Hallo, ich habe einen MRO160 Reflowofen (siehe Anhang: info-mro.pdf). Im Moment versuche ich das richtige reflow Profil für ein kleines Projekt zu finden und scheitere kläglich. :-( Ich teste im Moment mit einer Niedertemperaturlötpaste von MG Chemicals (Sn42Bi57Ag1). Das Datenblatt ist im Anhang (paste.pdf). Ich habe nun diverse Testläufe gemacht, aber das Ergebnis überzeugt mich nicht. Entweder die Paste kommt gar nicht zum Schmelzpunkt, oder sie wird gefühlt zu heiß. Der MRO160 wird so konfiguriert, dass man die Temperatur und die Zeit der maximalen Temperatur sowohl für die Vorheizphase also auch die Lötphase festlegt. Laut Datenblatt der Paste liegt die Vorheiztemperatur zwischen 100°C und 139°C (der Schmerzpunkt liegt bei 140°C). Bei der Lötphase liegt die Temperatur zwischen 160°C und 180°C und hat eine Dauer von 60-90Sek. Im ersten Test habe ich 135°C für 40 Sek und dann 165°C für 10 Sek ausprobiert (die Zeit definiert ja nur die Phase mit der Maximaltemperatur). Das Resultat: Bis auf ein paar kleinen, silbernen Kügelchen hat die Lötpaste ihre Konsistenz nicht verändert. Im anderen Extrem habe ich die Vorheiztemperatur auf 140°C für 150 Sek. und die Lötphase auf 200°C für 60 Sek. gesetzt. Das Ergebnis seht ihr in den Bildern im Anhang (ich glaube die Lötphase war hier zu heiß und zu lang). Nun meine Frage: Wie ist eure Strategie das richtige Lötprofil zu finden? Gibt es eine smartere Lösung als 100 Testläufe zu machen und jedesmal die Lötpaste mit der Schablone aufzutragen? Ggf. erst mal mit einem einfachen Kleks Lötpaste testen? Macht das Sinn? P.S.: Nein, kein gewerbliches Projekt, reines Hobby @ URL auf der Platine. :-) Mit freundlichen Grüßen, Ben
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Ist die Paste neu bzw. noch innerhalb der Verbrauchsfrist? Solche Effekte hatte ich bisher nur mit überlagerter Paste.
So wird das nichts. Warum lötest du mit eigenartigen Mixturen? Damit du die Teile unter heißem Wasser abwaschen kannst? So ganz koscher scheint mir die Paste auch nicht zu sein. Für SAC 305 könnte ich dir morgen ein brauchbares Lötprofil geben. Das sollte zumindest ein guter Ausgangspunkt sein. Das ist zwar für einen RO250BF, aber so groß sollte der Unterschied nicht sein. Und ja, du musst etwas herumprobieren. Hat der MRO den Anschluss für ein zweites Thermoelement (grüne K-Buchse links neben dem Tastenfeld)? Da könntest du nämlich ein Thermoelement einstöpseln, das direkt auf der leeren Leiterplatte mit Kaptonband festgeklebt wird. Damit ermittelst du, ob du mit deiner Kennlinie ungefähr richtig liegst. Wenn der Anschluss nicht da ist, hast du am falschen Ende gespart. Da wird die Probierphase dann länger. Bei den MRO besteht das Problem darin, dass die angezeigte/eingestellte Temperatur bei weitem nicht das ist, was auf der Leiterplatte passiert, sondern die Umluft, die natürlich etwas bzw eine ganze Ecke höher ist. Betreibst du das Gerät vom Rechner oder nur vom Display?. Ach so, nie im ersten Durchlauf löten. Nach dem Einschalten immer erst einen Leerzyklus machen!
Bernd G. schrieb: > Hat der MRO den Anschluss für ein zweites Thermoelement (grüne K-Buchse > links neben dem Tastenfeld)? Da könntest du nämlich ein Thermoelement > einstöpseln, das direkt auf der leeren Leiterplatte mit Kaptonband > festgeklebt wird. > Damit ermittelst du, ob du mit deiner Kennlinie ungefähr richtig liegst. Ich habe ein einfaches, billiges, Thermoelement mit Draht auf eine alte, leere, Platine gebunden und mit Kaptonband abgedeckt. Das lasse ich bei Änderungen durch den Ofen fahren. Mein Ofen hat einen Anschluß dafür und kann die Temperatur als Kurve darstellen. Sollte der Fritsch auch können. Eine Application Note von Osram dazu, die wollen es bei ihren LED genau haben: https://docplayer.org/15535295-Messung-des-temperaturprofils-waehrend-des-reflow-loetprozesses-application-note.html Diese Dinger sind spottbillig, mit Stecker, und halten dei Temperatur im Ofen aus: https://www.reichelt.de/temperatursonde-tf-50-universal-40-bis-204-c-peaktech-tf-50-p151998.html?&trstct=pos_0&nbc=1 Uwe
> Sollte der Fritsch auch können.
Wassn Fritsch?
Die MRO (Originalhersteller Klaus Gerhardt Elektronik) können das
selbstverständlich auch - wenn man es denn mitgekauft hat...
Bernd G. schrieb: >> Sollte der Fritsch auch können. > Wassn Fritsch? Wer auch immer den Ofen zusammengedübelt und / oder seinen Aufkleber da draufgeklebt hat. > Die MRO (Originalhersteller Klaus Gerhardt Elektronik) können das > selbstverständlich auch - wenn man es denn mitgekauft hat... ... sonst bastelt man sich einen Logger. Schnellschuß: Arduino Nano mit MAX6675-Board. (zusammen < 20,- Euronen) Oder man legt sich ein Multimeter mit Temperaturmessung und Schnittstelle zu. Uwe
Starteinstellung: Vorheizen 20 s bei 220 °C, Löten 3 s bei 283 °C Damit werden 4 Platten mit einer Gesamtfläche von 280 cm² behandelt. Kleine, flache Bauelemente bis TQFP144. Klotzige Drosseln (12 x 12 mm) sind suboptimal zu löten. Platte kleiner: kürzer und nicht ganz so heiß. Test: Leerplatine einlegen und Einstellungen so weit erhöhen, bis diese sich verfärbt. Dann weißt du, was du auf keinen Fall machen darfst. Kommentare zu den angegebenen Zeiten und Temperaturen sind überflüssig, da diese nicht die Verhältnisse auf der Leiterplatte widerspiegeln.
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