Hallole, vielleicht kennt sich jemand mit der alten ISDN-Telefonanlage EUracom 180 (da gibt es einige andere baugleiche Modelle) aus und hat einen Tip: Nachdem ich aufgrund Zwangsumstellung von ISDN auf VoIP meine alte Euracom 180 durch ein Firmwareupdate auf 4D02 Fritz!Box-ISDN-Port-tauglich gemacht habe, wollte ich auch die seit vielen, vielen Jahren schlummernde backup-Anlage damit testen. Nach Einbau von EEPROM und EPROM der im Betrieb befindlichen Anlage und umjumpern (sie hatte ebenfalls noch die Uralt-Firmware) funktionierte sie zwar insofern, als der Zugriff durch PC möglich war (ich habe nach Auftreten des Problems auch mehrfach die Konfiguration übertragen) und eingehende Rufe entsprechend der Konfiguration signalisiert wurden. Nach Abheben des Hörers (dann wird entsprechend der Konfiguration gleich das "Amt" gewählt) ertönt das Freizeichen. Drücke ich am Telefon Tasten wird der Freiton unterbrochen und es piepst entsprechend. Das Wählen wird aber nicht "erkannt", d.h. die Anlage reagiert nicht. Anrufen geht also nicht. Nicht einmal ein Reset wird durch Tasteneingabe #*9999# ausgelöst - die Anlage reagiert nicht wirklich auf Tastendrücke an den Telefonen. Netzteil habe ich überprüft, die Spannungen stimmen. Was könnte noch die Ursache sein?
Ich habe das vielleicht nicht ausreichend deutlich geschrieben: Die Konfiguration ist die der in Betrieb befindlichen Anlage - nix mit Pulswahl. Habe ja sowohl das größere EPROM mit der "neuen" Firmware als auch das größere EEPROM mit der Konfiguration eingebaut und danach mehrfach mit der Konfigurationssoftware diese (aktuelle) Konfiguration übertragen (wobei allein der Einbau von EEPROM und EPROM genügt hätte, wie deren Rückeinbau in die im Betrieb befindliche Anlage gezeigt hat). Interessanterweise ermöglicht die Anlage laut Konfigurationsanleitung keine entsprechende Einstellung für die angeschlossenen Telefone - anscheinend wird dies automatisch erkannt (angeschlossen sind aber nur MFV-Geräte).
Was passiert, wenn Du die spontane Amtsholung deaktivierst? Dann müsstest Du ja mit den Telephonen interne Verbindungen herstellen können, und Du hast nur noch einen Beteiligten im Spiel, nämlich die TK-Anlage selbst. Wenn die TK-Anlage keine Tonwahl erkennt, kannst Du mal ein Telephon mit Pulswahl anschließen und gucken, was dann passiert. Ich kenne diese Anlage nicht, aber recht oft wird der MT8870 (Mitel bzw. jetzt Zarlink) als Tonwahldecoder verwendet. Vielleicht ist ja der Referenztakt davon nicht mehr OK. (BTW: Dein "Freizeichen" heißt "Wählton". Das "Freizeichen" ertönt erst nach dem Wählen einer Nummer, und nur dann, wenn die angerufene Gegenstelle nicht "besetzt", sondern eben "frei" ist)
> ein Telephon mit Pulswahl
Ein Modem oder ein Fax gehen natuerlich auch.
Womoeglich ist die "Konfiguration" im EEPROM noch mit einer Seriennummer/Hardware-ID verdongelt. Wenn du die EEPROMs auslesen kannst, solltest du beide vielleicht einfach mal vergleichen.
Bist Du ganz sicher auf der ersten analogen Schnittstelle? Es gab da Unterschiede in der Berechtigung… Kannst Du mit der Software auf die Anlage zugreifen? Kannst Du einen kompletten Reset probieren und schauen ob dann die 11 geht? Gruß Sven
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Meine Fresse, hast Du auch noch Du auch noch ein paar Dinosaurier am Start?
wie ich bereits beschrieben habe: Ich habe nicht nur EPROM und EEPROM transferiert sondern danach - als das Problem auftrat, denn ich wollte einen Reset ohne Steckerziehen durchführen - vorsorglich auch die von der im Betrieb befindlichen Anlage mit dem Software-Konfigurator auf Platte gespeicherte Konfiguration per Software mehrfach in das EEPROM geschrieben (und danach durch Steckerziehen resettet). Was übrigens nicht erforderlich war, denn wie geschrieben funktioniert nach "Rücktransferieren" der Bausteine (also auch des in der Ersatzanlage beschriebenen EERPOMs) in die im Betrieb befindliche Anlage alles einwandfrei. Und "alles" in der Ersatzanlage funktioniert bis auf die Tastenerkennung: Hebe ich ab kommt wie eingestellt der Wählton, und zwar über die MSN wie konfiguriert (den rufe ich mit zugleich dem Handy auf dieser MSN an ist "besetzt". Rufe ich mich selbst bzw. die Anlage (mittels Handy) an klingen die einzelnen Telefone bei den betreffenden MSN wie konfiguriert. Die Konfiguration läßt sich lesen und schreiben. Und an den Telefonen liegt es nicht weil ich dank der Steckerleisten nur die Anlage austausche und deren gesamte Beschaltung bleibt identisch. Bleibt folglich nur, daß die Tastenerkennung nicht funktioniert. In der Tat sind dort sogar zwei MT8870DS drauf. Und unterhalb eines der beiden sitzt ein mir unbekanntes Teil, zylinderförmig mit Metallkappen, wie eine geschrumpfte Sicherung, mit der Aufschrift 3.58 irgendwas. Hier https://shop2.ndsi.de/wp-content/uploads/2019/12/Euracom-Mittel.jpg ist die Platine, oben rechts von der Mitte das EPROM, darunter das EEPROM, unter dessen rechten Seite das erste MT8870, recht daneben das zweite und unter diesem recht das mir unbekannte Teil. Ich liege wohl nicht allzufern mit der Vermutung, daß dies ein Quarz ist. Läßt sich der gefahrlos auslöten? Dann würde ich ihn von der funktionierenden Anlage testweise transplantieren. Oder wenn ihr mir sagt, wo ich was mit dem Skop messen soll, um zu erkennen, ob da etwas defekt ist, tue ich das. Und ja, ich habe noch andere Dinosaurier, nämlich eine analoge HiCom 110 von Siemens, genau genommen sogar zwei. Edit: Foto vom dem Teil ergänzt.
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Mark K. schrieb: > Ich liege wohl nicht allzufern mit der Vermutung, daß dies ein Quarz ist. Doch, nach Quarz sieht das nicht aus - eher Sicherung.
Die 3.58-Beschriftung spricht doch eher für einen Keramikresonator (so etwas Ähnliches, wie ein Quarz).
Sieht aus wie eine Sicherung, ist aber ein Keramikresonator: Beitrag "Re: Funk Dimmer Sicherung defekt?"
Die Anlage erkennt das Wahlverfahren nicht ("es piepst" - soll wohl heißen DTMF bzw. Tonwahlverfahren?). Zunächst mal die Werkseinstellung wieder herstellen und den betreffenen Port auf "Amtsholung mit 0" einstellen um dann in die Anlage reinzuwählen, z.B. eine Nebenstelle. Das sollte zumindest funktionieren. Viel Glück
Mark K. schrieb: > In der Tat sind dort sogar zwei MT8870DS drauf. Und unterhalb eines der > beiden sitzt ein mir unbekanntes Teil, zylinderförmig mit Metallkappen, > wie eine geschrumpfte Sicherung, mit der Aufschrift 3.58 irgendwas. Das ist der Resonator für die Referenzfrequenz, die der MT8870 für die Decodierung braucht. Schnapp' Dir das Datenblatt des MT8870 und sieh Dir mit einem Oszilloskop die jeweiligen Signale an. Auf Deinem Bild sieht der Keramikkondensator neben dem Mini-Melf-Widerstand etwas angegammelt aus; wenn der der Abblockkondensator der Versorgungsspannung ist, kann das auch Probleme machen. Da zwei DTMF-Decoder vorhanden sind, ist anzunehmen, daß einer davon für je vier a/b-Ports zuständig ist. Hast Du schon alle acht Ports ausprobiert? Vielleicht hat ja nur einer der beiden DTMF-Decoder Schluckauf.
Michael W. schrieb: > Die Anlage erkennt das Wahlverfahren nicht ("es piepst" - soll wohl > heißen DTMF bzw. Tonwahlverfahren?). > Zunächst mal die Werkseinstellung wieder herstellen und den betreffenen > Port auf "Amtsholung mit 0" einstellen um dann in die Anlage > reinzuwählen, z.B. eine Nebenstelle. Das sollte zumindest funktionieren. > Entschuldigung - ich bin Fragesteller, sollte also über jede Antwort dankbar sein - aber hast Du überhaupt meine Frage und die darin gegebenen Infos gelesen? Was soll das alles wenn sogar der Reset über das angeschlossene Telefon mittels #*9999# nicht funktioniert? Diese Tastenkombi muß immer funktionieren, egal wie die Anlage konfiguriert ist. Und hast Du gelesen, daß die im Betrieb befindliche Anlage mit der identischen Konfiguration und Beschaltung einwandfrei funktioniert? Und was meinst Du mit "in die Anlage reinwählen"? Mit "0" das Amts zu wählen? Warum sollte "zumindest" das funktionieren wenn doch keine Tastendrücke als solche erkannt werden? Auch die "0" ist ein Tastendruck.
Kurzer Zwischenstand: Die C sind über den jeweils rechten Minimelf-R jeweils mit Pin 2 verbunden. Übrigens hat nur der rechte DTMF-Decoder einen Resonator, der linke ist ohne; der Resonator hängt an Pins 7 und 8. Nach dem Durch"klingeln" der Verbindungen mit dem Multimeter habe ich überprüft, ob alle acht Telefonanschlüsse betroffen sind. Und zu meiner nicht geringen Überraschung funktionieren nun alle sieben als Telefon oder universell beschaltete Anschlüsse (Anschluß 1 ist als 4-Draht-TFE konfiguriert, da läuft ohnehin nichts mit Tastendruck) soweit dies ohne Anschluß nach draußen feststellbar ist - d.h. die Anlage reagiert (wieder) auf Tastendruck, Reset und interne Anrufe sind möglich (interessanterweise schaltet die Anlage, wenn sie nicht an das ISDN-Kabel angeschlossen ist, die automatische Amtsholung von sich aus aus, und nach Anschluß an den ISDN-Port wieder an, d.h. "mit Amt" ist intern mit "*" zu beginnen, "ohne Amt" direkt/allein die Rufnummer)! Ich habe nichts verändert und lediglich die möglichen Verbindungen der R und C und des Resonators mit den beiden DTMF-Decodern gecheckt. Und dabei natürlich auf deren Lötstellen herumgedrückt. Kalte Lötstellen, Haarrisse in diesen? Ich werde erst mal die Pins der DTMF-Decoder und dieser 5 Bauteile nachlöten (auf der Platinenunterseite ist zwar auch noch Beschaltung, aber an der war ich nicht dran) und dann noch mal insgesamt testen.
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Dann scheinst Du ja hier nicht die schlechtesten Tipps bekommen zu haben -- Verdächtigenidentifizierung inklusive.
Nachgelötet - funktioniert noch immer ;-) Eingebaut in die Installation - alles klappt, Anrufen und (wie aber auch zuvor) Angerufenwerden. Tja, lag irgendwie an den Bauteilen rund um die MT8870DS. Günstigstenfalls an den Lötstellen, ungünstigstenfalls haben Bauteile eine Macke und werden irgendwann ausfallen. Aber dann weiß ich ja, wo in etwa ich suchen muß. Danke für die Tips und Hinweis, vor allem an "Postdeutsch ist nicht Ostdeutsch", der mich auf die richtige Spur gebracht hat. Der Rest war wie so häufig bei mir weniger Können und Wissen als Glück.
Nachtrag/Update Eine Zeitlang hat die Anlage funktioniert, dann trat das Problem wieder auf. Ich habe dann auf Verdacht das im Bild oben Beitrag "Re: Euracom 180 - Tasteneingaben/Wählen wird nicht erkannt" unter dem IC erkennbare weißliche, längliche Bauteil mit der Aufschrift "3.58 irgendwas", das von anderen als Keramikresonator 3,58 MHz identifiziert wurde, nachgelötet. Dann funktionierte es wieder einige Zeit, bis ich das Spiel wiederholen mußte. Kann es sein, daß das Teil so halbdefekt ist, daß es durch nachlöten wieder eine Zeitlang funktioniert? Ich denke, ich sollte es versuchsweise durch ein Neuteil ersetzen. Die korrekte Bezeichnung, unter der ich Ersatz suchen muß, ist also "Keramikresonator"? Gibt es da - von der Bauform abgesehen - wirkungsmäßig unterschiedliche Ausführungen, oder ist es Wumpe, sofern es von der Bauform auf die Lötads paßt?
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