend höher und mein Sortiment gibt aktuell nichts 
passendes her.

Wenn mir mal ein Mikrowellentrafo zufliegt, werde ich es wohl auch auf 
diesem Weg probieren, da passt zumindest die Ausgangsleistung und durch 
Schalten im Primärkreis hat man auch nicht das Thema mit den hohen 
Strömen an den Halbleitern. Mit 4V liegst du nach dem, was ich bisher 
gelesen habe, schon nicht so falsch.

von Uli S. (uli12us)


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Ich habs bei meinem Kaufteil nachgemessen, der hat 12V im Leerlauf.

von Thomas R. (thomasr)


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Funktioniert seit vielen Jahren zufriedenstellend. Aus einem alten 
Mikrowellentrafo und einer DIY Steuerplatine gebaut.

Entscheidend sind die 35mm² Schweißleitungen und die massiven 12mm 
Kupferelektroden. Mit 16 oder 25mm² ging das nicht so gut. Damit war die 
Anzahl der Sekundärwindungen in dem verfügbaren Wicklungsraum des Trafos 
aber auch höher = höhere Spannung, weniger Strom.

von Hermann W. (hermannw)


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Brian schrieb:
> Ich habe diese ZVS Schaltung testweise mal aufgebaut, ... aber
> ich bekomme da einfach nicht genug Strom am Ausgang

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Schwingt sehr schön an mit einem 
sauberen Sinus, bricht bei Last primär kaum ein, keine Sättigung des 
Kerns, aber bringt enttäuschend wenig Strom. Den Grund habe ich nicht 
gefunden.

von Jobst Q. (joquis)


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Hermann W. schrieb:
> Brian schrieb:
>> Ich habe diese ZVS Schaltung testweise mal aufgebaut, ... aber
>> ich bekomme da einfach nicht genug Strom am Ausgang
>
> Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Schwingt sehr schön an mit einem
> sauberen Sinus, bricht bei Last primär kaum ein, keine Sättigung des
> Kerns, aber bringt enttäuschend wenig Strom. Den Grund habe ich nicht
> gefunden.

Da sind ein paar Unterschiede zu dem Youtube Punktschweisser von 
KasyanTV.
https://www.youtube.com/watch?v=PHCFM5Gu5cU

Wesentlich scheint mir, dass er die Kontakte unmittelbar am Trafo hat, 
während du noch Zuleitungen hast. Die Sekundärspannung ist ja sehr 
gering, der Strom soll sehr hoch sein, da spielt auch der Widerstand von 
dicken Kabeln eine Rolle.

Die Drossel an der Mittelanzapfung hat bei ihm 47µH, bei dir 330µH. 
Inwiefern das eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen.

Der Trafokern kann auch noch mitspielen.

: Bearbeitet durch User
von Hermann W. (hermannw)


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Mein Milliohmmeter zeigt sekundär 2mOhm, da könnte ich 1mOhm sparen. Ich 
bin im Kurzschluss mit 30A ganz weit weg vom Ziel. Da bringen ein paar 
mOhm die ich sparen könnte nichts.
Mit 330µH habe ich sekundär im Leerlauf einen schönen Sinus, mit 47µH 
sieht es gräuslich aus. Primär sieht die Spannung bei Kurzschluss gut 
aus. Es muss ein grundsätzliches Problem sein.
Mich hatte die Schaltung interessiert, die ja prinzipiell gut 
funktioniert. Das Schweißen ist mir nicht so wichtig, aber ordentlich 
Leistung sollte schon sein.

von Ryven (Gast)


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Löten geht gut aber nicht unter 200W.
Punktschweißen geht auch, gibt sich nicht viel von der Zeit.
Punkter mit Kondi und dicken Labornetzteil, da haben die Fet's etwa so 
1500 Punkte gehalten dann waren die durch.
Nächster Anlauf war ne alte Drossel, auf die ich 3 Windungen 70 qmm 
eingezogen habe. Waren etwa 3V. Über Ssr wahrweise an 230 oder 400, geht 
mit Vorrichtung und Fussschalter echt fix.
Da wurden die Elektroden schon unangenehm heiß wenn man schnell mal 50 
Punkte gemacht hat.
In der Pipeline ist jetzt ein Ultraschall Kopf an der CNC, wäre mal ne 
feine Alternative.
Achso etwa 15k Zellen 18650er verarbeitet.

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