Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik On-Taster bei Yamaha Soundbar, Kondensator def?


von Fred H. (kupplungsdeckel)


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Hallo Zusammen,

ich habe eine Yamaha Soundbar geschenkt bekommen. Leider reagiert der 
Taster für ON nur gelegentlich, bzw. ganz selten.

Habe sie also zerlegt die Soundbar, in der Annahme dass der Taster 
defekt oder verdreckt ist. Leider hat sich herausgestellt, dass der 
Taster funktioniert, denn auch beim Überbrücken der 2 Lötpunkte passiert 
das selbe: von 30 mal überbrücken geht die Maschine 1 mal an.

Das komische ist, dass das OFF (selber Taster) genauso selten reagiert. 
Das hat mich auf die Idee gebracht, dass da irgendein Kondensator kaputt 
ist und der Taster kein Steuerimpuls senden kann...
(Korrigiert mich wenn ich falsch liege)

Na ja, das und nun die spannende Frage: wie finde ich den Bösewicht?

:)

Liebe Grüße, Kulu

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Fred H. schrieb:
> Yamaha Soundbar

Zum Glück gibts da nur ein einziges Modell...


> (Korrigiert mich wenn ich falsch liege)

Es ist nicht völlig unmöglich, dass deine Diagnose zutrifft...

von Andrew T. (marsufant)


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Fred H. schrieb:
> Na ja, das und nun die spannende Frage: wie finde ich den Bösewicht?

In dem Du im wb per Google diesen zig fach ausgeführtne Fehler suchst 
und den Kondnestor im Hilfsnetzteil wechselt.

Es gibt für Leute wie Dich sogar Videos, dann mußt Du nicht mal lesen.

Schon mal einen 82nF bis 150nF X2 Kondensator für 250V AC bestellen!


> Zum Glück gibts da nur ein einziges Modell...

Ist egal welches Modell, das Innenleben ist an der Stelle 
"Standbynetzteil" ident. gebaut.

von Fred H. (kupplungsdeckel)


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Andrew T. schrieb:
> Fred H. schrieb:
>> Na ja, das und nun die spannende Frage: wie finde ich den Bösewicht?
>
> In dem Du im wb per Google diesen zig fach ausgeführtne Fehler suchst
> und den Kondnestor im Hilfsnetzteil wechselt.
>
> Es gibt für Leute wie Dich sogar Videos, dann mußt Du nicht mal lesen.
>
> Schon mal einen 82nF bis 150nF X2 Kondensator für 250V AC bestellen!

>> Zum Glück gibts da nur ein einziges Modell...
>
> Ist egal welches Modell, das Innenleben ist an der Stelle
> "Standbynetzteil" ident. gebaut.

Alter, ich könnte dich knutschen. Falls du jemals einen Vergaser an ner 
Vespa eintzstelllen hast, sag Bescheid. Kölsch on top!

von Andrew T. (marsufant)


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Fred H. schrieb:
> Falls du jemals einen Vergaser an ner
> Vespa eintzstelllen hast, sag Bescheid. Kölsch on top!

Vergaser: Ist nächstes Jahr nötig.
Stell schon mal Kupplungs-Fett bereit  ,-)

von Fred (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Stell schon mal Kupplungs-Fett bereit

Vermutlich meinst du KettenFett? Lakritzsaft mit Korn? ;)



Also ich habe jetzt einen schaltplan und Fotos, aber leider bringe ich 
das irgendwie nicht zusammen, geistig. auf den Kondensator stehen leider 
keine Werte, sonst könnte ich ja einfach 2 austauschen ... :(




Schaltplan: (s49)
https://audio-circuit.dk/downloads/yamaha14/Yamaha-YSP800-avr-sm.pdf

von Andrew T. (marsufant)


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Ich sehe da auf p.60 den C515,

der ist auf Stückliste p.68 als 47nF 400V gesetzt.

Die 400V sind a bisserl sehr knapp :-((

Ich ersetze sowas durch 47nF bis 56nF 250V AC X2 Typen.
Bzw. weil die gerade nicht bei meinem Händler sind durch 300V AC X2 Typ.

Das X2 deswegen weil es ein sicherheitsrelevantes Teil ist.

Die 400V Typen im Original ab Werk geben so nach 4...7 Jahren auf, und 
fallen regelmäßig durch Kapazitätsverlust (ich messe so 2nF...7nF -- 
also extrem niedrig) aus.

Bisher hatten wir im Repair Cafe in Lauchhau 16 "yamaha", alle das 
gleiche Fehlersympthom.
Haben wir alle wieder repariert ,-)

von Fred (Gast)


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Okay, 47nF  250V AC X2 wird bestellt, danke. C515 ist ja gekennzeichnet, 
super. löten kann ich.

Aber  zum teufel wie hast du gesehen dass es genau dieser C515 ist?

Dankeschön, freu mich.

PS: um das gehäuse zu zerlegen, musste man ca 40-50 schrauben lösen. das 
wird noch lustig :D

von H. H. (Gast)


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Ich würde gleich beide prüfen/ersetzen, C515 und C505.

von Andrew T. (marsufant)


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Fred schrieb:
> Aber  zum teufel wie hast du gesehen dass es genau dieser C515 ist?

Ich schrieb ja oben, das es ein häufiger Fehler im "Hilfsnetzteil" für 
die Einschaltung ist -- das ist ein sogenanntes ==> Kondensatornetzteil.
Details erspar ich mir hier. Kurz:

Der C515 sorgt für (verlustarme) Bereitstellung der Hilfsspannung.
Wenn da nicht genug Strom (da Kapazität zu klein geworden) geliefert 
wird, kommt es zum beschriebenen Fehler.

>
> Dankeschön, freu mich.
>
> PS: um das gehäuse zu zerlegen, musste man ca 40-50 schrauben lösen. das
> wird noch lustig :D

Ja ich weiss, habe es oft genug gemacht. :)
Der kleine  Bosch IXO ist da ein willkommener Helfer, bevor die 
Handgelenke schmerzen.

> Ich würde gleich beide prüfen/ersetzen,  C505.

Kann der TE tun, jedoch ist der C505 nicht der übliche Schuldige.
In der Stückliste ist da allerdings 2 verschiedene Werte notiert (p. 68) 
-- muss der TE mal schauen was für 505 wirklich verbaut ist. Evtl. ist 
der absolute Wert unkritisch, doch da erspar ich mir  heute die 
Schaltungsanalyse.

Wie gesagt, nicht zwingend der C505 -- aber wenn das Gerät sowieso offen 
ist, dann gleich mal schauen und messen, ggfs tauschen durch 
wertgleichen :)

Es sind wohl 2 verschiedene Typen, da die Größe deutlich unterschiedlich 
ist.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> In der Stückliste ist da allerdings 2 verschiedene Werte notiert (p. 68)

Beim C515 ebenso.

von Andrew T. (marsufant)


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Ja, ist leider manchmal so das in der Serie etwas variert wird, das dann 
in der stückliste nciht immer aktualisiert ist.

Der "grüne" C sollte auch eine (lesbare) Beschriftung haben, vermutlich 
an der Trafo-zugewandten Seite, unter der Staubschicht.



Also hardcore: Auslöten, abwischen, ausmessen und  genau den Wert als X2 
250V AC (oder 300V AC) bestellen.
Wäre meine Empfehlung für Fern-Reparatur-Hilfe :)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> In der Stückliste ist da allerdings 2 verschiedene Werte notiert (p. 68)
>
> Beim C515 ebenso.

Die Werte sind für 100-120VAC bzw 220-240VAC Netzspannung. Also 
hierzulande die jeweils kleinern Nennkapazitäten.

von Andrew T. (marsufant)


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H. H. schrieb:
> Die Werte sind für 100-120VAC bzw 220-240VAC Netzspannung. Also
> hierzulande die jeweils kleinern Nennkapazitäten.

Wobei wir im RC fast immer die größeren Werte original verbaut sahen vom 
Hersteller...

Das ist aber auch nicht total kritisch wenn der C etwas größer ist 
(kapazität), denn die Z-Diode hat genug Reserve, um die Spannung zu 
begrenzen.

von H. H. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Die Werte sind für 100-120VAC bzw 220-240VAC Netzspannung. Also
>> hierzulande die jeweils kleinern Nennkapazitäten.
>
> Wobei wir im RC fast immer die größeren Werte original verbaut sahen vom
> Hersteller...

Wenn die dann auch die niedrigere Spannungsfestigkeit haben...


> Das ist aber auch nicht total kritisch wenn der C etwas größer ist
> (kapazität), denn die Z-Diode hat genug Reserve, um die Spannung zu
> begrenzen.

Das ist völlig richtig.

von HildeK (Gast)


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Fred schrieb:
> Aber  zum teufel wie hast du gesehen dass es genau dieser C515 ist?

Weil es bei Yamaha immer dieser Kondensator ist. 😀
Den Schaltungsteil findet man in einer ganzen Reihe von Yamaha Geräten.
Ich hatte auch schon einen Reparaturfall an der Stelle. Leider musste 
ich damals die Funktionsweise der Schaltung bzw. den Gedankengang des 
Entwicklers nachvollziehen, bis ich auf den Schuldigen gestoßen bin. In 
meinem Fall war es ein Receiver, der die eingestellten Sender vergaß und 
ich vermutete zunächst ein defektes EEPROM.

Die Schaltung für einen minimalen Standbyverbrauch ist eigentlich eine 
ganz nette Idee. Der Trafo T501 wird immer nur ganz kurz über Q501/D503 
zugeschaltet um den C502 nachzuladen und auf einer Mindestspannung zu 
halten - wird über IC501 festgestellt. Darüber wird ein schlafender 
Prozessor versorgt, der z.B. mit deiner Einschalttaste wieder geweckt 
wird.
Nur müsste man für den C515 etwas Besseres nehmen, das mehr als nur 
wenige Jahre durchhält.

von Fred H. (kupplungsdeckel)


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Andrew T. schrieb:
> Fred H. schrieb:
>> Falls du jemals einen Vergaser an ner
>> Vespa eintzstelllen hast, sag Bescheid. Kölsch on top!
>
> Vergaser: Ist nächstes Jahr nötig.
> Stell schon mal Kupplungs-Fett bereit  ,-)

So, Erfolg!
Die Soundmaschine läuft in der Werkstatt. KettenFett steht kalt!

von Thor H. (thor_h)


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Hallo zusammen und Grüße an die Alteingesessenen!

Ich habe eine ähnliches Problem mit der Yamaha Sound Bar Yas 207.Stellt 
sich komplett tot. Schaltnetzteil erzeugt keine Versorgungsspannung, ich 
habe die Sicherung geprüft und 2/3 beschriftete Kondensatoren gemessen , 
soweit i,O, Leider finde ich weder Rep. Anleitung noch Schaltplan im 
Netz.... Habt Ihr hier schon eine ähnliche Erfahrungsschatz, gibt es 
hier auch einen üblichen Verdächtigen Kondensator?
Grüße

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