Hallo zusammen, ich habe hier eine kleine selbst entworfene Platine mit ADC und FPGA. Der ADC ist ein 8-Kanal AD7698 https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD7682_7689.pdf Ich habe am FPGA einen 8-Pin Anschluss "PMOD" dessen Pins gleichzeitig mit den ADC-Eingängen verbunden sind. Schalte ich die Leitungen als Ausgang am FPGA auf Masse, gebe also '0' aus, dann sieht das ADC-Signal wunderbar aus. Wenn ich die Pins am FPGA aber floaten lasse ('Z' ausgebe), dann sehe ich ein seltsames Übersprechen. Und zwar speise ich einen 0,01 Hz Sinus von 0 V ... 3.3 V an den PMOD Pin 0, das ist auch ADC-Kanal 0. Dann sieht man den auch mit unterschiedlichen Amplituden auf den anderen Kanälen. Und zwar nimmt die Amplitude ab je weiter die Kanalnummer vom Kanal 0 entfernt ist. Am ADC sequenze ich die Kanäle der Reihe nach durch. Ich habe auch schon eine lange Pause zwischen je zwei Abtastungen eingabeut, weil ich den MUX im ADC im Verdacht hatte. Aber selbst wenn ich sehr langsam abtaste bleibt das Problem. Habt ihr Ideen was das seien könnte und was ich ausprobieren sollte? Vielen Dank!
Gustl B. schrieb: > Am ADC sequenze ich die Kanäle der Reihe nach durch. Ich habe auch schon > eine lange Pause zwischen je zwei Abtastungen eingabeut, weil ich den > MUX im ADC im Verdacht hatte. Aber selbst wenn ich sehr langsam abtaste > bleibt das Problem. > > Habt ihr Ideen was das seien könnte und was ich ausprobieren sollte? Na, ich tippe weiter auf den MUX. Der teilt die Ladung in seinen parasitären Kapazitäten halt auf die Kapazität von Leiterbahn und high-Z FPGA-IO auf. Deswegen wird mit jedem Weiterschalten des MUX die Amplitude etwas kleiner. Dass die lange Pause nichts daran ändert heißt einfach nur, dass die Leckströme im Bereich des Sampling-Kondensators entsprechend klein sind. Kannst ja mal einen einzelnen der IOs (z.B. Nr. 4) nicht auf High-Z legen sondern auf 0. Dann sollte der die MUX-Kapazität sauber entladen, und alle folgenden Kanäle sollten wieder eine Null sehen. Ansonsten gilt natürlich sowieso: ein floatender Eingang kann irgendwelche Werte annehmen.
Ja, du hast Recht, es ist wohl der MUX. Ich kann mit dem Oszi auch die Spannung auf den anderen Leitungen sehen. Ja ... wie macht man das ohne Übersprechen? Muss ich da echt vor jeden ADC-Eingang einen OPV setzen? Achim S. schrieb: > dass die Leckströme im Bereich des Sampling-Kondensators > entsprechend klein sind. Aber es ist ja dann die Ladung vom Sampling-C. Wenn ich einen ADC nehme in Zukunft der den MUX vom ADC-Kern getrennt hat, also auch ein MUX-Out hat wie der LTC2372 https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/237218f.pdf dann wäre das Problem mit nur einem OPV gelöst? Oder reichen Dioden zwischen Eingang und ADC? Achim S. schrieb: > Ansonsten gilt natürlich sowieso: ein floatender Eingang kann > irgendwelche Werte annehmen. Ja, richtig, ist ja auch OK. Ich will den Pin nicht hart auf '0' legen im FPGA um mit dem ADC daran zu messen. Denn das ist doch dann ein Kurzschluss durch den FPGA nach Masse. Andererseits ... habe ich jetzt eben auch nur einen Pin bespaßt und das meinst du wohl auch. Wenn ich auf jeden Pin von Extern Signale treibe, dann müsste das Problem weg sein, man sieht es also nur auf Pins die man misst obwohl man da gar nichts angelegt hat.
Gustl B. schrieb: > Wenn ich auf jeden Pin von Extern Signale treibe, > dann müsste das Problem weg sein, man sieht es also nur auf Pins die man > misst obwohl man da gar nichts angelegt hat. Weg wird es nicht sein. Das Übersprechen hängt sowohl von der Zeit zwischen Mux-Umschaltung und Umschaltung auf Hold beim ADC, sowie von der Impedanz der Signalquelle ab.
Gustl B. schrieb: > Wenn ich auf jeden Pin von Extern Signale treibe, > dann müsste das Problem weg sein genau...
Wolfgang schrieb: > Das Übersprechen hängt sowohl von der Zeit > zwischen Mux-Umschaltung und Umschaltung auf Hold beim ADC, sowie von > der Impedanz der Signalquelle ab. ok, zugegeben: man muss die Anforderungen an die source impedance ernst nehmen, um den sampling cap während der acquisition phase vollständig umzuladen (bzw. so nahe an den "richtigen Wert" zu bringen, dass es für die Messanforderung ausreicht). Das gilt aber eigentlich bei jedem sampling ADC, hier fällt es nur wegen der Umschaltung zwischen sehr hochohmigen Quellen entsprechend auf.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.