Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP32: MAX98357A Amp knistert beim Zeichnen auf ST7789 Display


von Jan (Gast)


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Hallo in die Runde,

ich bin Jan und beschaeftige mich erst seit sehr kurzem mit Loetkolben 
und elektronischen Bauteilen. Daher fehlen mir eigentlich saemtliche 
Basics - aber irgendwie funktioniert es am Ende (meist).
Bitte seht mir daher "dumme" Fragen etwas nach.
Mein letztes Projekt ist eine Kronkorkensammelkiste, welche unter 
Anderem ueber ein Farbdisplay (ST7789) und 2 4Ohm-Lautsprecher an einem 
MAX98357A Mono-Verstaerker verbaut hat.
Prinzipiell funktioniert alles aber: wenn ich etwas auf das Display 
male, kommt ein Knistern aus den Boxen.
Das Kistern verschwindet, wenn ich die (isolierten) Kabel DIN, BCLK und 
LRC zwischen dem ESP32 und dem MAX98357A mit den Fingern beruehre.
Hat jemand eine Idee, was fuer dieses Problem die Loesung waere?

Falls das zu wenig Info zum Eingrenzen des Problemes ist, liefere ich 
gern alles notwendige nach.

Mit besten Gruessen,
Jan

von Jan (ferfemnembem)


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Hallo nochmal in die Runde,

vermutlich fehlen hier Infos von mir. Ich weiss leider nicht, was genau 
bzw. wo ich anfangen soll.
Wie kann ich solche Einstreuungen in die Datenleitung des Amp 
unterbinden? Ich vermute ja nur, dass es sowas ist, weil beruehren der 
Leitungen (oder auch der Loetpunkte am Amp) mit den Fingern das 
Knackproblem aus den Lautsprechern behebt.

Mit besten Gruessen,
Jan

von uff basse (Gast)


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Jan schrieb:
> vermutlich fehlen hier Infos von mir.

Du siehst schon, Schaltpläne in Prosa sind scheisse, ebenso
wie Bilder vom Aufbau in Prosa.

Jan schrieb:
> .... liefere ich gern alles notwendige nach.

Na dann mach mal. Aus der Glaskugel lesen ist für die potentiellen
Hilfestellenden meist nicht sehr erfolgreich.

von Jan (ferfemnembem)


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Mahlzeit,

ich hatte gehofft, dass es fuer solche Einstreuungen, die sich mit 
"Handauflegen" loesen lassen, eine Universalloesung geben koennte.

Dann setze ich mich mal ans Fritzing und male einen Schaltplan.

Beste Gruesse,
Jan

von Jan (ferfemnembem)


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Mahlzeit,

ich habe die Schaltung mal in Fritzing abgebildet (ich hoffe, man kann 
alles irgendwie erkennen - das png sieht doch sehr komprimiert aus). 
Wenn ich die 3 Kabel im roten Kreis mit den Fingern beruehre (egal ob an 
der Isolierung oder sogar an den Loetpunkten des MAX98357A selbst) ist 
das Knacken waehrend des neu Zeichnens eines Bildes auf dem ST7789 
Displays weg.
Das Knacken ist auch weg, wenn ich den ESP32 zusaetzlich zum Netzstecker 
mit einem Datenkabel am Rechner stecken habe (z.B. bei der 
Programmierung). Wenn das Kabel des ESP32 hingegen nur an einem 
Netzstecker steckt, ist das Knacken wieder da.
Wegen der LEDs nutze ich ein recht grosses Netzteil (5V, 10A).

Mit besten Gruessen,
Jan

//Edit: es sind alle Anschluesse geloetet und stecken nicht auf einem 
Steckbrett.

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Nein, das ist kein Schaltplan, sondern ein Wimmelbild! Schau doch mal, 
auf welchem Reiter beim Fritzing "Schaltplan" steht und was da zum 
Vorschein kommt!
Und ein Foto des Aufbaus wäre auch gut.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Tja, wenn es ein fliegender Aufbau auf einem Steckbrett ist, dann wird 
es vermutlich schwierig, das zu beheben.

Auf einer Platine kann man mit richtiger Signal- und vor allem 
Masseführung einiges machen

von Jan (ferfemnembem)


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Sebastian R. schrieb:
> Tja, wenn es ein fliegender Aufbau auf einem Steckbrett ist, dann wird
> es vermutlich schwierig, das zu beheben.

Es ist nicht auf dem Steckbrett. Aufgrund der Abstaende vom ESP zu 
Display und Lichtschranke mit Kabeln verloetet. Siehe Bild.

Die ganze Technik soll unten in der Kiste verschwinden. Oben dann Boxen, 
Display, Lichtschranke.

Mit besten Gruessen,
Jan

von Jan (ferfemnembem)


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Helmut -. schrieb:
> Nein, das ist kein Schaltplan, sondern ein Wimmelbild! Schau doch mal,
> auf welchem Reiter beim Fritzing "Schaltplan" steht und was da zum
> Vorschein kommt!

Wenn ich auf "Schaltplan" klicke, wird es noch schlimmer. Selbst nach 
einem "Autoroute".

Mit besten Gruessen,
Jan

von ... (Gast)


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Der Meister in der studentischen Werkstatt hatte für solche Probleme 
eine

> Universalloesung

- Tonne auf
- Murks rein
- Tonne zu

> saemtliche Basics

Fange an mit:
- sternförmige Masse
- Leitungsführung
- Abblockkondensatoren
- Abschirmung

von Jan (ferfemnembem)


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Mahlzeit,

da ich hier schon laenger mitlese, hatte ich mit solchen Antworten 
gerechnet - trotzdem aber gehofft, dass jemand sagt: "versuch mal 
Silberpapier drumzuwickeln" o.ä. (ja, das hatte ich tatsaechlich 
probiert) :o)

Das ist ein Bastelprojekt fuer mich selbst und dann knackt es nun halt 
etwas. So oft wird das Display ja nicht neu gezeichnet. Ich moechte mit 
50 auch keine 2. Ausbildung zum Elektrotechniker machen. Mir macht es 
einfach Spass, Bauteile zusammenzuloeten und zu programmieren - und 
prinzipiell funktioniert ja auch alles.

Da hatte ich mir die Loesung fuer das Problem wohl etwas zu einfach 
vorgestellt...

Trotzdem Danke!

Beste Gruesse,
Jan

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Jan schrieb:

> (...) trotzdem aber gehofft, dass jemand sagt: "versuch mal
> Silberpapier drumzuwickeln" o.ä. (ja, das hatte ich tatsaechlich
> probiert) :o)
>
> Da hatte ich mir die Loesung fuer das Problem wohl etwas zu einfach
> vorgestellt...

Komisch, ich kann in dem Artikel, der direkt vor Deinem gepostet wurde, 
durchaus einige interessante Hinweise entdecken:

 ... (Gast) schrieb 16.08.2022 13:05

> Fange an mit:
> - sternförmige Masse
> - Leitungsführung
> - Abblockkondensatoren
> - Abschirmung

Wenn Du diese Stichworte nicht verstehst, frag' halt nach, anstatt zu 
jammern...

Grüßle
Volker

von Jan (ferfemnembem)


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Volker B. schrieb:
> Komisch, ich kann in dem Artikel, der direkt vor Deinem gepostet wurde,
> durchaus einige interessante Hinweise entdecken:

... schrieb:
> - Tonne auf
> - Murks rein
> - Tonne zu

Naja, falls Du das meintest... ;o)

Zu den Themen:
... schrieb:
> - sternförmige Masse
> - Leitungsführung
> - Abblockkondensatoren
> - Abschirmung

sternförmige Masse:
Die Massen aller Bauteile laufen auf einen Massepunkt. Das war auch das, 
was mir Google zu "sternförmige Masse" ausgespuckt hat. Ok, die 
Kabellaengen sind bauartbedingt nicht alle gleichlang.

Leitungsführung:
Was kann ich da genau machen? Wie beschrieben ist die Technik unten, die 
Bauteile oben. Wie kann ich da die Leitungsfuehrung optimieren?

Abblockkondensatoren:
Ich hatte einen Kondensator (ein 470µF 35V war das Einzige was hier 
rumliegt) direkt an die Stromversorgung des MAX98357A gehaengt - hat 
nichts geholfen

Abschirmung:
Wie oben geschrieben "Alufolie" und ein um die Leitung gewickeltes 
Massekabel hatte ich probiert. Keine Ahnung, ob sowas auch nur irgendwas 
bewirkt.

Ich jammere nicht, ich habe mich ehrlich bedankt. Das war keine Ironie!

Meine Erwartungshaltung war vermutlich falsch. Ich dachte, wenn hier 
jemand hoert: ok, der Fasst die Kabel an, dann ist die Stoerung weg, da 
muss man natuerlich "das oder das" machen.

Beste Gruesse,
Jan

von Eduard I. (eiten)


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Was passiert, wenn Du VCC und GND von allen Modulen direkt an die 
Speisungsbuchse anhängst? Und den Kondensator über GND und VCC vom ESP 
befestigst?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Jan schrieb:

> Naja, falls Du das meintest... ;o)
Klar, das musste jetzt kommen...

> sternförmige Masse:
> Die Massen aller Bauteile laufen auf einen Massepunkt. Das war auch das,
> was mir Google zu "sternförmige Masse" ausgespuckt hat.

Das gleiche gilt auch für die zugehörige Versorgungsleitung. Leider kann 
ich das nicht auf Deinem Foto erkennen.
Dann wäre es auch sinnvoll, jedem Versorgunsleitungspaar noch einen 
dicken Elko zu spendieren und beide Leitungen miteinander zu verdrillen.

> Ok, die Kabellaengen sind bauartbedingt nicht alle gleichlang.

Was soll das bewirken? Arbeitest Du hier mit GHz-Signalen?

> Leitungsführung:
> Was kann ich da genau machen? Wie beschrieben ist die Technik unten, die
> Bauteile oben. Wie kann ich da die Leitungsfuehrung optimieren?

Leider kann ich das deinem kindgerechten "Plan" nicht entnehmen.
Wärst Du bitte so gütig und würdest die drei rot eingekringelten 
"berührungs-sensitiven" Leitungen nicht nur durch ihre Farben 
beschreiben, sondern durch die auf ihnen übertragenen Signale und zwar 
nicht als  lustige Akronyme "DIN, BCLK und LRC".

Und nein, mir ist jetzt nicht so dermaßen langweilig, dass ich das jetzt 
mittels Bilder- und Datenblattsuche selber ermittle. Sorry, aber ich 
kann mit den lustigen Leiterplattenbildchen absolut nichts anfangen!

> Abblockkondensatoren:
> Ich hatte einen Kondensator (ein 470µF 35V war das Einzige was hier
> rumliegt) direkt an die Stromversorgung des MAX98357A gehaengt - hat
> nichts geholfen

Und wenn bereits die Datenquelle gestört wird? Vielleicht nochmals in 
einen Elko investieren? 20 ct sollte Dir Deine Bastelei doch wirklich 
wert sein, oder?

Man könnte dann auch den/die Elko(s) über eine einfache 
Gleichrichterdiode von den anderen, störenden Baugruppen entkoppeln.

> Abschirmung:
> Wie oben geschrieben "Alufolie" und ein um die Leitung gewickeltes
> Massekabel hatte ich probiert. Keine Ahnung, ob sowas auch nur irgendwas
> bewirkt.

Wie und wo wurde das an welche Masse angeschlossen?

> Ich jammere nicht, ich habe mich ehrlich bedankt. Das war keine Ironie!

Tja, die Probleme der nonverbalen Kommunikation...

> Meine Erwartungshaltung war vermutlich falsch. Ich dachte, wenn hier
> jemand hoert: ok, der Fasst die Kabel an, dann ist die Stoerung weg, da
> muss man natuerlich "das oder das" machen.

Ein, zwei oder drei kleine RC-Tiefpässe am Eingang des Verstärkerboards, 
angepasst an die (unbekannten) Frequenzen der jeweiligen Signale.

Interessant wäre jetzt auch noch zu erfahren, welches von den lustigen 
bunten Kästchen für das "auf das Display malen" zuständig ist, welches 
das "Knistern" auslöst. Sorry, aber ich habe noch nie einen "Plan" 
gesehen, dem ich weniger sinnvolle Information entnehmen konnte!

Grüßle,
Volker

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> Die Massen aller Bauteile laufen auf einen Massepunkt.
Der Kern der Aussage ist der, dass in deinem Fall kein uC- und 
Display-Versorgungsstrom über die Audio-Versorgung und noch viel weniger 
über die Audiosignal-Masse geht.

von Jan (ferfemnembem)


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N'abend,

Volker B. schrieb:
> Das gleiche gilt auch für die zugehörige Versorgungsleitung. Leider kann
> ich das nicht auf Deinem Foto erkennen.

Da nicht alle Bauteile 5V vertragen, bin ich den leichtesten Weg 
gegangen und habe alle 3.3V Bauteile an die 3.3V-Versorgung des ESP32 
gehangen. Also nein: VCC der Komponenten haengen nicht alle am Netzteil.

Volker B. schrieb:
> Dann wäre es auch sinnvoll, jedem Versorgunsleitungspaar noch einen
> dicken Elko zu spendieren und beide Leitungen miteinander zu verdrillen.

Auch ein guter Tip fuer mich. Ich habe von den 470µF 35V Teilen jede 
Menge rumliegen und kann gerne vor jedes Bauteil einen an die 
Versorgungsleitungen haengen - wenn das fuer mein Problem zielfuehrend 
ist...

Volker B. schrieb:
> Leider kann ich das deinem kindgerechten "Plan" nicht entnehmen.
> Wärst Du bitte so gütig und würdest die drei rot eingekringelten
> "berührungs-sensitiven" Leitungen nicht nur durch ihre Farben
> beschreiben, sondern durch die auf ihnen übertragenen Signale und zwar
> nicht als  lustige Akronyme "DIN, BCLK und LRC".

Das ist ein I2S Geraet. Laut Datenblatt ist das:
- Data, Digital In (DIN)
- Serial clock (SCK) oder auch Bit Clock (BCLK)
- Frame Select (FS), oder Word Select (WS) oder Left-Right Clock (LRC)
Das scheinen also keine "lustigen Akronyme" sondern 
Standardbezeichnungen fuer I2S zu sein.

Volker B. schrieb:
> Und wenn bereits die Datenquelle gestört wird? Vielleicht nochmals in
> einen Elko investieren? 20 ct sollte Dir Deine Bastelei doch wirklich
> wert sein, oder?

Wie oben geschreiben - ich habe hier reichlich davon rumliegen. Ich kann 
vor jedes beteiligte Bauteil einen dranloeten - so es denn sinnvoll und 
fuer das Problem hilfreich ist.

Volker B. schrieb:
> Man könnte dann auch den/die Elko(s) über eine einfache
> Gleichrichterdiode von den anderen, störenden Baugruppen entkoppeln.

Hier stosse ich dann an meine (schon sehr eng gesteckten) Grenzen. Wo 
genau muss ich was fuer eine Diode einloeten? Wenn es hilfreich ist, 
versuche ich das gerne!

Volker B. schrieb:
> Wie und wo wurde das an welche Masse angeschlossen?

Ich habe den (wie eine Spule um die Signaldraehte gewickelten) Draht am 
Anfang und am Ende an den Massepunkt der Hauptstromversorgung 
angeschlossen.

Volker B. schrieb:
> Ein, zwei oder drei kleine RC-Tiefpässe am Eingang des Verstärkerboards,
> angepasst an die (unbekannten) Frequenzen der jeweiligen Signale.

Hier endet mein (kaum/nicht vorhandenes Latein) nun voellig.

Volker B. schrieb:
> Interessant wäre jetzt auch noch zu erfahren, welches von den lustigen
> bunten Kästchen für das "auf das Display malen" zuständig ist, welches
> das "Knistern" auslöst.

Ich "male" mit dem ESP32 in der Mitte des Bildes ueber eine Arduino 
Bibliothek (TFT_eSPI) via SPI auf das Display.

Volker B. schrieb:
> Sorry, aber ich habe noch nie einen "Plan"
> gesehen, dem ich weniger sinnvolle Information entnehmen konnte!

Das ist jetzt aber wirklich gemein! ;o) Ich war wirklich stolz auf meine 
"Konstruktionszeichnung" im Fritzing und habe extra alle Bauteile die 
ich verwende im Internet dafuer zusammengesucht.

Und nun im Ernst meine Hausaufgaben mal zusammengefasst:
1.) Direkt vor jedem Bauteil an die Versorgungsleitungen einen meiner 
470µF 35V Kondensator loeten (das sind die, die ich hier rumliegen habe)
2.) Auch die VCC aller Bauteile direkt von der 5V Versorgungsspannung 
nehmen und je ueber einen Level-Converter an alle Bauteile, die nur 3.3V 
vertragen anschliessen.
3.) Saemtliche Versorgungsleitungen die ich einzeln zu den Bauteilen 
haengen habe, gut verdrillen.
4.) Gleichrichterdioden an die Elkos - hier braeuchte ich noch Hilfe, 
was da genau zu tun ist.

Vielen Dank fuer den Input!

Mit besten Gruessen,
Jan.

von Jan (ferfemnembem)


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Lothar M. schrieb:
> Der Kern der Aussage ist der, dass in deinem Fall kein uC- und
> Display-Versorgungsstrom über die Audio-Versorgung und noch viel weniger
> über die Audiosignal-Masse geht.

Was genau bedeutet das fuer mich? Was muss ich machen?
Ich bin wirklich fuer jeden Hinweis dankbar.

Beste Gruesse,
Jan.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Jan schrieb:

> Das ist ein I2S Geraet. Laut Datenblatt ist das:
> - Data, Digital In (DIN)
> - Serial clock (SCK) oder auch Bit Clock (BCLK)
> - Frame Select (FS), oder Word Select (WS) oder Left-Right Clock (LRC)
> Das scheinen also keine "lustigen Akronyme" sondern
> Standardbezeichnungen fuer I2S zu sein.

Ok, also ein bitserielles Audiodatenformat. Damit ist der Hinweis auf 
eine Schirmung der Audiosignale schon einmal nicht zielführend. Was Du 
jedoch machen könntest, wäre das Übersprechen zwischen den Signalen zu 
unterbinden, indem Du für diese Signale ein mindestens fünfadriges 
(besser 7adrig)  Flachkabel verwendest und jeweils zwischen zwei 
Signalleitungen eine Masseleitung legst, die Du direkt an Signalquelle 
und Signalsenke auf die zugeh. Masse legst.

Ohne konkrete Erfahrung mit I2S zu haben, würde ich mir mal LRC 
angucken. Wenn dieses Signal gestört ist, könnte ich mir das als Ursache 
für's  "Knistern" vorstellen.

> Volker B. schrieb:
>> Ein, zwei oder drei kleine RC-Tiefpässe am Eingang des Verstärkerboards,
>> angepasst an die (unbekannten) Frequenzen der jeweiligen Signale.

Als Du die Kabel mit der Hand umfasst hast, bildete dieses System 
(kleine) Kondensatoren. Lege doch mal an die drei Signaleingänge des 
(digitalen) Verstärkers drei kleine Kondensatoren im einstelligen 
Pikofarad-Bereich. Einen Kondensator-Pin ans Signal, den anderen an die 
(Signal-)Masse des Verstärkerboards.

Falls so ewas nicht vorhanden ist, könnten auch Serienwiderstände (in 
Verbindung mit der Leitungskapzität) ähnlich wirken. Diese werden an der 
Signalquelle zwischen Lötpad und Leitung gelötet und sollten so im 
unteren bis mittleren zweistelligen Ohm-Bereich liegen.

> Da nicht alle Bauteile 5V vertragen, bin ich den leichtesten Weg
> gegangen und habe alle 3.3V Bauteile an die 3.3V-Versorgung des ESP32
> gehangen. Also nein: VCC der Komponenten haengen nicht alle am Netzteil.

Das ist m.E. keine gute Idee! Da, wenn ich Dein "Kunstwerk" richtig 
interpetiere, der ESP32 auch die Audioquelle ist, können sich m.E. 
Störungen auf dessen Spannungsversorgung auch auf das Audiosignal 
auswirken. Ich würde die anderen 3,3V-Verbraucher über einen eigenen 
3,3V-Linearregler versorgen. Zumindest testweise könntest Du ein zweites 
Netzteil verwenden. Es geht hier zuerst einmal um die Lokalisierung des 
Fehlers. Also schrittweise vorgehen!

> Volker B. schrieb:
>> Dann wäre es auch sinnvoll, jedem Versorgunsleitungspaar noch einen
>> dicken Elko zu spendieren und beide Leitungen miteinander zu verdrillen.
>
> Auch ein guter Tip fuer mich. Ich habe von den 470µF 35V Teilen jede
> Menge rumliegen und kann gerne vor jedes Bauteil einen an die
> Versorgungsleitungen haengen - wenn das fuer mein Problem zielfuehrend
> ist...

Was spricht dagegen? Da Deine Vorgehensweise lieber Trial&Error ist, als 
das Lernen von Grundlagen, wird Dir wohl oder übel nichts anderes 
übrigbleiben.

> Volker B. schrieb:
>> Man könnte dann auch den/die Elko(s) über eine einfache
>> Gleichrichterdiode von den anderen, störenden Baugruppen entkoppeln.
>
> Hier stosse ich dann an meine (schon sehr eng gesteckten) Grenzen. Wo
> genau muss ich was fuer eine Diode einloeten? Wenn es hilfreich ist,
> versuche ich das gerne!

Bei 3,3V ist die Spannung vermutlich zu gering für eine Seriendiode. 
Hier würde ich versuchsweise einzelne Baugruppen separat versorgen.

> Ich habe den (wie eine Spule um die Signaldraehte gewickelten) Draht am
> Anfang und am Ende an den Massepunkt der Hauptstromversorgung
> angeschlossen.

Besser wäre es, die Masse(n) von Signalquelle oder Senke zu verwenden. 
Aber, wie gesagt, ist eine Schirmung von digitalen Audiosignalen 
vermutlich nicht sinnvoll.

> Ich "male" mit dem ESP32 in der Mitte des Bildes ueber eine Arduino
> Bibliothek (TFT_eSPI) via SPI auf das Display.

OK. Und dieser ist auch die Audioquelle? Das wäre eine hilfreiche 
Information in Deinem ersten Posting gewesen. Da ich den ESP32 nicht 
kenne, kann ich leider dazu nicht viel sagen. Meine Vermutungen:

1. Da Deine "Handauflegung" das Problem  beseitigt hat, scheint das 
Audiosignal auch unter hoher CPU-Last ("malen") wohl weitgehend korrekt 
zu sein, weist aber Störungen auf, die den (digitalen) Verstärker 
irritieren. Hier könnten die erwähnten Dämpfungsglieder (kleine 
Kondensatoren bzw. Serienwiderstände oder besser beides in Form von 
RC-Gliedern zwischen Leitungsende und Verstärker-Board) helfen.

2. Das Display stört die Versorgungsspannung von ESP32 und/oder 
Audioverstärker. Speise das Display aus einem separaten Netzteil.

> Das ist jetzt aber wirklich gemein! ;o) Ich war wirklich stolz auf meine
> "Konstruktionszeichnung" im Fritzing und habe extra alle Bauteile die
> ich verwende im Internet dafuer zusammengesucht.

Ja, einen gewissen künstlerischen Wert kann man Deinem Werk sicherlich 
nicht absprechen. Die Informationen, die ich von einem Schaltplan 
erwarte, vermittelt es jedoch leider nicht -- zumindest mir, der ich 
mich nicht zur aktuellen "Maker-Szene" zähle.

> Und nun im Ernst meine Hausaufgaben mal zusammengefasst:
> 1.) Direkt vor jedem Bauteil an die Versorgungsleitungen einen meiner
> 470µF 35V Kondensator loeten (das sind die, die ich hier rumliegen habe)

Das schadet sicher nichts.

> 2.) Auch die VCC aller Bauteile direkt von der 5V Versorgungsspannung
> nehmen und je ueber einen Level-Converter an alle Bauteile, die nur 3.3V
> vertragen anschliessen.

Geh' systematisch vor und speise erst einmal der Reihe nach die oben 
erwähnten Boards separat. Die 3,3V des ESP würde ich jedoch nicht zur 
Speisung weitere Baugruppen verwenden.

> 3.) Saemtliche Versorgungsleitungen die ich einzeln zu den Bauteilen
> haengen habe, gut verdrillen.

Wird nicht so viel bringen, schadet aber nichts und erhöht die 
Übersichtlichkeit. Wichtig wäre, beide Versorgungsleitungen, also Vcc 
und Gnd sternförmig zu führen.

> 4.) Gleichrichterdioden an die Elkos - hier braeuchte ich noch Hilfe,
> was da genau zu tun ist.

Bei 3,3V besser Schottkydioden. Das aber erst als zweiten Schritt, wenn 
Du den Verursacher der Störungen identifiziert hast.

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Jan (ferfemnembem)


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Hallo Volker,

vielen Dank fuer die vielen Anregungen und Vorschlaege! Jetzt habe ich 
erstmal viel zu tun.
Ich werde mich auf jeden Fall wieder melden, sobald ich alles versucht 
habe bzw. eine Loesung gefunden habe.

Mit besten Gruessen,
Jan

von mIstA (Gast)


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Jan schrieb:
> Das Knacken ist auch weg, wenn ich den ESP32 zusaetzlich zum
> Netzstecker mit einem Datenkabel am Rechner stecken habe
> (z.B. bei der Programmierung). Wenn das Kabel des ESP32
> hingegen nur an einem Netzstecker steckt, ist das Knacken
> wieder da.

Hmm... wenn der ESP zusätzlich am Rechner hängt, dann wird dadurch Deine 
Masse geerdet; jedenfalls wenn der Rechner kein Laptop ist. Falls bei 
Deinem Netzteil die Masse nicht geerdet ist, könnte das ein 
entscheidender Unterschied sein.

von Jan (ferfemnembem)


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Hallo Volker,

mein erster Versuch war, 22Ohm Widerstaende am ESP32 vor die 
Datenleitungen zu loeten. Das hatte leider keinen Effekt.
Der 2. Versuch mit einem 7-adrigem Flachbankabel (ich habe einfach ein 
altes IDE-Kabel dazu missbraucht) hat funktioniert. Jetzt knackt nichts 
mehr.

Volker B. schrieb:
> Da Deine Vorgehensweise lieber Trial&Error ist, als
> das Lernen von Grundlagen...

Es ist einfach zuviel und ich bin vermutlich auch schon zu alt, um das 
alles von der Pike auf neu zu lernen. Ich habe allergroessten Respekt 
vor Menschen die das koennen und vor allem verstehen was da passiert!

Ich Danke Dir fuer Deine Geduld und Zeit!

Mit besten Gruessen,
Jan

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo Jan,

ich habe Deine Antwort erst heute gesehen. Danke, für die Rückmeldung!

Jan schrieb:

> Der 2. Versuch mit einem 7-adrigem Flachbankabel (ich habe einfach ein
> altes IDE-Kabel dazu missbraucht) hat funktioniert. Jetzt knackt nichts
> mehr.

Wunderbar! Dann war die Ursache das sog. Nebensprechen, oder 
"Cross-Talk" wie der "Hipster" sagt.

Die steilen Flanken eines Signal werden kapazitiv auf die Signale der 
benachbarten Leitungen übertragen. Eine (beidseitig) auf Masse 
aufgelegte Leitung zwischen zwei Signalleitungen unterbindet das mit 
minimalem Aufwand.
Übrigens ist ein IDE-Kabel aus diesem Grund genauso belegt.

Vermutlich war das aber nicht der einzige Grund für die von Dir 
geschilderten Effekte, denn warum das Nebensprechen nur beim "malen" 
auftreten soll oder wie eine Masseverbindung zwischen ESP und PC das 
Nebensprechen unterbinden kann, ist mir schleierhaft.

Dann hast Du ja jetzt wieder etwas gelernt, was Dir hoffentlich für 
viele weitere Projekte nützt. :-)

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


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Hallo,

nur um das Thema ein bisschen zu pushen, ich hatte das gleiche Problem 
wie Jan. Danke für eure Tipps! Dachte nicht, dass Übersprechen auf den 
paar Centimeter paralleler Leitung schon zum Problem werden. :D

Lösung: Habe den Max98357A jetzt am Breadboard einfach eingesteckt und 
die parallel laufenden Datenleitungen auseinandergerissen (also jetzt 
sind es 3 seperate Leitungen) und es geht :D
Es ist auch super reproduzierbar, wenn ich die drei Leitungen wieder 
parallel führe, ist der Ton weg!

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